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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 10.12.2022

Das Leuchten in der Schwärze

This one Second (New Adult)
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Der New-Adult-Roman This one second von Sara de Calido erzählt die Geschichte der Studentin Fina, die von einem Unbekannten vergewaltigt wurde und nun versucht, dieses traumatische Ereignis zu verarbeiten. ...

Der New-Adult-Roman This one second von Sara de Calido erzählt die Geschichte der Studentin Fina, die von einem Unbekannten vergewaltigt wurde und nun versucht, dieses traumatische Ereignis zu verarbeiten. Zum Glück steht nicht nur ihre Familie hinter ihr, sondern auch ihr bester Freund und dessen Bruder Jay sind ihr eine enorm große Stütze. Doch das Mitleid, das sie trifft ist überwältigend und Fina will doch eigentlich nur ganz normal weitermachen und diese Nacht einfach vergessen. Jay ist der Einzige, der anfangs normal mit ihr umgeht und das hilft ihr enorm. Doch gleichzeitig führt das auch dazu, dass ihre Gefühle für den großen Bruder ihres besten Freundes wiedererweckt werden. Aber Jay hat schon ewig eine Freundin und sowohl Finas Brüder als auch Jays Bruder haben unmissverständlich klargemacht, dass die beiden füreinander tabu sind.

Die Geschichte nimmt den Leser mit in die Gedanken- und Gefühlswelt eines Vergewaltigungsopfers und zeigt die großen Hürden auf dem weiten Weg, das Ereignis zu verarbeiten und wieder ein normales Leben zu führen. Einerseits fand ich die Beschreibungen ziemlich gut und eindrücklich, andererseits konnte ich nicht alles komplett nachvollziehen, aber ich denke, das ist auch schwierig, wenn man sich bisher nie mit diesem Thema befasst hat. An einigen Stellen dachte ich, dass alles etwas übertrieben erscheint, aber ich kann mich ehrlich gesagt auch nicht wirklich gut in Finas Position versetzen...

Die Geschichte ist komplett aus Finas Sichtweise erzählt. Dieser Aufbau passt meiner Meinung nach gut zur Geschichte, denn es dreht sich ja alles um Fina und der Leser schlüpft dadurch in ihre Rolle.

Insgesamt eine gute Geschichte über ein Thema, über das oft geschwiegen wird und ich zumindest ich persönlich noch nie weiter nachgedacht habe.

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Veröffentlicht am 19.11.2022

Wer steckt hinter allem?

Escape Room. Das Hotel der tausend Augen
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Der Rätsel-Adventskalender Das Hotel der tausend Augen von Eva Eich ist als eine Geschichte in 24 Kapiteln angelegt, wobei am Ende jeder Geschichte ein Rätsel gelöst werden muss, um die nächste Seite zu ...

Der Rätsel-Adventskalender Das Hotel der tausend Augen von Eva Eich ist als eine Geschichte in 24 Kapiteln angelegt, wobei am Ende jeder Geschichte ein Rätsel gelöst werden muss, um die nächste Seite zu finden. Damit man nicht schummeln kann, sind die einzelnen Seiten verschlossen und müssen täglich nacheinander geöffnet werden, damit die nächste Etappe der Geschichte gelesen und das nächste Rätsel entschlüsselt werden kann.

Bei dieser Art von Adventskalender hat mir persönlich gut gefallen, dass die Rätsel sehr gut in die Geschichte eingebettet sind und man dabei quasi die Perspektive der Protagonisten einnimmt. Auch die Mischung der Rätsel war ausgewogen; es gab einerseits Rätsel mit Zahlen, Mustern, beziehungsweise Wörtern und andererseits musste man zum Teil verschiedene Dinge kombinieren. Der Schwierigkeitsgrad war ebenfalls unterschiedlich, sodass man manche Rätsel auf den ersten Blick entschlüsseln kann, bei anderen allerdings länger nachdenken muss, um zum Ziel zu gelangen. Zwei Rätsel konnten wir allerdings nicht lösen, und auch nach Kenntnis des Lösungsweges waren uns die Gedankengänge, beziehungsweise die Idee dahinter nicht zu hundert Prozent schlüssig.

Die Geschichte selbst hat definitiv Spannung aufgebaut und auch die Grundidee hat mir gut gefallen, die Ausgestaltung hat mir persönlich allerdings nicht so gut gefallen.

Insgesamt hat der Rätsel-Kalender viel Spaß gemacht und ich kann diese Form eines Adventskalenders nur empfehlen!

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Veröffentlicht am 18.10.2022

"Pas de deux - Zwei Körper, eine Seele"

Es braucht drei, um dich zu vergessen (Es braucht - Reihe 1)
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Der YA-Roman Es braucht drei, um dich zu vergessen von Jenny Exler erzählt die Geschichte der jungen Tänzerin Lizi. Sie verlässt für ihr Studium ihre alte Heimat in Perth und ihren Freund, um an der Juillard ...

Der YA-Roman Es braucht drei, um dich zu vergessen von Jenny Exler erzählt die Geschichte der jungen Tänzerin Lizi. Sie verlässt für ihr Studium ihre alte Heimat in Perth und ihren Freund, um an der Juillard School in New York ihren Traum vom Tanzen zu verwirklichen. Dort findet sie direkt Freunde und besonders beim Tanzen mit Logan spürt sie eine unglaubliche Anziehung. Doch da ist noch dessen Freundin Grace, die mit Lizi ein Zimmer teilt...

Außerdem versucht Liz an der Juillard ihrer, bei einem Auftritt verunglückten Mutter näher zu sein, doch wird dieser Plan gelingen, oder werden nochmals alte Wunden aufbrechen?!

Der Roman ist abwechseln aus den Sichtweisen von Lizi und Logan erzählt, was dem Leser einen weiteren Einblick ermöglicht. Dennoch waren für meinen Geschmack einige Textstellen nicht ausreichend mit Emotionen belegt. Ich hätte mir da einfach noch mehr und vor allem tiefergehende Beschreibungen der Gefühle der einzelnen Personen gewünscht, um alles besser nachvollziehen zu können. Außerdem kamen mir persönlich einige Wendungen zu plötzlich und waren mir auch im Nachhinein nicht wirklich verständlich.

Dennoch zieht Es braucht drei, um dich zu vergessen den Leser in den Bann der Geschichte. Es ist meines Erachtens ein gelungener Roman, bei dem man viel über das Tanzen lernt.



Hier noch eines meiner Lieblingszitate aus der Geschichte:

"Es fühlt sich an, als würden in mir zwei Räume existieren. Einer gefüllt mit dieser Dunkelheit, die mich unheimlich traurig macht. [...] Und dann ist da dieser andere Raum, der gefüllt ist mit Licht. Beide sind irgendwie verbunden und doch getrennt."

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Veröffentlicht am 13.10.2022

Gibst du mir ein wenig Zeit

All die Worte die uns fehlen
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Der Roman All die Worte die uns fehlen von Marike Wittchen ist eine sehr gefühlvolle, traurige und zugleich mutmachende Geschichte, in welcher der Verlust eines geliebten Menschen verarbeitet wird. Hauptperson ...

Der Roman All die Worte die uns fehlen von Marike Wittchen ist eine sehr gefühlvolle, traurige und zugleich mutmachende Geschichte, in welcher der Verlust eines geliebten Menschen verarbeitet wird. Hauptperson ist Calea, eine junge Frau, die ihre Schwester verloren hat und nun mit dem Verlust umzugehen versucht. An ihrer Seite ist ihr bester Freund Elliot, der sie in allem unterstützt und ihr die Zeit lässt, die sie eben braucht.

Die Kapitel sind abwechselnd aus Caleas und Elliots Sichtweise verfasst und dennoch steht stets Calea im Mittelpunkt. Dies ist der Fall, da sich Elliots Leben einfach auch hauptsächlich um seine beste Freundin dreht, für die er eigentlich so lange schon so viel mehr empfindet. Doch kann er ihr das sagen, ohne sie nur noch mehr in den Abgrund zu stoßen?

Gleichzeitig empfindet auch Calea mehr als nur Freundschaft für Elliot. Doch welche Auswirkungen würde ein Geständnis haben? Würden sie damit ihre Freundschaft zerstören oder hätten sie eine Chance auf mehr? Und vor allem, kann sich Calea ein Weiterleben erlauben, wo doch ihre Schwester niemals mehr leben kann?

Der Roman ist wirklich sehr behutsam geschrieben und es wird hervorgehoben, dass man einfach die Zeit bekommen sollte, die man selbst eben braucht, um einen Verlust zu verarbeiten und gleichzeitig wird deutlich, dass man Weiterleben darf, auch wenn andere das nicht mehr können. Besonders die Message zum Schluss finde ich so wichtig: Denn Loslassen und Vergessen ist etwas grundsätzlich Verschiedenes!

Erwähnt werden sollte noch, dass die einzelnen Kapitel ziemlich kurz sind, was mir persönlich nicht so gut gefällt, aber das ist ja Geschmackssache.



Hier noch zwei meiner Lieblingszitate aus dem Roman:

"Ich weiß, reden sollte man nicht verschieben, aber ... gibst du mir ein wenig Zeit?"

"Vielleicht, dachte ich mir leise, heimlich, vielleicht würden wir nicht enden. Vielleicht würden wir anfangen."

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Veröffentlicht am 19.09.2022

"Ich vertraue dir genug für uns beide"

Weil wir an Wunder glauben
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Der Roman Weil wir an Wunder glauben von Josefine Weiss erzählt auf sehr berührende Art und Weise die Geschichte von Vincent, Romy und Valerie. Vincent und Romy sind verheiratet, doch die heutige Romy ...

Der Roman Weil wir an Wunder glauben von Josefine Weiss erzählt auf sehr berührende Art und Weise die Geschichte von Vincent, Romy und Valerie. Vincent und Romy sind verheiratet, doch die heutige Romy ist nicht mehr mit der früheren Frau zu vergleichen. Vincent kümmert sich dennoch liebevoll um sie, aber reicht ihm das für sein ganzes Leben? Valerie dagegen ist ständig auf Reisen und versucht so ihrer Kindheit und Jugend zu entfliehen und ihre Freiheit zu finden, aber bedeutet Freiheit zwingend Ferne und Aufbruch?

Die Autorin schafft es einfach, komplizierte und ernste Themen zu beschreiben und dabei dennoch eine große Portion Lebensfreude zu versprühen. Die Geschichte ist abwechselnd aus den Sichtweisen Vincents und Valeries verfasst und man kann so beiden Perspektiven sehr gut nachfühlen. Die Emotionen kommen eindrucksvoll rüber und man spürt durch die lebendigen Beschreibungen, wie bewegend die Begegnungen für die Protagonisten sind.

Ich kann den Roman nur jedem empfehlen, der tiefgründige Geschichten mag, die ein Happy End nach schwierigen Entscheidungen garantieren.

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