Gibst du mir ein wenig Zeit
All die Worte die uns fehlenDer Roman All die Worte die uns fehlen von Marike Wittchen ist eine sehr gefühlvolle, traurige und zugleich mutmachende Geschichte, in welcher der Verlust eines geliebten Menschen verarbeitet wird. Hauptperson ...
Der Roman All die Worte die uns fehlen von Marike Wittchen ist eine sehr gefühlvolle, traurige und zugleich mutmachende Geschichte, in welcher der Verlust eines geliebten Menschen verarbeitet wird. Hauptperson ist Calea, eine junge Frau, die ihre Schwester verloren hat und nun mit dem Verlust umzugehen versucht. An ihrer Seite ist ihr bester Freund Elliot, der sie in allem unterstützt und ihr die Zeit lässt, die sie eben braucht.
Die Kapitel sind abwechselnd aus Caleas und Elliots Sichtweise verfasst und dennoch steht stets Calea im Mittelpunkt. Dies ist der Fall, da sich Elliots Leben einfach auch hauptsächlich um seine beste Freundin dreht, für die er eigentlich so lange schon so viel mehr empfindet. Doch kann er ihr das sagen, ohne sie nur noch mehr in den Abgrund zu stoßen?
Gleichzeitig empfindet auch Calea mehr als nur Freundschaft für Elliot. Doch welche Auswirkungen würde ein Geständnis haben? Würden sie damit ihre Freundschaft zerstören oder hätten sie eine Chance auf mehr? Und vor allem, kann sich Calea ein Weiterleben erlauben, wo doch ihre Schwester niemals mehr leben kann?
Der Roman ist wirklich sehr behutsam geschrieben und es wird hervorgehoben, dass man einfach die Zeit bekommen sollte, die man selbst eben braucht, um einen Verlust zu verarbeiten und gleichzeitig wird deutlich, dass man Weiterleben darf, auch wenn andere das nicht mehr können. Besonders die Message zum Schluss finde ich so wichtig: Denn Loslassen und Vergessen ist etwas grundsätzlich Verschiedenes!
Erwähnt werden sollte noch, dass die einzelnen Kapitel ziemlich kurz sind, was mir persönlich nicht so gut gefällt, aber das ist ja Geschmackssache.
Hier noch zwei meiner Lieblingszitate aus dem Roman:
"Ich weiß, reden sollte man nicht verschieben, aber ... gibst du mir ein wenig Zeit?"
"Vielleicht, dachte ich mir leise, heimlich, vielleicht würden wir nicht enden. Vielleicht würden wir anfangen."