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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 30.08.2017

Sieben Generationen

Heimkehren
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Das Buch macht einen hochwertigen Eindruck, und das Cover passt gut zur Geschichte. Dieses Buch ist eher eine Sammlung von 14 Kurzgeschichten. Es geht um das Schicksal von zwei Frauen aus dem ...

Das Buch macht einen hochwertigen Eindruck, und das Cover passt gut zur Geschichte. Dieses Buch ist eher eine Sammlung von 14 Kurzgeschichten. Es geht um das Schicksal von zwei Frauen aus dem jetzigen Ghana, Halbschwestern, auch wenn sie sich nie begegnen. Eine wird in die Sklaverei nach Amerika verkauft, und die andere heiratet einen Briten, der mit Sklaven handelt. Beide leben eine Zeit lang am selben Ort, einer Festung an der Küste. Die zur Sklaverei bestimmte Frau in einem schrecklichen Verlies, die andere in einer schönen Wohnung. In weiteren Kapiteln geht es um die Kinder, Enkel und weitere Nachkommen dieser Frauen, die alle ein schweres Schicksal haben. Dabei werden viele historische Fakten rund um die Sklaverei mit den Geschichten verwoben.

Mir haben besonders die ersten Kapitel sehr gut gefallen, und ich staune darüber wie überzeugend die noch junge Autorin die Welt aus der Perspektive eines jungen Mädchens aus dem Busch beschreiben kann. Es ist interessant in späteren Kapiteln ein wenig darüber zu erfahren wie es den Hauptcharakteren früherer Kapitel später ergangen ist, auch wenn der Leser an mancher Stelle vielleicht gerne mehr Details hätte.

Darum sehe ich dieses Buch eher als eine Sammlung von in sich abgeschlossenen Kurzgeschichten, die auf sehr anschauliche Weise manche unbekannte Facetten der Sklaverei und deren Folgen aufzeigen.

Veröffentlicht am 30.08.2017

Heitere Gemeindekritik

Anna-Maria und die anderen 99 Schafe
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Das Buch beginnt mit einer Szene, die für sich spricht. Eine hübsche Nachbarin braucht Hilfe, und Jan hilft natürlich gerne. Aber ihre Einladung zum Frühstück, die als Dankeschön gemeint ist, muss er ausschlagen. ...

Das Buch beginnt mit einer Szene, die für sich spricht. Eine hübsche Nachbarin braucht Hilfe, und Jan hilft natürlich gerne. Aber ihre Einladung zum Frühstück, die als Dankeschön gemeint ist, muss er ausschlagen. Zögernd gibt er zu, dass er stattdessen in den Gottesdienst gehen wird. Obwohl die Nachbarin ihn gerne begleiten würde, wimmelt er ab, denn er schämt sich sehr für seine Gemeinde.
Wegen eines Todesfalles kommt eine ehemalige Schulfreundin von Jan zurück an diesen Ort. Sie kann es kaum fassen, dass vieles im Ort und auch in der Gemeinde unverändert geblieben ist. Anna-Lena, eine unangepasste Frau, die schon immer lieber ihren eigenen Weg gegangen ist, öffnet ihrem Schulfreund Jan die Augen dafür, dass seine Gemeinde nicht so unattraktiv bleiben muss. Sie schließt sich seinem Hauskreis an, und gemeinsam werden Pläne zur Veränderung entworfen. Dabei bleibt der Widerstand von einigen anderen Gemeindemitgliedern nicht aus, andere jedoch blühen auf.
Das Ganze spielt vor 30 Jahren, und manche Leser werden sicher die Probleme ihrer ehemaligen oder jetzigen Gemeinden in den Beschreibungen wiederfinden. Das unterhaltsam geschriebene Buch regt zum Nachdenken an und wirft viele Fragen auf. Wofür steht Gemeinde eigentlich? Was ist ihre Aufgabe? Wer darf über die Richtung einer Gemeinde bestimmen? Wie sieht es mit Führungsstrukturen in der Gemeinde und mit Machtmissbrauch aus? Viele Situationen werden mit Humor beschrieben, wobei mir persönlich manches etwas überzogen oder auch zu abschätzig vorkommt.
Ein Vers über Liebe aus dem ersten Korintherbrief zieht sich durch die Gliederung des Buchs, und damit wird dem Leser vor Augen geführt, dass es gerade darin oft in Gemeinden mangelt. Eine ältere Person lebt dies vorbildhaft, aber ich hätte mir mehr positive Impulse in diese Richtung gewünscht.
Fazit: Ein Buch zum Schmunzeln über eine Gemeinde, die viel zu sehr an ihre Traditionen hängt, und gleichzeitig ein Buch zum Nachdenken über den Weg zur Veränderung und Erneuerung, damit Gemeinden auch für Außenstehende attraktiv sind.

Veröffentlicht am 20.07.2017

Lecker!

Yummy Books!
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Dieses Buch ist ein Genuss für Menschen, die sowohl das Kochen als auch Bücher lieben. So entstand auch die Idee zu diesem Buch. Cara Nicolettis Familie hat eine lange Tradition als Metzgern, ...

Dieses Buch ist ein Genuss für Menschen, die sowohl das Kochen als auch Bücher lieben. So entstand auch die Idee zu diesem Buch. Cara Nicolettis Familie hat eine lange Tradition als Metzgern, und sie selbst war schon in mehreren Bereichen der Gastronomie tätig. In diesem Buch gibt sie dem Leser viele Rezepte, die zu ihren Lieblingsbüchern passen, und viele davon sind bekannte Klassiker.

Ob Pippi Langstrumpf, Les Miserables, Emma oder Große Erwartungen, Leute, die Bücher lieben werden sicher viele der Bücher wiedererkennen. Die Rezepte sind teilweise für deutsche Geschmäcker etwas ungewohnt, aber wer gerne etwas Neues ausprobiert, wird hier sicher fündig.

Einige Beispiele für Rezepte sind: Blini mit Kaviar, Cherry-Pie, Buttermilchpfannkuchen, Erbsensuppe mit Speck, Lammkeule mit Wildpilzen, Rosinenbrötchen und Schokoladen-Cupcakes. Suppe, Hauptgerichte und viele Süßspeisen, die Vielfalt unter den etwa 50 Rezepten ist groß.

Veröffentlicht am 06.07.2017

Einfach weg

Manchmal musst du einfach leben
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Maribeth ist eine Mutter von 4-jährigen Zwillingen, und eine Frau die sich sehr bemüht alles im Job und Zuhause perfekt zu organisieren. Ihre Gedanken kreisen sich immer um die noch unerledigten ...

Maribeth ist eine Mutter von 4-jährigen Zwillingen, und eine Frau die sich sehr bemüht alles im Job und Zuhause perfekt zu organisieren. Ihre Gedanken kreisen sich immer um die noch unerledigten Aufgaben, und es kostet viel Mühe alles im Gleichgewicht zu halten. Bei einer Routineuntersuchung wird festgestellt, dass sie unbemerkt einen Herzinfarkt hatte, und dann überstürzen sich die Ereignisse. Schnell ist sie im Krankenhaus auf dem OP-Tisch. Nach einer kurzen Erholungszeit im Krankenhaus erwartet ihre Umgebung, dass sie schnell wieder so funktioniert wie immer, aber damit fühlt sie sich vollkommen überfordert. Sie befürchtet einen neuen Herzinfarkt, und da sie ihrer Umgebung nicht deutlich machen kann, dass sie Hilfe braucht, verschwindet sie einfach. Sie flüchtet in die Anonymität, um sich zu erholen.
Das Buch ist sehr gut geschrieben und drückt lebensnah und echt aus, wie überfordert man sich als Mutter fühlen kann. Für viele ist ihre radikale Flucht sicher unverständlich, gerade weil ihre Kinder noch sehr klein sind, aber ich finde die Autorin zeigt glaubwürdig, dass es nach Maribeths Ansicht um das reine Überleben geht. In ihrer Einsamkeit findet sie auf einem langen, mühsamen Weg zu sich selbst und gewinnt neue Kraft.
Fazit: Überforderte Mütter werden sich hier wiederfinden, auch wenn die Wenigsten sich für einen derart radikalen Ausstieg entscheiden würden.

Veröffentlicht am 06.07.2017

Höhen und Tiefen eines Polizeipfarrers

Glaube Liebe Tod (Ein Martin-Bauer-Krimi 1)
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Dieses Buch erzählt von der Aufklärung mehrere Todesfälle durch einen Polizeipfarrer. Er ist mutig und wagt es ungewöhnliche Wege zu gehen, und der Leser spürt, dass sein Glaube dabei eine große ...

Dieses Buch erzählt von der Aufklärung mehrere Todesfälle durch einen Polizeipfarrer. Er ist mutig und wagt es ungewöhnliche Wege zu gehen, und der Leser spürt, dass sein Glaube dabei eine große Rolle spielt. Vom angeblichen Selbstmord eines Polizisten, geht es um das Leben von rumänischen Mädchen, die ungewollt ins Rotlichtmilieu der Stadt geraten sind.

Das Buch ist gut geschrieben und lässt sich gut lesen, allerdings fand ich das Buch gegen Mitte der Geschichte ein bisschen zu sehr in die Länge gezogen. Dafür steigt die Spannung dann gegen Ende sehr stark an, da erinnert die Handlung fast schon an einen aktionsgeladenen Film.

Obwohl der starke Glaube von Martin Bauer gut vermittelt wird, scheint seine Gottesbeziehung nur einseitig zu sein, ein Mensch der aus seiner Besinnung Kraft schöpft, unabhängig von der Kraftquelle. Das ist etwas enttäuschend.

Alles in allem, eine spannende Geschichte.