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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 03.08.2017

Sehr guter Schreibstil und eine komplexe, detailreiche Handlung

Heartware
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Heartware war nicht mein erster Thriller, aber besonders viele Geschichten dieses Genres habe ich noch nicht gelesen. Ich probiere gerne neue Sachen aus und die Fantasy-Bücher von Jenny-Mai Nuyen mochte ...

Heartware war nicht mein erster Thriller, aber besonders viele Geschichten dieses Genres habe ich noch nicht gelesen. Ich probiere gerne neue Sachen aus und die Fantasy-Bücher von Jenny-Mai Nuyen mochte ich sehr gerne. Also dachte ich mir, warum nicht auch mal einen Thriller. Dies muss ich ganz klar vorweg stellen, weil ich im Verlauf des Buches feststellen musste, dass Thriller nicht zu meinem Lieblingsgenre zählen.

Zu Beginn hatte ich ein paar kleine Startschwierigkeiten. Es tauchen sehr viele Personen und eine Menge an Details auf. Durch den beschreibenden Schreibstil fiel es mir anfangs schwer eine Beziehung zu den Charakteren aufzubauen und ihre Gefühle nachzuempfinden. Nach dem ersten Drittel wird deutlich, wie die einzelnen Personen zueinanderstehen. Es wurden meine anfänglichen Fragen geklärt, obwohl dafür viele andere aufgetaucht sind. Durch die vielen Fragen und Details wird die Spannung konsequent aufrechtgehalten.

Was das Besondere an diesem Buch ist, dass die Geschichte so komplex ist und so voller Details. Auch wenn es zwischen drinnen nicht so wirkt, werden zum Ende hin beinahe alle Details noch einmal aufgegriffen und alles Puzzleteile rücken an ihren Platz. Es ist das Zusammenspiel von scheinbar unwichtigen Bemerkungen oder Ereignissen, die dafür sorgen, dass alles einen Sinn ergibt. Trotz der Komplexität ist mir in der ganzen Geschichte keine Ungereimtheit aufgefallen.

Auch ist die Aktualität der Themen faszinierend. Die Digitalisierung und künstliche Intelligenz sind Begriffe, die immer häufiger auftauchen. Es war spannend dieses Gedankenkonstrukt nachzuvollziehen und zu überlegen, wozu eine künstliche Intelligenz fähig sein könnte.

Dies alles klingt (hoffentlich) positiv und genauso ist es auch gemeint. Das Buch ist wirklich gutgeschrieben und ein Lesevergnügen für einen Thriller-Fan. Meine Erkenntnis ist, dass dieses Genre mein Favorisiertes ist. In Zukunft werde ich wohl lieber wieder bei den Fantasy-Romanen bleiben.

Veröffentlicht am 11.07.2017

Mal eine ganz andere Dystopie

Sakura
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Dystopien sind meines Erachtens geniale Geschichten, da sie zwar ein erfundenes Weltbild beschreiben, aber dennoch Parallelen zu unserer aktuellen Gesellschaft aufzeigen. Obwohl die aktuellen Dystopien ...

Dystopien sind meines Erachtens geniale Geschichten, da sie zwar ein erfundenes Weltbild beschreiben, aber dennoch Parallelen zu unserer aktuellen Gesellschaft aufzeigen. Obwohl die aktuellen Dystopien so unterschiedlich scheinen mögen, sind sie dennoch relativ ähnlich. Alleine schon, da sie so häufig als Trilogie geschrieben und damit gleich aufgebaut sind. „Sakura“ ist hier definitiv anders und spielt nicht mit den vielen Stereotypen, die es bei Dystopien gibt. Die Unterschiede beginnen bereits damit, dass die Geschichte aus „nur“ einem einzelnen Buch besteht. Es ist zurzeit kein Nachfolger geplant.

„Sakura“ beschreibt eine Gesellschaft, die unter der Erde aufgebaut wurde. Für jede einzelne Gesellschaftsschicht gibt es quasi eine eigene Etage unter der Erde und Juri, die Hauptperson, kommt aus der untersten. Sie ist es gewohnt für ihr Überleben zu kämpfen und unabhängig zu sein. Sie benötigt kein Team oder Gefolgsleute, wodurch sie sich ebenfalls von der typischen Protagonistin unterscheidet.

Der größte und für mich interessanteste Unterschied basiert jedoch auf der Idee für das Weltbild. Es basiert auf einem japanisch-angehauchten Götterbild. Dieser Bezug zu Japan und den Göttern fand ich faszinierend. Dies war für mich auch der Grund dieses Buch zu lesen.

Obwohl die Idee und die Geschichte mich gefesselt haben, gab es ein paar Punkte, die mich ein bisschen gestört haben. Die Handlung findet unter der Erde statt, wo es düster ist. So ist auch die Grundstimmung in dem Buch. Das Individuum zählt nicht und es gibt keine Menschlichkeit. Ich habe sehr lange gebraucht, um mich mit dieser Atmosphäre anzufreunden. Auch gab es kaum positive Emotionen, die das Buch vermittelt hat. Es passte zwar perfekt zu der Geschichte, aber dennoch habe ich gerne ab und zu mal ein positives Gefühl, wenn ich ein Buch lese.

„Sakura“ ist insgesamt eine sehr gut ausgearbeitete Dystopie, die viele neuartige Seiten hat. Außerdem ist sie wirklich gut geschrieben, sodass die Seiten nur so dahin fliegen. Für mich war es wahrscheinlich nicht das richtige Buch, sodass es mich nicht vollkommen überzeugen konnte. Wer einmal eine Dystopie ohne kitschige Liebesgeschichte lesen möchte, der sollte „Sakura“ auf jeden Fall lesen.

Veröffentlicht am 11.07.2017

Ein gelungener Abschluss der Reihe

Melody of Eden 3: Blutrache
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Nach dem Cliffhanger am Ende des zweiten Bandes konnte ich es kaum erwarten zu lesen, wie es mit Melody und Eden weitergeht. Ich habe nie geglaubt, dass Melody beim Kampf gegen die Wilden verstorben ist, ...

Nach dem Cliffhanger am Ende des zweiten Bandes konnte ich es kaum erwarten zu lesen, wie es mit Melody und Eden weitergeht. Ich habe nie geglaubt, dass Melody beim Kampf gegen die Wilden verstorben ist, aber ob und wie sie überlebt, verrate ich nicht. Tatsache ist, dass Eden sie für tot hält und verzweifelt ist. Ich fand genial, wie seine Emotionen beschrieben sind. Nach und nach gibt er sich immer mehr seiner dunklen Seite hin.

Auch die anderen Charaktere, die ich bereits in den anderen Teilen liebgewonnen habe, haben noch einmal eine Entwicklung durchgemacht. Auch wenn sie nie meine beste Freundin wird, konnte ich am Ende Scarlett sogar ein bisschen mehr leiden. Das Highlight waren aber wieder Rich, Ivy und Kardia. Sie sind drei Charaktere, die ich ganz dolle in mein Herz geschlossen habe.

Die Geschichte zeichnet sich insgesamt durch viel Witz und Humor aus. Richs schlagfertige Antworten, ein paar Patzer und einige komische Szenen. Mein Kopfkino ist auch wieder von der ersten Seite an gelaufen. Somit war auch Teil 3 wieder sehr gelungen.

Wer das Gefühl hat, dass hier noch ein kleines „Aber“ kommen muss, hat leider recht. Aus den anderen Büchern von Sabine Schulter bin ich viele Überraschungen und unerwartete Wendungen gewohnt. Die Thematiken aus den vorherigen Büchern werden zwar wieder sehr gut aufgegriffen, aber darüber hinaus gab es keine neuen, überraschenden Entwicklungen.

Insgesamt war „Melody of Eden – Blutrache“ ein gelungener Abschluss und ich kann die Reihe jedem nur wärmstens empfehlen. Meine Erwartungen an das Finale waren jedoch noch ein bisschen größere, sodass ich diesem Buch „nur“ drei Sterne geben kann.

Veröffentlicht am 27.06.2017

Ein Buch über die Träume im Leben, das Kochen und die Probleme eines Neustarts

Dich im Herzen
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Neuerdings scheine ich ein Fan von Büchern über das Kochen und das Essen zu sein. So konnte ich diesem Buch nicht widerstehen und wurde auch, was die Einbindung von Delikatessen angeht nicht enttäuscht. ...

Neuerdings scheine ich ein Fan von Büchern über das Kochen und das Essen zu sein. So konnte ich diesem Buch nicht widerstehen und wurde auch, was die Einbindung von Delikatessen angeht nicht enttäuscht. Die bildhaften und leckeren Beschreibungen von Cookies mit Ahornsirup, Pfannkuchen, Biersuppe und vielem mehr haben mir das Wasser im Mund zusammenlaufen lassen. Leider gibt es am Ende keine Rezepte, um gegebenenfalls das ein oder andere Gericht nach zu kochen.

Der Klappentext verrät bereits recht viel über das Buch. Eigentlich hätte ich gedacht, dass das Leser viel mehr über Annies Neustart erfährt und ihre Zeit nach dem Koma. Jedoch ist bis zu ihrem Aufwachen bereits die erste Hälfte des Buches vorbei. Dies liegt nicht an einer langen Vorgeschichte, sondern an vielen Wechsel zwischen den einzelnen Erzählzeiten und Personen. Es ist nicht nur Annies Geschichte, sondern auch die von Flechter, Annies High-School-Freund.

Am Anfang waren die Zeitsprünge ein bisschen verwirrend für mich, aber ich habe mich schnell daran gewöhnt. Es ist durchaus interessant Annies und Fletchers Vorgeschichte kennenzulernen, ihre Herkunft zu erfahren und so mitzuerleben, wie groß die Entwicklung ist, die beide durchgemacht haben. Hierbei fand ich jedoch manche Abschnitte zu langatmig. Ich hätte mir manches Mal nicht so viele Rückblenden und dafür mehr Zeit in der Gegenwart gewünscht.

Vor allem in der zweiten Hälfte hatte das Buch noch mehr Potenzial. Ich habe eine sehr gefühlvolle Geschichte erwartet. Die Ansätze waren auch da. Es geht um Ziele im Leben, Träume, die große Liebe und ungenutzte Möglichkeiten. Es war alles da, um den Leser zu berühren und vielleicht auch zum Weinen zu bringen, aber leider ist bei mir der Funke nicht übergesprungen. Ich konnte mit den Personen nicht wirklich mitfühlen.

Insgesamt war „Dich im Herzen“ für mich eine sehr schöne Geschichte für Zwischendurch, die mich in das ruhige Vermont entführt hat, jedoch auch nicht mehr.

Veröffentlicht am 06.05.2017

Die Suche nach dem perfekten Apfelkuchen

Die Zutaten zum Glück
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Wie für einen Apfelkuchen benötigt man auch im wahren Leben die richtigen Zutaten für ein glückliches Ende. Die richtigen Menschen im Leben, ein Zuhause und einen Job, der einen begeistert. Olivia sucht ...

Wie für einen Apfelkuchen benötigt man auch im wahren Leben die richtigen Zutaten für ein glückliches Ende. Die richtigen Menschen im Leben, ein Zuhause und einen Job, der einen begeistert. Olivia sucht in dieser Geschichte die richtigen Zutaten. Die Zutaten zum Glück muss der Leser selber zwischen den Zeilen finden, aber die Zutaten für Vermonts besten Apfelkuchen bekommt er beinahe in jedem Kapitel präsentiert.

Das Buch lebt vom Backen, von den Beschreibungen von Desserts und Plätzchen sowie von der Vorstellung von warmen, duftenden Apfelkuchen frisch aus dem Ofen. Man kann sich die Torten bildlich vorstellen und bildet sich vielleicht manchmal sogar ein einen leichten Duft von Zimt und Kardamom zu riechen. Diese Ausführungen waren für mich mein Highlight in dem Buch. Ich hatte die ganze Woche Appetit auf Apfelkuchen und kam nicht drum herum mir heute einen zu backen.

Neben den Beschreibungen des Backens bekommt der Leser einen guten Eindruck vom Kleinstadtleben. In Vermont leben so viele nette Menschen. Einige davon sind der Autorin sehr gut gelungen und mir direkt ans Herz gewachsen. Da ist es sehr schade, dass die Hauptperson selber ziemlich schwach ist. Olivia ist eigentlich Anfang dreißig, aber wirkt eher wie ein Teenager. Sie übernimmt für ihre Handlungen keine Verantwortung und hofft darauf, dass andere sie unterstützen. Dies wird auch dadurch unterstrichen, dass sie in den Tag hineinlebt, und sich im Verlauf der Geschichte nicht weiterentwickelt.

Wie sollte es anders sein, enthält das Buch natürlich auch eine Liebesgeschichte. Für mich war sie nur leider nicht sonderlich nachvollziehbar. Es gibt kaum Romantik oder Spannung, die in der Luft liegt. Kein Funke, der überspringt. Somit war für mich die Handlung auch etwas dürftig.

Insgesamt war das Buch ganz nett zu lesen, aber es hatte leider einige Schwächen. Die Idee war gut, aber die Umsetzung war ziemlich dürftig. Ich hätte mir etwas mehr erhofft. Wer das Buch liest, sollte auch jeden Fall etwas Süßes griffbereit haben.