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Veröffentlicht am 15.09.2016

Kalypto - Die Magierin der tausend Inseln

KALYPTO - Die Magierin der Tausend Inseln
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Mit „Kalypto – Die Magierin der tausend Inseln“ hat der Autor Tom Jacuba die Fortsetzung zu „Kalypto- Die Herren der Wälder“ geschrieben. Meiner Meinung nach ist es wichtig, dass man den ersten Teil der ...

Mit „Kalypto – Die Magierin der tausend Inseln“ hat der Autor Tom Jacuba die Fortsetzung zu „Kalypto- Die Herren der Wälder“ geschrieben. Meiner Meinung nach ist es wichtig, dass man den ersten Teil der Trilogie bereits gelesen hat, damit man den zweiten Teil in vollen Zügen genießen kann. Auch ist es hilfreich, weil man so besser dem Verlauf der Geschichte und der charakterlichen Entwicklung folgen kann.

Inhaltsangabe (Quelle: Klappentext)
Vor Jahrhunderten ging das Reich Kalypto unter und mit ihm ein Clan mächtiger Magier - so die Überlieferung. Niemand ahnt, dass sich einige Magier retten konnten. Die sehen nun die Zeit ihrer Rückkehr gekommen und verfolgen nur ein Ziel: Krieg unter den freien Völkern zu stiften, damit sich das stärkste Volk offenbart. Das nämlich soll ihnen das Zweite Reich von Kalypto errichten - unter dem Joch der Sklaverei. Die Magierin Catolis hat bereits einen entscheidenden Sieg errungen. Ohne Skrupel führte sie die Insulaner von Tarkatan in die Schlacht gegen Garona und hat das Land nahezu komplett erobert. Ayrin jedoch, die einstige Königin von Garona, will ihr Reich weder den Magiern überlassen, noch ihrer Halbschwester Lauka, die ihr Thron und Krone geraubt hat. An der Seite des Waldmanns Lasnic nimmt sie den Kampf gegen beide auf.

Zuerst möchte ich die Gestaltung des Buches hervorheben. Das Cover von „Kalypto – Die Magierin der tausend Inseln“ ist so gestaltet, dass eine Zuordnung zur Trilogie leicht fällt. Auch ist eine farbige Karte beigefügt wurden, welche ich als sehr hilfreich empfunden habe und oftmals zu Rate gezogen habe.
Der Schreibstil von Tom Jacuba ist sehr bildreich. Der Autor weiß, wie man seine Leser fesselt und in seinen Bann zieht. Durch seine wortgewandte Sprache ist man selber immer mit im Geschehen und hat ein genaues Bild in Bezug auf die Örtlichkeiten und die Charaktere vor seinem geistigen Auge. Es wirkt alles so lebendig, man hat das Gefühl, dass man die Wälder und die See riechen kann und den Wind auf seiner Haut spürt. Jacuba hat in der Reihe rund um Kalypto eine umfangreiche, vielseitige, fesselnde und sehr interessante Welt erschaffen. Sie besticht durch ihre unterschiedlichen Völker, welche alle ihre Eigenarten besitzen. So ist es mir als Leser nicht schwer gefallen, anhand der Sprache des jeweiligen Kapitels zu wissen, von welchen Protagonisten dieser Abschnitt handelt. Der Autor hat jedem Charakter und dem zugehörigen Volk einen eigenen Sprachstil erschaffen und hat diese meisterhaft umgesetzt. Sie passt zu dem jeweiligen Volk und es ist einfach ein großes Vergnügen, dieser wundervollen Umsetzung der sprachlichen Mittel mitzuverfolgen. Jacuba schafft es meisterhaft, die Sprache für sich zu nutzen und findet in der jeweiligen Situation immer die richtigen Worte.
„Kalypto – Die Magierin der tausend Inseln“ ist ein abenteuerreicher Fantasyroman, welcher auch nicht mit Verlusten spart. Es gibt nicht wenige brutale Szenen. Diese wirken jedoch meiner Meinung nach nicht konstruiert, sie passen zum Inhalt des Buches und unterstreichen die Brutalität des jeweiligen Volkes. Dieses Fantasy- Buch ist permanent spannend geschrieben, auf keiner Seite kam Langeweile auf. Es besticht durch seine vielen unverhofften Wendungen, durch das Miträtseln – der ein oder andere Charakter birgt ein Geheimnis – und durch sein hohes Tempo. Durch den Perspektivenwechsel kommt zusätzliche Spannung in das Buch. Wie bereits erwähnt, ist der Stil hierbei so individuell, dass man keine Probleme hat, sich zurechtzufinden, bei welchen Protagonisten man sich nun befindet. Die einzelnen Fäden werden im Verlauf der Geschichte perfekt zusammengeführt, sodass das Zusammentreffen der einzelnen Charaktere zu weiterem Konfliktpotential führt. Diese vielseitig erzeugte Spannung hat zur Folge, dass der Leser nur selten zu Atem. Aber besonders konnten mich die Charaktere und dessen Entwicklung überzeugen. Ich habe mit ihnen gebangt und zusammen mit ihnen Abenteuer bestritten. Nicht wenige sind mir ans Herz gewachsen und den einen oder anderen Charakteren wünsche ich die Pest an den Hals. Die Charaktere, sei es Haupt- oder Nebenrolle, sind allesamt vielseitig und haben ihre Ecken und Kanten. Aber auch ihre Motive, welche sie vorantreiben und ihre Handlungen erklärt. Sie wirken überzeugend durch ihren Reichtum an Facetten. Mir hat es gefallen, dass in diesem Buch Wert auf die charakterliche Entwicklung gelegt wurde. Zu Beginn hatte ich meine Bedenken, ob ich gut in die Geschichte herein finden würde – der erste Teil hat schon durch seine Komplexität und die Vielzahl an Charakteren bestochen und seitdem ich diesen gelesen habe, ist etwas Zeit vergangen. Aber meine Bedenken waren völlig umsonst. Ich hatte von der ersten Seite an das Gefühl, liebgewonnene Freunde zu besuchen und habe mich heimisch gefühlt. Mir sind viele Charaktere ans Herz gewachsen und andere habe ich gelernt, im Verlaufe des Buches zu hassen. Doch auch diese sind interessant und vielseitig gestaltet und treiben das Geschehen voran. Ich könnte gar nicht benennen, wer mein Lieblingscharakter ist, viele haben so eine sympathische Art, die einen in ihren Bann zieht.
Der Showdown ist fulminant und actionreich, aber auch überzeugend. Und der Epilog regt nochmal zum nachdenken an. Einige Fragen bleiben offen und wenige werden beantwortet. Jetzt heißt es warten auf Band 3, welcher im August 2016 erscheinen soll.

Für mich ist „Kalypto – Die Magierin der tausend Inseln“ eine gelungene Fortsetzung, welche mir sogar noch besser als der erste Teil gefallen hat. Er besticht durch den wunderbaren Schreibstil, die Komplexität der Welt und die darin lebenden Charaktere. Ich vergebe für dieses Werk 5 Sterne und eine klare Leseempfehlung für Liebhaber von Fantasy- Büchern.

Wer nochmal eine Zusammenfassung des ersten Teils bzw. ein Personenregister wünscht, der kann dies auf der Homepage des Autors finden:
http://www.thomas-ziebula.de/bucher/fantasy/

Veröffentlicht am 15.09.2016

Der Palast der Meere

Der Palast der Meere
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Mit „Der Palast der Meere“ hat die Autorin Rebecca Gablé eine gelungene Fortsetzung der Waringham- Reihe geschrieben. Dieses Buch ist bereits der fünfte Teil, lässt sich jedoch auch gut ohne Vorkenntnisse ...

Mit „Der Palast der Meere“ hat die Autorin Rebecca Gablé eine gelungene Fortsetzung der Waringham- Reihe geschrieben. Dieses Buch ist bereits der fünfte Teil, lässt sich jedoch auch gut ohne Vorkenntnisse aus den vorherigen Büchern lesen. Jedoch ist es empfehlenswert, wenn man diese bereits kennt, da so manche Anspielungen auf die bisherigen Familienverhältnisse besser nachvollziehbar sind.

Inhaltsangabe (Quelle: Klappentext):
London 1560: Als Spionin der Krone fällt Eleanor of Waringham im Konflikt zwischen der protestantischen Königin Elizabeth I. und der katholischen Schottin Mary Stewart eine gefährliche Aufgabe zu. Ihre Nähe zur Königin schafft Neider, und als Eleanor sich in den geheimnisvollen König der Diebe verliebt, macht sie sich angreifbar. Unterdessen schleicht sich ihr fünfzehnjähriger Bruder Isaac in Plymouth als blinder Passagier auf ein Schiff. Nach seiner Entdeckung wird er als Sklave an spanische Pflanzer auf der Insel Teneriffa verkauft. Erst nach zwei Jahren kommt Isaac wieder frei? unter der Bedingung, dass er in den Dienst des Freibeuters John Hawkins tritt. Zu spät merkt Isaac, dass Hawkins sich als Sklavenhändler betätigt? und dass sein Weg noch lange nicht zurück nach England führt...

An erster Stelle möchte ich die Gestaltung des Buches loben. Das Cover hat mich sowohl vom Motiv als auch von der Farbgestaltung sofort angesprochen. Außerdem passt es sehr gut zu der jeweiligen Neugestaltung der vorherigen Bücher – ich mag es, wenn anhand der Covergestaltung ein Zusammenhang einer Reihe erkennbar ist. Auch ein hilfreiches Personenregister ist beigefügt, das ich gerne mal zu Rate gezogen habe. Am jeweiligen Kapitelanfang ist eine dazugehörige Szene grafisch dargestellt. Das finde ich ebenfalls sehr ansprechend und man erhält einen kleinen Einblick in die Personen.
Der Schreibstil von Rebecca Gablé hat mich auch diesmal wieder begeistern können. Als Leser hat man sofort ein Bild vor seinem geistigen Auge und fühlt sich einfach wohl. Ich hatte das Gefühl, alte liebgewonnene Freunde wieder zu besuchen und habe mich daher schon sehr auf Waringham gefreut. Dies hat zur Folge, dass ich sofort mitten in der Geschichte war und keine Probleme hatte, in die Story rein zu finden. Auch die umfangreiche Recherche, welche Gablé geleistet hat, ist sofort erkennbar. So werden liebevolle Anekdoten in die Geschichte eingeflochten und mit den fiktiven Handlungen verwebt. Auch lernt man als Leser noch das ein oder andere Wissenswerte über die damalige Zeit und die historischen Persönlichkeiten, welche diese bevölkert haben. Ein hilfreiches und aufschlussreiches Nachwort ist ebenfalls beigefügt. In diesem wird nochmal darauf eingegangen, was den Fakten und was der Fiktion der Autorin entspringt – oder auch, welche Fakten von ihr in die entsprechende Richtung interpretiert wurden sind. Mir hat dieses Nachwort gut gefallen, es hat das Buch noch zusätzlich abgerundet und noch die ein oder andere Frage geklärt. So habe ich z.B. noch einiges über Mary Stuart oder die damals herrschenden Religionskriege zwischen den Papisten und den Reformierten gelernt.
Wie bereits erwähnt, ist dies der langersehnte fünfte Teil der historischen Waringham- Reihe. „Der Palast der Meere“ lässt sich jedoch auch ohne Vorkenntnisse aus den bereits erschienenen Büchern lesen. Er ist auch für Quereinsteiger geeignet, da in diesem Band erneut eine folgende Generation thematisiert wird, welche neue Abenteuer erlebt. In diesem historischen Buch wird das 16. Jahrhundert thematisiert, welches auch als das elisabethanische Zeitalter in die Geschichte eingegangen ist. Daher ist es nicht verwunderlich, dass auch in „Der Palast der Meere“ ein Blick über den Tellerrand gewährt wird. Als Leser hat man dass Gefühl, dass diese herrschende Aufbruchsstimmung quasi greifbar ist. Plötzlich ist die bisher bekannte Welt zu klein, man will in fremde Welten segeln und diese erkunden. Der Fortschritt ist bemerkbar. Auch der königliche Hof wirkt viel moderner, wenn man die vorherigen Teile miteinander vergleicht ist ein deutlicher Unterschied erkennbar. Somit ist es nicht verwunderlich, dass Gablé diesmal die Geschichte aus der Sicht von zwei Protagonisten der Familie Waringham erzählt. In den beiden Erzählsträngen schafft es die Autorin gekonnt, die historischen Persönlichkeiten mit den fiktiven Charakteren zu vermengen, eine gemeinsame Perspektive zu verflechten und eine interessante und fesselnde Story zu erzählen. Aber auch die Nebencharaktere konnten mich überzeugen. Auch sie hatten ihre Ecken und Kanten, ihre eigene Persönlichkeit und hatten oftmals entscheidende Rollen. Besonders ist mir Gabriel, der König der Diebe mit seiner Art ans Herz gewachsen. Er ist einfach viel zu charmant, als dass man sich ihm entziehen könnte. Die beiden Protagonisten Eleanor und Isaac erhalten in etwa gleich viel Raum. Zusammen mit Eleanor erlebt man das Leben am königlichen Hof. Sie kennt Elizabeth I schon seit ihrer Kindheit und ist eine ihrer engsten Vertrauten. Eleanor fungiert als das Auge der Königin und in ihrer Position als Spionin erlebt sie so einiges. In ihrer Perspektive erfahren wir einiges über die politischen Gegebenheiten – auch Mary Stuart besuchen wir zusammen mit Eleanor. Auch erleben wir an ihrer Seite Elizabeth hautnah. Auf mich hat sie durchaus real gewirkt und auch schlüssig in sich. Ich hatte ein sehr konkretes Bild vor meinem geistigen Auge und konnte mich gut in ihre Position hineinversetzen. Später liest man auch einiges über die Unterwelt von London, über die Gilde der Diebe. Zusammen mit Isaac bereist man die fremden Welten. Als Heranwachsender hat er sich auf ein Schiff geschlichen, um seinem Schicksal zu entkommen. Er wächst an seinen Aufgaben und wird ein wirklich stattlicher Mann, der immer einen Spruch auf den Lippen hat. Nicht selten hat ihn seine ehrliche Art in gefährliche Situationen gebracht. Auch setzt er sich für die Betrogenen auf See ein, ist strikt gegen den Sklavenhandel und nimmt eine Art „Robin Hood“- Position ein. Durch Isaac lernen wir recht früh den jungen Francis Drake kennen – auch sein späteres Lebenswerk wird mit verfolgt. Nicht selten ist das Schicksal von Drake mit dem von Isaac verbunden. Die Erkundung der fremden Welten hat mir gut gefallen – man erhält u.a. Einblicke von Teneriffa oder Panama, über den Anbau und die Ernte des Zuckerrohrs und bekommt einen kleinen Grundkurs in das Leben als Seemann der damaligen Zeit. Die kurzen Gastspiele, welche in Waringham waren, waren für mich daher ein Ruhepol. Man konnte zwischen den zahlreichen Abenteuern durchatmen und durch den Rosengarten wandern. Diese Auftritte in Waringham waren rar gesät, umso mehr habe ich mich über diese gefreut.
Mein einziger Kritikpunkt ist eigentlich, dass mir manchmal der direkte Einbezug des Lesers in die geschichtlichen politischen Vorgänge gefehlt hat. In den vorherigen Büchern hatte ich das Gefühl, aktiv am Entscheidungsprozess des politischen Ränkespiels teilzunehmen. Anders war es bei „Der Palast der Meere“ – hier wurden eigentlich nur die herbeigeführten Etappensiege berichtet und über mögliche Folgen diskutiert. Nicht selten wurde über mögliche Hochzeitskandidaten für Elizabeth I debattiert. Dennoch hat mir einfach etwas Hintergrundgeschehen gefehlt.
Auch waren meine Erwartungen an das Buch andere – aber das möchte ich der Autorin nicht negativ ankreiden. Ich finde es rückblickend doch recht positiv, dass sie sich für diesen Weg der Geschichte entschieden hat. schließlich wollte man in diesem Jahrhundert über den Tellerrand schauen und neue Welten entdecken – schade fand ich es nur, dass Waringham doch recht kurze Gastaftritte hatte.

Alles in allem ist „Der Palast der Meere“ von Rebecca Gablé ein gut recherchierter historischer Roman, der einen wirklich guten Einblick in das 16. Jahrhundert bietet. Dieses Buch hat es geschafft, mich zu fesseln – ich habe mit den Charakteren mitgefiebert und um diese gebangt. Auf Grund meines einen Kritikpunktes möchte ich 4,5 Sterne geben. Und von mir gibt es noch eine klare Leseempfehlung.

Veröffentlicht am 14.01.2024

Die Bibliothek im Nebel

Die Bibliothek im Nebel
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Der bekannte Autor Kai Meyer hat mit „Die Bibliothek im Nebel“ seinen neusten Roman geschrieben, welches den Leser sowohl durch Sankt Petersburg, die Cote d’Azur und nach Leipzig führt. Dieses Werk kann ...

Der bekannte Autor Kai Meyer hat mit „Die Bibliothek im Nebel“ seinen neusten Roman geschrieben, welches den Leser sowohl durch Sankt Petersburg, die Cote d’Azur und nach Leipzig führt. Dieses Werk kann ohne weitere Vorkenntnisse gelesen werden. Auch wenn es mehr Spaß macht, wenn man bereits „Die Bücher, der Junge und die Nacht“ gelesen hat, weil es Charaktere gibt, welche in beiden Büchern eine Rolle spielen.

Klappentext:
Sankt Petersburg, 1917. Der junge Bibliothekar Artur flieht vor den Schergen der Revolution, im Gepäck ein Manuskript, das ihn retten soll – und die Leben vieler anderer bedroht. Sein Ziel ist Leipzig, die Stadt der Bücher. Im legendären Graphischen Viertel will er seine große Liebe Mara wiedersehen, die dem Sohn eines reichen Verlegers versprochen ist.
Cote d’Azur, 1928. Das Mädchen Liette findet auf dem Dachboden des Luxushotels Château Trois Grâces die vergessenen Reisekisten russischer Familien, die während der Revolution ermordet wurden. Darin entdeckt sie ein altes, mit einem Schloss gesichertes Buch. Dreißig Jahre später beauftragt Liette, mittlerweile Direktorin des Hotels, den Gentleman-Ganoven Thomas Jansen, mehr über die ehemalige Besitzerin des Buchs herauszufinden – eine Russin namens Mara. Die Spur führt zu einem Bibliothekar, der vor Jahren nach Leipzig kam, zu einer verlassenen Villa am Meer und der geheimnisvollen Bibliothek im Nebel.

Aus der Feder von Kai Meyer habe ich schon einige Bücher gelesen, er hat mich schon wirklich viele Jahre in meinem Leben mit seinen Werken begleitet. Bisher konnte er mich immer wieder begeistern und in den Bann ziehen. Daher waren meine Anforderungen und Erwartungen an dieses Werk recht hoch und ich wurde nicht enttäuscht.
Wie ich es bereits aus anderen Werken des Autors gewohnt bin, war auch dieses Mal der Schreibstil wieder sehr angenehm, sodass sich das Buch zügig und flüssig lesen lässt. Meyer schreibt sehr fesseln und bildhaft. Gekonnt baut der Autor eine dichte Atmosphäre auf und katapultiert den Leser dabei in bereits vergangene Zeiten. Detailreich werden dabei die Schauplätze beschrieben, ohne sich jedoch zu sehr im Detail zu verlieren. Daher ist es nicht verwunderlich, dass beim Lesen vor meinem geistigen Auge ein genaues Bild der Lokalitäten und auch Charakteren hervorgerufen wurde. Innerhalb von „Die Bibliothek im Nebel“ gibt es mehrere Zeitsprünge und auch Perspektivenwechsel. Es ist wirklich spannend mit zu verfolgen, wie die Geschichte mehreren Ansichten erzählt wird. Erst langsam, aber stetig, erkennt man die Zusammenhänge – sowohl von den Perspektiven als auch von den unterschiedlichen Zeitepochen, wie diese Stränge zusammenhängen und welchen Bezug sie zu den jeweils anderen haben. Hierbei fand ich alle Perspektiven sehr ansprechend, jeder auf seine spezielle Art und Weise, sodass ich mich nicht entscheiden kann, welcher mir persönlich am besten gefallen hat. Angenehm und interessant fand ich auch den Wechsel der Örtlichkeiten, denkt man doch zunächst, wie könnte dies alles zusammenpassen. Aber im Verlaufe des Buches erkennt man dies und es macht noch mehr Spaß, die Entwicklung der Story mitzuverfolgen. Das Buch ist nicht unbedingt temporeich oder die Handlung geht auch nicht Schlag auf Schlag. Dennoch liest sich dieser Roman durchaus spannend, auf unterschiedliche Weise wird Spannung erzeugt, welcher vor allem durch die Schicksalsschläge der jeweiligen Charaktere bestimmt wird. Dies hatte zur Folge, dass ich gebannt an den Seiten gehangen habe und das Buch nur ungern wieder aus der Hand gelegt habe.
Sympathisch fand ich auch die Charaktere. Dessen Darstellung fand ich sehr gelungen. Jeder Charakter hatte hier seine eigenen Beweggründe, etwas was ihn vorangetrieben hat. Die Protagonisten wurden gut beleuchtet und hatten jeweils ihre Ecken und Kanten, ihre Stärken und Schwächen. Nur zu gerne habe ich ihre Geschichte verfolgt und ihr Leben mit begleitet. Auch hier kann ich mich nicht entscheiden, welcher Charakter hier derjenige war, über den ich am liebsten gelesen habe. Ich habe einfach von jedem nur allzu gerne gelesen, wobei jede Perspektive auf ihre eigene Art seinen Charme hatte.
Sehr interessant fand ich auch den historischen Rahmen, welche in diesem Roman angesprochen werden. Hier wird gekonnt Fakten und Fiktion miteinander vermengt. Nur zu gerne hätte ich ein Nachwort hierzu gehabt, indem der Autor nochmal auf historische Gegebenheiten oder Eckdaten eingeht und nochmal von der Fiktion trennt. Dennoch konnte mich das historische Setting beziehungsweise die einzelnen Zeitstränge überzeugen und jede Zeit hatte hier so ihren eigenen Reiz. Gelungen fand ich hier auch das Zusammenspiel der einzelnen Zeitsprünge und auch das Wechselspiel der jeweiligen Charaktere.

Insgesamt konnte mich der Autor Kai Meyer mit seinem neusten Roman „Die Bibliothek im Nebel“ wieder überzeugen. Dieses Buch hat sympathische Charaktere, einen bildhaften und fesselnden Stil und bietet einen gekonnten Mix aus Fakten und Fiktion mit wechselnden Zeitsprüngen, sodass ich gebannt den Verlauf der Handlung mitverfolgt habe. Ich möchte für diesen Roman 4,5 Sterne und eine Leseempfehlung vergeben.

Veröffentlicht am 31.05.2023

Babel

Babel
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Die Autorin R.F. Kuang hat mit „Babel“ einen (bisher) eigenständigen Fantasy- Roman geschrieben, wobei in diesem Werk die Sprache und dessen Entwicklung, aber auch die Übersetzung dieser in eine andere ...

Die Autorin R.F. Kuang hat mit „Babel“ einen (bisher) eigenständigen Fantasy- Roman geschrieben, wobei in diesem Werk die Sprache und dessen Entwicklung, aber auch die Übersetzung dieser in eine andere Sprache eine wesentliche Rolle spielen.

Klappentext:
1828. Robin Swift, den ein Cholera-Ausbruch im chinesischen Kanton als Waisenjungen zurücklässt, wird von dem geheimnisvollen Professor Lovell nach London gebracht. Dort lernt er jahrelang Latein, Altgriechisch und Chinesisch, um sich auf den Tag vorzubereiten, an dem er in das Königliche Institut für Übersetzung der Universität Oxford - auch bekannt als Babel - aufgenommen werden soll. Oxford ist das Zentrum allen Wissens und Fortschritts in der Welt. Für Robin erfüllt sich ein Traum, an dem Ort zu studieren, der die ganze Macht des britischen Empire verkörpert. Denn in Babel wird nicht nur Übersetzung gelehrt, sondern auch Magie. Das Silberwerk - die Kunst, die in der Übersetzung verloren gegangene Bedeutung mithilfe von verzauberten Silberbarren zu manifestieren - hat die Briten zu unvergleichlichem Einfluss gebracht. Dank dieser besonderen Magie hat das Empire große Teile der Welt kolonisiert. Für Robin ist Oxford eine Utopie, die dem Streben nach Wissen gewidmet ist. Doch Wissen gehorcht Macht, und als chinesischer Junge, der in Großbritannien aufgewachsen ist, erkennt Robin, dass es Verrat an seinem Mutterland bedeutet, Babel zu dienen. Im Laufe seines Studiums gerät Robin zwischen Babel und den zwielichtigen Hermes-Bund, eine Organisation, die die imperiale Expansion stoppen will. Als Großbritannien einen ungerechten Krieg mit China um Silber und Opium führt, muss Robin sich für eine Seite entscheiden...Aber kann ein Student gegen ein Imperium bestehen?

Bisher habe ich von der Autorin noch kein weiteres Werk gelesen, habe aber über „Babel“ aus dem englischsprachigen Raum bereits viele positive Resonanzen gehört. Daher war ich sehr erfreut, als eine Übersetzung angekündigt wurde und freute mich sehr auf dieses Werk. Meine Erwartungen daran waren recht hoch und dennoch wurde ich nicht enttäuscht.
Zunächst möchte ich aber anmerken, dass „Babel“ auf dem deutschsprachigen Markt falsch angepriesen wird. Die Marketing- Abteilung fand es wahrscheinlich gut, die Leser mit Schlagwörtern wie „Harry Potter“ oder „Dark Academia“ zu ködern – setzt aber vollkommen falsche Hoffnungen. Und führt nur zu Enttäuschungen, denn dieses Buch geht in eine vollkommen andere Richtung.
Der Schreibstil von Kuang fand ich sehr angenehm. Dieser ist nicht immer leicht, hat dafür aber eine wunderbare und tiefe Melodie. Auch weiß die Autorin, wie sie eine dichte Atmosphäre erschafft, sodass man als Leser mitten im Geschehen ist. Dabei werden gekonnt Bilder vor dem geistigen Auge gemalt, sodass ich das Gefühl hatte, zusammen mit den Charakteren in Oxford zu verweilen und zusammen mit ihnen Babel zu erkundigen. Das Setting konnte mich hier ebenfalls überzeugen. Eine wunderbare Stadt wird hier in einen historischen Kontext gesetzt, zeitgleich wird ein fantastischer Rahmen darum gespannt. Oftmals habe ich mich gefragt, was hier Fakten und was Fiktion ist. Hier möchte ich meinen fiktiven Hut vor der Leistung der Autorin ziehen. Ich kann nur ansatzweise nachvollziehen, wieviel Recherchearbeit und mühsame Arbeit hinter diesem Roman steht. Dieses Buch besticht durch seine Komplexität und konnte mich im positiven Sinn zum Staunen bringen. Themen wie die Übersetzung von Texten, welcher Verlust für die Sprache und dessen unterschwellige Bedeutungen damit einhergeht oder auch die Verwandtschaft und Verknüpfung der Sprachen sind hier nur ein kleiner Aspekt des Wissens, welches hier vermittelt wird. Auch die Kolonisierung und dessen Folgen stehen hier im Zentrum und spielen eine wesentliche Rolle für die Handlung. Manche interessanten Aspekte werden anhand von Fußnoten beleuchtet, dies fand ich ebenfalls sehr gelungen. Nur allzu gerne habe ich die beigefügten Karten zu Hilfe genommen, um mich besser zu orientieren – sowohl in Babel als auch in Oxford.
Positiv möchte ich auf jeden Fall auch die Charakterkonstellation und die Darstellung der Charaktere betonen. Die einzelnen Charaktere fand ich sehr gelungen und oftmals musste man die ein oder andere Person neu einsortieren. Hier wird nicht nur schwarz oder weiß gezeichnet, sondern in sehr unterschiedlichen Grautönen. Jeder Charakter hat seine Hintergründe und Beweggründe, warum er so handelt oder warum er diese Überzeugungen hat, auch wenn diese nicht immer für den Leser aus heutiger Sicht nachvollziehbar sind. Gebannt habe ich mit den Protagonisten mitgefiebert und nicht selten musste ich mir Sorgen um sie machen. Und nicht selten waren diese Sorgen auch begründet. Kein Charakter ist hier sicher und muss so einiges erleiden, sowohl seelisch als auch körperlich. Manches Seelenleiden wird dem Leser erst später bewusst, was es aber nicht ungeschehen macht. Allgemein hat mir hier die Gruppe aus den vier Protagonisten gut gefallen. Das Zusammenspiel zwischen Robin, Ramy, Letty und Victoire fand ich sehr gelungen und nicht selten habe ich die sozialen Aspekte dieser Gruppe hinterfragt. Nicht immer geht es hier harmonisch zu und manche Ansichten sind sehr unterschiedlich. Daher ist es nicht verwunderlich, dass die Freundschaft zwischen diesen ihre Höhen und Tiefen hat. Ich habe das Wechselspiel zwischen den Charakteren sehr genossen. Auch wenn ich sagen muss, dass mir der Protagonist Robin ein wenig zu passiv war. Er hat nicht für sich eingestanden, hatte quasi keine eigene Meinung und war eher ein Mitläufer.
Mein kleiner Kritikpunkt ist der geringe Fantasyanteil. Es gibt in „Babel“ zwar magische Silberbarren, aber hier haben mir einfach ein paar Ausführungen gefehlt. Sie werden genutzt, sind jedoch eher Alltag in dieser Welt und werden daher auch nicht wirklich ausführlich beleuchtet.
Ein weiterer Kritikpunkt ist für mich das Ende. Dieses konnte mich nicht vollkommen überzeugen. Zu gerne hätte ich hier noch ein paar weitere Ausführungen gelesen, hätte nur zu gerne weitergelesen. Aber dies ist Geschmackssache und spricht eigentlich nur für die Qualität des Buches, dass ich nur zu gerne mehr gelesen hätte.

Insgesamt konnte mich R.F. Kuang mit ihrer Geschichte „Babel“ vollständig in ihren Bann ziehen. Ich habe hier jede Seite genossen. Deswegen wird dies auch nicht das einzige Werk sein, welches ich von der Autorin lesen werde. Ich bin schon auf ihre anderen Bücher gespannt. Aufgrund meiner zwei kleinen Kritikpunkte, welche aber nicht meinen Lesegenuss getrübt haben, möchte ich 4,5 Sterne und eine Leseempfehlung vergeben.

  • Einzelne Kategorien
  • Handlung
  • Erzählstil
  • Charaktere
  • Cover
  • Atmosphäre
Veröffentlicht am 11.01.2023

Der gläserne Kaiser

Schattenelfen - Der Gläserne Kaiser
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Der bekannte Fantasy-Autor Bernhard Hennen hat mit „Der gläserne Kaiser“ den zweiten Teil seiner Schattenelfen- Saga auf den Büchermarkt gebracht. Der Vorgängerroman trägt den Titel „Die Blutkönigin“, ...

Der bekannte Fantasy-Autor Bernhard Hennen hat mit „Der gläserne Kaiser“ den zweiten Teil seiner Schattenelfen- Saga auf den Büchermarkt gebracht. Der Vorgängerroman trägt den Titel „Die Blutkönigin“, fortgesetzt wird mit „Das eherne Wort“. Meiner Meinung nach kann man „Der gläserne Kaiser“ auch ohne Vorkenntnisse lesen, jedoch geht einem hier viel von dem Lesevergnügen verloren. Daher würde ich empfehlen, dass man diese Reihe in der entsprechenden Reihenfolge liest. Auch gibt es ein paar Andeutungen zu anderen Werken aus dem Elfen- Imperium, es ist aber nicht weiter schlimm, wenn man diese nicht vollständig erfasst.

Klappentext:
Das märchenhaft schöne Reich Langollion der Fürstin Alathaia schwebt in höchster Gefahr. Die Elfenkönigin Emerelle droht es zu vernichten, und zugleich breitet sich eine böse Kraft in seinem Inneren immer weiter aus. In ihrer Not versucht Alathaia, in den Ruinen lange vergessener Echsentempel eine Macht aus alter Zeit auferstehen zu lassen. Zusätzlich schickt sie die Bienenhexe Leynelle und die Meuchlerin Adelayne an den Hof des Gläsernen Kaisers, um das größte Heer Albenmarks für ihre Sache zu gewinnen. Doch der Kaiserhof ist eine Schlangengrube, wo Missgunst und Intrigen regieren. Und die Zeit verrinnt unerbittlich.

Ich persönlich kenne schon ein paar Werke aus der Feder von Bernhard Hennen, jedoch noch nicht alle. Auch aus seinem Elfen- Opus habe ich schon einige Bücher gelesen und bisher konnten mich diese immer wieder aufs Neue von dem Erzähltalent von Hennen überzeugen. Daher waren meine Erwartungen an dieses Fantasy- Werk auch relativ hoch, ich habe High Fantasy vom Feinsten erwartet. Und ich wurde nicht enttäuscht.
Zunächst möchte ich das umfangreiche Bonusmaterial positiv erwähnen. In diesem Buch wurden in der Klappbroschur hilfreiche Karten beigefügt, welche ich während des Lesens nur zu gerne zur Hilfestellung genommen habe, auch um mich in dieser komplexen Welt besser orientieren zu können. Aber auch ein hilfreiches Personenregister befindet sich im Anhang, sowie ein Glossar mit den wesentlichen Begriffen.
Wie ich es bereits aus anderen Werken aus der Feder von Bernhard Hennen gewohnt war, empfand ich auch dieses Mal den Erzählstil wieder als sehr angenehm. Hennen hat einen fesselnden, leichten und zugleich poetischen Schreibstil. Gekonnt schafft es der Autor, dass auf den Leser eine Art Sogwirkung entsteht, sodass man beim Lesen des Werkes alles um sich herum vergisst und vollkommen in diese fantastische Welt abtaucht. Eine dichte Atmosphäre wird erschaffen, sodass ich das Gefühl hatte, selbst mitten in diesem Abenteuer zu stecken und dieses zusammen mit den Charakteren zu bestreiten. Auch der Humor hat mir persönlich zugesagt. Oftmals hatte ich ein Schmunzeln im Gesicht und viele Dialoge oder auch Bemerkungen haben dieses Buch auf humorvolle Art bereichert. Aber auch die Fantasyelemente konnten mich wieder überzeugen. Hennen schafft es immer wieder, etwas Altbewährtes neu zu erfinden und somit etwas charakteristisches Neues zu erschaffen. Man hat hierbei das Gefühl, dass Hennen niemals die Ideen ausgehen und dies versetzt mich immer wieder ins Staunen. Auf vielseitige Weise wird Spannung erzeugt. Einige unerwartete Wendungen werden in die Story eingebaut. Aber auch charakterliche Entwicklungen erzeugen Spannung und wissen zu überraschen. Dies führt dazu, dass permanent der Spannungsbogen oben gehalten wird, die Spannung bricht nicht ab. Das Worldbuilding weiß ebenfalls zu überzeugen. Komplex ist diese fantastische Welt angelegt, immer wieder gibt es neue Details zu entdecken und fortwährend wird diese ausgebaut. Aber auch bereits bekannte Details werden wieder in die Handlung eingebunden, sodass man die Welt immer besser kennen lernt. Mittlerweile ist diese sehr ausgebaut und dennoch hat man als Leser immer wieder das Gefühl, dass man neue Facetten kennen lernt und diese auch im Nachhinein Sinn ergeben. Komplexe Zusammenhänge werden gekonnt gelöst und werden mit einer Leichtigkeit in die Handlung eingebunden. Hier muss man einfach seinen imaginären Hut vor dem Talent von Hennen ziehen. Dies alles führt dazu, dass man als Leser nur ungern das Buch wieder aus der Hand legen möchte, eine regelrechte Sogwirkung entsteht.
Auch die Charaktere, welche in dieser komplexen, fantasiereichen Welt wandern, wissen zu überzeugen. Sei es Elfe, Kobold oder Drache – jeder ist auf seine Art einzigartig. Nicht nur die Protagonisten sind komplex angelegt, auch viele Randfiguren haben eine eigene Geschichte zu erzählen und sind facettenreich angelegt. Dies belebt die Story ungemein. Die Protagonisten sind vielseitig und jeder hat hier seine eigene Vorgeschichte, aber auch Motivationsgründe. Sie haben ihr eigenes Päckchen zu tragen und man fiebert einfach mit ihnen mit. Ich persönlich kann mich gar nicht entscheiden, welcher Charakter mir am besten gefallen hat. Die Umsetzung vom Gläsernen Kaiser konnte mich ebenfalls in seinen Bann ziehen. Denn hier ist das Wort gläsern wortwörtlich gemeint. Auch die Beweggründe, warum jemand durchscheinend sein möchte, werden dargelegt. Aber seitenweise bekommt man einen immer besseren Eindruck, welche Tücken dies hat. Allein die Vorstellung, dass der Gesprächspartner gläsern ist, lässt mich erschaudern. Hier fand ich die Umsetzung sehr gelungen, bekommt man doch die Vor- und Nachteile eindrucksvoll erzählt. Allgemein hat mir die Komplexität der Charaktere sehr gefallen, jeder ist wirklich einzigartig und bekommt vom Autor Leben eingehaucht.
Das Ende ist recht offengehalten. Es verwundert nicht, soll es doch die Vorfreude und die Neugierde auf den Folgeband erzeugen. Dies hat bei mir persönlich auf jeden Fall funktioniert. Nur zu gerne möchte ich wissen, wie es mit den liebgewonnenen Charakteren weitergeht.

Insgesamt konnte mich der Autor Bernhard Hennen mit seinem Fantasy-Werk „Der gläserne Kaiser“ in seinen Bann ziehen. Sowohl die Story, der Erzählstil, das Worldbuilding als auch die Charaktere wissen zu überzeugen. Da mir persönlich aber noch das letzte i-Tüpfelchen gefehlt hat, möchte ich 4,5 Sterne und eine Leseempfehlung vergeben.