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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 15.12.2022

schöne Geschichte

Die Köchinnen von Fenley
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Das Hörbuch hat all meine Erwartungen erfüllt.
Die Sprecherin hat eine warme Stimme und man hört ihr gerne zu.
Die Geschichte um vier Frauen, die an im zweiten Weltkrieg an einem Kochwettbewerb teilnehmen, ...

Das Hörbuch hat all meine Erwartungen erfüllt.
Die Sprecherin hat eine warme Stimme und man hört ihr gerne zu.
Die Geschichte um vier Frauen, die an im zweiten Weltkrieg an einem Kochwettbewerb teilnehmen, in dem es u.a. darum geht, dass man trotz Lebensmittelrationierung und trotz den ganzen Unbillen des zweiten Weltkrieges Spaß am Kochen haben kann und dass Frauen gerade in diesen Zeiten neue Gebiete für sich entdecken durften und dabei über sich hinausgewachsen sind, das ist einfach eine Wohlfühlgeschichte. Also keine Sorge, das Drama ist erträglich, die Freundschaften der Frauen untereinander sind bereichernd für die Zuhörerin und am Ende dreht die Welt sich auch in England weiter und die Heldinnen tun ihren Teil dazu.

Veröffentlicht am 30.11.2022

hervorragend

Die Bücher, der Junge und die Nacht
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Mein allererstes Buch von Kai Meyer war "Herrin der Lüge". Ein historischer Roman mit ganz leichten phantastischen Elementen. Einer meiner Lieblingsromane bis heute von ihm. Dann kamen ganz viele reinrassige ...

Mein allererstes Buch von Kai Meyer war "Herrin der Lüge". Ein historischer Roman mit ganz leichten phantastischen Elementen. Einer meiner Lieblingsromane bis heute von ihm. Dann kamen ganz viele reinrassige Fantasybücher. Meist All-Age-Romane. Alle funkensprühend und sehr unterhaltsam. Ich mag Kai Meyer - also war das neues Buch von ihm Pflicht. Und hier lande ich mit ihm wieder in einem historischen Roman mit ein paar phantastischen Aktzenten. Wobei es diesmal in die Nazizeit geht und einer der drei Zeitstränge dann auch noch in den 70gern spielt.

Mich hat begeistert, wie klug der Autor seine Handlungsstränge miteinander verwebt, so dass der Leser manches ahnt, aber vieles ihn doch überrascht. Alle Fäden finden zusammen, alle Fragen werden beantwortet und passen perfekt zusammen. Und ganz nebenbei ist es natürlich eine hochemotionale Geschichte mit mehreren spannenden Hauptdarstellern, die uns mit auf eine wunderbare Lesereise nehmen.

Ein Buch, welches diesmal wirklich was für Erwachsene ist und mich auf jeder Seite fesseln konnte. Hervorragend. Bitte mehr davon.

Veröffentlicht am 30.11.2022

Rundumsorglos-Paket

Diese wilde Freude in mir
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Dieses Buch hat mir sehr berührt und gleichzeitig war ich begeistert eine Frau kennen zu lernen, von der ich vorher nichts wusste, deren Leben und Streben aber für alle Frauen ein wunderbar positives Beispiel ...

Dieses Buch hat mir sehr berührt und gleichzeitig war ich begeistert eine Frau kennen zu lernen, von der ich vorher nichts wusste, deren Leben und Streben aber für alle Frauen ein wunderbar positives Beispiel sein kann, dass man zu jeder Zeit auch als Frau nach Freiheit und Selbstbestimmung streben sollte. Der einzige Weg, dass sich für einen selber aber auch für die Frauen allgemein etwas zum Besseren ändert.

Mary Wollstonecraft, die nebenbei bemerkt die Mutter von Mary Shelley war, hatte eine harte Kindheit. Ihre Eltern behandelten die Tochter wahlweise hart und ungerecht oder mit Nichtachtung. Aber das Mädchen hat einen starken Willen und befreit sich von den Schatten ihrer Jugend. Unbändig sucht sie nach ihrem eigenen Lebensweg. Wissbegierde und Freiheitsdrang beflügeln sie. Nach einigen Liebesbeziehungen, auch mit einer Frau, findet sie den richtigen Mann und schenkt ihm zwei Kinder. Aber die letzte Geburt ist schwer und elf Tage liegt sie darnieder, gepflegt von der bodenständig-patenten Hebamme Parthenia. Sie lässt in dieser Zeit ihr Leben Revue passieren.

Erzählstil und Dramaturgie des Buches haben mir ausgesprochen gut gefallen. Allerdings ist der enge Zeitrahmen der Geschehnisse fast ein wenig einengend. Es hätte sicherlich noch viel mehr gegeben über dieses leider viel zu kurze Frauenleben. Aber alles in allem ein Rundum-Sorglos-Paket. Tolles Cover, genialer Titel, wunderbare Geschichte.

Veröffentlicht am 30.11.2022

Krimi-Podcast zum Lesen

Das Prinzip Mord
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Es handelt sich hier eigentlich um ein Sachbuch. Aber eines, dass es in sich hat. Wer gerne Krimis liest oder Krimis guckt, dem ist "Das Prinzip Mord" zu empfehlen.

Das Autorenduo hat in jahrelanger ...

Es handelt sich hier eigentlich um ein Sachbuch. Aber eines, dass es in sich hat. Wer gerne Krimis liest oder Krimis guckt, dem ist "Das Prinzip Mord" zu empfehlen.

Das Autorenduo hat in jahrelanger akribischer Feinarbeit, den wahren Kommissaren und Ermittlern über die Schulter geschaut. Diese haben ihre Archive geöffnet, ihre Bilder gezeigt, ihre Fakten dargelegt und diese für das Buch zur Verfügung gestellt. Die Bilder und genauen Hintergrunddaten geben dem Buch das gewisse Flair, welches nur reale Kriminalfälle erzeugen können. Man hat immer im Hinterkopf, dass es keine erfundenen Geschichten sind sondern wirkliche menschliche Abgründe, die sich hier auftun. Dabei bleibt der Erzählstil wohltuend sachlich, denn viele Tatsachen sind schwer verdaulich, viele Tathergänge erschütternd und erschreckend. Dadurch, dass die Fälle aufgeklärt werden, auch wenn es manchmal bis zu 30 Jahre bis zum erfolgreichen Abschluss der Ermittlungen gedauert hat, gibt es durchaus auch einen positiven Nachhall bei den Geschichten, der ein wenig versöhnt.

Sehr empfehlenswert und spannend. Ein Podcast zum Lesen.

Veröffentlicht am 18.11.2022

Ein Lesefest

Kinder des Aufbruchs
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"Kinder des Aufbruchs spielt Ende der 1960er Jahre in Berlin. Zwei Ehepaare stehen im Zentrums des Geschehens. Wer wollte, konnte die vier schon im Vorgängerbuch "Kinder ihrer Zeit" kennenlernen aber es ...

"Kinder des Aufbruchs spielt Ende der 1960er Jahre in Berlin. Zwei Ehepaare stehen im Zentrums des Geschehens. Wer wollte, konnte die vier schon im Vorgängerbuch "Kinder ihrer Zeit" kennenlernen aber es ist auch ohne großes Vorwissen möglich, dem Geschehen zu folgen.


 Die Berliner leben in einer seltsamen Welt, umschlossen von den Grenzen der DDR mitten in Zeiten des kalten Krieges. Alice ist als Journalistin oft mitten drin in den Studendenunruhen​, die durch den Tod von Benno Ohnesorg befeuert werden. Als ehemalige DDR-Bürgerin interessiert sie sich auch für Menschen, die Republikflucht begehen wollen und steht noch immer bei der Stasi auf der Beobachtungsliste. Ihr Mann Max versucht als Anwalt denen zu helfen, die durch Enteignung im Zweiten Weltkrieg unrechtmäßig um ihr Hab und Gut gebracht wurden.


Zwillingsschwester Emma freundet sich derweilen mit dem elfjährigen Luca an, der elternlos in einem Heim lebt, ohne zu ahnen, dass der Junge ein gefährliches Geheimnis mit sich trägt. Ihr Mann Julius ist anfangs wenig begeistert von Emmas wachsende Fürsorge für den Halbwüchsigen.


Claire Winter schafft es mal wieder aufs Trefflichste, Fakten und Fiktion engmaschig miteinader zu verweben. Die politische Lage in der BRD war damals angespannt und Berlin mit seiner Teilung ein Brennpunkt für gesellschaftliche Unruhen jeder Art. Viele Ereignisse sind dem Leser sicherlich namentlich bekannt aber die genauen Hergänge nicht wirklich präsent. Man kann also hier durchaus noch etwas Lernen. Allerdings ist es beileibe kein dröges Geschichtsbuch sondern vielmehr die spannende Geschichte lebensechter Menschen, die so oder so ähnlich damals gelebt und geliebt haben. Um die man sich sorgt und mit denen man mitfühlen kann. Einige Nebenfiguren geben dem Geschehen wichtige Wendungen, beschreiben wichtige Geschehnisse. Das Schicksal aller regt sehr zum Nachdenken an und man kann auch wunderbar die Gegenwart reflektieren. Man merkt, dass hier genau und mit Enthusiasmus recherchiert wurde.


Mein Fazit: Claire Winter gehört für mich zu den deutschen Autorinnen, die die nahe deutsche Geschichte und die damalige Stimmung besonders gut einfangen können. Und dabei nie aus dem Auge verliert, dass die Leser gerne auch gut und glaubhaft unterhalten werden wollen. Wie immer ein Lesefest.