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Veröffentlicht am 22.06.2023

Wieder spannend und tolle Wendungen, aber zu viel Fokus auf der Liebesgeschichte

Dark Sigils – Wie die Dunkelheit befiehlt
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Meinung:
Den Auftakt in diese Reihe habe ich ja erst vor kurzem gehört und da mir das Worldbuilding, die Ideen, der Schreibstil und vor allem auch die krassen Wendungen richtig gut gefallen haben, war ...

Meinung:
Den Auftakt in diese Reihe habe ich ja erst vor kurzem gehört und da mir das Worldbuilding, die Ideen, der Schreibstil und vor allem auch die krassen Wendungen richtig gut gefallen haben, war ich froh, gleich weiter hören zu können.

Dabei hatte ich aber schon etwas die Befürchtung, dass sich Teil zwei eher in eine Richtung entwickelt, die mich nicht so ganz überzeugen könnte und leider hat sich das in einem Teil der Handlung auch so bestätigt.

Der Start dreht sich fast nur darum, dass Protagonistin Rayne an Liebeskummer leidet. Sie ist von Adam getrennt, was sie sich ja selbst ausgesucht hat. Aber dieser hat auch die Gedankenverbindung zwischen den Beiden gekappt und sich auch noch verlobt. Also viel Drama für Rayne, die sich eh gern in solche Sachen hineinsteigert.

Als der Anfangsteil dann endlich abgehandelt ist und es auf die Suche nach dem geheimnisvollen achten Sigil geht, kommt durchaus wieder Spannung in die Geschichte. Die Figuren treffen wieder aufeinander und ich fand dieses Aufeinandertreffen gut dargestellt. Vor allem die Nebenfiguren und die Besonderheiten, die man von Nova erfährt.

Dass das achte Sigil wirklich die Lösung ist, die sich Rayne und die Rebellen so vorstellen, fand ich von Anfang an fragwürdig, aber je weiter die Handlung fortschreitet, desto mehr häufen sich die Anzeichen dafür, dass dieses Sigil nicht gefunden werden sollte. Jedoch werden alle diese Warnungen in den Wind geschlagen und mal wieder sehr naiv gedacht, dass man das schon in den Griff bekommt.

Dementsprechend gibt es dann doch auch einige schwere Verluste zu beklagen, es wird sehr dramatisch und am Ende kommen die Figuren kaum noch zum Luft holen. Auch dabei hat Rayne für mich wieder nicht geglänzt, aber gut, insgesamt konnte ich ihren Standpunkt zumindest irgendwie nachvollziehen.

Etwas schade fand ich, dass das Worldbuilding dieses Mal doch etwas kürzer kam, als ich mir das gewünscht hätte. Ich finde, es gäbe noch viel vom Mirror, den Sigils und der Chaosmagie zu erfahren, aber der Fokus wurde doch recht stark auf die Liebesgeschichte und das persönliche Befinden von Rayne gelegt, was auch durch die Ich-Erzählung aus ihrer Perspektive begründet werden kann, aber trotzdem nicht weniger schade ist. Auch, dass man von der 7. Trägerin Nikki so wenig erfährt, fand ich ein bisschen verschenktes Potential.

Gut gefallen hat mir hingegen, dass wir in diesem Teil auch mehr von der Vergangenheit von Adams Mutter und Raynes Vater erfahren und es auch wieder einige unerwartete und schockierende Wendungen gab. Auch der Schreibstil bzw. die Erzählweise von Sprecherin Martha Kindermann war wieder sehr mitreißend und man hat sich wirklich hautnah dabei gefühlt.

Wie gesagt, geht es am Ende wirklich heiß her und es gibt auch schon eine Idee, wie es weitergehen könnte. Jedoch finde ich diese Idee nicht besonders gut, oder sinnvoll umsetzbar... Somit bin ich zwar durchaus gespannt, was der Abschlussteil der Reihe noch so zu bieten hat, befürchte aber, dass der Fokus wieder in eine für mich nicht ganz perfekte Richtung gehen könnte.

Fazit:
Im Kern eine spannende Fortsetzung mit einigen schockierenden Wendungen und Entwicklungen. Jedoch fand ich den Fokus oftmals zu eng gesetzt. Nämlich auf die Liebesgeschichte und das persönliche Befinden von Rayne. Das große Ganze kam mir fast ein bisschen zu kurz, wobei es da schon auch neues und spannendes zu entdecken gibt. Aber auch hier waren die Entscheidungen wieder recht naiv und am Ende das Drama groß. Dennoch hat die Geschichte einen unglaublichen Sog, auch dank des genialen Schreib- und Erzählstils, weshalb ich insgesamt solide 3,5 Sterne vergeben würde.

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Veröffentlicht am 31.05.2023

Ganz gut zu lesen, aber ich hatte etwas mehr erwartet....

Die Buchhandlung in der Baker Street
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Meinung:
Da die Kurzbeschreibung eine emotionale Geschichte versprochen hat und die Leseprobe sich sehr humorvoll lesen lies, habe ich mich sehr auf das Buch gefreut.
So fand ich den Start auch gut gewählt. ...

Meinung:
Da die Kurzbeschreibung eine emotionale Geschichte versprochen hat und die Leseprobe sich sehr humorvoll lesen lies, habe ich mich sehr auf das Buch gefreut.
So fand ich den Start auch gut gewählt. Valentinas Leben ist gerade am zerbrechen, da ihr Mann sie betrogen und verlassen hat und sie nicht weiß, was sie mit sich anfangen soll. Da kommt ihr die Info über das Erbe von ihrer Mutter ganz recht und sie hat mir mit ihrer abgeklärten und etwas sarkastischen Art doch auch sehr gut gefallen.
Ich kann verstehen, dass Valentina ihrer Mutter gegenüber nicht sehr positiv eingestellt ist, da diese sie als Kind verlassen hat und nie wieder was von sich hören lies. Jedoch ändert sich das erstaunlich schnell, als sie die Schnitzeljagdbriefe ihrer Mutter findet und dabei mehr aus deren Leben erfährt.

Neben dieser Perspektive aus der Gegenwart, gibt es noch die Perspektive von Valentinas Mutter Eloise aus der Vergangenheit, in der wir erfahren, was genau damals passiert ist. Dabei fand ich den Start in diese Geschichte leider nicht so gut gewählt, da es damit los geht, dass Eloise zwischen zwei Männern steht und dabei, aus heutiger Sicht, einige komische Entscheidungen trifft. Ich fand sie anfangs nicht besonders sympathisch und hätte es besser gefunden, wenn wir zusammen mit Valentina alles über Briefe erfahren hätten, oder zumindest Eloise vor ihrer Männerschau etwas besser kennengelernt hätten.

Das ist aber allgemein das Problem der Vergangenheits-Perspektive, dass diese sehr oberflächlich bleibt und kaum Tiefe entsteht. Man erfährt zwar recht ausführlich, wie der Weg von Eloise war und weshalb sie Valentina verlassen musste, aber die Gründe hierfür sind doch eher banal und werden einfach zu wenig beleuchtet. Genauso wie Valentinas Vater Frank, der viel Potential für mehr Tiefe gehabt hätte, was aber einfach ignoriert wird.

Insgesamt hat mir die Gegenswarts-Perspektive besser gefallen, auch wenn mit der Zeit die Sympathien für Eloise doch mehr wurden. Valentina entwickelt sich zwar etwas schnell, aber insgesamt schon glaubhaft und realistisch und es gibt einige nette Nebenfiguren. Am Ende hatte ich doch auch ein paar emotionale Momente, auch wenn diese weniger waren, als ich mir das gewünscht hätte. Auch fand ich es schade, dass das Ende recht vorhersehbar ablief.

Den Schreibstil fand ich sehr gut lesbar, es gab einige humorvolle Szenen und vor allem gegen Ende kamen auch die Emotionen wirklich an.

Fazit:
Die Geschichte war nett zu lesen, aber leider nicht ganz das, was ich erwartet hatte. Sie war viel oberflächlicher, banaler und weniger emotional, als ich mir das vorgestellt hatte. Vor allem die Perspektive aus der Vergangenheit hat mich eher enttäuscht, wobei die Gegenwartsseite doch einiges wieder wett gemacht hat, da ich Valentina und auch einige Nebencharaktere ganz gerne mochte. Auch den Schreibstil und die humorvolle Komponente fand ich gut, nur wurde es am Ende ziemlich vorhersehbar und die Entwicklungen insgesamt auch ein bisschen zu viel des Guten. Abschließend gibt es 3,5 Sterne, die ich aber eher ab-, statt aufrunden würde.

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Veröffentlicht am 12.04.2023

Insgesamt guter Auftakt, aber doch viel Fokus auf Nebensächlichkeiten

Stealing Infinity
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Meinung:
Zeitreisegeschichten mag ich ja schon immer gerne, weshalb mich auch die Kurzbeschreibung sofort angesprochen hat. Auch das Cover finde ich sehr schön und zur Geschichte passend.

Der Prolog hat ...

Meinung:
Zeitreisegeschichten mag ich ja schon immer gerne, weshalb mich auch die Kurzbeschreibung sofort angesprochen hat. Auch das Cover finde ich sehr schön und zur Geschichte passend.

Der Prolog hat mich sofort gefesselt. Man ist bei einer Zeitreisemission eines Vaters dabei, die für ihn leider nicht gut ausgeht, die mich aber sofort mitgerissen hat.

Danach wird es deutlich ruhiger und es dauert etwas, bis die Geschichte so wirklich in Fahrt kommt. Wir lernen Nathasha kennen. Deren Leben ist seit dem Verschwinden ihres Vaters vor mehreren Jahren deutlich aus dem Ruder gelaufen. Ihre Mutter hat das Verschwinden nicht verkraftet und so muss Nathasha sich um alles kümmern. Gleichzeitig hat sie keine Ziele mehr im Leben und lässt sich von einem der beliebtesten Mädchen zu immer mehr Blödsinn hinreißen. Blödsinn, der ihr nur eine Wahl lässt, nämlich ein neues Leben in der Gray Wolf Academy zu beginnen.

Eine Academy, die von dem Milliardär Arthur Blackstone betrieben wird. Auf den ersten Blick bietet die Academy alles, was das Herz begehrt. Viel Luxus und Glamour, tolle Mode und Kunst und die Möglichkeit, durch die Zeit zu reisen. Auf der anderen Seite muss man dafür auch sein altes Leben aufgeben, viele Prüfungen und gefährliche Situationen meistern und kann dabei auch in der Zeit verloren gehen.

Die Zeitreise-Seite fand ich ziemlich interessant, auch wenn der Fokus leider nicht so sehr darauf gelegt wurde, wie ich mir das gewünscht hätte. Eher auf Natasha selbst, was ich noch ganz interessant fand, da sie doch auch immer mal wieder dran zweifelt, ob das alles gut ist, wie es in Gray Wolf läuft, aber meistens lässt sie sich doch von dem Schauspiel drum rum mitziehen. Aber die ganze Oberflächlichkeit, die Art wie nebensächlich Diebstahl und die Gefahren dargestellt werden und vor allem auch die persönlichen Kämpfe und Liebeleien fand ich leider zu viel und oftmals auch unnötig.

Elodie ist eine schreckliche Person und eigentlich möchte ich von ihr gar nichts mehr erfahren. Aber auch alle anderen Figuren bleiben sehr oberflächlich und geheimnisvoll, was aber durchaus so beabsichtigt ist. Natürlich gibt es eine sich recht schnell entwickelnde Liebesgeschichte und für die Fortsetzung auch die Option zu einer Dreiecksgeschichte, vor allem, weil ein Bruchpunkt zwischen Nathasha und Braxton schon immer mitschwingt.

Die Rolle der beiden männlichen Sprecher beschränkt sich auf den mitreißenden Prolog und einen kurzen Einblick in Braxtons Perspektive am Ende des Buches. Vanida Karun spricht den Hauptteil aus der Perspektive von Natasha und macht dabei einen sehr guten Job.

Fazit:
Eine interessante Zeitreisegeschichte, die sich etwas zu sehr auf Nebensächlichkeiten fokussiert und dem Hauptthema etwas zu wenig Aufmerksamkeit schenkt. Ich hätte gerne mehr von dem Training für die Zeitreisen und den Hintergründen, als so viel von persönlichen Feindschaften, Intrigen und Liebeleien gelesen, aber insgesamt war das alles aufgrund des Genres absehbar. Etwas schade finde ich auch, dass die meisten Charaktere noch sehr geheimnisvoll bzw. oberflächlich bleiben, auch wenn es durchaus zur Geschichte passt. Ich bin sehr neugierig auf die Hintergründe, die bisher nur angedeutet werden und würde deshalb auch Teil 2 gerne hören, befürchte aber, dass dort ein Liebesdreieck dazu kommt und auch die Feindschaft mit Elodie weitergeht. Insgesamt reicht es bei mir für 3,5 Sterne, die ich aufgrund der positiven Elemente aber eher auf- statt abrunde.

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Veröffentlicht am 22.02.2023

Eine Fortsetzung, die mich etwas zwiegespalten zurücklässt

Wer die Hölle kennt
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Meinung:
Da der Auftakt in diese Reihe recht komplex war und ich nicht mehr viel davon wusste, habe ich entschieden, den ersten Teil vorher nochmal zu lesen und das hat sich wirklich gelohnt, um einen ...

Meinung:
Da der Auftakt in diese Reihe recht komplex war und ich nicht mehr viel davon wusste, habe ich entschieden, den ersten Teil vorher nochmal zu lesen und das hat sich wirklich gelohnt, um einen Durchblick zu behalten.

Denn die Fortsetzung geht ohne größere Erinnerungsstützen da weiter, wo Teil 1 aufgehört hat. Darlington ist immer noch in der Hölle und Alex und Dawes versuchen alles, um ihn zurückzuholen.

Dabei schlägt auch Alex Vergangenheit wieder zu. Der Drogenboss von damals hat sie ausfindig gemacht und erkannt, dass sie was mit den Morden zu tun hatte. Er bedroht ihre Mutter und um sie zu schützen, übernimmt Alex Geldeintreibungen für ihn. Und auch im Verlauf der Geschichte spielen ihre Schuldgefühle ihrer toten Freundin Hellie gegenüber eine große Rolle.

An sich fand ich den Plot nicht ganz so spannend wie im ersten Teil, es war eher eine Mischung aus handfester Spannung und zu langatmigen Szenen. Es gibt zwar auch hier viele interessante Fragen, viel Magie und auch einige unerwartete Wendungen, aber vieles ist auch wirr, extrem detailliert und ich muss sagen, dass mir der Fokus nicht ganz so gut gefallen hat.

Es geht eben vor allem um die Hölle bzw. den Weg dorthin, sowie darum, was Dämonen sind und anrichten können. Die Verbindungen an sich, das Leben in Yale und die Aufgaben von Lethe spielen nur noch einen Nebenrolle. Auch die Infos zur Wanderin des Rads sind leider sehr gering, da hätte ich mir deutlich mehr davon erhofft. Der Aufbau ist ähnlich wie in Teil 1, also dass die Erzählweise nicht linear ist, sondern etwas in der Zeit hin und her gesprungen wird. Und an sich ist die Geschichte auch einfach düster und brutal, was aber gut passt.

Positiv fand ich die Charakter-Entwicklungen in diesem Teil. Nicht nur Alex muss über sich hinauswachsen und ist durch ihre Stärke, ihre Ehrlichkeit und gleichzeitig auch Verletzbarkeit eine besondere Protagonistin. Aber auch die anderen nehmen viele Gefahren auf sich um Darlington zu retten und man erfährt auch einiges aus ihrer Vergangenheit und sie wachsen immer mehr zusammen. Aber auch hier ist noch viel Tiefe möglich.

Das Ende lässt vermuten, dass die Autorin diesen Weg weitergehen will. An sich ist es zwar recht abgeschlossen, aber es bleiben noch Aufgaben offen, die auch Dämonen betreffen.

Fazit:
Eine Fortsetzung, die mich etwas zwiegespalten zurücklässt. Ich mochte die unvorhersehbaren und oft auch extrem spannenden Plot-Twists, Alex als Protagonistin und auch die anderen Charakterentwicklungen. Und auch die Grundidee fand ich weiterhin interessant, aber mir war der Fokus etwas zu sehr auf dem Weg in die Hölle bzw. die Hölle selbst. Leider gabs kam noch was zu den Verbindungen und auch wenig zu Alex als Wanderin des Rads selbst. Insgesamt gabs doch auch einige langatmige Szenen und für mich wurde nicht das volle Potential genutzt. Deshalb reicht es auch nur für 3,5 Sterne, die auch eher ab-, statt aufrunden würde.

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Veröffentlicht am 14.12.2022

Ein Pageturner, aber doch auch mit Kritikpunkten

Mimik
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Meinung:
Die Grundidee hinter Mimik fand ich voll interessant. Von Mimikresonanz habe ich zwar schon gehört, aber relativ wenig darüber gelesen. Außerdem klang auch der Plot richtig spannend.

Und auch ...

Meinung:
Die Grundidee hinter Mimik fand ich voll interessant. Von Mimikresonanz habe ich zwar schon gehört, aber relativ wenig darüber gelesen. Außerdem klang auch der Plot richtig spannend.

Und auch den Start in die Geschichte fand ich extrem fesselnd und mitreißend. Erst den verstörenden Prolog, dann eine nicht weniger gefährliche Szene aus der Vergangenheit und die Haupterzählung beginnt nämlich genau in dem Szenario, das in der Kurzbeschreibung erwähnt wird. Eine Frau wacht gefesselt und mit einer frischen Bauchwunde auf und erinnert sich an gar nichts. Sie ist in den Fängen eines geflohenen Psychopathen, der sie damit konfrontiert, dass sie gestanden haben soll, ihre Familie getötet zu haben.

Hannahs Grunderkrankung, die für den Gedächtnisverlust bei einer Narkose verantwortlich ist, fand ich zwar ungewöhnlich, aber durchaus vorstellbar. Und auch die Ausgangslage fällt unter dieses Motto, ungewöhnlich, aber nicht völlig abgehoben. Dies hat mich sehr positiv überrascht, da die Thriller von Sebastian Fitzek ja immer extrem spannend, aber oftmals etwas zu konstruiert und unglaubwürdig sind. Leider hat sich das auch am Ende der Geschichte wieder bestätigt.

Denn, während ich den Auftakt extrem spannend und durchaus vorstellbar fand, hat der Plot im Laufe der Erzählung aber doch einige abstruse Wendungen zu viel gemacht. Vor allem das Ende hat es wirklich in sich und überschlägt sich vor potentiellen Tätern. Wobei man sagen muss, dass diese Auflösung zwar erschreckend ist, aber durchaus irgendwie Sinn macht, wenn man die gesamten Hinweise genau betrachtet.

Gut fand ich also den Spannungsaufbau in der ersten Hälfte, die beleuchteten Hintergründe und auch wie alles zusammen passt. Auch die ungewöhnliche Erzählweise durch ein optisches gegenüberstellen zweier Seiten eines Dialogs fand ich nach dem ersten dran gewöhnen eigentlich ganz interessant. Und auch die Einschübe zur Mimikresonanz waren informativ, wenn sie auch etwas kurz kamen. Aber dazu gibt es auch im Nachwort noch einiges zu erfahren und vor allem auch in der Leseprobe am Ende des Buches.

Nicht so gut gefallen hat mir, dass in der zweiten Hälfte immer noch eins drauf gesetzt werden musste. Da wurde es mir deutlich zu viel. Viel besser hätte mir gefallen, wenn die Charaktere, die da bereits im Spiel waren, noch deutlicher beleuchtet worden wären. So blieben Hannahs ermordete Familie, der geflohene Psychopath und auch sie selbst mit ihren Traumata recht oberflächlich.

Fazit:
Am Ende haben wir wieder einen typischen Fitzek der letzten Zeit bekommen. Extrem spannend und mitreißend, aber doch irgendwie etwas zu viel und am Ende ziemlich abstrus. Schade, nach dem tollen Start hatte ich Hoffnung, dass sich das eh schon hohe Spannungslevel konstant durch die ganze Geschichte zieht, was sich aber leider nicht ganz bestätigt hat, da der Autor im Verlauf immer wieder eins drauf setzen musste. Somit habe ich zwar einen wahren Pageturner gelesen, den ich kaum aus der Hand legen konnte und hatte auch Freude an den Einschüben zur Mimikresonanz, war am Ende von der Entwicklung des Ganzen aber eher etwas enttäuscht. Deshalb würde ich ich 3,5 Sterne mit dem Prädikat, "durchaus schnell lesbar und an vielen Stellen gut, aber kein Meisterwerk", vergeben.

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