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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 09.01.2023

Berührender Roman auf der Suche nach sich selbst

Wenn es kein Zurück mehr gibt
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In diesem Buch lernen wir die alleinstehende 53jährige Annie kennen, die die Weihnachtstage allein verbringen muss, weil ihre beiden erwachsenen Söhne nicht vor Ort sein können. Kurzentschlossen reist ...

In diesem Buch lernen wir die alleinstehende 53jährige Annie kennen, die die Weihnachtstage allein verbringen muss, weil ihre beiden erwachsenen Söhne nicht vor Ort sein können. Kurzentschlossen reist sie nach New York, um dort über die Feiertage den Job als Gesellschafterin einer älteren Dame zu übernehmen, mit der sie sich sofort bestens versteht.

Ob und wie der Kontakt nach Annies Rückkehr nach Deutschland bestehen bleibt, davon erzählt uns dieser anrührende Roman. Wir erfahren zusätzlich von Alleinsein, von Loslassen können, von wunderbaren Freundschaften und davon, welchen Einfluss eine unschöne Vergangenheit auf die Gegenwart haben kann.

Mich hat dieses Buch sehr gut unterhalten, zum Lachen gebracht, zu Tränen gerührt und auch nachdenklich gemacht. Er ist in einer sehr warmherzigen Art geschrieben, greift an wichtigen Stellen Problematiken auf, ohne jedoch allzusehr in die Tiefe zu gehen. Dies hat mir persönlich sehr gut gefallen, insgesamt habe ich das Buch als Wohlfühlroman empfunden. Keine allzu schwere Kost, die dennoch zum Nachdenken anregt. Gerne eine Leseempfehlung von mir für die Vorweihnachtszeit, obwohl es sich nicht um einen typischen Weihnachtsroman handelt.

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Veröffentlicht am 09.01.2023

Band 2 der "Uhrmacher-Saga" aus den Schweizer Bergen

Die Uhrmacherin − Schicksalsstunden
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In diesem Roman treffen wir die Protagonistin Sarah wieder, die sich ihren Traum erfüllt hat und eine Uhrmacherlehre beginnt. Der Band erzählt einen abgeschlossenen Fall, ich empfehle doch, die Vorgeschichte ...

In diesem Roman treffen wir die Protagonistin Sarah wieder, die sich ihren Traum erfüllt hat und eine Uhrmacherlehre beginnt. Der Band erzählt einen abgeschlossenen Fall, ich empfehle doch, die Vorgeschichte aus Band 1 ebenfalls zu lesen, man kommt nicht nur schneller in die Geschichte mit ihren verschiedenen Charakteren herein, (obwohl eine Aufstellung dazu im Buch vorhanden ist), man erfährt auch Genaueres zu Sarahs privater Vorgeschichte und erlebt einen weiteren spannenden Kriminalfall. Neben der Uhrmacherei ist nämlich Sarahs zweites "Standbein" und großes Hobby die Detektivarbeit, sie kann Ungerechtigkeit nicht leiden und greift liebend gerne den Landjägern unterstützend unter die Arme, teilweise mit sehr unkonventionellen Methoden. In diesem Buch gilt es, die Entführung und den Mord an einem aus einem Internat verschwundenen Jungen aufzuklären, als ein zweites Kind verschwindet...

Die Erzählung hat mich wieder bestens unterhalten, ich habe mit Sarah gezittert und gebangt. Geschickt hat die Autorin nicht nur die Ermittler sondern natürlich auch den gespannten Leser auf falsche Fährten geführt. Gleichzeitig erfährt man so einiges Interessante zum Uhrmacherhandwerk der damaligen Zeit, schön verpackt in einen entsprechenden historischen Schreibstil. Auch die Beschreibung der Gegend habe ich sehr genossen und dabei festgestellt, welche Schwierigkeiten die Menschen der damaligen Zeit insbesondere in den Bergen hatten, als weite Wege zu Fuss oder maximal mit einer Droschke zurückgelegt werden mussten, Seilbahnen noch ein Fremdwort waren und die Wege daher mehr als beschwerlich.

Ein empfehlenswertes Buch für Liebhaber historischer Krimis, ich freue mich auf den für das kommende Jahr von der Autorin angekündigten Folgeband, für weitere Ermittlungen wurde am Ende dieses Romans bereits ein wenig "vorgearbeitet".

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Veröffentlicht am 09.01.2023

Wenn jeder sein Geheimnis hat

Die Rückkehr der Kraniche
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In diesem Roman treffen wir auf die 50jährige Grete, die mit ihrer Mutter Wilhelmine im norddeutschen Marschland lebt und sich dort beruflich dem Naturschutz sowie insbesondere der Vogelbeobachtung verschrieben ...

In diesem Roman treffen wir auf die 50jährige Grete, die mit ihrer Mutter Wilhelmine im norddeutschen Marschland lebt und sich dort beruflich dem Naturschutz sowie insbesondere der Vogelbeobachtung verschrieben hat. Als Wilhelmine schwer stürzt, kommen ihre zweite Tochter Freya sowie ihre Enkelin Anne -Gretes Tochter - ins Elternhaus zurück, um der Kranken beizustehen. Im Verlauf der Geschichte stellt sich heraus, dass jede der vier Frauen ein Geheimnis in sich trägt, welches innerhalb der Familie bisher immer verschwiegen wurde.

Diese wunderbare Geschichte hat mich sehr berührt. Tolle Landschaftsbeschreibungen, ein Schreibstil, der meistens sehr ruhig daher kommt, feingezeichnete, sehr unterschiedliche Charaktere, haben mich begeistert, aber auch recht nachdenklich zurückgelassen. Jeder mag aus diesem Roman seine eigene Botschaft für sich ziehen, ich kann nur empfehlen, sich auf diese zwar mit Leichtigkeit erzählte, aber doch sehr gefühlvolle Geschichte einzulassen, ich habe mich hier sehr gut aufgehoben gefühlt.

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Veröffentlicht am 09.01.2023

Warum wurde Nele entführt?

Wehrlos
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Die vierjährige Nele wird auf dem Spielplatz entführt, nur einen kurzen Moment war ihre Mutter mit dem Handy beschäftigt und abgelenkt. Nele ist wie vom Erdboden verschwunden, Lösegeldforderungen gehen ...

Die vierjährige Nele wird auf dem Spielplatz entführt, nur einen kurzen Moment war ihre Mutter mit dem Handy beschäftigt und abgelenkt. Nele ist wie vom Erdboden verschwunden, Lösegeldforderungen gehen auch nicht ein. Die sofort informierte Kripo ist ratlos hinsichtlich des Motifs.

Dieser extrem spannende Thriller hat mich von der ersten Seite an gefesselt. Durch einen prägnanten Schreibstil, gefasst in kurze Kapitel, die jeweils aus der Sicht verschiedener Beteiligter geschrieben sind, kommt man als Leser zu keinem Zeitpunkt zur Ruhe. Als man allmählich auf den Hintergrund der Entführung stößt, wechseln für mich dennoch alle paar Seiten die Verdächtigen. Auch die vermeintlich "Guten" werden hier nicht unbedingt und ausschließlich positiv charakterisiert. Die Geschichte endet in einem fulminanten Finale und lässt mich nicht nur atemlos, sondern auch etwas nachdenklich zurück.

Ein mitreißender Fall, den ich allen Thrillerbegeisterten nur empfehlen kann!

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Veröffentlicht am 05.01.2023

Licht und Schatten in der Dorfgemeinschaft

Ginsterhöhe
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Dieser Roman führt uns in ein zur dortigen Zeit real existierendes Eifeldorf in die Zeit zwischen den beiden Weltkriegen und kurz danach. Albert kommt als schlimm im Gesicht entstellter junger Mann aus ...

Dieser Roman führt uns in ein zur dortigen Zeit real existierendes Eifeldorf in die Zeit zwischen den beiden Weltkriegen und kurz danach. Albert kommt als schlimm im Gesicht entstellter junger Mann aus dem ersten Weltkrieg in seinen Heimatort zurück, um auf dem elterlichen Bauernhof die Existenz der Familie, Frau und kleinem Sohn, zu gewährleisten. Doch die Vorboten des aufkommenden Nazi-Regimes machen auch vor der vermeintlichen Idylle nicht halt.

Diese historisch bestens recherchierte Geschichte erzählt uns von großem Zusammenhalt des Dorflebens, aber auch von Intrigen und von dörflichem Getratsche, sowie dem für jeden unterschiedlichen Umgang mit dem schrecklichen Geschehenen. Sehr feinfühlig und recht vielschichtig sind die einzelnen Charaktere aufgezeichnet, die Geschichte ist zunächst angenehm unaufgeregt, gewinnt jedoch später noch sehr an Fahrt, viele "Baustellen" gilt es zu kitten, was - bedingt durch die für alle schwierigen Zeiten - nicht immer gelingt.

Sehr gut gefallen hat mir auch die Verbindung zwischen fiktiver Geschichte und realer Historie, eingebunden in kurze Tagebuchaufzeichnungen des Dorflehrers, die einem recht unanstrengend noch mal kurz den geschichtlichen Hintergrund nahebringen.

Für mich ein ganz besonderes Leseerlebnis, die Geschichte mit der mir unbekannten Historie wird noch lange in mir nachhallen.

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