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Veröffentlicht am 19.01.2023

Leidenschaft zum Buch

Die Buchdruckerin
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Das Buch spielt zu Beginn des 16. Jahrhunderts in Straßburg. Margarethe Prüß hat die Leidenschaft zu Büchern von ihrem Vater geerbt. Schon als kleines Kind spielte sich ihr Leben in der Druckerei ab und ...

Das Buch spielt zu Beginn des 16. Jahrhunderts in Straßburg. Margarethe Prüß hat die Leidenschaft zu Büchern von ihrem Vater geerbt. Schon als kleines Kind spielte sich ihr Leben in der Druckerei ab und sie erlernte von ihrem Vater das Buchdruckerhandwerk. Nach seinem Tode vererbte er ihr zur Hälfte die Druckerei. Doch zur damaligen Zeit durften Frauen keinen eigenen Betrieb leiten. Es standen Margarethe zwei Möglichkeiten offen entweder musste sie innerhalb einer angemessenen Zeit einen Drucker heiraten oder sie konnte die Druckerei verkaufen. Unter schwierigen Umständen beginnt sie die eigene Druckerei auf zu bauen. Aber es läuft in ihrem Leben nicht immer glatt und Margarethe muss einige Schicksalsschläge hinnehmen. Aber auch die Welt des Glaubens befindet sich im Umbruch. Mit der Veröffentlichung seiner Thesen tritt Luther eine Lawine los, die nicht gestoppt werden kann. Dieser Umstand hat auch Auswirkungen auf die Druckerei.

Als Leser fühlt man sich mitgenommen auf eine Reise ins Mittelalter nach Straßburg in die Buchdruckerei der Familie Prüß, die tatsächlich dort lebte. Die Autorin schildert sehr detailliert und farbig den Beruf des Buchdruckers sowie die Lebensumstände der damaligen Zeit. Der Schreibstil ist flüssig und mitreißend. Er zieht einen in den Bann. Hautnah erfährt der Leser mehr über die Geschichte der Reformation, die spannend erzählt wird. Besonders gefallen hat mir die gute Recherche von Sabine Weiss, die einen historischen Roman erst richtig interessant machen.

Es hat mir Freude bereitet dieses Buch zu lesen und kann es sehr empfehlen, vor allem an diejenigen, die Wert auf eine gute Hintergrundrecherche legen.

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Veröffentlicht am 16.01.2023

Berührender Roman

Die Liebe an miesen Tagen
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Die Fotografin Clara steht am Wendepunkt. Sie lebt allein und möchte sich von dem Häuschen mit Garten trennen, in dem sie gemeinsam mit ihrem verstorbenen Mann Paul gearbeitet hat. Bei einem Besichtigungstermin ...

Die Fotografin Clara steht am Wendepunkt. Sie lebt allein und möchte sich von dem Häuschen mit Garten trennen, in dem sie gemeinsam mit ihrem verstorbenen Mann Paul gearbeitet hat. Bei einem Besichtigungstermin trifft sie auf Elias, der mit seiner Freundin Vera Interesse an dem Haus bekundet. Elias ist Schauspieler und fühlt sich an der Seite von Vera am falschen Platz, sie wollte ihn verändern, doch er wollte bleiben wie er war. Schon bei ihrem ersten Zusammentreffen spielen sich Clara und Elias verbal die Bälle zu. Sie fühlen sich auf einer Ebene. Ihre Gespräche klingen vertraut miteinander, als ob sie sich schon lange kennen und trotzdem ist das Kribbeln im Bauch vorhanden. Man denkt immer, es trifft einen nicht und dann trifft es einen doch. Ihr Glück wird auf eine Bewährungsprobe gestellt. Wird ihre Beziehung dieses aushalten können?

Es war mein erstes Buch von Ewald Arenz und nach den vielen positiven Rezensionen seiner Bücher hatte ich Sorge, dass ich enttäuscht sein würde, doch dieses war nicht so. Mit Clara und Elias hat der Autor wunderbare Protagonisten geschaffen, die mir ans Herz gewachsen sind. Beide nicht mehr ganz jung, werden mir durch eine wunderbare bildhafte Sprache näher gebracht. Schon auf den ersten Seiten wird deutlich, dass sich der Schreibstil von anderen Romanen abhebt. Es beginnt als leichter Liebesroman, bei dem eine gewisse Spannung im Raum steht und der mich am Ende zum Taschentuch greifen lässt. Ewald Arenz konnte mich mit seiner berührenden Geschichte von Beginn an gefangen nehmen und hat mir ein intensives Leseerlebnis geboten. Den Roman sollte man genießen wie eine Tasse frisch gebrühten Kaffee.

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Veröffentlicht am 16.01.2023

Buch mit besonderem Charme

Wenn nicht jetzt, wann dann?
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Schon der Titel des Buches hat mich sofort angesprochen, denn wem geistert nicht von Zeit zu Zeit der Spruch durch den Kopf „Wenn nicht jetzt, wann dann?“.

Astrid Ruppert erzählt in ihrem Roman die Geschichte ...

Schon der Titel des Buches hat mich sofort angesprochen, denn wem geistert nicht von Zeit zu Zeit der Spruch durch den Kopf „Wenn nicht jetzt, wann dann?“.

Astrid Ruppert erzählt in ihrem Roman die Geschichte von drei unterschiedlichen Frauen. Liz, etwas abergläubisch, steht kurz vor der Hochzeit. Ihr Zukünftiger betrügt sie mit ihrer besten Freundin. Kurz entschlossen verkauft sie in der Tageszeitung ihre liebevoll geplante Hochzeit einschließlich Brautkleid, denn von Liebe will sie nichts mehr wissen. Die Käufer waren begeistert und haben sie weiterempfohlen. Bald konnte sie die Nachfragen neben ihren Beruf nicht mehr erledigen und machte sich als Hochzeitsplanerin mit dem Laden „Hochzeitsfieber“ selbständig. Ihre vierundsechzigjährige Nachbarin Annemie Hummel schenkte ihr zum Einzug eine Torte. Liz war davon so begeistert, dass sie Annemie für ihre Hochzeitstorten engagierte. Annemie lebt allein und zurückgezogen, nachdem ihr Mann verstorben ist. Sie gehört zu den Menschen, die nicht auffallen möchten, die zuverlässig sind und für die „nein“ ein Fremdwort ist. Als Liz einen Unfall hat, springt Annemie mit beklemmenden Herzen für sie ein, denn die Traumhochzeit von Nina Winter, Tochter eines bekannten Juweliers, muss vorbereitet werden.

Die Charaktere der Protagonisten sind zwar sehr unterschiedlich gezeichnet, wirken aber auf mich sehr sympathisch und man kann sich gut in sie hinein versetzen. Der leichte Schreibstil von Astrid Ruppert ist etwas blumig, aber nicht kitschig und strahlt einen besonderen Charme aus, von dem man sich schnell einfangen lässt, daher fällt es auch schwer, das Buch vor dem Ende aus der Hand zu legen, obwohl einige Dinge vorhersehbar waren.

Einen Satz aus dem Roman werde ich wohl noch länger in Erinnerung behalten: „Vielleicht sollte man Träume nicht zu lange aufschieben, weil man nie sicher sein konnte, was mit ihnen passierte.“
Das Buch war für mich ein wunderschönes Leseerlebnis. Es spricht Frauen aller Generationen an und ich kann es nur weiterempfehlen.

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Veröffentlicht am 16.01.2023

Erinnerungslücken

Vater, Mutter, Tod
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Mit seinem Erstlingswerk hat es Siegfried Langer geschafft einen etwas andersartigen Thriller zu schreiben, den man ungern aus der Hand legt.

Zu Beginn des Buches begegnen wir zwei Frauen wie sie unterschiedlicher ...

Mit seinem Erstlingswerk hat es Siegfried Langer geschafft einen etwas andersartigen Thriller zu schreiben, den man ungern aus der Hand legt.

Zu Beginn des Buches begegnen wir zwei Frauen wie sie unterschiedlicher nicht sein können. Im Prolog lernen wir eine in einfachen Verhältnissen lebende unbekannte Frau und einen kleinen Jungen kennen, die von einem Mann misshandelt werden. Als sie zu spät nach Hause kommt, wird er wütend und nimmt ein Messer. Der Junge will der Frau beistehen und wird durch einen Messerstich getötet.

Die andere Frau lebt mit ihrem Mann und ihrem Sohn in guten Verhältnissen. Sie ist eine erfolgreiche Architektin. Doch immer mehr treten in ihrem Erinnerungsvermögen Lücken auf. Sie weiß plötzlich die Geheimnummer ihrer Kreditkarte nicht mehr, drückt die falsche Etage im Fahrstuhl, um in ihr Büro zu gelangen und erzählt ihrem Mann von ihrem Stadtbummel mit ihrer Mutter, die bereits vor zwei Jahren verstorben ist.

Durch die verschiedenen Erzählperspektiven fühlt man sich als Leser lange auf die Folter gespannt, bis sich das Geschehen langsam nach und nach zusammensetzt. Sinnvoll ist es beim Lesen auf die Überschriften zu achten, die hilfreich für den zeitlichen Ablauf sind. Das Buch lässt sich flüssig lesen. Die Charaktere sind gut durchdacht, ihre Handlungsweise ist fesselnd und gut nachvollziehbar.

Für mich ein neuer deutscher Autor, der mir mit seinem Buch spannende Lesestunden bereitet hat.

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Veröffentlicht am 06.01.2023

Schlaflose Nacht vorprogrammiert

Der Vollstrecker (Ein Hunter-und-Garcia-Thriller 2)
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Nach dem mir bereits „Der Kruzifix-Killer“ von Chris Carter ausgesprochen gut gefallen hat, war ich schon ganz gespannt auf seinen neuesten Thriller um den Detective Robert Hunter und seinen Partner Carlos ...

Nach dem mir bereits „Der Kruzifix-Killer“ von Chris Carter ausgesprochen gut gefallen hat, war ich schon ganz gespannt auf seinen neuesten Thriller um den Detective Robert Hunter und seinen Partner Carlos Garcia.

Die beiden Detectives werden zu einem Tatort in einer Kirche gerufen. Vor dem Beichtstuhl liegt in einer Blutlache der enthauptete Leichnam von Vater Fabian im Priestergewand. Anstelle des menschlichen Kopfes befindet sich der Kopf eines Hundemischlings. Um den Tatort ist eine kreisförmige Blutspur gezogen und auf der Brust des Toten steht, mit Blut geschrieben, eine Drei. Hat der Täter schon vorher Menschen bestialisch getötet? Detective Robert Hunter und sein Partner Carlos Garcia begeben sich auf die Jagd nach einem erbarmungslosen Killer, der genau weiß, was seine Opfer am meisten fürchten.

Von Beginn an war ich von dem Buch gefesselt, denn Chris Carter versetzt den Leser sofort ins Geschehen hinein und übt somit eine Sogwirkung aus. Viele kurze Kapitel bauen ein hohes Tempo auf und steigern die Spannung. Der Schreibstil ist fesselnd und mitreißend. Die Beschreibungen sind ausgesprochen grausam und steigern sich ins unerträgliche. Dieser Thriller ist nichts für schwache Nerven und zarte Gemüter, denn Chris Carter geht ins Detail.

„Der Vollstrecker“ war für mich ein Buch, das ich nicht aus der Hand legen konnte und so war eine schlaflose Nacht vorprogrammiert.

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