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Veröffentlicht am 22.01.2023

Spannender Reihenauftakt

Zu wenig Zeit zum Sterben
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Obwohl der New Yorker Strafverteidiger Eddie Flynn fest dazu entschlossen ist, nie wieder die Verteidigung eines Mandanten zu übernehmen, sorgen besondere Umstände dafür, dass er an der Seite von Olek ...

Obwohl der New Yorker Strafverteidiger Eddie Flynn fest dazu entschlossen ist, nie wieder die Verteidigung eines Mandanten zu übernehmen, sorgen besondere Umstände dafür, dass er an der Seite von Olek Volchek, dem berüchtigten Paten der Russenmafia, den Gerichtssaal betritt. Denn dieser hat Eddies Tochter entführt und droht damit, sie umzubringen. Eddie befindet sich in einer nahezu aussichtslosen Situation, denn ihm bleibt nur wenig Zeit, um die Geschworenen auf seine Seite zu ziehen, seine Tochter zu retten und außerdem dafür zu sorgen, dass der russische Pate nicht ungestraft davonkommt....

"Zu wenig Zeit zum Sterben" ist der Auftaktband der Reihe um den New Yorker Strafverteidiger Eddie Flynn. In diesem Band verfolgt man nicht nur einen spannenden Fall, sondern erfährt, welche besonderen Fähigkeiten Eddie hat und wie er sie erlangt hat. Es ist deshalb empfehlenswert, mit diesem Teil der Reihe zu starten. 

Dieser Auftakt hat es wirklich in sich und startet sofort mit hohem Tempo. Man befindet sich sofort mitten im Geschehen, da Eddie entführt, mit einer Bombe versehen und darüber informiert wird, dass sich seine Tochter in der Gewalt des Mafiaclans befindet. Das alles sind gute Gründe, die Eddie davon überzeugen, dass seine Rückkehr in den Gerichtssaal unabdingbar ist. 

Eddie wirkt sehr sympathisch, hat einen ausgesprochen wachen Verstand und scheint, durch seine Vergangenheit als Trickbetrüger, mit allen Wassern gewaschen zu sein. Deshalb verfolgt man gespannt, wie er versucht, das Blatt zu seinen Gunsten zu wenden. Dadurch, dass die Handlung in der Ich-Form, aus Eddies Sicht, geschildert wird, erlebt man das spannende Geschehen hautnah mit. Die bereits früh aufgebaute Spannung kann nicht nur durchgehend gehalten werden, sondern steigert sich stetig. Dabei kommt keine Langeweile auf, denn Eddie versteht es, immer wieder zu überraschen. Dadurch gerät man in den Sog der Ereignisse und kann das Buch erst aus der Hand legen, wenn man am Ende angekommen ist. 

​​​​​​​Ein spannender Auftakt, den man, einmal angefangen, nur ungern aus der Hand legen mag. 

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Veröffentlicht am 21.01.2023

Düster und mitreißend

Das College
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Hannah hat es tatsächlich geschafft, am renommierten Pelham College in Oxford angenommen zu werden. Ihre Zimmergenossin ist die selbstbewusste April Clarke-Cliveden, die aus einem wohlhabenden Elternhaus ...

Hannah hat es tatsächlich geschafft, am renommierten Pelham College in Oxford angenommen zu werden. Ihre Zimmergenossin ist die selbstbewusste April Clarke-Cliveden, die aus einem wohlhabenden Elternhaus stammt. Die beiden unterschiedlichen Mädchen schließen Freundschaft und schon bald wird auch Hannah Teil einer Freundesclique. Obwohl April beliebt ist und äußerst charmant sein kann, hat sie auch eine dunkle Seite, von der Hannah jedoch meistens verschont bleibt. Als Hannah spätabends von einer Feier in die gemeinsame Wohnung zurückkehrt, liegt April tot am Boden. Da Hannah bei ihrer Heimkehr bemerkt hat, dass der aufdringliche Pförtner John Neville aus dem Hauseingang kam, wird dieser zum Verdächtigen und schließlich verurteilt. Jahre später stirbt er im Gefängnis. Da er bis zum Schluss seine Unschuld beteuert hat und Hannah der Gedanke, dass Neville durch ihre Aussage bis zu seinem Tod im Gefängnis saß, stark belastet, lässt sie sich schließlich auf ein Gespräch mit einem Journalisten ein, der meint, Einzelheiten zu kennen, die im Prozess nicht zur Sprache kamen. Hannah beginnt in der Vergangenheit zu graben. Doch das gefällt nicht jedem....

Hannah Jones steht im Zentrum der Handlung. Diese trägt sich auf zwei Zeitebenen zu und ist in "Davor" und "Danach" eingeteilt. Dadurch bekommt man einen Einblick in die Vergangenheit, erlebt das Kennenlernen der Hauptprotagonisten und erfährt etwas über das damalige Studentenleben der Freundesclique. Im Handlungsstrang "Danach" beobachtet man die aktuellen Ereignisse. 

Handlungsorte und Protagonisten werden in beiden Zeitebenen lebendig beschrieben. Dadurch kann man sich mühelos auf das Geschehen einlassen und die düstere Atmosphäre, die förmlich zwischen den Zeilen schwebt, genießen. Hannah wirkt sehr sympathisch und ihre Zweifel, dafür verantwortlich zu sein, dass ein Unschuldiger bis zu seinem Lebensende im Gefängnis saß, sind nachvollziehbar. Ruth Ware versteht es wieder hervorragend, die Leserinnen und Leser in die Irre zu leiten. Denn immer wenn man meint, dass man bei den eigenen Überlegungen dem wahren Täter auf die Schliche kommt, sorgen neue Erkenntnisse dafür, dass man zweifelt und andere Verdächtige ins Auge fasst. Man ist hin- und hergerissen und weiß nicht, was man glauben soll und wem man vertrauen kann. Dadurch gerät man früh in den Sog der Ereignisse und mag das Buch kaum aus der Hand legen. Das Ganze gipfelt in einem spannenden Finale, das man atemlos verfolgt. 

Ein spannender Thriller, der durch eine düstere Atmosphäre und abwechslungsreiche Wendungen überzeugt!

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Veröffentlicht am 20.01.2023

Spannender Pageturner!

Rachejagd - Verraten
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Die Journalistin Anna Jones und der FBI-Agent Nick Coleman sind noch dabei, die dramatischen Ereignisse, die durch den perfiden Killer ausgelöst wurden, der die beiden töten wollte, zu verarbeiten. Gemeinsam ...

Die Journalistin Anna Jones und der FBI-Agent Nick Coleman sind noch dabei, die dramatischen Ereignisse, die durch den perfiden Killer ausgelöst wurden, der die beiden töten wollte, zu verarbeiten. Gemeinsam besuchen die beiden eine Hochzeit und wollen danach einen dringend benötigten Urlaub antreten. Doch auf der Hochzeit treffen sie ihren ehemaligen Schulfreund Roger. Roger bittet die beiden um Hilfe, denn in dem Forschungslabor, in dem er unter strengsten Sicherheitsvorkehrungen arbeitet, hat es einen rätselhaften Todesfall gegeben. Als Anna und Nick sich mit Roger treffen, gerät die Situation außer Kontrolle, da ein unbekannter Schütze das Feuer eröffnet. Und plötzlich befinden sich Anna und Nick wieder in einem äußerst perfiden Spiel, bei dem der Drahtzieher über Leichen geht. Ein Wettlauf gegen die Zeit beginnt.....

"Verraten" ist nach "Gequält" der zweite Band der Rachejagd-Trilogie. Da die Handlung der Bände aufeinander aufbaut, ist es sinnvoll die Reihenfolge einzuhalten. 

Der erneute Einstieg ins Geschehen gelingt mühelos. Durch geschickt eingestreute Informationen hat man die dramatischen Ereignisse, die sich im Auftaktband zugetragen haben, sofort wieder in Erinnerung. Die Handlung setzt kurz nach dem Ende des ersten Teils ein. Man kann sehr gut nachvollziehen, dass die beiden Hauptprotagonisten die Ereignisse noch nicht verarbeitet haben und sich auf die geplante Auszeit freuen. Doch dazu wird es nicht kommen, denn der perfide Killer drängt sich erneut in das Leben von Anna und Nick. 

Diese Fortsetzung hält sich nicht mit langatmigem Vorgeplänkel auf. Man wird sofort mitten ins spannende Geschehen geworfen. Die Handlung wird aus unterschiedlichen Perspektiven betrachtet. Da die Wechsel häufig an entscheidenden Stellen platziert sind, wird von Anfang an ein hohes Tempo aufgebaut, dem man sich nicht entziehen kann. Man gerät unmittelbar in den Sog der Ereignisse und folgt atemlos dem Verlauf.
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Nick und Annas Gegenspieler hat alles sorgfältig geplant und scheint den Ermittlern immer den entscheidenden Schritt voraus zu sein. Er treibt ein perfides Spiel mit den beiden. Nichts und niemand scheint ihn dabei stoppen zu können. Es kommt zu gnadenlos spannenden Szenen. Man fiebert mit und versucht zu erahnen, wer hinter dem Ganzen stecken könnte. Doch der Killer lässt sich nicht in die Karten schauen. Das Ganze gipfelt in einem äußerst spannenden Finale und wenn man schließlich meint, dass man aufatmen kann, kommt es am Ende zu einer Szene, die einen fassungslos zurücklässt. Dadurch wird die Neugier auf den Abschlussband definitiv geweckt. 

Eine spannende Fortsetzung, die durch atemberaubende Szenen und ein hohes Tempo überzeugt. 

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Veröffentlicht am 15.01.2023

Spannend und kaum vorhersehbar

Einsame Nacht
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Am späten Abend fährt eine Frau zu ihrer abgelegenen Wohnung. Doch sie kommt nie dort an. Ihr zugeschneites Auto wird am nächsten Morgen von einer Freundin in einem Feldweg entdeckt. Als diese den Schnee ...


Am späten Abend fährt eine Frau zu ihrer abgelegenen Wohnung. Doch sie kommt nie dort an. Ihr zugeschneites Auto wird am nächsten Morgen von einer Freundin in einem Feldweg entdeckt. Als diese den Schnee von den Scheiben wischt, um ins Innere zu schauen, findet sie dort ihre ermordete Freundin. Es gibt eine Zeugin, die direkt hinter der Ermordeten fuhr und beobachtete, wie ein großer Mann den Wagen zum Anhalten zwang. Obwohl die Zeugin ein ungutes Gefühl hatte, fuhr sie weiter, ohne nachzusehen. Nun bereut sie ihr Verhalten bitterlich, traut sich aber nicht, ihre Beobachtungen der Polizei mitzuteilen. Denn die Scham, der Frau nicht geholfen zu haben, ist einfach zu groß. Kate Linville beginnt zu ermitteln und stößt dabei auf eine Spur, die sie zu einem brutalen Überfall führt, der sich vor einigen Jahren ereignete und nie aufgeklärt werden konnte....

"Einsame Nacht" ist bereits der vierte Fall, in dem die Polizistin Kate Linville ermittelt. Auch wenn die Bände in sich abgeschlossen sind, ist es ratsam, die Reihenfolge einzuhalten, denn dann kann man die privaten und beruflichen Nebenhandlungen, die sich durch diese Serie ziehen, besser nachvollziehen. Unbedingt empfehlenswert ist es, wenigstens den vorherigen Teil zu lesen, da es in diesem Band einige Rückblicke auf die damaligen Ereignisse gibt, der Täter namentlich genannt wird und ein loser Handlungsfaden, der beim letzten Mal zurückblieb, verknüpft wird. Wenn man diese Bände nicht in der richtigen Reihenfolge liest, erfährt man zu viel und verdirbt sich die Spannung. 

Der aktuelle Band startet mit einem Rückblick in die Vergangenheit. Da sich hier dramatische Szenen abspielen, ist man sofort gefesselt und fragt sich, wie sich dieses Ereignis in die Handlung einfügen wird. Die Szenen, die sich dann in der Gegenwart zutragen, werden ebenfalls so lebendig geschildert, dass man sofort mitten im Geschehen ist. Das Ganze wird aus unterschiedlichen Perspektiven betrachtet. Dadurch meint man, einen guten Überblick über die Gesamthandlung zu bekommen. Doch Charlotte Link versteht es wieder hervorragend, Spuren auszulegen, denen man nur allzu bereitwillig folgt. Überraschende Wendungen sorgen dann allerdings dafür, dass man die eigenen Überlegungen überdenken und neu ansetzen muss. Krimifans werden hier voll auf ihre Kosten kommen. Denn hier ist nichts so, wie es auf den ersten Blick scheint und Perspektiven, die man zunächst nicht miteinander verknüpfen kann, beginnen sich erst nach und nach zu verbinden. 

Die Ermittlungen werden detailliert beschrieben, wodurch man dazu angeregt wird, eigene Überlegungen anzustellen. Charlotte Link beschreibt Handlungsorte und Protagonisten so authentisch, dass man das Gefühl hat, selbst vor Ort zu sein. Dadurch kann man sich ganz auf die Handlung einlassen und die stetig steigende Spannung genießen. Zum Ende hin spitzen sich die Ereignisse dramatisch zu und gipfeln in einem hochspannenden Finale. 

Ein spannender und nicht so leicht zu durchschauender Fall, bei dem man fast bis zum Schluss im Dunkeln tappt! 

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Veröffentlicht am 08.01.2023

Durchgehend spannend und kaum vorhersehbar

Die Suche
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In den Hochmooren Nordenglands wird die Leiche von Saskia Morris entdeckt. Das 14-jährige Mädchen verschwand vor einem Jahr. Die Ermittlungen kommen schnell zu dem Ergebnis, dass Saskia noch nicht lange ...

In den Hochmooren Nordenglands wird die Leiche von Saskia Morris entdeckt. Das 14-jährige Mädchen verschwand vor einem Jahr. Die Ermittlungen kommen schnell zu dem Ergebnis, dass Saskia noch nicht lange tot ist und deshalb einige Zeit in Gefangenschaft gelebt haben muss. Kurz darauf verschwindet die ebenfalls 14-jährige Amelie. Auch von ihr fehlt jede Spur. Detective Chief Inspector Caleb Hale gerät bei seinen Ermittlungen unter Druck, denn die Medien sind sich sicher, dass es sich um den gleichen Täter handelt und gibt ihm schnell den Namen Hochmoor-Killer. Caleb ahnt, dass jede Minute zählt, um das verschwundene Mädchen zu finden. Detective Sergeant Kate Linville hat gerade Urlaub bei Scotland Yard genommen, um ihr Elternhaus zu verkaufen. Durch einen Zufall lernt sie die Eltern des gerade verschwundenen Mädchens kennen. Dadurch gerät Kate unfreiwillig mitten in die Ermittlungen. Obwohl sie Caleb verspricht, sich dieses Mal herauszuhalten, geht sie einigen Spuren nach...

"Die Suche" ist bereits der zweite Kriminalroman, in dem die Scotland Yard Polizistin Kate Linville und der Ermittler Caleb Hale im Zentrum der Ereignisse stehen. Da die Fälle in sich abgeschlossen sind und genug Hintergrundinformationen zu den Ermittlern in die Handlung eingestreut werden, kann man dem aktuellen Geschehen auch dann folgen, wenn man den ersten Band nicht gelesen hat. 

Der Einstieg in diesen Kriminalroman gelingt mühelos, denn man ist sofort mitten im Geschehen, da man das Verschwinden eines Mädchens beobachtet. Das Interesse daran, was aus diesem Mädchen geworden und wohin es verschwunden ist, wird sofort geweckt. Auch in diesem Krimi wird die Handlung aus wechselnden Perspektiven betrachtet, die zunächst nicht miteinander in Verbindung gebracht werden können. Da die verschiedenen Handlungsstränge durchgehend interessant sind und häufig an entscheidenden Stellen wechseln, gerät man früh in den Sog der Ereignisse. 

Caleb Hales Ermittlungen scheinen auf der Stelle zu treten, denn der Fall ist äußerst rätselhaft. Immer, wenn Caleb meint, einen Schritt weiterzukommen, sorgen überraschende Wendungen dafür, dass er ganz neu ansetzen muss. Kate, die ihm dieses Mal nicht in die Quere kommen will, verfolgt einen ganz anderen Ansatz. Außerdem gibt es immer wieder Kapitel, die offenbar aus der Sicht des Entführers geschildert werden. Dadurch wird man dazu angeregt, eigene Überlegungen anzustellen. Doch die Hinweise, die man zusammenträgt, sind äußerst spärlich. Die Handlung wirkt durchgehend spannend und ist, durch überraschende Wendungen, kaum vorhersehbar. 

​​​​​​​Eine spannende Fortsetzung, die man, einmal angefangen, kaum aus der Hand legen mag. 

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