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Veröffentlicht am 25.01.2023

Ein solider Krimi

Mitternachtsmädchen (Ein Nathalie-Svensson-Krimi 3)
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Nathalie Svensson sollte sich mit der Einheit für operative Fallanalyse um einen Serienvergewaltiger kümmern, der nun auch zum Mörder geworden ist. Die Taten erfolgten alle um Mitternacht und er nahm den ...

Nathalie Svensson sollte sich mit der Einheit für operative Fallanalyse um einen Serienvergewaltiger kümmern, der nun auch zum Mörder geworden ist. Die Taten erfolgten alle um Mitternacht und er nahm den linken Schuh mit. Jedes seiner Opfer waren blonde junge Frauen. Eigentlich würde Nathalie diesen Auftrag gerne ablehnen, da sie genügend private Probleme zu verarbeiten hat. Doch bei der Toten handelt es sich um die Tochter ihrer Freundin Cecilia, die sie nicht enttäuschen kann. Schnell sind einige Verdächtige ermittelt und geraten in den Focus der Polizei. Gehört der Täter zu diesem Kreis?

Dies ist der dritte Fall um die Psychiaterin Nathalie Svensson, obwohl ich die ersten Bände dieser Reihe nicht kenne, konnte ich die Handlung des Buches ohne Vorkenntnisse nachvollziehen, da jeder Fall für sich abgeschlossen ist. Sehr hilfreich hierfür war das Personenregister zu Beginn, da zur Auflockerung der Handlung auch ein wenig Zeit für private Probleme bleibt. Durch den flüssigen Schreibstil fühlt man sich sofort mitten im Geschehen. Auch lässt der Autor den Leser an den Ermittlungen und Gedanken teilhaben, so dass man mit rätseln kann und aufpassen muss, nicht in einer Sackgasse zu landen. Es beginnt ein Wettlauf mit der Zeit, der sich für den Leser nicht abgehetzt anfühlt, da vieles wie nebenbei passiert.

Bei diesem Buch handelt es sich um einen solide gebauten Krimi, der ohne Blutvergießen auskommt und dessen Lösung am Schluss nachvollziehbar ist. Es hat mir Spaß gemacht, ihn zu lesen.

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Veröffentlicht am 25.01.2023

Aufbruch

Das Versprechen der Islandschwestern
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Der Roman „Das Versprechen der Islandschwestern“ spielt auf zwei Zeitebenen, die sich jeweils abwechseln.
Im Jahr 1949 wollten die beiden Schwestern Margarete und Helga den Trümmern und dem Hunger in Deutschland ...

Der Roman „Das Versprechen der Islandschwestern“ spielt auf zwei Zeitebenen, die sich jeweils abwechseln.
Im Jahr 1949 wollten die beiden Schwestern Margarete und Helga den Trümmern und dem Hunger in Deutschland entfliehen. Ihre Eltern hatten sie während des Krieges verloren und lebten bei Onkel Willi sowie Tante Erna, einem lieblosen Ehepaar. Da kam ihnen die Annonce in der Zeitung zum richtigen Zeitpunkt, in der Landarbeiterinnen für Island gesucht wurden. Sie verpflichteten sich ein Jahr auf einen Bauernhof zu arbeiten. Die Arbeit war hart und die Sprachprobleme groß. Doch dann verliebt sich Margarete in den Isländer Theo und es kommt zu einem Bruch zwischen den beiden Schwestern.

Dann im Jahr 2017 begibt sich Pia gemeinsam mit ihrer Oma und ihrer Tochter Leonie auf die Reise nach Island. Ihre Oma hat die Einladung ihrer Schwester zum Geburtstag angenommen. Da ihre Oma wenig von ihrer Schwester erzählt hatte, war Pia neugierig, weshalb die Schwestern fast siebzig Jahre keinen Kontakt zueinander hatten und sie damals nicht auf Island geblieben ist.

Der flüssige Schreibstil ist leicht verständlich und angenehm zu lesen. Die geschickten Zeitwechsel führen dazu, dass man zum Weiterlesen verlockt wird. Durch die Kapitelüberschriften ist aber jederzeit klar erkennbar, wo man sich gerade befindet. Sehr anschaulich werden die Zeit nach dem zweiten Weltkrieg sowie das heutige Leben auf Island geschildert. Die beiden Erzählstränge wirken realitätsnah und können so passiert sein. Auch die eingebundene Liebesgeschichte ist nachvollziehbar und keinesfalls kitschig.
Eine leichte Lektüre, die mir angenehme Lesestunden bereitet hat.

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Veröffentlicht am 23.01.2023

Nordseekrimi

Halligmord (Ein Minke-van-Hoorn-Krimi 1)
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Minke van Hoorn, frisch ernannte Kommissarin, erhält vom Halligpostboten Jörg Schmidt einen Anruf. Auf seiner Tour hat er bei der Hallig Nekpen einen freigespülten Schädel gefunden. Minke vermutet einen ...

Minke van Hoorn, frisch ernannte Kommissarin, erhält vom Halligpostboten Jörg Schmidt einen Anruf. Auf seiner Tour hat er bei der Hallig Nekpen einen freigespülten Schädel gefunden. Minke vermutet einen Fall für das Museum oder handelt es sich doch um ein Mordopfer? Schnell wird klar, dass es sich bei dem Skelett um Hinnerk Johannsen handelt. Doch wie kann dies sein? Vor vielen Jahren ist das Boot von Hinnerk explodiert und er dabei ertrunken. Doch das Skelett spricht eine andere Sprache. Nun muss sich Minke van Hoorn ihren ersten Fall stellen.

Dies ist der Auftakt einer neuen Reihe, so dass man die Protagonisten von Beginn an kennenlernt. Das Buch führt an die Nordseeküste zu den fiktiven Halligen Midsand und Nepken, wo die neue Kommissarin Minke van Hoorn aufgewachsen ist. Eigentlich wollte sie Meeresbiologin werden, hat aber dann alles hingeschmissen und ist zur Polizei gegangen, um in die Fußstapfen ihres verstorbenen Vaters zu treten. Lange bleibt unklar, was am Abend im Januar 1987 im Hause von Esther und Hinnerk passiert ist. Es ist für Minke van Hoorn nicht einfach Antworten von der eingeschworenen Hallig-Gemeinschaft zu bekommen. Ihr Kollege Klaus Wagenscheidt ist ihr bei der Aufklärung des Falles keine große Hilfe, da seine Pensionierung kurz bevorsteht und er sich mehr um seine Abschiedsfeier als um den Fall kümmert. Dieses sorgt beim Lesen so manches Mal zu einem Schmunzeln.

Die Charaktere sind ansprechend beschrieben. Der Schreibstil ist flüssig und angenehm zu lesen. Man fühlt sich an die Nordsee versetzt, da das Leben auf der Hallig mit Ebbe und Flut sowie einen herannahenden Sturm sehr gut skizziert ist. Mir hat die Reise nach Nordfriesland Spaß gemacht. Ich konnte Minke bei ihrer Arbeit begleiten und bis zum Schluss mit raten.

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Veröffentlicht am 22.01.2023

Vergangenheitsbewältigung

Das letzte Licht des Tages
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Die Geschichte spielt auf zwei Zeitebenen. In dem Vergangenheitsstrang erleben wir Ines, die seit fast einem Jahr mit dem Weingutbesitzer Michel verheiratet ist. Michels Urgroßvater hatte unter dem Anwesen ...

Die Geschichte spielt auf zwei Zeitebenen. In dem Vergangenheitsstrang erleben wir Ines, die seit fast einem Jahr mit dem Weingutbesitzer Michel verheiratet ist. Michels Urgroßvater hatte unter dem Anwesen ein Geflecht von Kellern angelegt. Nach dem Frankreich Deutschland den Krieg erklärt hat, versteckten sie in den geheimen Kellerräumen Kisten mit Wein, Champagner und Wertsachen. Als nach der Mobilmachung die Arbeitskräfte knapp wurden, musste Ines mit zufassen, was ihr nicht gut gelang. Michel gab Ines immer das Gefühl unwichtig zu sein und vertraute mehr Céline, der Frau des Kellermeisters. Nach außen hielt er sich an die Vorschriften, aber insgeheim versteckte er Flüchtlinge und Waffen für die Résistance. Doch dann begeht Ines einen folgenschweren Fehler, der das Leben aller verändert.
Im Gegenwartsstrang treffen wir auf Liv. Ihr Ehemann Eric hat sich von ihr nach 12 Ehejahren getrennt. Vor einem Jahr hat Eric Liv geraten ihren Job aufzugeben, doch dies war ein Fehler, denn jetzt steht sie vor dem Nichts. Zum Glück hat sie ihre Grandma Edith, die sie von New York nach Paris holt. Nachdem Liv sich einige Tage in Paris aufgehalten hat, reist sie mit Grandma Edith und dem jungen Anwalt Julien Cohn nach Reims. Liv ist erpicht darauf zu erfahren, was sie hier eigentlich taten. Die Reise führt sie in die Vergangenheit des Weinguts Chauveau. Stück für Stück erfährt Liv mehr über die dramatische Geschichte ihrer Familie.
Der Schreibstil der Autorin ist flüssig und angenehm zu lesen. Wieder bedient sich Kristin Harmel verschiedener Schicksale zur Zeit des zweiten Weltkrieges. Sehr deutlich wird erkennbar wie es den Menschen im Krieg erging; was diese Zeit mit ihnen machte und was es für sie bedeutete. Der Spannungsbogen steigert sich sehr langsam, bis er im letzten Drittel den Höhepunkt erreicht. Die beiden Zeitstränge wechseln sich ab, dies ist gut erkennbar in den Überschriften. Gleichzeitig wird die Geschichte aus unterschiedlichen Perspektiven erzählt. Jeweils von Inès und Céline, sowie in der Gegenwart von Liv, so dass die Geschichte hautnah erlebbar wird, gleichwohl weiß man teilweise als Leser mehr wie die Protagonisten.
Obwohl ich zu Beginn die Beschreibungen der Champagnerherstellung etwas zu ausschweifend fand, hat mich doch insgesamt die Geschichte, gerade im letzten Drittel gepackt. Ein emotionaler Roman, der mich am Ende noch überraschen konnte.

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Veröffentlicht am 22.01.2023

Brutal entrissen

Entrissen
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„Entrissen“ ist ein spannendes Erstlingswerk von Tania Carver. Schon beim Lesen der ersten Seiten des Buches stockt der Atem und das Blut gefriert in den Adern.

Die Lehrerin Claire Fielding freut sich ...

„Entrissen“ ist ein spannendes Erstlingswerk von Tania Carver. Schon beim Lesen der ersten Seiten des Buches stockt der Atem und das Blut gefriert in den Adern.

Die Lehrerin Claire Fielding freut sich auf die in wenigen Wochen stattfindende Geburt ihres Babys. Dann geschieht das Unmenschliche. Ein Fremder dringt in ihre Wohnung ein und tötet erst ihre Freundin Julie und entreißt Claire brutal aus dem Leib das ungeborene Baby.

Als der Chefermittler der Polizei von Colchester, Philip Brennan und sein Team an den Tatort kommen, bietet sich ihnen ein grausames Bild. Vom Gerichtsmediziner erfahren sie, dass es durchaus wahrscheinlich ist, dass das Baby noch am Leben sein könnte. Die Zeit läuft ihnen davon. Die Polizei steht vor einem Rätsel, denn dies ist bereits die dritte schwangere Frau, die ermordet wurde.

Die Polizei vermutet einen Serientäter und deshalb wird die forensische Psychologin Marina Esposito hinzugezogen. Doch worüber Phil und sein Team nicht Bescheid wissen, ist die bestehende Schwangerschaft von Marina, die ebenfalls auf der Liste des Mörders steht.

Ab der ersten Seite wird Spannung aufgebaut, die bis zum Schluss erhalten bleibt. Die Charaktere der Protagonisten sind überzeugend dargestellt. Man erfährt auch einige private Details, die aber sehr dezent einfließen. Auch kommt zwischendurch der Täter zu Wort, so dass man mehr über die Hintergründe der Morde erfährt.

Ein spannendes Buch, von der ersten bis zur letzten Seite, aber nichts für Zartbesaitete.

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