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Veröffentlicht am 25.01.2023

Wunderbare Zeitreise

Der Salon. Wunder einer neuen Zeit
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In dem kleinen Ort Hebertshausen in der Nähe von München beendet Leni im Salon ihrer Mutter die Friseurlehre. Sie träumt davon ihr Leben in der Großstadt zu verbringen. Als sie eine Stellenanzeige vom ...

In dem kleinen Ort Hebertshausen in der Nähe von München beendet Leni im Salon ihrer Mutter die Friseurlehre. Sie träumt davon ihr Leben in der Großstadt zu verbringen. Als sie eine Stellenanzeige vom Salon Keller in München entdeckt, fährt sie heimlich dort hin, um persönlich vorzusprechen.
Auch ihr Bruder lebt bereits in München. Der Wunsch seines Vaters war, dass Hans Medizin studiert, doch er wäre lieber auf die Musikhochschule gegangen. Mit Freunden verbringt Hans seine Abende im Jazz-Keller, hier trifft er auf Charlotte, die unerreichbar für ihn ist, denn sie ist bereits verheiratet mit einem Mann, den sie nicht liebt. Leni und Hans müssen Entscheidungen treffen, die ihr Leben verändern werden.
Julia Fischer hat einen sehr anschaulichen lebendigen Erzählstil und führt ins Jahr 1956. Der damalige Zeitgeist ist sehr gut eingefangen. Obwohl die Kriegszeit noch in Erinnerung ist, sind die Wünsche und das Lebensgefühl hautnah spürbar. Das Wirtschaftswunder beginnt und Träume werden wahr. Viele Themen werden angesprochen und damalige Ereignisse mit der Geschichte verwoben. Mir hat diese wunderbare Zeitreise ausgesprochen gut gefallen und spannende Lesestunden bereitet, so dass ich nun auf die Fortsetzung gespannt bin.

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Veröffentlicht am 23.01.2023

Neuanfang

Die kleine Buchhandlung am Ufer der Themse
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Charlotte lebt in Schweden und hat vor einem Jahr ihren Mann durch einen Unfall verloren, deshalb vergräbt sie sich in ihre Arbeit. Überraschend erhält sie die Nachricht eines Anwalts aus London, dass ...

Charlotte lebt in Schweden und hat vor einem Jahr ihren Mann durch einen Unfall verloren, deshalb vergräbt sie sich in ihre Arbeit. Überraschend erhält sie die Nachricht eines Anwalts aus London, dass sie von ihrer Tante Sara ein Haus mit Buchhandlung geerbt hätte. Charlotte wollte eigentlich nicht nach London fliegen und das Haus sofort verkaufen, aber der Anwalt machte ihr klar, dass sie es ihrer Tante, die sie nie kennengelernt hatte und den Angestellten schuldig wäre, sich den Riverside Bookshop anzusehen, bevor sie eine Entscheidung träfe. Charlotte entschloss sich das Haus und den Laden kurz anzuschauen, doch die Buchhandlung schien sie magisch anzuziehen und strahlte Wärme sowie Geborgenheit aus. Sie trifft auf die beiden Angestellten Sam und Martinique, die sich seit dem überraschenden Tod von Sara um die Buchhandlung und den Kater Tennyson gekümmert haben. Sam und Martinique plagen Ängste, dass Charlotte den Laden verkaufen will, da das Geschäft ums Überleben kämpft. Doch welche Entscheidung wird Charlotte treffen und weshalb hat ihre Tante Sara ihr die Buchhandlung vererbt?
Das Cover hat mich sofort angesprochen und verzaubert. Frida Skybäck hat einen sehr flüssigen und bildhaften Schreibstil, so dass ich mich sofort in das Leben der Protagonisten und den Riverside Bookshop versetzt fühlte. Die Charaktere waren abwechslungsreich sowie interessant beschrieben. Mir gefiel die etwas ungehobelte Art von Sam sowie die immer hilfsbereite Martinique. Auch die Kunden aus der Nachbarschaft hinterließen einen bleibenden Eindruck. Neben dem Haupterzählstrang um Charlotte gibt es noch einen Nebenstrang, der Anfang der 1980er Jahre spielt. Er erzählt die Geschichte von Kristina, der Mutter von Charlotte und Sara, die von Schweden nach London gekommen waren, um einen Neuanfang zu wagen. Nach und nach wird ein Familiengeheimnis gelüftet.
Trotz der vielen Seiten war das Buch nie langweilig oder oberflächlich. Mir hat dieser wunderbare Wohlfühlroman sehr gefallen und angenehme Lesestunden bereitet.

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Veröffentlicht am 23.01.2023

Wunderbare Zeitreise

Die Wunderfrauen
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Mit dem ersten Band der Wunderfrauen Trilogie begeben wir uns in das Jahr 1953 in die Anfänge der Wirtschaftswunderjahre. Luise Dahlmann verliert ihre Stelle als Köchin, da das Camp, in dem sie arbeitet, ...

Mit dem ersten Band der Wunderfrauen Trilogie begeben wir uns in das Jahr 1953 in die Anfänge der Wirtschaftswunderjahre. Luise Dahlmann verliert ihre Stelle als Köchin, da das Camp, in dem sie arbeitet, aufgelöst wird. Luise wollte wieder arbeiten und ihr eigenes Geld verdienen. Sie möchte sich den Traum von einem Gemischtwarenladen erfüllen. Als ihre Schwiegermutter stirbt und ihr Geld hinterlässt, braucht sie nur noch die Genehmigung ihres Mannes Hans. In dieser Zeit des Neuanfangs trifft Luise immer wieder auf drei Frauen. Marie Wagner, die aus Schlesien geflohen ist und sich auf eine Stelle als Bereiter auf einem Gestüt beworben hat. Helga Knaup, die gegen ihr Elternhaus rebelliert, dieses verlässt und eine Ausbildung als Lernschwester in der Seeklinik beginnt. Als letztes tritt in diesen Kreis die Nachbarin und Arztgattin Annabel von Thaler. Alle vereint der Wunsch wieder glücklich zu sein.
Die Geschichte wird abwechselnd aus unterschiedlichen Perspektiven von den vier Frauen erzählt, so dass man immer dicht am Geschehen ist. In unregelmäßigen Abständen gibt es kurze Auszüge aus Luises Notizbüchern und Ladenkundealben mit Rezepten, allgemeinen Informationen und Tipps. Die Charaktere der Frauen sind alle sehr unterschiedlich. Luise ist zupackend und handelt sehr geschäftstüchtig, Marie ist zurückhaltend, denn sie hat viel auf der Flucht mit gemacht, ist zeichnerisch talentiert und liebt Tiere. Helga ist lebenslustig und genießt das Leben. Annabel ist bisher für mich noch schwer einzuschätzen. Zu Beginn war sie mir nicht sehr sympathisch, doch das hat sich im Laufe der Geschichte geändert.
Stephanie Schuster hat einen sehr anschaulichen lebendigen Erzählstil. Der damalige Zeitgeist ist sehr gut eingefangen. Obwohl die Kriegszeit noch in Erinnerung ist, sind die Wünsche und Lebensgefühle der Frauen hautnah spürbar.
Mir hat diese wunderbare Zeitreise in die 1950er Jahre ausgesprochen gut gefallen. Sie hat mir spannende Lesestunden bereitet, so dass ich nun auf die Fortsetzung dieser Reihe gespannt bin.

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Veröffentlicht am 22.01.2023

Auf in die Zukunft

Lebenssekunden
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In ihrem neuen Roman erzählt Katharina Fuchs die Geschichte der beiden sechzehnjährigen Mädchen Angelika und Christine. Die Autorin führt uns zurück in das Jahr 1956.
Angelika wächst gemeinsam mit ihren ...

In ihrem neuen Roman erzählt Katharina Fuchs die Geschichte der beiden sechzehnjährigen Mädchen Angelika und Christine. Die Autorin führt uns zurück in das Jahr 1956.
Angelika wächst gemeinsam mit ihren drei Geschwistern in Kassel auf. Ihr Vater war Professor an der Kunstakademie und hatte Angelika schon früh besondere Sichtweisen vermittelt. So wurde ihr Interesse an der Fotografie geweckt. Als ihre beste Freundin bei der Explosion eines Blindgängers ums Leben kam, war sie entsetzt über die Fotos in der Zeitung. Angelika hatte den Wunsch, es besser zu machen.
Christine lebt in Ostberlin in der Bernauer Straße gemeinsam mit ihrer Mutter, ihrem Stiefvater und ihrem Bruder Roland. Sie ist eine talentierte Kunstturnerin und wird gedrillt, muss strikte Diät halten und die Zähne zusammenbeißen, wenn sie im Sport etwas erreichen möchte. Christine soll bei den Olympischen Spielen in Melbourne die DDR in einem gesamtdeutschen Team vertreten.
Katharina Fuchs hat einen sehr bildhaften und lebendigen Schreibstil, so dass ich mich in das Jahr 1956 versetzt fühlte. Sehr detailliert beschreibt sie das Erwachsenwerden von beiden Mädchen aus unterschiedlichen Systemen, so dass man es gut nachvollziehen konnte. Jeweils abwechselnd erzählen Angelika und Christine ihre Geschichten, die sich dann am Ende kreuzen. Hautnah erlebt man das Auf und Ab der beiden jungen Frauen und fühlt mit ihnen. Besonders der Druck, der auf Christine ausgeübt wurde, war fast unerträglich. Neben der fesselnden Geschichte hat die Autorin historische Ereignisse und die Rolle der Frau zur damaligen Zeit gekonnt mit dem Geschehen verwoben.
Für mich war das Buch spannend wie ein Krimi, so dass ich es kaum aus der Hand legen konnte.

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Veröffentlicht am 22.01.2023

Magda geht ihren Weg

Das Leben, ein ewiger Traum
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Im Jahr 1920 begleite ich Magda Fuchs von Hildesheim nach Berlin. Sie war mit dem Staatsanwalt Bertram verheiratet. Nach einem Schicksalsschlag will sie in Berlin einen Neuanfang wagen und hat sich dort ...

Im Jahr 1920 begleite ich Magda Fuchs von Hildesheim nach Berlin. Sie war mit dem Staatsanwalt Bertram verheiratet. Nach einem Schicksalsschlag will sie in Berlin einen Neuanfang wagen und hat sich dort als Polizeiärztin beworben. Eine Unterkunft findet sie in der Pension von Agnes Fahrland. Da die Wohnung zu groß war, vermietet die Pensionswirtin einzelne Zimmer an alleinstehende Damen. In der Pension und bei ihrer Arbeit lernt Magda Fuchs unterschiedliche Frauen kennen, die auf den ersten Blick bei ihrem Auftreten unnahbar wirken, da sie sich in einer Welt behaupten müssen, in der Männer das Sagen haben. Magda Fuchs war es am Anfang nicht bewusst, dass sie es bei ihrer Tätigkeit mit schweren Verbrechen zu tun haben wird. Als Polizeiärztin versucht sie denen zu helfen, die überwiegend Männern schutzlos ausgeliefert sind und hat es mit Schicksalen zu tun, die man nicht so schnell vergisst.
Von dem Autorenduo habe ich bereits die Reihe um „Die Ärztin“ gelesen und war begeistert. Auch hier ist spürbar, dass die Autoren die medizinischen sowie die gesellschaftlichen Probleme der damaligen Zeit, gerade im Hinblick auf die Frauen, den Leserinnen näher bringen. Die Geschichte wird aus unterschiedlichen Perspektiven erzählt. Der Schreibstil ist flüssig und entwickelt sich schnell zum Pageturner. Das Buch umfasst die Jahre 1920 – 1922, in denen wir Magda Fuchs begleiten. Als Leserin kann man schnell mit der Ärztin Magda warm werden, da sie eine sympathische Ausstrahlung hat.
Das Autorenduo brilliert mit viel Atmosphäre. Die historische Kulisse von Berlin wird sehr anschaulich und authentisch beschrieben. Unterstrichen wird dieses noch durch die eingestreuten Wörter und Sätze im Berliner Dialekt. Durch die bildhaften Beschreibungen sah ich nicht nur die großen Villen und mondänen Lokalitäten, sondern auch die Armenviertel mit ihren dunklen Hinterhöfen. Zur besseren Orientierung ist im Buch noch ein Stadtplan von 1921 abgebildet.
Die Handlung hat mich von Beginn an gefesselt

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