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Veröffentlicht am 03.02.2023

Ein herrliches monsterschönes Lesevergnügen voller schräger Abenteuer und kunterbunter Fantasie!

Indigo Wild – Gib dem Monster keine Schokolade
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Als ich zum ersten Mal von „Indigo Wild“ hörte, war ich augenblicklich Feuer und Flamme. Das fröhliche Cover hat meine Neugier sofort geweckt und der Klappentext klang nach einer richtig coolen Story. ...

Als ich zum ersten Mal von „Indigo Wild“ hörte, war ich augenblicklich Feuer und Flamme. Das fröhliche Cover hat meine Neugier sofort geweckt und der Klappentext klang nach einer richtig coolen Story. Für mich stand daher sehr schnell fest, dass ich das Buch lesen möchte.

Indigo Wild wurde als Baby im Dschungel ausgesetzt und von dem berühmten Forscher-Ehepaar Philomena und Bertram Wild gefunden und adoptiert. Sie ist jedoch bei weitem nicht die Einzige, die von den Wilds aufgenommen wurde. Ihr großes farbenfrohes Haus, die Nummer 47 im Geleebohnenweg, wird von lauter magischen Geschöpfen, bedrohten Kreaturen und Monstern bewohnt, die alle etwas anders sind. Während das Entdecker-Ehepaar in der Welt herumreist und nach neuen Wesen sucht, die gerettet werden müssen, hüten Indigo und ihr jüngerer Bruder Quick, der ebenfalls ein Findelkind ist, das Haus und kümmern sich um dessen außergewöhnliche Bewohner. Ihre Entdeckungen schicken Herr und Frau Wild stets per Monster-Post nach Hause, aber was ist das? Dieses Mal ist die Lieferung leer und der dabei liegende Brief kaum zu lesen. Das Monster, das sich in dem Paket befand, ist ausgebüxt und schon dabei, jede Menge Chaos anzurichten. Ob es Indigo und Quick wohl gelingen wird, den Ausreißer wieder einzufangen? Eine wilde Suche durch das ganze Haus beginnt...

Dies war mal wieder so ein Buch, bei welchem ich schon vor dem Lesen wusste, dass es absolut meinen Geschmack treffen wird. Ich liebe illustrierte Kinderbücher, ich liebe Monstergeschichten und zu Erzählungen, die prall gefüllt sind mit lustigen Verrücktheiten, greife ich ebenfalls immer unheimlich gerne. Voller freudiger Erwartung bin ich also in „Indigo Wild“ eingetaucht - und wie ich es mir schon gedacht habe, war ich von den ersten Seiten an begeistert.
In meinen Augen hat Pippa Curnick ein zauberhaftes Kinderbuch ab 8 Jahren aufs Papier gebracht, das vor skurrilem Witz und Einfallsreichtum nur so sprüht und auch für Erwachsene ein echter Genuss ist. Ich jedenfalls habe eine tolle Zeit im Geleebohnenweg Nummer 47 verbracht und musste diesen abenteuerlichen Ort leider viel zu schnell wieder verlassen. Zum Glück wird es aber kein Abschied für immer sein. Hinten im Buch wird der zweite Band bereits mit einer Leseprobe angekündigt und da hoffe ich nun sehr, dass wir uns auf diesen nicht allzu lange gedulden müssen. Ich bin total gespannt, wie es wohl weitergehen wird!

Aber zurück zum ersten Band. Zu Beginn dürfen wir erst einmal unsere 11-jährige Hauptperson Indigo Wild kennenlernen und erfahren eine Menge erstaunliche Dinge über ihre Vergangenheit und ihr Zuhause. Schon da wird einem als Leserin sofort klar, dass es sich bei den Wilds um keine normale Familie handelt und ihr Wohnort ebenfalls mehr als ungewöhnlich ist. Herr und Frau Wild sind weltberühmte Entdecker und hegen eine große Leidenschaft für gefährliche Kreaturen aller Art. Die Nummer 47 wird daher von den wunderlichsten magischen Geschöpfen bewohnt, allerdings müssen sich in erster Linie Indigo und ihr kleiner gehörloser Bruder Quick um sie kümmern, da die Eltern ständig auf Forschungsreise sind.
Ich war beim Lesen immerzu ganz fasziniert am Staunen, was für außergewöhnliche Fantasiewesen sich Pippa Curnick ausgedacht hat. Den Schnurrnix zum Beispiel, der halb Katze, halb Fisch ist. Einer meiner persönlichen Favoriten war Lamahorn Graham, der mich mit seiner großen Vorliebe für Unterhosen bestens unterhalten hat. Aber auch all die anderen Figuren fand ich einfach großartig und höchst amüsant.

Ich kann euch versprechen: Langeweile kommt zwischen diesen Buchdeckeln an keiner Stelle auf. Gemeinsam mit unserer sympathischen Protagonistin Indigo Wild und den weiteren liebenswerten Charakteren erlebt man als Leser
in die verrücktesten und aufregendsten Abenteuer und trifft auf lauter ausgefallene und etwas andersartige Gestalten. Der Kreativität sind hier wirklich keine Grenzen gesetzt. Die neue Monster-Post von Indigos Eltern wird im Geleebohnenweg Nummer 47 für jede Menge Wirbel und Chaos sorgen und Indigo und Quick gehörig auf Trab halten, sodass man als Leser*in ordentlich ins Mitfiebern gerät und sich einfach prächtig amüsiert. Und da das Buch nicht nur mit einer spannenden und unterhaltsamen Story aufwarten kann, sondern auch mit einer aufwändigen und ziemlich genialen Innenaufmachung, fliegt man nur so durch die Seiten.

Die Gestaltung war eindeutig mein Highlight. Pippa Curnick hat die Handlung mit zahlreichen fantasievollen und witzigen Illustrationen versehen, die in leuchtend bunten Farben erstrahlen und das Lesen zu einem ganz besonderen Erlebnis machen. Ich habe beim Erkunden der Zeichnungen das Schmunzeln oft kaum mehr aus dem Gesicht bekommen und mich gar nicht an ihnen sattsehen können. Mehrmals hinschauen lohnt sich aber auch definitiv. Die Bilder stecken voller kleiner und humorvoller Details, sodass man ständig etwas Neues in ihnen entdeckt und das Betrachten nie langweilig wird.

Fazit: Pippa Curnick ist mit „Indigo Wild – Gib dem Monster keine Schokolade“ ein wunderbarer Reihenauftakt gelungen, mit welchem sie Jung und Alt ein herrliches monsterschönes Lesevergnügen voller schräger Abenteuer und kunterbunter Fantasie beschert. Ich kann das Buch nur empfehlen, mich hat es vollkommen begeistern können. Ich habe Indigo und ihren Bruder Quick nur zu gerne auf ihrer turbulenten Monsterjagd durch ihr Haus begleitet und hoffe sehr auf ein baldiges Wiedersehen mit den Geschwistern und den weiteren einzigartigen Bewohnern aus der Nummer 47 im Geleebohnenweg. Von mir gibt es 5 von 5 Sternen!

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Veröffentlicht am 31.01.2023

Eine wunderschöne Liebesgeschichte mit Tiefgang und absoluten Wohlfühlfaktor!

Du bist der Sturm in meinem Herzen
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Da ich den ersten Band der Starfall Love-Reihe so geliebt habe, musste ich natürlich auch den zweiten Teil unbedingt lesen. Auf die Geschichte von Mira und Zac habe ich mich tierisch gefreut!

Mira ist ...

Da ich den ersten Band der Starfall Love-Reihe so geliebt habe, musste ich natürlich auch den zweiten Teil unbedingt lesen. Auf die Geschichte von Mira und Zac habe ich mich tierisch gefreut!

Mira ist sich schon lange bewusst, dass das, was sie für Zac empfindet, Liebe ist, allerdings halten sie vergangene Vorkommnisse davor zurück, ihre Gefühle zuzulassen. Als die beiden für ein Uniprojekt zusammenarbeiten müssen, fällt es Mira jedoch immer schwerer, ihre Gefühle für Zac geheim zu halten. Sie verliebt sich immer mehr in diesen unnahbar wirkenden jungen Mann und lässt sich von seiner rauen Art nicht abschrecken. Sie weiß schließlich, was Zac zu dem Menschen gemacht hat, der er heute ist. Die einzige Person, der sie sich schließlich anvertrauen kann, ist ihre beste Freundin Enna. Doch dann kommt eines Tages auch ihr Bruder hinter ihr Geheimnis.

Wie oben bereits erwähnt, handelt es sich hierbei um den zweiten Teil der Starfall-Reihe. Meinem Empfinden nach kann man durchaus mit diesem Band einsteigen, allerdings würde ich persönlich davon abraten. Da die Bände trotz neuer Hauptpersonen aufeinander aufbauen, empfiehlt es sich auf jeden Fall, ihre chronologische Reihenfolge einzuhalten. Die Lesefreude ist dann einfach deutlich höher.

Bei mir ist es mittlerweile ein Weilchen her, dass ich zum Dilogieauftakt gegriffen habe. Die Ereignisse waren mir aber noch sehr präsent, sodass ich mühelos nach Starfall zurückgefunden habe und meinen zweiten Aufenthalt in diesem idyllischen kleinen Städtchen in vollen Zügen genießen konnte. Und ein Genuss war es, definitiv! Mich hat auch dieser Band von Anfang bis Ende verzaubern können. In meinen Augen hat Emily Stopp mit „Du bist der Sturm in meinem Herzen“ eine würdige Fortsetzung aufs Papier gebracht, die dem Vorgänger in nichts nachsteht und die für alle, die gerne berührende New Adult-Romane lesen, ein großes Muss ist. Auch die Geschichte von Mira und Zac steckt voller herzbewegender und tiefgründiger Momente und ist wunderschön und mit viel Herzblut geschrieben.

Von Emily Stopps detailverliebten und poetischen Schreibstil war ich bereits im ersten Band ganz angetan. Die junge Autorin besitzt einfach so eine zauberhafte Art mit Worten umzugehen. Man spürt ihre Liebe für die geschriebene Sprache in jeder einzelnen Zeile, sodass man sich in ihren Texten sofort vollkommen wohl fühlt. Es werden zwar auch dieses Mal einige ernste Dinge angesprochen, was eine gewisse Schwere mit einbringt, aber da alles mit einer genau richtigen Leichtigkeit behandelt wird, wird die Story niemals zu drückend. Ich jedenfalls habe sie an keiner Stelle als zu schmerzlich empfunden, für mich hat hier alles gepasst.

Geschildert wird die Handlung abwechselnd aus den Perspektiven von Mira und Zac, jeweils in der Ich-Form. Mir waren unsere beiden Hauptprotagonisten auf Anhieb sympathisch, allen voran Mira, die ich schon im vorherigen Band unheimlich liebgewonnen habe. Ihre Kapitel habe ich besonders gerne gelesen – in sie habe ich mich irgendwie ein wenig besser hineinversetzen können – aber auch Zacs Passagen mochte ich wirklich sehr. Mit den beiden hat Emily Stopp zwei tolle Persönlichkeiten erschaffen, die man als Leserin nur zu gerne begleitet, auch wenn auf ihren Schultern viel Ballast lastet und ihre Wege mit diversen Stolpersteinen gepflastert sind.

Mira und Zac – beide haben es nicht leicht und schon einiges durchmachen können. Bei Mira ist es zum einen der Druck und die Kälte aus ihrem Elternhaus, die ihr zusetzen. Am liebsten würde sie ihrer großen Leidenschaft nachgehen und das Backen zum Beruf machen, aber da ihre Eltern wollen, bzw. es erwarten, dass ihre Kinder eines Tages ihre Anwaltskanzlei übernehmen, studiert Mira an der Starfall University Jura, obwohl ihr dieses Studium überhaupt keinen Spaß macht. Und dann verliebt sie sich auch noch in den Mann, der ihrem Zwillingsbruder Jase das Leben einst ziemlich schwer gemacht hat, sodass sie sich nicht traut, sich zu ihrem heimlichen Schwarm zu bekennen und mit Jase über ihre Gefühle zu sprechen.
Zac wiederum blickt auf eine harte Kindheit zurück und hat sich in all den Jahren einen festen Panzer zum Schutz zugelegt. Nach außen hin wirkt er recht kühl und unnahbar und macht nicht den freundlichsten Eindruck, aber Mira weiß, warum er so ist und auch wir Leser
innen verstehen nach und nach, was die Gründe für Zacs Verhalten sind.

Mir sind die zwei sehr schnell ans Herz gewachsen. Ich habe mit ihnen mitgefühlt, mitgelitten und mitgefiebert und so gehofft, dass sie sich ihre Träume und Wünsche erfüllen können und endlich zueinander finden werden. Mitzuerleben, wie sie sich schließlich näherkommen, wie sie sich gegenseitig helfen, füreinander da sind, miteinander reden und wie Zacs stabile Schutzmauer durch Mira immer mehr zerbröckelt, hat mich tief bewegt. Die gemeinsamen Augenblicke der beiden und ihre immer stärker werdende Liebe werden wunderbar dargestellt. Ihre Lovestory entwickelt sich glaubhaft und zart und kommt ohne Kitsch oder unnötiges Drama aus. Sie wirkt einfach so echt und ergibt zusammen mit dem Rest der Handlung ein stimmiges Gesamtpaket, in welchem man sich von Beginn an richtig heimisch fühlt.

Für mich war das Eintauchen in die Geschichte irgendwie tatsächlich ein bisschen wie nach Hause kommen. In die fiktive Kleinstadt Starfall habe ich mich bereits im ersten Teil direkt verliebt. Sie hat so etwas Gemütliches an sich und diese leichten Stars Hollow-Vibes, die sie ausstrahlt, haben mein Gilmore-Girls-Fanherz auch diesmal immerzu höherschlagen lassen. Wie gerne würde ich mal nach Starfall reisen, um selbst mal ausgiebig in der kleinen Buchhandlung „Starfall Books“ zu stöbern und im Café „C&C – Coffee & Cakes“ von den berühmten Starfall Pies zu kosten.

Neben unseren beiden Romanfiguren und dem Setting hat mich das Buch auch mit den authentischen Nebenfiguren begeistern können. Da wäre zum Beispiel Brian, der der Besitzer des Cafés „C&C – Coffee & Cakes“ ist, in welchem Mira neben ihrem Studium jobbt. Die freundschaftliche Beziehung der beiden hat mir stets ein Lächeln ins Gesicht gezaubert, ihr Umgang wird einfach so schön liebevoll und herzlich beschrieben.
Überaus gefreut hat mich, dass es auch ein Wiedersehen mit Enna und Finn gibt, die Protagonisten aus Band 1. Für mich sind die Charaktere in dieser Reihe zu richtigen Freunden geworden, echt schade, dass es mit diesem Band schon heißt, Abschied von ihnen nehmen zu müssen.

Fazit: Mit „Du bist der Sturm in meinem Herzen“ beschert uns Emily Stopp eine rundum gelungene Fortsetzung zu ihrem Debütroman, die ich aus vollem Herzen nur empfehlen kann. Für mich war auch dieser Band ein absolutes Wohlfühlbuch. „Du bist der Sturm in meinem Herzen“ erzählt eine wundervolle und herzerwärmende Geschichte über Liebe, Freundschaft und Familie, über Neuanfänge und das Kämpfen für die eigenen Ziele und Träume. Es zeigt uns, dass man erst mit Vergangenem abgeschlossen haben muss, damit man bereit und offen ist für etwas Neues und es verdeutlicht, wie wichtig es ist miteinander zu reden und ehrlich zueinander zu sein. Ich habe meine Zeit in Starfall erneut sehr genossen und vergebe gerne 5 von 5 Sternen!

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Veröffentlicht am 29.01.2023

Ein zauberhaftes und wunderschön illustriertes Bilderbuch!

Benjamin. Ein kleiner Fisch mit großem Mut
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Ich liebe die Bilder von Rocio Bonilla und lasse jedes neue Buch, das von ihr illustriert wurde, sofort bei mir einziehen. Und da ich die Bücher, die nicht nur von ihr bebildert, sondern auch selbst geschrieben ...

Ich liebe die Bilder von Rocio Bonilla und lasse jedes neue Buch, das von ihr illustriert wurde, sofort bei mir einziehen. Und da ich die Bücher, die nicht nur von ihr bebildert, sondern auch selbst geschrieben wurden, ganz besonders gerne mag, habe ich mich gefreut wie ein Schnitzel als ich hörte, dass im Jumbo Verlag Anfang dieses Jahres ein neues Bilderbuch von ihr erscheinen wird. Auf „Benjamin. Ein kleiner Fisch mit großem Mut“ war ich tierisch gespannt.

Der kleine rote Fisch namens Benjamin ist eigentlich sehr zufrieden mit seinem Leben. Er ist zwar schüchtern, hat aber gute Freunde, mit denen er gerne Fußball spielt. Doch dann wird er eines Tages von einer berüchtigten Gruppe von Fischen gefragt, ob er das elfte Mitglied ihrer Bande werden möchte und Benjamin, der sich sehr geehrt fühlt, schließt sich ihnen an. Anfangs genießt er es, Teil dieser angesehenen Bande zu sein. Da die Elf sich alles erlauben können, stets das bekommen, was sie wollen und von allen respektiert werden, fühlt er sich groß, wichtig und stark. Alles ist zunächst lustig und cool. Mit der Zeit erkennt er aber, dass die Bande gar nicht bewundert wird, sondern dass sich alle vor ihr fürchten, und ihm wird immer unwohler zumute. Als die Zehn anfangen, andere Fische zu ärgern und zu erschrecken, merkt Benjamin, dass diese Streiche in keinster Weise mehr witzig sind und er mit dem Verhalten der anderen Mitglieder überhaupt nicht einverstanden ist. Er nimmt daraufhin all seinen Mut zusammen und verlässt die Bande. Daraufhin passiert etwas völlig Unerwartetes. Am Ende hat Benjamin viele neue tolle Freunde und ist so glücklich wie nie zuvor.

Die Bücher von der spanischen Illustratorin und Autorin Rocio Bonilla sind aus meiner Bilderbuchsammlung längst nicht mehr wegzudenken. Ihre Werke sind einfach immer echte Schätze und eine große Bereicherung für jedes Kinderbuchregal. Mit „Benjamin. Ein kleiner Fisch mit großem Mut“ beschert sie uns nun also ein weiteres Bilderbuch und wie ich es mir schon gedacht habe, hat sie mich auch mit diesem komplett begeistern können.

Rocio Bonilla besitzt einfach ein echtes Talent dafür, relevante Themen einfühlsam und humorvoll zu verpacken und junge Kinder in ihrem Selbstbewusstsein zu stärken. Ihre Werke beinhalten stets wichtige Aussagen und liefern wertvolle Denkanstöße - und „Benjamin. Ein kleiner Fisch mit großem Mut“ bildet da natürlich keine Ausnahme.
Auf eine liebevolle und spielerische Art und Weise wird uns hier vor Augen geführt, wie wichtig es ist, auf sein Bauchgefühl zu hören und das Verhalten anderer zu hinterfragen. Wenn man erkennt, dass sich die Mehrheit falsch verhält, darf man sich ihr nicht anpassen, man muss etwas an der Situation ändern, auch wenn dies eine Menge Mut erfordert. Eigene Entscheidungen treffen und richtig handeln, sich für andere einsetzen, die Bedeutung von wahrer Freundschaft – all das steckt in diesem Buch. Unser liebenswerter Protagonist Benjamin geht uns mit einem wirklich tollen Beispiel voran und zeigt uns mit seinem vorbildhaften Verhalten, dass man viel bewirken und erreichen kann, wenn man nicht einfach mit dem Strom schwimmt, sondern selbst denkt und mutig handelt.

Mich hat es beeindruckt und berührt zu sehen, wie der anfangs so schüchterne kleine Benjamin im Verlauf des Buches über sich selbst hinauswächst und am Schluss viele neue Freunde gewinnt. Mir ist dabei ganz warm ums Herz geworden und das Ende der Geschichte hat mir ein breites Lächeln aufs Gesicht gezaubert, weil es einfach so schön und warmherzig ist und eine so wunderbare Botschaft vermittelt.

Absolut bezaubernd sind auch wieder die vielen großflächigen farbigen Illustrationen, die in den für Rocio Bonilla typischen zarten Pastelltönen gehalten sind und eine gemütliche Wohlfühlatmosphäre schaffen. Die Unterwasserwelt strahlt so etwas Ruhiges und Geborgenes aus, sodass man sich beim Lesen und Durchblättern sofort rundum wohlfühlt.
Besonders gelungen fand ich jedoch die Gestaltung der Fischbande. Alle Mitglieder sind dunkel und grau und wirken dadurch wie eine große bedrohliche Masse, und da sie die Augen oft geschlossen haben, machen sie einen ziemlich herablassenden Eindruck. Der kleine Benjamin sticht mit seinen roten Schuppen und süßen Kulleraugen somit richtig heraus. Am Ende aber, als sich die Bande auflöst, werden auch die anderen Fische wieder bunt und haben die Augen geöffnet und sehen gleich viel fröhlicher aus.

Vom Verlag wird das Buch für Kinder ab 3 Jahren empfohlen und dem schließe ich mich an. Die Textmenge ist für ein Bilderbuch dieser Altersklasse in meinen Augen vollkommen passend. Eine Doppelseite enthält stets nur ein paar kurze Sätze, sodass sich die Erzählung ideal zum Vorlesen eignet. Text ist insgesamt wirklich nur recht vorhanden, er sagt gemeinsam mit den Bildern aber enorm viel aus und ergibt zusammen mit ihnen ein perfektes Gesamtpaket.

Fazit: Mit „Benjamin. Ein kleiner Fisch mit großem Mut“ durfte ein weiteres Bilderbuch von Rocio Bonilla in meine Sammlung einziehen und es wird diese definitiv nie mehr verlassen. Ich kann das Buch jedem nur ans Herz legen. Es erzählt eine herzerwärmend schöne Geschichte über die Wichtigkeit, sich nicht von dem hinreißen zu lassen was andere tun, den Mut, Nein zu sagen, wenn es erforderlich ist und darüber, dass auch die Kleinsten Großes vollbringen können. Mir hat es unheimlich viel Freude bereitet, den kleinen mutigen Benjamin auf seinem Weg zu begleiten und mich von seinen berührenden Erlebnissen und den vielen wundervollen Illustrationen verzaubern zu lassen. Von mir gibt es 5 von 5 Sternen!

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Veröffentlicht am 23.01.2023

Ein wunderbares Buch voller Herz, Humor und Feingefühl!

Komische Vögel – 2.500 Meilen Familie, Chaos und jede Menge Chicken Nuggets
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Als ich zum ersten Mal von „Komische Vögel – 2.500 Meilen Familie, Chaos und jede Menge Chicken Nuggets“ hörte, konnte der originelle Titel meine Neugierde sofort wecken. Da mich auch das Cover direkt ...

Als ich zum ersten Mal von „Komische Vögel – 2.500 Meilen Familie, Chaos und jede Menge Chicken Nuggets“ hörte, konnte der originelle Titel meine Neugierde sofort wecken. Da mich auch das Cover direkt ansprach und der Klappentext einfach nur richtig gut klang, stand für mich sehr schnell fest, dass ich das Buch lesen möchte.

Der 12-jährige Charlie hat es nicht leicht. Seine Zwänge und vielen Eigenarten machen das Leben oft zu einer echten Herausforderung und seine große Schwester und zwei jüngeren Brüder können manchmal ziemlich anstrengend sein. Als sein alleinerziehender Dad, der ein Kriegsjournalist ist, mit einer schweren Kopfverletzung ins Krankenhaus kommt, wird sein eh schon kompliziertes Leben noch komplizierter. Und als der Vater dann auch noch von der heimischen Klinik in Kalifornien nach Virginia verlegt wird und die Großmutter der vier Kinder ihn begleitet, gerät seine Welt komplett aus den Fugen. Die Geschwister beschließen den beiden Erwachsenen heimlich nachzureisen. Zusammen mit der seltsamen jungen Frau Ludmilla, die von der Oma als Kindermädchen angeheuert wurde, und einem kleinen adoptierten Hund, reisen sie in einem alten Wohnmobil einmal quer durchs Land. Charlie hält dabei unermüdlich nach den Vögeln Ausschau, die er und sein Dad irgendwann gemeinsam zu sehen hofften. Wenn er sie findet, wird sein Papa ganz bestimmt wieder gesund werden, da ist sich Charlie sicher. Eine turbulente Reise voller Abenteuer, neuer Bekanntschaften, ekliger Toiletten und aufregender Vogelbeobachtungen beginnt.

Die US-amerikanische Autorin Sally J. Pla war mir bisher völlig unbekannt. Ihr Debütroman war also mein erstes Werk aus ihrer Feder. Es wird auch hoffentlich nicht mein letztes gewesen sein – wie ich es mir schon gedacht habe, hat das Buch genau meinen Geschmack getroffen. Die Voraussetzungen dafür standen aber auch wirklich ziemlich gut: Ich liebe Roadtrip-Stories, zu Geschichten über das Anderssein greife ich ebenfalls immer unheimlich gerne und ich bin ein großer Vogelfreund. Nicht zu vergessen dieser Mix aus humorvoll, ernst und tiefgründig, für den ich gleichermaßen eine große Schwäche hege. Solltet ihr diese ganzen Vorlieben auch besitzen, kann ich euch „Komische Vögel“ nur empfehlen, denn all dies (und noch mehr) erwartet euch hier.

In meinen Augen ist Sally J. Pla ein eindrucksvolles Debüt geglückt. Mit viel Witz und Empathie lässt sie uns in das Seelenleben eines 12-jährigen autistischen Jungen eintauchen und vermittelt ein authentisches Bild darüber, wie es ist anders zu sein. Dass unser Hauptprotagonist und Ich-Erzähler an einer Form des Autismus leidet, wird im Text zwar nicht erwähnt, allerdings ist es sehr offensichtlich, dass dem so ist. Und ob das Ganze wirklich realistisch dargestellt wird, kann ich, die keine eigenen Erfahrungen mit dieser Entwicklungsstörung hat, nun natürlich nicht sicher sagen. Auf mich jedenfalls hat alles äußerst glaubhaft gewirkt.

Als Leserin wird einem bereits auf der ersten Seite klar, dass es sich bei Charlie um einen ganz besonderen Jungen handelt. Wir lernen ihn kennen, als er sich gerade die Hände wäscht und im Kopf dabei mitzählt: Seife-spüle-eins-seife-spüle-zwei...Insgesamt zwölfmal, ein Mal für jedes seiner Lebensjahre. Neben diesem Waschzwang hat Charlie noch so einige weitere Marotten und kontrollierende Gewohnheiten, wie wir im Verlauf des Buches erfahren. Er bewertet Toiletten stets auf einer Skala von 1 bis 10 (dreckige Klos sind für ihn wahrer Graus), er ist ausgesprochen wählerisch beim Essen (am sichersten sind Chicken Nuggets, die gehen eigentlich immer), er fürchtet sich vor Zecken, er mag keine Veränderungen und Berührungen und er hat große Schwierigkeiten damit, die Emotionen anderer zu deuten.
Obwohl Charlie so ein eigenwilliger Charakter ist, muss man ihn einfach gernhaben. Vermutlich sind es auch gerade seine zahlreichen Macken, die ihn so bezaubernd und liebenswert machen. Also mein Herz hat Charlie im Sturm erobert. Ich habe ihn wahnsinnig liebgewonnen und mich jederzeit mühelos in ihn hineinversetzen können.

Neben unserem Romanhelden ist das Buch noch mit lauter weiteren wundervollen Persönlichkeiten bestückt, die ebenfalls facettenreich und lebensecht ausgearbeitet wurden und auf ihre Art und Weise einzigartig sind. Da hätten wir zum Beispiel Charlies große jungenverrückte Teenagerschwester Davis und seine zwei 10-jährigen quirligen Brüder, die Zwillinge Joel und Jake, die auf seine Tics und Eigenheiten so reagieren, wie man es von Geschwistern wohl erwartet: Bisweilen ziemlich genervt und missmutig, in gewisser Hinsicht aber auch mit Güte und Verständnis.

Dann wäre da unter anderem noch die mysteriöse Ludmilla, die eines Tages plötzlich im Krankenhauszimmer von Charlies Dad auftaucht und ihn fortan ständig besucht. Wer ist diese Frau mit den rosafarbenen Haaren bloß und wieso interessiert sie sich so sehr für den Vater?
Eine weitere Figur, die eine wichtige Rolle spielt, ist der Legendäre Ornithologe, Künstler und Philosoph Dr. Tiberius Shaw, Charlies großer Vogelguru. Ihn treffen wir allerdings nie persönlich, wir lernen nur durch die Erzählungen unseres Protagonisten kennen und bekommen zu Beginn eines jeden Kapitels eine Vogelweisheit von ihm zu lesen.

Wer sich für Vögel interessiert, wird in diesem Buch auf jeden Fall auf seine Kosten kommen. Charlie ist ein riesiger Vogelfan, er rettet sich quasi in seiner Faszination für diese Tiere. Und da er sich so intensiv mit Vögeln beschäftigt, wird uns Leser
innen insgesamt eine Menge interessantes Wissen über die verschiedensten Vogelarten nähergebracht, ohne dabei lehrbuchmäßig zu wirken oder so. Die Fakten fließen gekonnt in die Handlung mit ein und ergeben gemeinsam mit dem Rest ein stimmiges Gesamtpaket.

Zusammen mit Charlie, seinen Geschwistern und ihrer neuen Babysitterin Ludmilla begibt man sich als Leser*in auf eine abenteuerliche Reise einmal quer durchs Land und erlebt dabei die aufregendsten Dinge. Das diese Tour für Charlie nur alles andere als leicht ist, könnt ihr euch sicherlich denken. Er stellt sich aber den vielen Herausforderungen und wird an ihnen wachsen, und einem kleinen dreibeinigen, verwahrlosten Hund zuliebe, der von den Zwillingen angeschleppt wird, überwindet er sogar ein paar seiner Eigenarten. Mitzuerleben wie sich Charlie weiterentwickelt und er und der Hund sich immer mehr anfreunden, hat mich tief berührt und glücklich macht.
Auch Ludmillas Geschichte fand ich sehr ergreifend. Sie umgibt zunächst noch ein großes Geheimnis, was für eine mitreißende Spannung sorgt, allerdings erfahren wir schließlich noch so nach und nach, was sie für eine schwere Vergangenheit besitzt.

Was dann nicht unerwähnt bleiben darf, ist die Innengestaltung des Buches. Julie McLaughlin, der wir auch das Cover zu verdanken haben, hat die Erzählung mit tollen schwarz-weiß Zeichnungen von Vögeln versehen, bei denen es sich um die Arten von Charlies Liste handelt. Auf den Vorsatzpapieren befindet sich zudem noch eine doppelseitige Landkarte, auf der man die Reiseroute von Charlie und Co. prima mitverfolgen kann.

Fazit: Spannend, lustig, ehrlich und klug. Ein herrliches vogelreiches Lesevergnügen voller Herz, Humor und Tiefgang!
„Komische Vögel – 2.500 Meilen Familie, Chaos und jede Menge Chicken Nuggets“ von Sally J. Pla ist ein wunderbarer und vielschichtiger Jugendroman ab 11 Jahren, der eine gelungene Mischung aus charmant-verrückter Roadtrip-Story, berührender Einblicke in die Welt eines autistischen Jungen und herzerwärmender Familiengeschichte enthält und auch für Erwachsene ein echter Genuss ist. Ich kann Sally J. Plas Debüt nur empfehlen, mich hat es absolut begeistern können. Von mir gibt es 5 von 5 Sternen!

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Veröffentlicht am 20.01.2023

Ein wunderschönes Kinderbuch über Hoffnung, Mut, Freundlichkeit und ganz viel mehr!

Der Hoffnungsvogel
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Als ich hörte, dass Anfang diesen Jahres ein neues Kinderbuch von Kirsten Boie erscheinen wird, welches von Katrin Engelking illustriert ist, habe ich mich gefreut wie ein Schneekönig. Ich liebe die Bücher ...

Als ich hörte, dass Anfang diesen Jahres ein neues Kinderbuch von Kirsten Boie erscheinen wird, welches von Katrin Engelking illustriert ist, habe ich mich gefreut wie ein Schneekönig. Ich liebe die Bücher von Kirsten Boie und ich mag die Bilder von der Katrin Engelking wahnsinnig gerne mag. Das neue gemeinsame Werk der beiden war daher ein absolutes Muss für mich.

Die Gute Königin und ihr Sohn Jabu, der Freundliche Prinz, leben im Glücklichen Land. Hier sind alle Menschen glücklich und zufrieden. Niemand denkt nur an sich, jeder von ihnen tut immer alles dafür, dass es nicht nur einem selbst, sondern auch allen anderen gut geht. Es gibt alles, was sie brauchen und nur ganz wenig, worüber man streiten muss. Und Entscheidungen trifft die Gute Königin niemals alleine, sondern stets mit dem gesamten Volk, schön gemütlich beim Kuchenessen im königlichen Garten. In der letzten Zeit hat sich aber irgendwie etwas verändert. Die Menschen helfen einander kaum noch und werden immer egoistischer, übellauniger und reizbarer. Schnell wird klar, was der Grund für diese Veränderung ist: Der Hoffnungsvogel ist weg, dieser kleine wundervolle Vogel, der alle Traurigkeit im Glücklichen Land mit seiner tröstenden Melodie immer kleiner und kleiner werden lässt, bis sie schließlich ganz verschwunden ist. Es ist nun an Jabu, sich auf die Suche nach dem verlorenen Hoffnungsvogel zu machen. Obwohl er ziemlich große Angst vor dieser Aufgabe hat, zieht er los. Zum Glück ist er aber nicht lange auf sich allein gestellt: Er trifft auf die aufgeweckte Alva, die Tochter der Leuchtturmwächterin, die sich ihm, ohne lange zu zögern, anschließt. Gemeinsam erleben die beiden Kinder ein spannendes Abenteuer und wachsen auf ihrer Reise über sich selbst hinaus. Ob es ihnen gelingen wird, den Hoffnungsvogel in das Glückliche Land zurückzubringen?

Schon damals, als ich das Buch zum ersten Mal in der Verlagsvorschau sah, war mir sofort klar, dass es ein neuer Liebling in meinem Bücherregal werden wird. Der Klappentext klang einfach so gut, das Cover sieht bezaubernd aus und bisher hat mich noch kein Werk aus der Feder von Kirsten Boie enttäuschen können. Inzwischen habe ich es gelesen und wisst ihr was? Ich habe goldrichtig vermutet: Für mich hat sich „Der Hoffnungsvogel“ als ein echtes Vorlesebuch-Highlight entpuppt. In meinen Augen hat Kirsten Boie mal wieder eine ganz wunderbare Geschichte aufs Papier gebracht, die zusammen mit den bunten Illustrationen von Katrin Engelking ein rundum stimmiges Gesamtpaket ergibt.

In der „Der Hoffnungsvogel“ schlummert eine märchenhafte Erzählung über die Wichtigkeit von Zuversicht und ein friedliches, freundliches und tolerantes Miteinander. Aber nicht nur das – zwischen diesen Seiten steckt noch vieles mehr! Es geht auch um Freundschaft, Mut, Vertrauen und Zusammenhalt, um Trost, Güte, Vergebung und Hilfsbereitschaft. Die Geschichte ermutigt uns dazu, stets an das Gute im Menschen zu glauben und verdeutlicht, dass jeder von uns eine zweite Chance verdient hat. Manche Dinge werden uns auch so ganz nebenbei nähergebracht wie dass man immer höflich zueinander sein und sich ausreden lassen sollte. Was mir aber besonders positiv aufgefallen ist, ist die Selbstverständlichkeit der gelebten Gleichberechtigung und Diversität. Es wurden bewusst Rollenklischees aufgebrochen, was sich vor allem in den Berufsbezeichnungen zeigt. Jeder kann die Arbeit ausüben, die er oder sie gerne ausüben möchte, ganz egal welches Geschlecht oder welche Hautfarbe man hat. So gibt es Tischlerinnen und Schornsteinfegerinnen und das Glückliche Land wird von einer Königin regiert, allerdings lebt diese in keinem prachtvollen riesigen Palast, sondern in einem gemütlichen kleinen Haus. Zudem ist sie eine PoC, wie man den Zeichnungen von Katrin Engelking entnehmen kann (sofern ich nichts überlesen habe, wird es im Text gar nicht erwähnt).
Also ich bin richtig begeistert davon, wie viel einem dieses Buch mitgibt und auf welche Art und Weise alles vermittelt wird: Ohne den mahnenden Zeigefinger zu erheben und gekonnt verpackt in einem spannenden und unterhaltsamen Abenteuer. Denn letzteres kommt bei dem Ganzen natürlich ebenfalls nicht zu kurz.

Kirsten Boie entführt uns in ihrem neuen Kinderschmöker in eine sagenhafte Welt, die einen ähnlich außergewöhnlichen Zauber verströmt wie Astrid Lindgrens Nangijala in „Die Brüder Löwenherz“ und lässt uns die Bekanntschaft mit vielen unterschiedlichen herrlichen Charakteren machen. Gemeinsam mit den zwei sympathischen und mutigen Kindern Jabu und Alva begibt man sich als Leserin auf die aufregende Suche nach dem verschwundenen Hoffnungsvogel, die angefüllt ist mit lauter Herausforderungen und Gefahren, aber auch neuen Freundschaften. Langeweile kommt beim Lesen an keiner Stelle auf, das kann ich euch versprechen. Die Ereignisse lassen einen ordentlich mitfiebern und manchmal auch breit schmunzeln und da uns Leserinnen die erzählende Person immer wieder direkt anspricht und miteinbezieht, hat man richtig das Gefühl selbst dabei zu sein.
Handlungstechnisch hat mich „Der Hoffnungsvogel“ auf jeden Fall vollkommen überzeugen können. Es enthält einfach alles, was ein gutes Märchen ausmacht: Tapfere Held*innen, einen freundlichen Prinzen und eine liebenswerte Prinzessin, gefährliche böse Räuber, jede Menge Abenteuer, wichtige Werte und ein herzerwärmendes glückliches Ende.

Neben der Story begeistert das Buch auch mit einer tollen Innengestaltung. Katrin Engelking hat die Handlung mit zahlreichen farbigen Illustrationen versehen, die die Atmosphäre der Geschichte und deren Besonderheiten perfekt unterstreichen. Es ist einfach die reinste Freude, in Katrin Engelkings Bildern zu versinken, die die Erzählung auf eine so schöne und gelungene Weise lebendig werden lassen.

Fazit: Ein zauberhaftes modernes Märchen über Hoffnung, Frieden, Freundlichkeit und ganz viel mehr – großartig erzählt und illustriert.
Kirsten Boie hat mit „Der Hoffnungsvogel“ ein wundervolles Kinderbuch ab 6 Jahren geschrieben, welches ich jedem, egal ob Jung oder Alt, ob zum Vor- oder Selberlesen, nur ans Herz legen kann. Die Geschichte nimmt uns auf eine abenteuerliche und lehrreiche Reise voller Fantasie mit, sie schenkt Hoffnung und macht Mut und verzaubert uns mit vielen farbenfrohen Bildern. Ich hatte unheimlich viel Spaß beim Lesen und vergebe sehr gerne 5 von 5 Sternen!

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