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Veröffentlicht am 12.02.2023

Rettungsaktion Schemen

Die letzten Hexen von Berlin - Der finstere Gang
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Mercurius lässt das Schicksal des Schemen nicht mehr los. er ist sich sicher, dass es weiter seine Hilfe benötigt. Da ihn seine magischen Verwandten nicht unterstützen wollen, sucht er sich Unterstützung ...

Mercurius lässt das Schicksal des Schemen nicht mehr los. er ist sich sicher, dass es weiter seine Hilfe benötigt. Da ihn seine magischen Verwandten nicht unterstützen wollen, sucht er sich Unterstützung bei seinem Freund und Arbeitskollegen Ferat, der begeistert zusagt und bei der Nixe Germania , die sich etwas bitten lässt. gemeinsam machen sie sich auf die Suche nach dem Schemen in Berlins Abwasserkanälen und haben einige unliebsame Begegnungen .

Die Folge endet mit einem fiesen Cliffhanger und lässt mich ungeduldig auf die Fortsetzung warten .

Die Ereignisse knüpfen unmittelbar an den 1. Band an . so dass es sich empfiehlt diesen gelesen zu haben.

Meine Lieblingsfigur in dieser Folge war unbestritten Ferat. Ferat ist ganz wild darauf, endlich magische Wesen zu treffen. Obwohl seine Erfahrungen nicht unbedingt positiv sind, lässt er sich von seiner Begeisterung nicht abbringen. Er ist aufdringlich, übermotiviert und nervig, aber ich konnte ihm nicht böse sein. Seine Begeisterung und sein Bedürfnis, zu helfen und gemachte Fehler wieder gut zumachen, sind einfach rührend und oft auch komisch.

Die Suche im Abwassersystem ist packend und ich hatte mehrmals Sorge, ob alles gut geht.

Erneut erzählt der Autor prägende Erlebnisse aus Mercs Vergangenheit im Rückblick, die für mich - noch - mehr Fragen aufwerfen, als dass ich Antworten bekomme und dadurch meine Neugierde und die Spannung steigern.

Eine gelungene Fortsetzung, die Lust auf mehr macht.

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Veröffentlicht am 12.02.2023

eine tief bewegende Geschichte

Elsbeth
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Elsbeth ist über 80 Jahre alt und lebt mit ihrem Ehemann Theo im gemeinsamen Haus. Elsbeth verliert sich immer mehr in der Vergangenheit - behütete Kindheit in der Großfamilie im Sudetenland, Krieg, Vertreibung, ...

Elsbeth ist über 80 Jahre alt und lebt mit ihrem Ehemann Theo im gemeinsamen Haus. Elsbeth verliert sich immer mehr in der Vergangenheit - behütete Kindheit in der Großfamilie im Sudetenland, Krieg, Vertreibung, Liebe, Verlust, ehrliche Freundschaften und als ständige Begleiter ihre Freude und Begabung für die Malerei.

In der Gegenwart ist das Leben voller Tücken - die stärker werdende Vergesslichkeit, Theo, der kein Verständnis für sie hat und dem sie dennoch alles recht machen will .

Das Buch hat mich sehr bewegt und mich durch ein Wechselbad der Gefühle geschickt.

Die Gegenwart war auch für mich bedrohlich und machte mich öfters wütend, dass ich hätte vor Hilflosigkeit schreien können. Grund war weniger Elsbeth als Theos in meinen Augen grausames Verhalten gegenüber Elsbeth. Er ist egoistisch, neidisch und hinterhältig. Stück für Stück nimmt er ihr ihre Eigenständigkeit und schreckt nicht davor zurück, ihr ihren Anker im Leben, die Malerei zu nehmen.

Trotz Krieg und Vertreibung waren die Erinnerungen dagegen geradezu heiter. Ich lerne Elsbeth als starke und optimistische Frau kennen, die sich auch durch herbe Schicksalsschläge nicht unterkriegen lässt.

Trost und Halt in ihrem Leben ist die Malerei, die auch hilft, ihren Lebensunterhalt sichert.

Zu meiner Freude und Erleichterung endet Elsbeths Geschichte versöhnlich. Trotz und auch wegen der zunehmenden Demenz - ein tröstlicher Gedanke.

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Veröffentlicht am 29.01.2023

Auf Kaperfahrt in der Karibik

Jack Bannister - Herr der Karibik
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Jack Bannister, erster Offizier auf der Golden Fleece, sieht in eine glückliche Zukunft. Zuhause wartet seine Jugendliebe und jetzige Ehefrau Marie-Claire auf ihn. Er ist sicher , Karriere zu machen. Jack ...

Jack Bannister, erster Offizier auf der Golden Fleece, sieht in eine glückliche Zukunft. Zuhause wartet seine Jugendliebe und jetzige Ehefrau Marie-Claire auf ihn. Er ist sicher , Karriere zu machen. Jack Bannister ist glücklich.

Tatsächlich wird er nach seiner 1. Fahrt Kapitän der Golden Fleece. Günstige Winde ermöglichen eine frühere Heimkehr. Doch statt endlich in die Arme seiner Frau zu sinken, findet er sie im Bett eines anderen.

Verbittert und voller Rachegefühle verstößt er seine Frau und ist von nun an der erbitterte Feind seines ehemaligen Arbeitgebers, der Royal Navy und des Königshaus der Stuarts.

Mit der gestohlenen Golden Fleece macht er sich auf in die Karibik. Dank seiner Intelligenz, seiner strategischen Begabung und nicht zuletzt wegen seinem Gespür für Menschenführung, die dazu führt, dass seine Mannschaft ihm treu ergeben ist, wird er der erfolgreichste Pirat seiner Zeit.

Obwohl ich eine Landratte bin und eher den Bergen zugeneigt als dem Meer, wollte ich das Buch unbedingt lesen. Ich kenne die Bücher des Autors über Robin Hood und war begeistert über seine Erzählkunst.

Ich mochte Bannister von der ersten Zeile an. Ich lerne ihn als jungen Offizier kennen, der seine junge und sehr schöne Frau abgöttisch liebt. Er hat feste Prinzipien, liebt die Seefahrt und verabscheut Piraten. Nach dem 1. Teil des Buches war mir unerklärlich, warum er seine Haltung so grundlegend ändert.

Die weiteren Ereignisse machen dies absolut nachvollziehbar. Der Autor zeichnet ein lebendiges und verabscheuungswürdiges Bild der herrschenden Klasse und besonders des Adels, der sich über die Gesetzte erhaben fühlt und keine Rücksicht oder Empathie kennt. Folgerichtig wird Bannister ihr größter Feind.

Obwohl Bannister nun zu den Gesetzlosen zählt, habe ich ihn aufrichtig bewundert und war ihm weiter zugeneigt. Er war nicht grausam und hat die Mannschaft der gekaperten Schiffe verschont, wenn sie sich ergeben haben. Er war ein strenger und gerechter Anführer, der sich dadurch die Loyalität der Mannschaft sichern konnte.

Besonders beeindruckt haben mich sein nautisches und strategisches Können. Ich erlebe mehrfach Gefechte hautnah und durch die erneute überzeugende Erzählweise des Autors werden die Bilder lebendig und erzeugen eine Spannung, die einen in Atem hält.

Das Buch hat mich überzeugt durch seine fesselnde Erzählweise , die gelungene Mischung aus Abenteuerroman und teils fiktiven Biographie eines außergewöhnlichen Mannes.

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Veröffentlicht am 16.01.2023

Aufbruch ins Ungewisse

In der Stille der Polarnacht
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Boston Oktober 1854 Virginia Reed steht vor Gericht. Sie soll Caprice Collins auf einer Polarexpedition ermordet haben. Während die Gerichtsverhandlung aus Virginias Sicht geschildert wird, erfährt der ...

Boston Oktober 1854 Virginia Reed steht vor Gericht. Sie soll Caprice Collins auf einer Polarexpedition ermordet haben. Während die Gerichtsverhandlung aus Virginias Sicht geschildert wird, erfährt der Leser in Rückblenden, wie es zu der Expedition kam und was geschehen ist.

Für die damalige Zeit völlig unvorstellbar, dass eine Gruppe von Frauen sich allein auf die Reise in die Antarktis begibt, um den verschollenen Polarforscher Franklin zu suchen. 13 Frauen, die sich vorher nie begegnet sind, gehen gemeinsam dieses Wagnis ein und müssen als Team funktionieren, um zu überleben. Zwar werden auch hier die Ereignisse hauptsächlich von Virginia berichtet, aber auch die anderen Frauen kommen zu Wort. Von Anfang an gibt es eine starke Rivalität zwischen Virginia und der reichen, aus angesehener Familie stammenden Caprice. Nicht alle Frauen kommen zurück, unter ihnen Caprice.

Zu Beginn des Romans war ich kurz versucht, die Lektüre aufzugeben, weil ich mich mit der Gerichtsverhandlung und der eher unbeteiligt wirkenden Virginia nicht wirklich anfreunden konnte. Spätestens als die Rückblenden beginnen, hatte mich die Autorin am Haken.

Zum einen hat mir der Mut der Frauen imponiert, sich auf ein solches Wagnis einzulassen, zum anderen war ich entsetzt, dass sie sich in meinen Augen doch etwas naiv und unbedarft in das Abenteuer stürzen. Im Verlaufe der Geschichte wird klar, dass jede der Frauen einen persönlichen Grund hatte, aus der Zivilisation geradezu zu fliehen. Unvorhergesehene Ereignisse verdeutlichen den Charakter der Einzelnen. Ich konnte Virginias Mut und Durchhaltewillen nur bewundern, obwohl sie oft an sich gezweifelt und von Schuldgefühlen bedrängt wurde.

Umso mehr hat mich der Verlauf des Prozesses empört, in dem Virginia als verantwortungslos , unfähig und geltungssüchtig dargestellt wurde, die aus Neid Caprice getötet hat.

Hinzu kommt, dass die Autorin eine Atmosphäre von Hoffnungslosigkeit, Einsamkeit und Mutlosigkeit erschafft.

Das Ende war eine echte Befreiung und ein Sieg der Freundschaft und Aufrichtigkeit.

Ich fand die Geschichte absolut lesenswert, auch wenn manchmal die düstere Stimmung kaum auszuhalten war.

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Veröffentlicht am 16.01.2023

Gelungene, spannende und unterhaltsame Fortsetzung

Die Uhrmacherin − Schicksalsstunden
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Grenchen 1874. Sarah hat sich gut in dem kleinen Dorf Grenchen eingelebt und fühlt sich dort zuhause. Mit dazu beitragen haben ihre Freundinnen die mütterliche Rosa, bei der sie wohn, Marie, die in der ...

Grenchen 1874. Sarah hat sich gut in dem kleinen Dorf Grenchen eingelebt und fühlt sich dort zuhause. Mit dazu beitragen haben ihre Freundinnen die mütterliche Rosa, bei der sie wohn, Marie, die in der Schule Breidenstein als Dienstmädchen arbeitet und Pauline, die mit dem Uhrenfabrikant Schild verheiratet ist. Auch die endlich begonnene Uhrmacherlehre lässt sie glücklich sein.

Das Glück wir jäh unterbrochen, als ein Junge auf Breidenstein entführt und kurz darauf ermordet wird. Rosas Schwager gerät unter Verdacht. Daraufhin beschließen die Vier , selbst nach dem Täter zu suchen, da sie befürchten, dass Ruedi bereits als Täter feststeht. Nur gut, dass Korporal Ringgenberg in dem Fall wie gewohnt vorurteilsfrei ermittelt . Seine Urteilsfähigkeit leidet, als ein weiterer Schüler entführt wird und er für dessen Mutter Gefühle entwickelt.

Als wäre das nicht genug, muss sich Sarah um ihren Ausbildungsplatz bangen. Die Fabrik gerät in Schwierigkeiten , weil fehlerhafte Lagersteine in den Taschenuhren, den Ruf der Firma zu schaden drohen. Auch hier ist Sarahs Spürsinn, unterstützt durch ihren Mit-Lehrling Fabrice, gefragt.

Am Ende gerät Sarah durch ihren Wagemut in Lebensgefahr und entkommt nur knapp dem Tod.

Ich habe mich sehr auf ein Wiedersehen Sarah und ihren Freunden gefreut. Erneut konnte ich in Sarahs Welt eintauchen und habe fesselnde Abenteuer , Enttäuschungen , aber auch freudige Momente erlebt..

Was ich sehr gelungen fand, ist die Zusammensetzung von Sarahs Freundeskreis. Die Frauen haben einen unterschiedlichen gesellschaftlichen Hintergrund, was bei den Nachforschungen sehr hilfreich ist. So stellt Marie Ermittlungen bei den Dienstmädchen auf Breidenstein an. Rosa befragt befreundete Köchinnen. Pauline hat Zugang zu den höheren Rängen und Sarah kümmert sich um die verdächtigen Lehrer. Zusammen schaffen sie, was allein nicht möglich war, : die Lösung des Falles.

Große Sorgen hat mir dieses Mal Ringgenberg bereitet, der in eine Sinnkrise schlittert und ernsthaft überlegt, den Dienst zu quittieren. Für mich eine erschreckende Vorstellung, denn ich habe den empathischen Ermittler ins Herz geschlossen.

Was mir bereits im 1. Band sehr gut gefallen hat, sind die Informationen zu den verbittert geführten religiösen Auseinandersetzungen in den Kantonen, die die Autorin geschickt und unterhaltsam in die Handlung einbaut. Genauso begeistert bin ich über die vielfältigen und verständlichen Einblicke in die Uhrenherstellung..

Mich hat der erneute Besuch in Grenchen völlig gebannt durch seine sympathischen Bewohner, pfiffige Hobbydetektivinnen, einer Krimihandlung mit ungewöhnlichem Hintergrund und vielen historischen Details.

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