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Veröffentlicht am 27.07.2017

... und morgen werde ich dich vermissen

... und morgen werde ich dich vermissen
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Der einstige Verhörspezialist bei der norwegischen Polizei Thorkild Aske wird von seinem Freund und Psychologen Ulf überredet, nach dem verschwundenen Rasmus Moritzen zu suchen. Der junge Mann arbeitete ...

Der einstige Verhörspezialist bei der norwegischen Polizei Thorkild Aske wird von seinem Freund und Psychologen Ulf überredet, nach dem verschwundenen Rasmus Moritzen zu suchen. Der junge Mann arbeitete auf einer verlassenen Leuchtturminsel. Die Polizei geht von einem Tauchunfall aus und denkt, dass die Leiche irgendwann wieder auftauchen wird. Seine Eltern glauben jedoch nicht daran. Thorkild macht sich auf den Weg in den Norden zu der Insel. Als er bemerkt, dass er nicht alleine auf der Insel ist, erwacht sein Spürsinn. Und dann wird eine Leiche angespült - doch es handelt sich nicht um Rasmus.

Auf diesen Thriller war ich sehr gespannt, denn Cover und Klappentext versprachen einen düsteren und atmosphärischen Plot voller Spannung.
Zu Beginn lernt man Thorkild recht ausführlich kennen. Er ist ein deprimierender und trostloser Charakter. Er nimmt diverse Tabletten und versucht so, mit seinen Angstzuständen und Schuldgefühlen klar zu kommen. Damit hätte ich noch leben können. Aber als dann auch noch seine Verdauungsprobleme erzählt wurden, war mir das zu viel. Für mich ist er kein Protagonist, den ich sympathisch finde und von dem ich gerne mehr lesen möchte.
Dem Autor ist es gelungen, eine düstere und teils beklemmende Stimmung zu schaffen. Die Beschreibungen waren bildhaft und detailliert, so dass ich mir die Umgebung prima vorstellen konnte. Das gefiel mir wirklich sehr gut.
Allerdings fehlte mir eindeutig die Spannung in diesem Buch. Die baute sich erst langsam nach dem ersten Drittel auf und flachte dann aber wieder ab. Das Buch hatte einige Längen, die es mir schwer machten, mich komplett in die Geschichte fallen zu lassen. Sie plätscherte irgendwie dahin.
Der Plot selbst war gut durchdacht und es war für mich nicht durchschaubar, was mit Rasmus sowie den weiteren vermissten Personen geschehen war und wer dahinter steckte. Manchmal war ich aber auch etwas verwirrt und hatte das Gefühl, als wenn ich den Faden verloren hätte.
Das Ende brachte dann noch eine Überraschung für mich mit sich, da ich mit dem Täter nicht gerechnet hatte.

Insgesamt hat mich das Buch leider nicht vollständig überzeugt, da mir die Spannung fehlte und ich den Hauptprotagonisten anstrengend fand. Ich vergebe 3 von 5 Sternen.

Veröffentlicht am 01.07.2017

Liebe ihn und leide

Liebe ihn und leide
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Der erfolgreiche Schriftsteller Jan Hellmann ist seit fünf Jahren Single. Die damalige Enttäuschung, als seine Frau Claudia ihn verließ, steckt seitdem ganz tief in ihm. Als er Sandra kennenlernt, verändert ...

Der erfolgreiche Schriftsteller Jan Hellmann ist seit fünf Jahren Single. Die damalige Enttäuschung, als seine Frau Claudia ihn verließ, steckt seitdem ganz tief in ihm. Als er Sandra kennenlernt, verändert sie sein Single-Dasein, denn Jan verliebt sich auf der Stelle in Sandra und auch Sandra entwickelt tiefe Gefühle für Jan. Doch dann erhält Jan Drohbriefe, die die den Eindruck erwecken, dass der Verfasser aus dem unmittelbaren Umfeld von Jan und Sandra kommt. Zu den Drohbriefen kommen noch weitere Abscheulichkeiten, die Jan und Sandra in Angst und Schrecken versetzen. Kann ihre noch junge Liebe das überstehen?

Ich habe diesen Thriller voller Vorfreude begonnen, weil mich das Cover und der Klappentext sehr angesprochen hatten.
Der Schreibstil war leicht verständlich und ließ sich gut lesen.
Die Grundidee des Plots gefiel mir wirklich gut. Jan lernt Sandra kennen, sie verlieben sich, aber irgendjemand will Sandra dafür leiden sehen. Wen stört dieses Glück?
Der überwiegende Teil des Buches beschäftigt sich mit der Beziehung von Jan und Sandra. Zu Beginn wird das Kennenlernen der beiden sehr ausführlich beschrieben. Man lernt sie dadurch gut kennen. Die Dialoge zwischen den beiden sowie deren Verhalten empfand ich allerdings überwiegend gestelzt und hölzern, teils unecht, was mich ziemlich störte. Dadurch gelang es mir auch nicht, komplett in die Geschichte abzutauchen, sondern ich stolperte immer wieder über solche Dialoge, die mich dann stocken ließen.
Es wurden diverse Personen präsentiert, die als Täter infrage kamen. Ich hatte da auch meinen “Favoriten”, lag damit allerdings falsch. Wer der Täter war, löste sich erst ganz am Ende auf und hat mich daher überrascht.
Die Spannung baute sich bei mir leider erst im letzten Drittel auf, was mir für einen Thriller einfach zu wenig ist.

Insgesamt hat mich dieser Thriller leider nicht komplett überzeugt, so dass ich nur drei Sterne vergebe.

Veröffentlicht am 25.06.2017

Denn wer da hat, dem wird gegeben

Denn wer da hat, dem wird gegeben
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Direkt an der Ostsee soll eine neue, exklusive Urlaubsanlage entstehen, die den Namen “Bernsteinstadt” tragen soll. Allerdings müssen dafür die ortsansässigen Kleinbetriebe verschwinden. Die Bürger versuchen ...

Direkt an der Ostsee soll eine neue, exklusive Urlaubsanlage entstehen, die den Namen “Bernsteinstadt” tragen soll. Allerdings müssen dafür die ortsansässigen Kleinbetriebe verschwinden. Die Bürger versuchen sich mit aller macht dagegen zu wehren und gründen deshalb eine Bürgerinitiative zum Erhalt der Küstenlandschaft. Bei einer Ortsbegehung wird die Leiche einer jungen Frau gefunden. Wer war sie? Hängt ihr Tod mit der geplanten Anlage zusammen? Tom Schroeder, der neue Polizeiseelsorger in dem Bezirk, macht sich seine eigenen Gedanken und stößt dabei auf ein undurchschaubares Netz aus Lügen und Korruption.

Der Schreibstil war flüssig und verständlich. Dadurch konnte ich das Buch zügig lesen.
Zu Beginn gab es mehrere Personen und Erzählungen, die ich nicht gleich zuordnen konnte. Das folgte dann aber recht bald, so dass die Zusammenhänge und Verbindungen immer klarer wurden.
Die Personen waren anschaulich beschrieben und entsprechend ihrer Rollen sympathisch oder unsympathisch. Einige waren sehr durchtrieben und spielten ein falsches Spiel. Tom Schroeder als Hauptprotagonist hätte gerne noch greifbarer und intensiver beschrieben werden können, so dass er noch mehr hervorsticht.
Die Korruptionen und Intrigen wurden sehr realistisch dargestellt. Genauso kann es sich wirklich zutragen.
Die Beschreibungen der Abläufe und Umgebungen waren insgesamt sehr detailliert und ausführlich. Dadurch bekam ich einen guten Einblick in alles. Manchmal waren mir die Details allerdings zu viel und mir hätte nur ein grober Anriss genügt, da es so zu Lasten der Spannung ging.
Die Spannung baute sich erst allmählich auf. Ab ca. der Hälfte des Buches stieg die Spannung dann deutlich an und hielt sich bis zum Ende.
Das Ende empfand ich als realistisch, denn ich hatte den Eindruck, dass der Filz nicht besiegt werden kann und die durchtriebenen Menschen einfach so weitermachen wie bisher.
Den Plot fand ich gut durchdacht. Es gab Raum für Spekulationen zum Täter und zum möglichen Motiv. Die Auflösung und damit das ganze Ausmaß des Geschehens wurde erst zum Ende hin präsentiert, so wie es sein sollte.

Ein solides Krimidebüt, das von mir drei Sterne bekommt.

Veröffentlicht am 10.06.2017

Rosen, Tee und Kandiszucker

Rosen, Tee und Kandiszucker
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Für Ellie bietet sich die Chance, einen eigenen Teeladen auf Schloss Claverham Castle zu übernehmen. Sie hat unendlich viele Ideen, wie sie ihre Gäste mit selbstgebackenem Kuchen und lecker duftendem Tee ...

Für Ellie bietet sich die Chance, einen eigenen Teeladen auf Schloss Claverham Castle zu übernehmen. Sie hat unendlich viele Ideen, wie sie ihre Gäste mit selbstgebackenem Kuchen und lecker duftendem Tee verwöhnen kann. Sie muss nur den griesgrämigen Hausherrn Lord Henry und den attraktiven Verwalter Joe überzeugen. Doch hat sie sich vielleicht zu viel vorgenommen?

Das wunderschöne Cover und der tolle Klappentext machten mich sofort neugierig auf das Buch. Der leichte Schreibstil ermöglichte mir einen guten Einstieg ins Buch und ein zügiges Weiterlesen.
Der Beginn der Geschichte, in dem man Ellie kennenlernt und ihre Anfänge in der Teestube miterlebt, gefiel mir sehr gut und ich fühlte mich einfach wohl beim Lesen. Ich war sehr angetan von der schönen Geschichte und den bildhaften Beschreibungen, die mir auch die Umgebung und das Schloss nahe brachten.
Leider hat sich diese Begeisterung etwas verflüchtigt, denn die beiden Hauptcharaktere Ellie und Joe haben sich teilweise merkwürdig verhalten. Sie agierten und redeten manchmal sehr unreif und naiv, was für mich nicht zu ihnen als erwachsene Geschäftsleute passte. Joe wirkte teils sogar launisch und zickig, was ich unsympathisch fand. Diese Entwicklung der Charaktere fand ich schade, da ich Ellie eigentlich sehr sympathisch fand.
Die Grundidee fand ich total schön. Allerdings blieb die Geschichte für meinen Geschmack zu oberflächlich. Einige Dinge wurden nur angerissen oder entfielen ganz. Das fand ich sehr schade, denn dadurch fehlte mir die Tiefe in der Geschichte, um mich zu berühren.

Ein leichter Sommerroman, der sich gut lesen lässt, jedoch recht oberflächlich bleibt und mich daher nicht ganz berühren konnte. Ich vergebe drei Sterne.

Veröffentlicht am 04.06.2017

Der Fährmann

Der Fährmann
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Janine und David waren zusammen, bis Janine ihn wegen Spencer verließ. Dann wurde Janine schwanger. Leider hat sie ihr Kind verloren und wäre fast selbst gestorben, doch sie konnte dem Fährmann Charon ...

Janine und David waren zusammen, bis Janine ihn wegen Spencer verließ. Dann wurde Janine schwanger. Leider hat sie ihr Kind verloren und wäre fast selbst gestorben, doch sie konnte dem Fährmann Charon gerade noch entkommen. Allerdings ist er ihr in ihre Welt gefolgt und will sie nun zu sich holen. Mit David an ihrer Seite, der noch immer tiefe Gefühle für Janine hat, versucht sie, dem Fährmann zu entkommen.

Dieses Buch hat mich sehr neugierig gemacht, da mir die Einbandgestaltung und der Klappentext sehr gut gefielen. Die Anpreisung von Horror fand ich sehr reizvoll und ich habe mir große Spannung erhofft. Allerdings kamen für mich die Aspekte Horror und Spannung viel zu kurz, da hatte ich deutlich höhere Erwartungen.
Die Geschichte war für mich eine Mischung aus Mystik und Fantasy, der Horror dagegen nur seicht und unterschwellig.
David und Janine wurden beide mit ihrer Vergangenheit und ihren persönlichen Ängsten konfrontiert. Es fing langsam an, dass sie Schatten wahrnahmen oder Personen sahen, die bereits verstorben waren. Das steigerte​ sich immer weiter, bis sich der Fährmann Charon schließlich selbst zeigte​. David und Janine zweifelten dabei an sich selbst und ob sie sich das alles nur eingebildet haben. Diese Empfindungen wurden gut und nachvollziehbar dargestellt. Im Laufe des Buches gab es dann auch ein paar heftigere Szenen, aber nichts wirklich brutales.
Mir waren einige Erzählungen, insbesondere die der Beziehung von Janine und David und wie sie wieder zueinander fanden, ein wenig zu lang. Das las sich wie ein normaler Roman und ging meiner Meinung nach zu Lasten der Spannung.
Die Charaktere wurden sehr gut ausgearbeitet, so dass ich ein prima Bild von ihnen vor Augen hatte.
Die Geschichte um den uralten Mythos des Fährmanns und seine Suche nach dem Menschen, der ihm entgangen ist, fand ich sehr interessant.
Bei dem Hardcover wird die Geschichte durch Illustrationen unterstützt. Diese fehlen bei der eBook-Ausgabe leider, was ich sehr schade finde, da sie das Gelesene noch optisch unterstützen.

Ein interessantes Buch mit einer tollen Idee, für mich jedoch mit zu wenig Horror und Spannung umgesetzt. Ich vergebe drei Sterne.