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Veröffentlicht am 12.02.2019

Nur eines von vielen

Most Wanted Bastard
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Wer der Most Wanted Bastard ist, muss jeder nach Lektüre für sich entscheiden, denn:
Dem Cover nach könnte man meinen, es ist Henry. Der superreiche Schnösel der New Yorker High Society, der alles und ...

Wer der Most Wanted Bastard ist, muss jeder nach Lektüre für sich entscheiden, denn:
Dem Cover nach könnte man meinen, es ist Henry. Der superreiche Schnösel der New Yorker High Society, der alles und jede(n) haben kann. Um seinen Willen zu bekommen und zum Wohl der Firma scheut er kein unlauteres Mittel.
Oder ist es vielleicht Vicky, die als Schmuckdesignerin und Haustierflüsterin auftritt? Denn sie trägt ein dunkles Geheimnis mit sich, das sie vor einigen Jahren sogar zu einer neuen Identität gezwungen hat.

Beide auf ihre eigene Weise tough treffen aufeinander.
Und ob sie dabei aufeinanderknallen oder sich abstoßen, kommt wie bei zwei Magneten darauf an, mit welcher Seite sie sich begegnen.
In diesem Spannungsfeld kommt in der ersten Hälfte des Buches dem Malteserhündchen Smuckers eine tragende Rolle zu. Schließlich ist er der rechtmäßige Erbe eines der größten internationalen Firmenkonglomerate. Größer könnte der Unterschied auch bildlich kaum sein.
Dieser Aufhänger ist mal etwas Neues. Die Schilderungen und Ideen rund um den Hund lesen sich recht amüsant und zaubern mir hin und wieder ein Schmunzeln auf die Lippen.

Die Geschichte wird je nach Kapitel aus der Sicht von Henry oder Vicky erzählt.
Aufgrund des schnörkellosen Schreibstils, komme ich dabei recht schnell ins Geschehen und zügig voran.
In die Sätze werden stellenweise durch Aneinanderreihungen viele Informationen gepackt, was mich aber nicht stört.
Dadurch offenbaren sich auch Stück für Stück die Vergangenheiten beider Protagonisten, lassen sie menschlicher und ihr gegenwärtiges Verhalten nachvollziehbarer werden.

Leider verliert sich der Einfluss von Smuckers und die Leichtigkeit des Schreibens ungefähr ab der Hälfte des Buches.
Dann kommt es mir so vor, als müsse man schnell zum Ende kommen. Teilweise liest es sich dann durch recht kurze und knappe Sätze etwas abgehackt und wirkt gehetzt.
Wie die Dinge sich dann entwickeln, lässt sich das Buch nicht mehr wirklich von der Masse der anderen abheben. Es gibt nämlich eine Vielzahl von Büchern und Buchreihen, die ähnliche Konstellationen zum Inhalt haben, sodass ich ahne, wie es ausgehen wird.

Alles in allem leichte Unterhaltungslektüre. Auch wohl eher für die Damen unter uns.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Handlung
  • Charaktere
  • Gefühl
  • Erzählstil
Veröffentlicht am 05.03.2023

Ein Ende, das alles auf Anfang setzt

Labyrinth der Freiheit
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Nachdem ich bereits die ersten beiden Teile der Trilogie gelesen hatte, war ich natürlich auf den Abschluss gespannt und inwieweit sich meine Hoffnung, Isi würde diesmal mehr Raum bekommen, bewahrheiten ...

Nachdem ich bereits die ersten beiden Teile der Trilogie gelesen hatte, war ich natürlich auf den Abschluss gespannt und inwieweit sich meine Hoffnung, Isi würde diesmal mehr Raum bekommen, bewahrheiten würde.
Es ist also durchaus ratsam, die Vorgänger zu kennen, da es sonst schwer fällt, die Geschehnisse nachzuvollziehen, wenn sich die drei Freunde Isi, Carl und Artur mit der Vergangenheit konfrontiert sehen.

Nun kommt es tatsächlich so, dass Isis Geschichte den Großteil des Buches einnimmt. Diese ist jedoch alles andere als schön, wird zum Krimi mit Verschwörungs- und Rachegedanken. Dadurch nehmen Gewalt und Gerichtstage in diesem Buch deutlich gegenüber der Vorbände zu. Somit kommt Artur erneut die Rolle zu, alles um jeden Preis zu richten. Daneben Carl, der zu Beginn weiterhin der leicht naive Gutmensch ist, doch dann schlagartig eine Wandlung erfährt, die enttäuschend und unglaubwürdig ist.
Die Freunde bekommen dabei eine Menge Weggefährten zur Seite gestellt, die jedoch schnell kommen und (un-/freiwillig) wieder gehen, was das Buch für mich unruhig und episodenhaft macht.

In den Vorgängern nahmen Carls Erlebnisse mit der Ufa einen großen Raum ein, was in diesem Teil deutlich reduziert ist zugunsten Berlins im Jahr 1922. Die Stadt steckt weiterhin im Nachkriegssumpf mit politischen Querelen und wirtschaftlichen Problemen, doch werden diese nicht mehr so detailliert wie in Teil 2 geschildert (dieser mutete noch wie ein Geschichtsbuch an). Einerseits gut, andererseits nicht, da sich so weniger in die Zeit eintauchen lässt. Als historische Bezugspunkte dienen großteils die Inflation, der sich die Menschen gegenüber sahen, und zum Ende hin das Auftauchen der NSDAP. Sicher, die Zeiten waren damals hart, doch das Geschriebene wirkt einfach nur trist und trostlos ohne jegliches Fünkchen Hoffnung.

Hin und wieder kam während des Lesen bei mir die Frage auf, ob der Autor das Buch selbst verfasst hat. Denn der Schreibstil war so einfach, plump, wirkte einfach nur heruntergeschrieben. Es fehlte das Flair der Vorgängerbände, wodurch mich das Buch einfach nicht in den Bann ziehen und am Schicksal der Freunde teilhaben lassen konnte.
Der Abschluss sollte wohl etwas von „Jedem Ende wohnt ein Anfang inne“ haben, doch ließ er mich auch mit negativen Gefühlen zurück.

Veröffentlicht am 27.02.2023

nicht so tief

New Shoreham - Tief wie das Meer
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Ein sehr simples Cover mit einem mehrdeutigen Titel, wie sich im Verlauf des Buches herausstellt. Denn einerseits geht es ums Tauchen vor der Küste Rhode Islands - hier erscheint es allerdings unglaubwürdig, ...

Ein sehr simples Cover mit einem mehrdeutigen Titel, wie sich im Verlauf des Buches herausstellt. Denn einerseits geht es ums Tauchen vor der Küste Rhode Islands - hier erscheint es allerdings unglaubwürdig, dass ein Tauchanfänger nach wenigen Tagen schon so sicher ist, dass er mit Unterwasserkameras hantieren oder in Wracks tauchen kann. Andererseits geht es auch um die Sorgen und Nöte, die Avery und Dylan jeweils mit sich herumtragen - dabei wiederholen sich allerdings ihre Gedankengänge und Selbstbemitleidungen zu häufig. Die im Buch einfließenden ernsten Themen wie Panikattacken oder Suchterkrankungen sind dafür keine Erklärung.
So fällt es mir schwer, in die Geschichte zu kommen, die eine Mischung aus Familien-/Erbengeschichte und Romanze ist. Obwohl die Kapitel abwechselnd aus Ich-Sicht Averys und Dylans gesprochen werden, werde ich mit den beiden nicht richtig warm.
Vielleicht liegt es auch an der Sprecherin, deren Stimme ich als zu kindlich empfinde, selbst wenn beide Protagonisten in ihren Zwanzigern sind. Zudem liest sie recht hektisch, wodurch die Sommertage auf Rode Island schnell an mir vorbeirauschen und zum Schluss nicht viel von der Story hängenbleibt.

Veröffentlicht am 04.12.2022

Guter Abschluss

Die Lügenkönigin – Mitreißende Fantasy in opulenter Ausstattung: Hardcover mit Lesebändchen, als Extra nur in der 1. Auflage: Character Cards
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Der Wiedererkennungseffekt des Nachfolgebandes ist aufgrund des ähnlichen Covers definitiv gegeben. Fawn wirkt jedoch erwachsener, was sich auch beim Lesen später bestätigt; die Ereignisse haben sie sich ...

Der Wiedererkennungseffekt des Nachfolgebandes ist aufgrund des ähnlichen Covers definitiv gegeben. Fawn wirkt jedoch erwachsener, was sich auch beim Lesen später bestätigt; die Ereignisse haben sie sich weiterentwickeln lassen. Denn diesmal habe ich mich fürs geschriebene Exemplar entschieden. Mit dem nunmehr enthaltenen Glossar lassen sich die Bildungslücken zur wundersamen Welt Mentanos mit den vielen Besonderheiten/Wortschöpfungen schließen (Mangel im Hörbuch Band 1).
Nach dem fiesen Cliffhanger am Ende von Band 1 geht es nahtlos mit den Geschehnissen weiter. Diese überschlagen sich nunmehr, werden actionreicher und teilweise wirr durch die vielen Mitwirkenden. Stück für Stück, teilweise überraschend, kommen die Wahrheiten ans Licht und die Motive einzelner Personen.
Was sich dadurch ergibt, hat auch Einfluss auf die sich langsam entspinnende Liebesgeschichte und lässt einen mitfiebern. Dennoch stiehlt sie der Haupthandlung nicht die Show, wenngleich diese nicht durchweg hochspannend ist. Oftmals habe ich mich beim Überfliegen mancher Längen ertappt.
Liest man zwischen den Zeilen, entdeckt man so manchen Seitenhieb auf die aktuelle Gesellschaft oder einen Anstoß zum Nachdenken. Z. B. "Dass wir hinter einer Wand gefangen gehalten werden, die nicht nötig ist. Dass uns verboten wird, neugierig zu sein und Fragen zu stellen" oder auch "Wir bräuchten mehr Menschen, die eine eigene Meinung haben. Die zu viel Fragen stellen. Die sich nichts vorschreiben lassen."
Alles in allem ein gelungener Abschluss der Dilogie, der für mich jedoch etwas schwächer ausfällt als der Vorgängerband.

Veröffentlicht am 22.11.2022

Thema wichtig, Umsetzung verbesserungswürdig

Was Männer nie gefragt werden
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Das Grundthema dieses Buches ist m. E. immens wichtig, denn trotz aller Gendersternchen ändert sich kaum etwas an wirklicher Gleichberechtigung zwischen Mann und Frau.
Insofern ist es gut, einigen Männern ...

Das Grundthema dieses Buches ist m. E. immens wichtig, denn trotz aller Gendersternchen ändert sich kaum etwas an wirklicher Gleichberechtigung zwischen Mann und Frau.
Insofern ist es gut, einigen Männern mal mit Fragen auf den Zahn fühlen zu wollen, die sonst nur Frauen gestellt bekommen, da auf ihnen in der Gesellschaft ein anderer Fokus liegt (z. B. Thema Kleiderwahl oder Kinderbetreuung).
Die von der Autorin geführten Interviews werden jedoch nicht einzeln abgedruckt, sondern die Antworten der einzelnen Herren werden in den Kapiteln, welche jeweils einen Punkt des von ihr zusammengestellten Fragenkatalogs behandeln, gemischt und von ihr eingeordnet bzw. bewertet. Dabei driftet sie gelegentlich etwas zu weit ab.
Dieser Mix macht es für mich als Leser schwierig, den Interviewten mit seinen Aussagen einzuordnen, da sich diese somit quer übers Buch verteilen. Auch die jeweiligen Viten finden sich so verstreut.
Was mir bei den Antworten zudem auffällt, ist, dass viele einem gewissen Standardrepertoire angehören und die Autorin das "Weichgespülte" so durchgehen lässt und nicht weiter nachhakt oder widerspricht. Dazu schreibt sie selbst im Buch: „Aber das wäre eine Aufgabe für richtige Journalist*innen. Das ist nicht das Konzept meines Buches.“ Vielleicht hätte aber genau das den Unterschied gemacht - den Finger direkt in die Wunde zu legen und die Männer zu mehr Reflektion anzuregen.
So bleibt das Buch zwar ein netter Einblick in die Gedankenwelt einiger deutscher Männer, doch ist es für einen wirklichen Gamechanger in Sachen Rollenbild oder Gleichberechtigung nicht genug.