Anfangs spannend, dann verwirrend und unverständlich
°C – CelsiusRiesige, unförmige Flugobjekte fliegen auf ein Passagierflugzeug zu. Viele Fluggäste filmen diese Bedrohung, in Erwartung eines Angriffs. Mit ihren Videos versetzen sie das Weiße Haus und einige europäische ...
Riesige, unförmige Flugobjekte fliegen auf ein Passagierflugzeug zu. Viele Fluggäste filmen diese Bedrohung, in Erwartung eines Angriffs. Mit ihren Videos versetzen sie das Weiße Haus und einige europäische Regierungen in Aufregung und Kampfbereitschaft.
Satellitenbilder verdeutlichen die Flugbahnen von China nach Taiwan.
Erst in letzter Minute gelingt es der Klimawissenschaftlerin Fay Oyetunde-Rabelt einen Präventivschlag der Amerikaner gegen China abzuwehren. Sie erkennt, dass es sich nicht um
Kampfdrohnen handelt, sondern China die Macht über das Weltklima an sich reißen will.
Marc Elsberg ist ein Meister thematisch sehr aktueller Thriller. „Blackout“ hat mich sofort gepackt, geängstigt und fast verzweifeln lassen. Die Verfilmung konnte das Thema nicht spannender und elektrisierender gestalten als das Buch. Entsprechend hoch war meine Erwartungshaltung zu „°C – Celsius“.
Der Anfang war, wie erwartet, spannend. Die erschreckenden Beobachtungen der Fluggäste, die Satellitenbilder, die eine besorgniserregende Flugrichtung zeigten, ließen mich fast atemlos die äußerst kontroversen Diskussionen im „Situation Room“ verfolgen.
Die Diskussionen waren noch nicht beendet. Entscheidungen waren noch nicht getroffen und dann……..fing die Verwirrung an.
Ich möchte hier nicht allzu viel über den Inhalt schreiben, nur so viel, dass Filmsequenzen, die die Zukunft darstellten und Gegenwartsszenen sich mehrmals abwechselten, wobei die Übergänge fließend waren und ich oft nicht nachvollziehen konnte, in welcher Zeit ich mich befinde.
Das Thema Klima in einen Thriller zu verpacken und eine atemberaubende Situation „was wäre, wenn“ zu kreieren, hätte ich einem Autor wie Herrn Elsberg zugetraut. Zumal diesem Thriller sicher eine aufwendige Recherche zu Grunde liegt. Ich denke, in einem guten Sachbuch über das Thema, hätte ich nicht mehr lernen und erfahren können als in diesem Buch. Aber ein Thriller, wie angekündigt, ist dieses Buch nicht. Es ist traurig, aber trotz vieler neuer Erkenntnisse zum Thema Klima, hat der Autor mich im Wirrwarr der verschiedenen Filmsequenzen verloren. Zwischendurch fühlte ich mich als außenstehenden Zuschauer, der keinen Durchblick hat und den roten Faden verloren hat.
Außerdem gab es keinen Protagonisten, der den Leser durch die Propaganda und Filmsequenzen geführt hätte. Die einzelnen Spannungsmomente, ein Spannungsbogen hat sich leider nie entwickelt, wurden nicht zu Ende erzählt.
Erst mit einigem Abstand zum Buch hat sich für mich herauskristallisiert, dass die Politiker der Länder auf dem nördlichen Teil der Erde mit gemäßigtem Klima, sofort, am besten noch gestern, Lösungen finden und Maßnahmen zum Abbremsen der immer schneller steigenden Erderwärmung anpacken und durchziehen müssen. Denn irgendwann werden sich die überhitzten und ausgedörrten Länder Afrikas und Südasien zusammentun und sich wehren.
Ich denke zum Nachdenken über diese Problematik hat das Buch angeregt und das ist gut so. Mögen die richtigen und wichtigen Menschen es lesen.
Schade, das Thema war gut und wichtig, der Autor kann es besser, aber „°C – Celsius“ hat meiner Meinung nach in eine schwierige Thematik noch mehr Verwirrung und Durcheinander reingebracht, so dass ich als Leser erst mit viel Abstand eine ungefähre Botschaft erkennen kann.
Das ist mir zu wenig.