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Veröffentlicht am 21.07.2023

Wo die Natur noch in Ordnung ist? Wunschdenken des Autors...2,5 Sterne

Norwegen
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Klappentext:

„Wo die Natur noch in Ordnung ist



Dieser Bildband fasziniert mit einzigartigen Aufnahmen der Natur des hohen Nordens. Vom Trollfjord bis zum Nordkap reicht die Reise durch Norwegen und ...

Klappentext:

„Wo die Natur noch in Ordnung ist



Dieser Bildband fasziniert mit einzigartigen Aufnahmen der Natur des hohen Nordens. Vom Trollfjord bis zum Nordkap reicht die Reise durch Norwegen und führt zu den bekanntesten Sehenswürdigkeiten des Landes. Erleben Sie Natur, Tiere, Landschaft des Hohen Nordens auf besonders intensive Weise. Entdecken Sie die Faszination von Troll- und Geirangerfjord und Dovrefjell, tauchen Sie ein in den Lebensraum von Rentier, Seeadler, Moschusochse und Polarfuchs. Eine einzigartige Reise von Oslo bis zum Nordkap durch berühmte Nationalparks und auf die Inselwelt von Senja und Runde, der Lofoten und Vesteralen. Ein Genuss für jeden Norwegen-Fan!



Landschaft, Tiere, Natur, Wildnis des Hohen Nordens in mitreißenden Fotografien



Reisebuch Skandinavien: Slow Travel und achtsames Reisen ermöglicht intensives Erleben“



Ja, in diesem Buch werden Norwegens schönste Seiten aufgezeigt. Es ist ein wirklich beeindruckender Bildband, der die Schönheit des Landes in sich festhält ABER Zu schreiben, „Wo die Natur noch in Ordnung ist“ ist einfach großer Quatsch! Gerade die Fjorde leiden immens unter der Befahrung von Kreuzfahrtschiffen die ihre hohen Abgasewerte dort in die Natur blasen. Die Natur gerade in den Fjorden ist enorm geschädigt und nicht ohne Grund will das Land Norwegen in den nächsten Jahre nur noch abgasfreie Schiffe in die Fjorde lassen und sie für alle anderen sperren - aber das ist ein anderes Thema.

Ja, die Bilder rund über die Natur Norwegens sind beeindruckend und komplett einnehmend. Da ich das Land sehr oft bereisen durfte, kann ich klar sagen, hier wurden wirklich die schönsten Seiten in diesem Buch festgehalten. Egal ob Pflanzen- oder Tierwelt, egal ob die reine pure Natur oder die Küstenregionen - die Bilder sind einmalig! Es ist ein wirklich tolles Buch, welches nur die „positive“/schöne Seite zeigt, das es dahinter aber oft anders aussieht, wird natürlich nicht erwähnt. Der Müll den Leute überall liegen lassen oder eben die Umweltverschmutzungen durch Schiffe etc. passen hier einfach nicht ins Bild - schade.

Optik und Haptik sind von hochwertiger Qualität, wobei auch hier einige Bilder arg durch Photoshop gejagt wurden. Das Format hätte für meine Verhältnisse gern noch etwas üppiger ausfallen dürfen. Ein Coffeetable-Book wäre aus den Fotos auf jeden Fall möglich!

Ich vergebe hier neutrale 2,5 Sterne.

Veröffentlicht am 12.07.2023

2,5 neutrale Sterne für eine sehr ausschweifende Abschlussgeschichte

Atlas - Die Geschichte von Pa Salt
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Klappentext:

„Paris, 1928. Ein Junge wird gerade noch rechtzeitig entdeckt, bevor er stirbt, und von einer Familie aufgenommen. Er ist klug und liebenswert, und er entfaltet seine Talente in dem neuen ...

Klappentext:

„Paris, 1928. Ein Junge wird gerade noch rechtzeitig entdeckt, bevor er stirbt, und von einer Familie aufgenommen. Er ist klug und liebenswert, und er entfaltet seine Talente in dem neuen Zuhause. Hier wird ihm ein Leben ermöglicht, von dem er nicht zu träumen gewagt hätte. Doch er weigert sich, einen Hinweis darauf zu geben, wer er wirklich ist. Als er zu einem jungen Mann heranwächst, verliebt er sich und besucht das berühmte Pariser Konservatorium. Die Schrecken seiner Vergangenheit kann er darüber beinahe vergessen, ebenso wie das Versprechen, das er einst geschworen hat, einzulösen. Aber Unheil ballt sich zusammen über Europa, und niemand ist mehr in Sicherheit. Tief in seinem Herzen weiß er, dass die Zeit kommen wird und er wieder fliehen muss.

Ägäis, 2008. Alle sieben Schwestern sind an Bord der »Titan« zusammengekommen, um sich von ihrem geliebten Vater, der ihnen stets ein Rätsel blieb, zu verabschieden. Zur Überraschung aller ist es die verschwundene Schwester, die von Pa Salt damit betraut wurde, ihnen die Spur in ihre Vergangenheit aufzuzeigen. Aber für jede Wahrheit, die enthüllt wird, taucht eine neue Frage auf, und die Schwestern müssen erkennen, dass sie ihren Vater kaum gekannt haben. Noch schockierender aber ist, dass diese lang begrabenen Geheimnisse noch immer Auswirkungen auf ihrer aller Leben haben….“



Da haben wir ihn nun: der letzte Band der 7-Schwestern-Reihe basierend auf der Idee von Lucinda Riley. Nicht komplett aus ihrer Feder stammend ist also der Abschlussroman, da die Autorin leider zwischenzeitlich einer schweren Krankheit erlegen ist, nun endlich erschienen. Ihr Sohn sollte die Geschichte beenden und ich kann den kritischen Stimmen nur beipflichten: man liest einfach einen anderen Schreibstil heraus und der ist nunmal eben nicht von der Erfinderin dieser Buchreihe. Natürlich will man als Leser der Reihe endlich wissen was es nun mit Pa Salt auf sich hat. Lebte er doch noch? Die Mädchen haben ihn ja vermeintlich doch immer wieder gesehen nach seinem Tod! Warum hat er die Mädchen adoptiert? Wer war denn überhaupt dieser Pa Salt? Fragen über Fragen und die Antworten finden wir hier auf über 800 Buchseiten.

Um es kurz zu machen: ja, es gibt eine Auflösung dazu, die die Leserschaft milde stimmt aber dennoch ist diese Geschichte einfach nicht glaubwürdig bzw. total übertrieben erzählt. Der jungen „Pa Salt“ hat in seinen kurzen Lebensjahren schon mehr erlebt als so mancher Erwachsener. Große Flucht-Reise ohne Hilfe von Sibirien nach Paris beispielsweise, dann die Aufnahme bei einer Familie die sich liebevoll um ihn kümmert, die er aber mit schweigen bezahlt. Dafür erzählt er alles seinen Tagebüchern. Oft wird bemängelt dass die Ansprache in den Tagebüchern komplett sinnfrei daher kommt und die Leserschaft ansprechen solle - er hat aber immer unheimlich Angst gehabt und wusste es auch, dass diese Bücher von den „Pflegeeltern“ gelesen werden könnten und somit, so vermute ich, eben diese neutrale Ansprache gewählt. Somit ist auch klar, die Wahrheit werden wir auch nicht aus den Tagebuch-Einträgen herauslesen, sondern eben aus der Geschichte selbst. Denn wer schreibt Geheimnisse in ein Tagebuch welches gelesen werden könnte? Das ist das Eine, das Andere ist die Sprache die komplett verquer war. Ein 10-jähriger Junge redet niemals so erwachsen, teilweise sogar so geschwollen! Das war einfach komplett unglaubwürdig und somit machte sich schnell Unlust auf der Geschichte breit. Was die Mädchen betrifft, gibt es kurze Zusammenfassungen ihrer Biografien (empfand ich als unnötigen Lückenfüller) und dann die Geschichte wie er überhaupt zu ihnen gekommen ist. Hier überspannte sich mein Verständnis komplett: Wer bitte gibt sein Kind einfach so an einen wildfremden Mann, in der Hoffnung, dass es dort ein besseres Leben haben werden? Das war mir einfach zu viel! Und dann die Geschichte mit dem Sternbild…gut, ja, das war interessant aber immer noch unglaubwürdig. Dennoch muss ich klar sagen, ist der Name „Atlas“ doch recht gut gewählt. Warum? In der griechischen Mythologie ist er der Erdenträger oder auch Träger des Himmelsgewölbe. Atlas trägt also die Welt auf seinen Schultern (für weitere Infos dazu einfach mal das Internet befragen) und nimmt hier sinnbildlich die verschiedenen Kulturen in Form seiner Adoptivkinder bei sich auf?! Will er die Welt auf seinen Schultern tragen? Keine Ahnung ob ich hier zu philosophisch werde oder zu viel in die griechische Mythologie hineininterpretiere (wobei die Auswahl der Vornamen der Schwestern ja schon sehr speziell ist eben mit gewisser Bedeutung) aber fest steht für mich: die Geschichte las sich zäh und unglaubwürdig hoch Zehn. Ja, das Rätsel um den Vater wird gelöst aber das war es dann auch schon. Der andere Schreibstil auf Grund des Autoren-Wechsels ist spürbar, da gibt es keine Zweifel. Es ist schwierig in die Fussstapfen von Riley zu treten, keine Frage, aber das verschachtelte und wirre was Whittaker hier immer wieder zeigt, bescherte mir als Leser kein rundes Lesevergnügen. Die über 800 Seiten zogen sich wie Kaugummi und ich musste mich immer wieder ermahnen am Ball zu bleiben. Die guten Spitzen und eben jene Auflösung der „never-ending-Story“ ist es zu verdanken das ich neutrale 2,5 Sterne vergebe.

Veröffentlicht am 25.03.2023

Neutrale 2,5 Sterne

Die Energielüge
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Klappentext:

„Das Klimabuch für realistische Optimisten: So gelingt die Energiewende



Ideen für die Bewältigung der Klimakrise gibt es viele – doch welche sind die richtigen? Der Projektmanager und ...

Klappentext:

„Das Klimabuch für realistische Optimisten: So gelingt die Energiewende



Ideen für die Bewältigung der Klimakrise gibt es viele – doch welche sind die richtigen? Der Projektmanager und Berater für Energie-Infrastruktur Bernd Spatzenegger hat sich umfassend mit den Energiequellen der Zukunft auseinandergesetzt. In seinem Klimawandel-Buch beschreibt er die Chancen und Grenzen von Zukunftstechnologien. Dabei wird deutlich: das 1,5 °C-Klimaziel ist nicht zu erreichen – aber die Erderwärmung lässt sich stoppen, nicht im Sprint, aber im generationsübergreifenden Marathon!



- Die Klimaziele werden nicht erreicht – was bedeutet das für uns?



- Energie sparen, auf fossile Brennstoffe verzichten: Was der Einzelne tun kann



- Kosten und Aufwand der Energiewende: was von der Politik oft verschwiegen wird



- Wie funktioniert der Energiemarkt? Was Verbraucher darüber wissen müssen



- Residuallast, Winterlücke, Carbon Capture: Fachbegriffe einfach erklärt



Zukunftstechnologien und erneuerbare Energien: Was jetzt auf uns zukommt….“



Gleich vorweg: der Autor ist Projektmanager und Berater in der Energieinfrastruktur. Kurzum: er hat eine andere Sicht als der „normale“ Endverbraucher der von diesen ganzen Themen null Wissen hat und er ist auch kein Politiker. Dennoch finde ich den Buchtitel etwas falsch gewählt. Bernd Spatzenegger versucht in seinem Buch einerseits aufzuklären über all die aktuellen Technologien aber auch den Leser mehr Feingefühl und eben auch für ein offenes Ohr zu sensibilisieren. Schafft er das? Bedingt ja! Denn Spatzenegger sagt klar, dass nicht nur wir in Europa alles ändern können, sondern die ganze Welt an einem Strang ziehen muss und da wird es schwierig. Sein Buch ist folgendermaßen aufgebaut: Teil 1 Ursachen (Klima selbst und die Verursacher des Wandels; Menschgemachte Emissionen; Weltenergiebedarf; kleine Lügen und Ursachen), Teil 2 Auswirkungen (Mensch; Natur; Wirtschaftliche Chancen…), Teil 3 Gesellschaft (1,5°C-Lüge; Treibhausgase; Zielkonflikte…), Teil 4 Europas Energie und die Welt (Die neue Weltordnung…), Teil 5 Die Energiewende (Leistung, Wirkungsgrad; Mobilitätswende; Stadt und Land; Wärmewende…), Teil 6 handelt vom Energiemarkt (Versorgungssicherheit und Blackouts; Europas Energieschock…Kosten der Energiewende), Teil 7 handelt von Technologien und Massnahmen und Teil 8 von Energieprognosen. Allein 4 Seiten bringt Spatzenegger auf für Quintessenz und Lösungswege für die Energiewende auf - für meine Begriffe zu wenig aber gut. Er verliert sich viel in Aufklärung und seinen Sichtweisen. Aufklärung ist immer wichtig um erstmal eine Grundlage für das Verständnis zu haben aber schlussendlich wird jeder Mensch sich dieses Verständnis anders aneignen. Viele seiner Erklärungen bzw. Aufklärungen sind immer wieder mit seiner Meinung behaftet und eben oft selten neutral - alles Ansichtssache von Leser zu Leser. Und wie gesagt, ist der Buchtitel so eine Sache. Wer von Lügen spricht, sollte eigentlich immer mit Lösungen als Gegenpart glänzen aber wie gesagt, sind gerade mal 4 Seiten im Buch „Lösungswege“. Schaffen wir damit die Energiewende? Wohl kaum…

Fazit: ein interessantes Buch aber auch kein Lösungsbringer um den Klimawandel sofort zu stoppen! Das kann nur die gesamte Menschheit im Ganzen und genau daran hapert es bei all den verschiedenen Meinungen, Kriegen etc.. Ein schwieriges Thema bei dem auch viel Wunschdenken dabei mitschwingt. Neutrale 2,5 Sterne von 5.

Veröffentlicht am 12.03.2023

2,5 Sterne

Jahreszeit der Steine
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Klappentext:

„JEDER TAG BIRGT EIN GANZES LEBEN



Ein allzu frühes Erwachen im dörflichen Zuhause, der kleine Sohn des Ich-Erzählers liegt quer im Bett zwischen den Eltern – die tägliche Routine setzt ...

Klappentext:

„JEDER TAG BIRGT EIN GANZES LEBEN



Ein allzu frühes Erwachen im dörflichen Zuhause, der kleine Sohn des Ich-Erzählers liegt quer im Bett zwischen den Eltern – die tägliche Routine setzt ein, aber eine Spannung liegt in der Luft, das Paar mit seinen drei kleinen Kindern schweigt sich an, im Laufe des Tages baut sich immer mehr Druck auf, der sich einfach entladen muss. Doch wohin wird das führen?



André Hilles Roman "Jahreszeit der Steine" erzählt einen einzigen Tag von morgens bis Mitternacht, ein Tag voller Arbeit, Erledigungen, Kontakten, Auseinandersetzungen, Gedanken, Gefühlen und Erinnerungen. Ein Tag voller Anspannung. Jeder Tag birgt ein ganzes Leben. Mit seinen Höhen und Tiefen, Ereignissen und Begegnungen, den Bildern und Überlegungen, die hervorgerufen werden. Konfrontiert mit den Wünschen und Eigenheiten der Kinder, die zärtlich und liebevoll beschrieben werden, erinnert sich der Erzähler an seine eigene, schwierige Kindheit im Osten, fragt sich, was es heißt, ein guter Vater zu sein und woher die Konflikte mit seiner Frau Levje rühren. Gedankenreich und berührend, entwaffnend ehrlich, gelegentlich zornig, dann wieder komisch, aber immer von einer geradezu magischen Präzision – "Jahreszeit der Steine" ist ein Gegenwartsroman, der einen noch lange beschäftigt.



Ein unerschrockener Blick auf die Wahrheit des Familienlebens



Die Geschichte eines einzigen Tages von Frühmorgens bis Mitternacht



Ein präzise, gedankenreich, entwaffnend, ehrlich und liebevoll erzählter Gegenwartsroman“



Autor Andrè Hille beschreibt auf 336 Seiten knapp 24h Stunden Familienalltag aus Sicht eines Familienvaters. Er beschreibt akribisch und genau seinen Verlauf, seine Erkenntnisse, seine Lust etwas zu sagen und schlussendlich fällt es dann doch hinten über weil etwas anderes dazwischen kommt. Als Leser ist man hier kein Voyeur sondern stiller Mitwisser der Geschichte. Hille geht bei den meisten Gegebenheiten auch immer wieder gedanklich in seine Ost-Kindheit. Ich muss gestehen, die gesamte Geschichte liest sich ähnlich eines Tagebuchauszuges aber gleichzeitig auch wie ein Gesprächsprotokoll eines Psychologen der seinem Klienten aufmerksam zuhört. Es liegt dann an uns das Gelesene in gewisser Weise zu beurteilen. Steht uns das zu? In meinen Augen nicht. Hille trägt hier den Inhalt seines Seelenrucksacks vor und wir Leser haben die Möglichkeit eine ehrliche Einschätzung zu seinem selbst zu erhalten aber auch was es heißt eine Familie mit 3 Kindern zu managen. Jeder wird hier für sich Themen anders sehen als der Autor selbst und ganz ehrlich, wer so offen ein Buch schreiben kann, sollte es doch auch schaffen offen mit seinem Partner über Probleme zu sprechen. Familie ist nicht immer einfach. Egal ob mit dem Partner oder mit 1 oder mehr Kindern. Es liegt aber an uns selbst etwas Positives daraus zu machen, etwas wo wir uns aufgehoben fühlen und auf Augenhöhe mit dem eigenen Partner stehen.

2,5 neutrale Sterne für diese Geschichte.

Veröffentlicht am 11.03.2023

2,5 Sterne

Cüisine
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Klappentext:

„Das Restaurant Gül ist aus der Zürcher Gastronomie nicht mehr wegzudenken. Kaum eröffnet, erkochte sich Elif Oskan 15 GaultMillau-Punkte. Die leidenschaftliche Köchin mit Wurzeln im Südosten ...

Klappentext:

„Das Restaurant Gül ist aus der Zürcher Gastronomie nicht mehr wegzudenken. Kaum eröffnet, erkochte sich Elif Oskan 15 GaultMillau-Punkte. Die leidenschaftliche Köchin mit Wurzeln im Südosten der Türkei zelebriert die weltberühmte Küche von Gaziantep, verfeinert bekannte und vergessene Gerichte mit Techniken der gehobenen Gastronomie. Nun gibt ein stimmungsvolles Kochbuch Einblicke in Elif Oskans »Cüisine«. Wie macht man einen richtigen Pide-Teig? Wie gelingen Lahmacun, Içli Köfte und Adana-Kebab? Und worauf kommt es bei Baklava an? Neben Oskans beliebtesten Rezepten mit Tipps und Tricks für die Zubereitung vermittelt das reich bebilderte Kochbuch türkische Traditionen und Esskultur. Schnappschüsse von Recherchereisen und Geschichten von Elif Oskan führen in eine Welt ein, in der sich Freundschaft, Familie und Kulinarik genussvoll und voller Herzlichkeit verbinden.“



Ich muss zugeben, so stimmungsvoll wie im Klappentext beschrieben, fand ich dieses Kochbuch nicht unbedingt. Viele Rezepte sind auf zwei Buchseiten gedruckt und das Foto zum Gericht befindet sich auf der nächsten Seite welche man erst umblättern muss. Zudem sind die Rezepte für ambitionierte (Hobby)Köche, denn man hat bereits mit der Beschaffung der Zutaten eine echte Herausforderung. Viele Gewürze findet man nur in sehr ausgewählten Fachhandlungen oder im Netz. Da bedarf es entweder einer guten und bekannten Quelle oder viel Zeit und Lust diese mühevoll zusammen zu suchen. Das Kochbuch soll Einblicke in Oskans Küchenwelt bieten und das macht sie auch. Er liebt seine Wurzeln und seine Heimat und zelebriert dies in der Küche. Leider sind bei vielen Gerichten keine deutschen Übersetzungen dabei - man muss also sich schon das gesamte Rezept erlesen um zu sehen was man denn dann damit auf den Teller bekommt. Baklava kennen wir Deutsche hier auch aber was ist Yufka? Hier muss man suchen im Buch oder eben das Netz bedienen. Wie im Klappentext steht, hat Oskan typisch türkische Gerichte mit seinen Raffinessen verfeinert und hier und da umgewandelt. Die typische türkische Küche findet man hier also nicht.

Das Buch ist eine Mischung aus Biografie (was ja heute wohl Trend zu sein scheint?!) und eben Rezeptbuch. Ansichts- und Geschmacksache für jeden von uns. Mein Fall war es nicht. Optik und Haptik waren Top und Flop gleichzeitig. Wie bereits gesagt, muss man bei einigen Rezepten die Bilder dazu regelrecht im Buch suchen - das nervt, aber der feste Einband und das herrlich hübsche fliederfarbene Lesebändchen (vielmehr wine Kordel mit Quaste) erhellten mein Gemüt.

Ich vergebe 2,5 Sterne für diese Koch-Biografie, da ich eigentlich andere Vorstellungen von diesem Buch hatte.