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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 05.10.2023

Im Abgang einfach zu flach - 2,5 Sterne

Gretas Versprechen
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Klappentext:

„Sommer 2019: Gretas drei Töchter sind in alle Himmelsrichtungen verstreut. Während Mel in New York glücklich verheiratet ist und Caro in Berlin als erfolgreiche Künstlerin ihren Weg geht, ...

Klappentext:

„Sommer 2019: Gretas drei Töchter sind in alle Himmelsrichtungen verstreut. Während Mel in New York glücklich verheiratet ist und Caro in Berlin als erfolgreiche Künstlerin ihren Weg geht, führt Jule ein Luxushotel in Spanien. So zumindest glauben sie es voneinander. Doch die Wahrheit ist eine andere … Als ihr Vater Bruno stirbt, kehren die Schwestern in die Pfalz zurück. Sie müssen entscheiden, was mit dem Weingut Freudberg geschehen soll. Eine fast unmögliche Aufgabe, bedeutet dies doch, mit dem geheimnisvollen Verschwinden ihrer Mutter Greta endgültig abzuschließen. Denn nur dann sind Mel, Jule und Caro bereit für einen Neubeginn.“



Der letzte Teil der „Winzerin“-Trilogie ist nun ausgelesen und ich kann klar sagen: er war mir so klischeebehaftet und alles war einfach zu rund, zu gewollt „Heile Welt“. Aber nun detaillierter: „Gretas Versprechen“ heißt dieser abschließende und verheißungsvolle Teil. Greta weilt in Südafrika und ihre Gedanken an ihr bereits gelebtes Leben weisen große Lücken auf. Alles wird aufgelöst und nimmt wieder Form und Farbe an als sie die Nachricht von Brunos Tod erreicht. Da gab es mal eine Familie in der Pfalz! Alles wieder da, alles wieder präsent. In der Zwischenzeit sind bereits alle 3 Töchter wieder in der alten Heimat eingetroffen und jede trägt ihren ganz persönliche Rucksack des Lebens. Jede hat auch ihre Geheimnisse! Ist das verwunderlich? Für mich persönlich ganz normal aber das sah „Autorin“ Nora Engel anders. Für mich waren all die Geschichtchen, Geheimnisse, oder gar gewollte Verheimlichungen zu langwierig, zu langatmig. Die Frage wie es mit dem Weingut weitergehen soll ist unausweichlich und muss geklärt werden. Bei drei Schwestern so eine Sache für sich und Greta hat ja nun wieder alle Sinne beisammen! Die Auflösung müssen Sie schon selbst erlesen wenn Sie so neugierig sind. Ich empfand viele Passagen zu langatmig, vieles war vorhersehbar, zu klischeevoll und zu gewollt wie bereits zu Anfang betont. Die ersten beiden Teile waren alles in allem gehaltvoller, um in der Weinsprache zu bleiben. Der Auftakt war spannend und mineralisch, die Mitte zeigte das wahre Gesicht und seinen vollen Charakter aber der Abgang war einfach flach und überraschte mit wenig Pfiff und bleibt klischeehaft zurück.

Da bleib ich lieber beim Wein als bei der Lektüre und vergebe 2,5 neutrale Sterne.

Veröffentlicht am 03.10.2023

Das war nix

Kombucha do it yourself
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Klappentext:

„Du möchtest Kombucha, das über 2000 Jahre alte Erfrischungsgetränk aus fermentiertem Tee, ganz einfach zuhause selbst herstellen und stehst noch ganz am Anfang? Dann ist dieses authentische ...

Klappentext:

„Du möchtest Kombucha, das über 2000 Jahre alte Erfrischungsgetränk aus fermentiertem Tee, ganz einfach zuhause selbst herstellen und stehst noch ganz am Anfang? Dann ist dieses authentische Einsteigerbuch genau das richtige für dich. In dem modernen Praxisbuch mit lässigem Layout und persönlicher Note erfährst du alles Wichtige und Nötige rund um das „Hipstergetränk“ wie die Basics zu Kombucha und zum Scoby, die wichtigsten Anleitungen und kreative Rezeptideen mit Kombucha sowie einem nützlichen Q&A am Ende. Welche Tees kann man verwenden? Wie lange kann man Kombucha aufbewahren? Die Antworten liefert dir dieses Buch – willkommen zum Abenteuer mit KOMBUCHA.“



Ja, das Buch gibt viele und auch nützliche Informationen rund um das Thema Kombucha ABER es strotz nur so vor Werbung der Autorin. Aber dazu später mehr. Das kleine Büchlein von Autorin Julie Ponge erzählt dem Leser etwas zur Geschichte, Herstellung, Lagerung etc. rund um Kombucha. Für Einsteiger definitiv sinnvoll und anregend aber immer und immer wieder benennt die Autorin ihre eigene Marke sowie ihren Vertrieb rund um Kombucha-Produkte. Das nervt gewaltig und hinterlässt einen bitteren Beigeschmack. Was Kombucha eigentlich bewirken soll und wo man ihn bekommt, wird wiederum recht stiefmütterlich beleuchtet. Aber das man die großen Gläser, die man im Buch immer wieder auf den Bilder sieht, im Onlineshop der Autorin erhält, wird gefühlt an allen Ecken und Enden erläutert.

Fazit: Ein netter Einstieg aber definitiv viel zu schwach bzw. wer tiefere Informationen zu Kombucha haben möchte, sollte sich andere Lektüre durchlesen. 2,5 von 5 Sterne

Veröffentlicht am 10.08.2023

Neutrale 2,5 Sterne

Im Dezember der Wind
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Klappentext:

„Jeder Sturm hat seine Gründe, jedes Schicksal seinen Ursprung. Wie eine gelassene, weil machtlose Göttin sitzt die Großmutter inmitten von Zikadengezeter in der trägen Luft der Mittagshitze, ...

Klappentext:

„Jeder Sturm hat seine Gründe, jedes Schicksal seinen Ursprung. Wie eine gelassene, weil machtlose Göttin sitzt die Großmutter inmitten von Zikadengezeter in der trägen Luft der Mittagshitze, als sie es Lina erklärt: warum ihre Freundin Dora einen Mann heiraten wird, der sie schlägt – und welche generationenalte Schuld sie unabwendbar ins Unglück zu führen scheint.

Viele Jahre später versucht Lina zu begreifen und zu erzählen: nicht nur von Dora, auch von Catalina, Beatriz und sich selbst. Alle sind sie jung, schön und reich, Teil der so konservativen wie frivolen Elite Barranquillas, einer Stadt an der kolumbianischen Karibikküste. Es sind Geschichten von Freiheitsträumen und Demütigungen, von weiblichem Begehren, von Sex und Unterwerfung, kolonialem Erbe und den Verbrechen der Erziehung – vor allem aber Geschichten von Frauen, die zum Skandal werden.

Marvel Morenos Sprache ist ein Ereignis: bildgewaltig, mal sarkastisch-fies, mal sinnlich, immer unerbittlich tiefenscharf. Ein lebenssattes lateinamerikanisches Sittengemälde der fünfziger Jahre, ein allzu lange verborgener Schatz der Weltliteratur – endlich in herausragender deutscher Erstübersetzung.“



Bereits 1987 erschien dieses Buch der kolumbianischen Schriftstellerin Marvel Moreno auf dem Buchmarkt ohne große Beachtung. Im Jahr 2023 erschien das Werk in deutscher Übersetzung beim Verlag Wagenbach. Morenos Geschichte rund um Lina, Linas Großmutter, Linas Freundin Dora usw. ist selbst heute noch mehr als aktuell. Es geht um sexuelle Gewalt, seelische Gewalt, das Frauenbild an sich, das kolumbianische Leben an sich und hauptsächlich eben Frauen die auffallen und somit für jeden Skandal bereit sind bzw. diesen über sich ergehen lassen müssen.

Es ist ein schweres Buch in jeglicher Hinsicht. Einerseits ist die Thematik keine leichte Kost aber auch Morenos Schreibstil macht es äußerst schwer hier am Ball zu bleiben. Ihre philosophischen Gedankengänge, ihre Wahl von Metaphern fand ich äußerst gelungen aber dennoch ist sie rau und hart und mutet so manchesmal dem Leser richtig schwere Kost zu, die am Rande des erträglichen ist. Moreno zeichnet ein „lebenssattes lateinamerikanisches Sittengemälde der fünfziger Jahre“ - aus Gesprächen mit Einheimischen des Landes kann ich nur klar sagen, Moreno traf wohl den Kern des Problems an der empfindlichsten Stelle. Nur das keiner laut über diese Zeit redet. Moreno hat es damals getan. Allein dafür muss man ihr heute noch Respekt zollen aber dennoch empfand ich den Verlauf der Geschichte, die ganzen Begebenheiten, die knallharten Erzählungen als zu hart. Hätte sie damals eine andere, etwas moderatere Sprache gewählt, wäre ich hin und weg von diesem Roman. Da er aber ist wie er ist, fiel es mehr als schwer allem zu folgen und vor allem zu verstehen. Wer Hintergrundwissen hat zu diesem Thema kann es besser nachvollziehen aber wer komplett frei an dieses Buch geht, wird klaglos an ihm scheitern. Ob die deutsche Übersetzung herausragend ist, kann ich keineswegs beurteilen, ich kann nur beurteilen, dass mehr als einige Parts so verschachtelt waren, dass ich sie mehrfach lesen musste um überhaupt mal irgendeinen Ansatz des Verstehens zu erhalten. Fazit: ein schwer verständliches Buch in jeder Hinsicht. Neutrale 2,5 Sterne hierfür

Veröffentlicht am 07.08.2023

2,5 Sterne - weil die Milch langsam sauer wird...

Bleich wie der Mond
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Klappentext:

„In der Nacht spazierte er noch über die Insel, beglückt vom Pinienduft und von einer frohen Nachricht. Doch nun liegt er tot in einem Bottich seiner Molkerei. Nino Castaldo war berühmt für ...

Klappentext:

„In der Nacht spazierte er noch über die Insel, beglückt vom Pinienduft und von einer frohen Nachricht. Doch nun liegt er tot in einem Bottich seiner Molkerei. Nino Castaldo war berühmt für seinen handgezogenen Mozzarella aus reiner Büffelmilch. Niemand ahnte, welche Kämpfe er mit seinem Familienbetrieb und mit den kampanischen Tierschützern ausfocht. Doch im hellen Licht von Capri kommen Enrico Rizzi und Antonia Cirillo seinen Geheimnissen allmählich auf die Spur.“



Luca Ventura greift hier in seinem aktuellen Krimi aus der Enrico Rizzi-Reihe ein ganz spannenderes und sehr wichtiges Thema auf: Büffelmilch und der umstrittene Mozzarella daraus. Er hat dieses wahrlich wichtige Thema eingewoben in einen Fall. Molkerei-Besitzer Castaldo ist tot aufgefunden worden und als Leser ahnt man in welche Richtung es gehen könnte. Hier und da stimmt das dann auch, aber dennoch führt uns Ventura gekonnt auf falsche Fährten. Dennoch muss ich gestehen, konnte mich dieser Fall nicht so mitreißen wie die anderen Enrico Rizzi-Fälle. Es gab doch recht langatmige Passagen, wie gesagt, hier und da ist es vorhersehbar und es fehlt einfach ein steter Spannungsbogen in meinen Augen. Zudem fehlt auch einfach das so geliebte Capri-Flair. Das war wahrlich wenig zu identifizieren und ja, als Leser der Reihe sucht man es regelrecht! Das kritische Thema Büffelhaltung bzw. eben die Molkereiprodukte aus Büffelmilch waren gut verwoben, aber es wäre auch sinnvoll gewesen, die Örtlichkeit besser zu beleuchten. Kampanien ist jetzt nicht gerade das Aushängeschild Italiens! In meinen Augen hätte hier mehr politisches mit eingewoben werden dürfen und selbstredend das Capri-Flair muss einfach mit rein! Der Krimi war ok aber bislang der schwächste der Reihe! 2,5 neutrale Sterne hierfür

Veröffentlicht am 23.07.2023

Naja...2,5 neutrale Sterne

Lost & Dark Places Sachsen
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Klappentext:

„Stasibauten und Mordschauplätze



Zerfall und Vergänglichkeit im Freistaat: Sachsen von seiner verlassenen, vergessenen, teils auch verfluchten Seite.

Vergessene Friedhöfe, verlassene ...

Klappentext:

„Stasibauten und Mordschauplätze



Zerfall und Vergänglichkeit im Freistaat: Sachsen von seiner verlassenen, vergessenen, teils auch verfluchten Seite.

Vergessene Friedhöfe, verlassene Gebäude, ehemalige Hinrichtungsstätten, historische Mordschauplätze und jede Menge Zerfall und Vergänglichkeit: Sachsen ist nicht nur berühmt für seine Sehenswürdigkeiten, die Leipziger Buchmesse und den Dresdner Christstollen. Dark-Tourism-Fans finden hier das legendäre Bautzener Stasi-Gefängnis, historische Mordschauplätze, vergessene Friedhöfe, leerstehende Fabrikhallen sowie düstere Kirchen- und Klosterruinen. Ein ideales Ausflugsziel für True Crime Fans!“



Als gebürtige Sächsin kann ich hier nur klar sagen, ja, es sind alte Bauten mit Geschichte und so einigen Mythen hier und da in diesem Buch zu finden aber was soll jetzt aktuell daran interessant sein? Beleuchtet werden ehemalige Bauten oder Stätten die irgendwie eine gewisse Magie freisetzen aber warum nur? Hinter allem steckt eine Geschichte und die ist doch interessant und es ist interessant warum die Bauten heuer immer noch leer stehen und nicht abgerissen werden oder wieder mit Leben geweckt werden! An einem ehemaligen Stasi-Gefängnis ist nichts gruselig - das sind leider traurige Bauten, in denen die Gewalt und der Schrecken der DDR hauste und heute?! Können wir froh sein, dass es so etwas nicht mehr gibt! Da das Thema immer wieder auch Friedhöfe sind, kann ich nur klar sagen, warum so etwas so publik machen? Es sind Ruhestätten, die die Einheimischen alle kennen und da muss man keine Rundgänge darüber machen und sie als Sightseeing „vermarkten“, zumal wenn sie auch noch in verwildertem Zustand sind - schlussendlich ist das aber alles Ansichts- und Geschmackssache. Mir persönlich fehlen hier richtig gruselige Orte wie ehemalige Pestfriedhöfe (wenn wir schon über Friedhöfe sprechen), alte Mausoleen oder Orte, an denen es immer wieder mysteriöse Erscheinungen gibt bzw. geben soll. Sachsen ist voll davon! Da sind so alte, verfallene Werkhallen nicht unbedingt der Brüller. Das sind halt „Lost Places“ aber mit Grusel ist da nicht viel…

Noch zu den Fotos: hier wurde halt mal wieder der richtige Lichteinfall genutzt. So einige Bilder (wie eine vergammelte Toilette) passten jetzt nicht unbedingt zum Thema bzw. gaben null Aufschluss was daran „True Crime“ sein solle…2,5 neutrale Sterne