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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 04.07.2023

leicht verständlich erklärt, mit vielen persönlichen Erkenntnissen

Kiefer-Yoga
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Julia Reidl, unter anderem Kiefertherapeutin, Betreiberin eines Blogs sowie der App „Kiefergesundheit“ und Dozentin an einer Fachhochschule für Logopädie in Oberösterreich, hat mit diesem Buch einen Selbsthilferatgeber ...

Julia Reidl, unter anderem Kiefertherapeutin, Betreiberin eines Blogs sowie der App „Kiefergesundheit“ und Dozentin an einer Fachhochschule für Logopädie in Oberösterreich, hat mit diesem Buch einen Selbsthilferatgeber geschrieben, der sich richten soll an:
„Kieferverspannte, Knirschende und Maskengeschädigte“.

Sie erklärt sehr leicht verständlich, ich würde sogar sagen kindgerecht, beispielsweise den Aufbau des Kiefergelenkes und jede Menge Erkenntnisse, die sie im Laufe ihrer Tätigkeit als Kiefertherapeutin selber gewonnen hat, selbst aus fachfremden Gebieten wie der
Verhaltenstherapie (unter anderem nicht Ja sagen, wenn man Nein meint).
Mir selber steckt in diesem Buch zuviel allgemeine Lebensberatung, geplauderte eigene Beobachtungen statt wissenschaftlichem Hintergrund, zum Beispiel bei der Erklärung der von ihr definierten zwei Gesichtsformen markant und immer lieb. Ein markantes, eckiges Gesicht
hat man, wenn man als kleines Kind immer zurückstecken musste und die Zähne aufeinandergebissen hat – dann sind die Kiefernmuskel entsprechend trainiert und man hat halt ein verbissenes Gesicht. Das immerfreundliche Gesicht, ebenfalls verbissen, da dauerlächelnd, sieht im Kieferbereich breit und rundlich aus. Auch solche Textpassagen, in denen sie nett beschreibt, für wie blöd sie ihre Leserschaft eigentlich hält, finde ich
eher abstoßend, beispielsweise auf S. 58 liest man: „Schnarchen ist, entgegen der weitverbreiteten Meinung, keine harmlose Schlafvariante“…, ja, sehen die meisten im Umfeld der Autorin das so?

Mich persönlich hatte der Buchtitel so sehr angesprochen und ich war ausgesprochen gespannt auf den Inhalt. Ich persönlich hatte den Eindruck, mein Unterkiefer wäre zu verspannt und ich wollte daran etwas ändern; seit Kindertagen lagert meine Zunge an den Gaumen gepresst – ich habe es immer, auch vor lesen dieses Buches, Unterdruck genannt und lese nun in diesem Buch, dass dies die einzig wahre Ruhelagerung der Zunge ist, deren Einübung ausführlich dargestellt und erläutert wird. Ebenfalls bereits als Vorschulkind hatte ich eine Marotte: ich habe bewußt auf beiden Seiten gleich viel gekaut, weil ich meine Zähne gleichmäßig abnutzen wollte. Das ist für mich über Jahrzehnte ganz normale Kauroutine über die ich die ganze Zeit über nie nachgedacht habe. Ich kenne Meditationsübungen, Wechsel- und Bauchatmung, achtsames Essen, Gedanken-Stopp und die vielen anderen Übungen, die hier im Buch vorgestellt werden. Leider hat das Buch mir nicht weitergeholfen, denn anscheinend beherzige ich das alles schon seit Kindesbeinen und habe doch das Gefühl, meinem Kiefer mehr Gutes tun zu wollen. Ich knirsche nicht, beiße die Zähne so gut wie nie zusammen und wenn, bemerke ich es meistens sofort und kenne Kieferbewegungen mit denen ich sofort gegensteuern kann. Anscheinend bin ich bereits auf dem richtigen Weg. Für diejenigen, die diesen noch suchen, werden die Erläuterungen sehr
einfach beschrieben und fotoreich ergänzt, viele Tipps für unterschiedliche Lebenslagen gegeben und Übungen für Zunge und Kiefer ebenso detailreich angeleitet. Im Buch werden wirklich viele Zusammenhänge ganz einfach und leicht verständlich erklärt; besonders gefallen mir die Darstellungen von Zusammenhängen, die Verspannungen auslösen (können).

Veröffentlicht am 17.05.2023

möglichst früh lesen

Dinge, die ich am Anfang meiner Karriere gerne gewusst hätte
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Miriam Trunk beschreibt sich zunächst als überaus previligiert, auf Grund ihrer Hautfarbe, ihres Elternhauses und weiterer Faktoren. Sie erklärt in verschiedenen Kapiteln Modelle und Strukturen wie Prägung ...

Miriam Trunk beschreibt sich zunächst als überaus previligiert, auf Grund ihrer Hautfarbe, ihres Elternhauses und weiterer Faktoren. Sie erklärt in verschiedenen Kapiteln Modelle und Strukturen wie Prägung und Erziehung sowie daraus resultierende Folgen auf der Karriereleiter. Hierfür erzählt sie nicht nur Erlebnisse aus ihrem Leben, sondern auch von gut einer handvoll anderer ausgesprochen erfolgreicher Frauen, mit denen sie Solidarität oder auch so etwas wie Freundschaft verbindet. Zu jedem Thema finden sich Auszüge aus geführten Gesprächen und immer wiederkehrend damit verbunden auch angepriesene Publikationen eben dieser Gesprächspartnerinnen. Das Buch soll sich an junge Frauen richten, ihnen, so lässt der Buchtitel eindeutig erwarten, schon Hilfestellung bieten vor dem ersten Job. Ich bin mir nicht sicher, ob tatsächlich so viel Neues weitergereicht wird durch die gemachten und beschriebenen Erfahrungen der letzten Jahrzehnte der Vorgstellten und der Erkenntnis, dass Netzwerke unter Frauen hilfreich sind. Auch viele vorgestellte Modelle dürften schon in der Oberstufe in verschiedenen Kursen besprochen worden sein. Ein wenig übertrieben waren für mich auch die vielen Anglizismen und das krampfhafte Bemühen ums korrekte Gendern. Für mich haben sich da nicht wirklich neue Erkenntnisse ergeben; dafür bin ich wohl schon zu alt und habe einiges des Erzählten selber erlebt.Nach Lesen der Leseprobe hatte ich auch etwas anderes erwartet, wie beispielsweise konkrete und praktische Tipps und weniger Selbstdarstellung Stellenweise fand ich das Buch anstregend zu lesen, beispielsweise wenn immer wieder „Interviews“ mit den Immerselben und ihren genannten Büchern fetzenweise eingeflochten wurden. Für jemanden*innen, der gerade begonnen hat zu studieren, werden wahrtscheinlich verschiedene Aspekte angesprochen, die vorher noch nicht so bewusst bedacht wurden, so dass ich dieser Zielgruppe das Buch empfehlen würde.

Veröffentlicht am 01.04.2023

schöne Reise durch Südtirol

Zu Gast in Südtirol
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Das Buch lädt ein auf eine Reise durch Südtirol, wobei schöne Fotos Landstriche, Restaurantbesitzer und Köche sowie zubereitete Rezepte zeigen und schon beim Durchblättern Freude bereiten. Die Rezepte ...

Das Buch lädt ein auf eine Reise durch Südtirol, wobei schöne Fotos Landstriche, Restaurantbesitzer und Köche sowie zubereitete Rezepte zeigen und schon beim Durchblättern Freude bereiten. Die Rezepte werden allesamt gut erklärt; es finden sich herzhafte und süße Speisen. Ein guter Teil gehört zur gehobenen Gastronomie, aber es gibt auch Rezepte, die ich der gutbürgerlichen Küche zuordnen würde. Überwiegend wurden sie sehr überschaubar und formvollendet auf dem Teller angerichtet, lassen sich aber sicherlich auch in einer größeren, sättigenden Portion reichen.

Ich muss gestehen, dass ich keine besonderen Rezepte mit Südtirol in Verbindung gebracht habe und sehr neugierig auf typische Gerichte war. Es finden sich Gerichte mit Lann, Rind, Suppen, Kuchen, Süßspeisen, die zum Teil neu interpreitiert und gewürzt wurden. Klassiker wie ausgebackene Holunderblüten, Ricotta aus frischer Bergbauernmilch oder Zucchinicremesuppe oder in Italien beliebten Kutteln finden sich hier gleichermaßen und spiegel den Einfluss auf verschiedene Regionen.

Das Buch wurde insgesamt sehr hochwertig erstellt und gestaltet, bietet einen schönen Überblick über Gegenden, Restaurants und dort zubereitete Gerichte und jede Menge Ausflugsziele und Geheimtpps. Zum Nachkochen inspirieren mich allerdings nicht gerade viele der vorgestellten Gerichte.

Veröffentlicht am 28.03.2023

sehr anschaulich und leicht verständlich beschrieben

DIY im Garten
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Adam Frost stimmtzunächst auf das Thema ein, beschreibt, wie wichtig es ist, sich Zeit zu nehmen um seine maßgeschneiderten Werkstücke zu erstellen, die häufig auch aus recyceltem Material bestehen. Eine ...

Adam Frost stimmtzunächst auf das Thema ein, beschreibt, wie wichtig es ist, sich Zeit zu nehmen um seine maßgeschneiderten Werkstücke zu erstellen, die häufig auch aus recyceltem Material bestehen. Eine Übersicht der benötigten Werkzeuge für Garten und Werkeln runden dieses ab.

Die vorgestellten 25 Projekte, nach Kapiteln geordnet, umfassen Pflanzarragements in Topflandschaften, geschaffene Lebensräume für Tiere, beispielsweise Nistkästen, Insektenhotel, Vogelbad oder Krötenhaus, Mobiliar, Wasserelemente wie Bottich oder Rundteich und auch bauliche Elemente wie Sichtschutz, Feuerstelle, Hochbeet sowie Komposter. Die vorgestellten Projekte finde ich abwechslungsreich und allesamt sehr gut erklärt. Schritt-für-Schritt-Anleitungen und -Fotoreihen zeigen alles sehr leicht verständlich und anschaulich auf. Zugegeben, es sind nicht alles neue Ideen, dafür lassen sie sich aber sehr gut nacharbeiten und bieten für jeden attraktive Projekte, die gelingsicher beschrieben wurden. Mir gefallen der Ansatz, sich in seinem Garten inspirieren zu lassen und sein eigenes Werkstück zu schaffen und die vielen Tipps bei den Projekten, die genau das einem leichter machen..

Veröffentlicht am 25.03.2023

aufwändig in Szene gesetzte Bürokonzepte

Best Workspaces 2023
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Zum zweiten Mal wurden von einer Fachjury 50 Einreichungen zum Wettbewerb ausgewählt und im fotoreichen Buch „Best Workspaces 2023“ vorgestellt.

Die Lösungen sollten neben einem Arbeitsplatz auch Raum ...

Zum zweiten Mal wurden von einer Fachjury 50 Einreichungen zum Wettbewerb ausgewählt und im fotoreichen Buch „Best Workspaces 2023“ vorgestellt.

Die Lösungen sollten neben einem Arbeitsplatz auch Raum für Meetings und Kommunikation bieten und im besten Fall auch Wohlfühlen lassen. Vorgestellt werden überwiegend Großraumbüros und die Bürokonzepte fallen gar nicht so unterschiedlich und kreativ aus, wie ich vorab dachte. Es gibt reihen- und blöckweise Gruppierungen von Arbeits-/Schreibtischen, Telefonzellenarbeitsplätze, Loungecontainer, Nischen und Meetingboxen, in einem Fall einen Billardtisch, in einem anderen einen Kicker. Häufig wurde Wert auf einen Küchen- und Aufenthaltsraum gelegt, was ich nicht revolutionär sondern üblich finde. Die gezeigten Lösungen wirken allesamt sehr sachlich, nüchtern und phantasielos; mir fehlt da eindeutig etwas Charme. Für mich reichen insgesamt ein Billiardtisch, ein Kicker und drei Fotos mit einzelnen Zimmerpflanzen nicht aus um mich wohlzufühlen, obwohl das schon erklärtes Ziel war. Im letzten, dem ersten Jahrbuch „Best Workspaces“ gab es ein paar recht originelle Lösungen, was ich in diesem leider vermisst habe. Aber zum Glück sind die Geschmäcker unterschiedlich

Dieses Jahrbuch wurde wieder sehr hochwertig gestaltet, mit sehr vielen Fotos, einem kurzen Steckbrief (u.a.Bruttogrundfläche, Zahl der Angestellten) und Projektbeschreibung sowie Kommentaren der Architekten und Auftraggeber. Auch Gedanken und Schwerpunkte der jeweiligen Lösung begleiten beim Durchblättern und Lesen des Buches, das möglicherweise Inspiration für eigene Gestaltungsmöglichkeiten bereithält.