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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 29.03.2023

Wendepunkt im Leben

Siegfried
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Der Roman ist aus der Ich-Perspektive einer Ehefrau, Mutter, Schriftstellerin, Tochter geschrieben, die sich von einem Moment auf den anderen an einem Wendepunkt in ihrem Leben befindet. Lang angestaute ...

Der Roman ist aus der Ich-Perspektive einer Ehefrau, Mutter, Schriftstellerin, Tochter geschrieben, die sich von einem Moment auf den anderen an einem Wendepunkt in ihrem Leben befindet. Lang angestaute Gefühle, Ängste, Sorgen, Unzufriedenheit – all dies kommt plötzlich zum Vorschein und bringt das Leben durcheinander. Die Ich-Erzählerin ist komplett mit der Situation überfordert, weiß auch nicht, an wen sie sich wenden könnte, da ihr Stiefvater, Siegfried, der ansonsten alles für sie geregelt hat, nicht mehr zur Verfügung steht. Aus einem Impuls heraus begibt sie sich in die Ambulanz einer Psychiatrie und macht sich ihre Gedanken im Warteraum und die Wartezeit ist sehr, sehr lange, sodass sie einen Rückblick bis in ihre Kindheit schafft. Der Roman beschreibt einerseits sachlich, erzählend, lässt aber für die Leser*innen genug Spielraum für eigene Interpretationen und Gedanken. Interessant finde ich auch, dass die Ich-Erzählerin wichtige Figuren in ihrem Lebenslauf herausnimmt und beleuchtet, welchen Einfluss sie auf ihr Leben hatten und teilweise auch bis heute noch haben. Auch das Leben ihrer Mutter sieht sie im Nachhinein und mit ihrer heutigen Erfahrung aus einem anderen Blickwinkel.
Wohin ihr eigenes Leben sie führen wird, weiß sie noch nicht so genau, aber sie wird etwas an ihrer Situation verändern, nur was genau, ist noch nicht so klar. Sie ist an ihrem persönlichen Wendepunkt im Leben angelangt.
Der Schluss ist offen und lässt Raum für eigene Gedankengänge, sodass man sich auch im Nachhinein noch mit dem Gelesenen auseinandersetzen muss und das Buch nicht einfach so beiseitelegen kann.

Veröffentlicht am 29.03.2023

vergessenes Moonight

Die letzten Stunden
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Das Gemälde „Moonlight“ spielte im Leben von Beth schon immer eine bedeutende Rolle und deshalb kommt es auch an prägnanten Stellen immer wieder vor. Mir gefallen die Beschreibungen der Autorin über die ...

Das Gemälde „Moonlight“ spielte im Leben von Beth schon immer eine bedeutende Rolle und deshalb kommt es auch an prägnanten Stellen immer wieder vor. Mir gefallen die Beschreibungen der Autorin über die Kunstwerke, die Sammlerszene und das Leben von Beth als Galeristin. Obwohl sich die vier Freundinnen aus Jugendtagen geschworen haben, Freundinnen für immer zu bleiben und sich immer die Wahrheit zu sagen, ist es im Erwachsenenalter scheinbar doch nicht so einfach und jede hat ihre Geheimnisse, die im Buch nach und nach zum Vorschein kommen. Wer als Täter*in für den Mord an Beth und ihrem ungeborenem Baby in Frage kommt, wechselt sich mehrmals ab und wird ziemlich bis zum Schluss bewusst irreführend und offen gehalten, das gefällt mir sehr gut. Zwischenzeitlich gab es ein paar ruhigere Passagen, Stillstand in den Ermittlungen und Wiederholungen, aber ansonsten hat mir der Thriller sehr gut gefallen. Ich würde gerne noch weitere Bücher der Autorin aus der „Black Hall- Reihe“ lesen und hoffe auf eine baldige Fortsetzung.

Veröffentlicht am 23.03.2023

Schuld verjährt nicht

Mörderfinder – Mit den Augen des Opfers
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Der dritte Thriller der Reihe mit Max Bischoff ist ruhiger als die vorigen zwei Teile. Auch Max Bischoff selbst, der nun als Privatermittler tätig ist, hat sich charakterlich stark verändert und ist ruhiger ...

Der dritte Thriller der Reihe mit Max Bischoff ist ruhiger als die vorigen zwei Teile. Auch Max Bischoff selbst, der nun als Privatermittler tätig ist, hat sich charakterlich stark verändert und ist ruhiger und ausgeglichener geworden. Mit seiner ehemaligen Polizeirätin Keskin, die ihn in diesem Fall zu Hilfe gerufen hat, hat er eine gute Basis gefunden, sodass sie mittlerweile gut miteinander auskommen, auch wenn sie selten gleicher Meinung sind. Die Stimmung ist zuerst trügerisch idyllisch und dann bemerkt man schon, dass niemand im Dorf gerne mit Fremden spricht und schon gar nicht über die Vergangenheit, hier sind sich alle einig. Der Ermittlungsfall hat mir gut gefallen, vor allem, da die aktuellen Ereignisse tief verwurzelt mit der Vergangenheit sind und durch die Befragung der Dorfbewohner*innen in kleinen Schritten Bruchstücke ans Tageslicht kommen. Max Bischoff stellt sich sehr gut an, wie er die Befragungen führt und hat eine gute Kombinationsgabe, obwohl es am Ende zeitlich etwas knapp und brenzlig wird. Was mir nicht so gut gefallen hat, ist der übertriebene Schluss – hierbei wurde die Geschichte durch überzogene Aktionen ins Unglaubwürdige gezogen, was ich sehr schade finde.

Veröffentlicht am 22.03.2023

ziemlich gut - aber nicht perfekt

Blutmond (Ein Harry-Hole-Krimi 13)
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Harry Hole ermittelt wieder, wenn auch mit einem außergewöhnlichen Team. Natürlich zieht er das Verbotene magisch an, aber in diesem Teil gefällt er mir als Charakter viel besser als in den vorigen, da ...

Harry Hole ermittelt wieder, wenn auch mit einem außergewöhnlichen Team. Natürlich zieht er das Verbotene magisch an, aber in diesem Teil gefällt er mir als Charakter viel besser als in den vorigen, da er nicht mehr ganz so extrem und selbstzerstörerisch ist. Man merkt bei ihm eine Entwicklung und Tendenz zur Veränderung. Der Ermittlungsfall selbst zieht sich leider etwas in die Länge, viele falsche Fährten, viele Verdächtige, die dann wieder revidiert werden bis es zum Schluss endlich zum großen Aufdecken kommt. Teilweise auch etwas zu vorhersehbar für mich, aber die schrullige Ermittlertruppe tappt im Dunkeln und ist immer einen oder eher noch mehr Schritte hinterher. Sehr gut gefallen hat mir aber, dass Alexandra und Katrine in diesem Band eine größere Rolle bekommen haben und sich nicht nur von ihrer beruflichen, sondern auch von ihrer privaten Seite zeigen können.

Veröffentlicht am 19.03.2023

lässt auf eine Fortsetzung hoffen

Dämmerung für Beck
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Da es sich bereits um den dritten Teil einer Serie handelt, ist es sinnvoll die Vorgänger-Bücher zu lesen um noch mehr Lesefreude zu haben. Der Fall selbst ist in sich abgeschlossen und auch ohne Vorwissen ...

Da es sich bereits um den dritten Teil einer Serie handelt, ist es sinnvoll die Vorgänger-Bücher zu lesen um noch mehr Lesefreude zu haben. Der Fall selbst ist in sich abgeschlossen und auch ohne Vorwissen verständlich, allerdings wird es mit den Beziehungskonstellationen und Vorgeschichten schwieriger. Diesmal ist der Fall recht spannend und umfasst mehrere Handlungsstränge, die sich langsam aufbauen und am Ende zusammengeführt werden. Beck selbst zeigt sich von einer solideren Seite, er ist nicht mehr ganz so extrem und eigenbrötlerisch wie in den vorigen Teilen. Schade, dass Cleo gerade auf Elternzeit ist und diesmal nur sehr kurz vorkommt, ihren Charakter habe ich als Bereicherung und Kontrast zu Beck sehr gut gefunden.
Das Ende mit offenem Ausgang hat mir sehr gut gefallen, da es Raum für Spekulationen lässt und zudem auch noch einen Ausblick darauf gibt, dass es einen Folgeteil geben wird.