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Veröffentlicht am 18.07.2018

Ein wundervolles Debüt

Wenn die Sterne Schleier tragen
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Inhalt:

Cecilia wird von vielen jungen Mädchen beneidet, denn sie soll den Kronprinzen von Europa heiraten und Königin werden. Doch ganz so glücklich ist die 18jährige darüber nicht, hat sie Noran doch ...

Inhalt:

Cecilia wird von vielen jungen Mädchen beneidet, denn sie soll den Kronprinzen von Europa heiraten und Königin werden. Doch ganz so glücklich ist die 18jährige darüber nicht, hat sie Noran doch das letzte Mal als Kind gesehen und weiß damit so gar nichts über ihn.

Zu ihrer Erleichterung stellt sich aber heraus, dass der Kronprinz ein sehr charmanter, aufmerksamer und noch dazu gutaussehender junger Mann ist. Doch nicht nur er, auch sein Bruder Elias ist durchaus anziehend und übt auf Cecilia einen gewissen Reiz aus.

Die Zeit im Palast wird für die junge Frau zu einer richtigen Zerreißprobe, als sie zwischen die beiden Männer gerät und zusätzlich auch noch eine Exfreundin von Noran auftaucht. Im Hintergrund braut sich jedoch etwas zusammen, das noch viel größer ist, als all die Intrigen, die im Palast gesponnen werden und Cecilia ist mittendrin … .

Meine Meinung:

Als mir das Buch als Rezensionsexemplar angeboten wurde, war ich sehr überrascht, da ich bis dahin noch nie etwas von diesem gehört hatte. Doch sowohl das Cover, als auch der Klappentext haben mich richtig neugierig gemacht und ich wollte es unbedingt lesen.

Das Buch beginnt mit einem Prolog, der aus der Sicht eines der Prinzen erzählt ist. Das Schöne daran ist jedoch, dass man nicht weiß, ob es Kronprinz Noran ist, der über seine Gefühle zu Cecilia spricht oder sein Bruder Elias. Dieser Prolog macht die Geschichte also gleich nochmal etwas spannender.

Danach begleitet man Cecilia und ihre Familie auf den Weg in den Palast, um ihren Zukünftigen kennenzulernen. Sofort erfährt man, dass die junge Frau sehr wenig von diesen Plänen hält. Sehr gut gefiel mir, dass sie nicht nur Bedenken hatte, weil sie einen fast Fremden heiraten soll, sondern auch wegen der Verantwortung, die es mit sich bringt, Königin zu sein. Da die Geschichte bis auf den Prolog und den Epilog aus der Sicht von Cecilia erzählt wird, kann man sich sehr gut in die junge Frau hineinversetzen und ihre Gefühle nachempfinden. Das gelang mir jedoch nicht immer. Je länger Cecilia im Palast verweilt, desto mehr veränderte sie sich in meinen Augen. Sie wurde immer egoistischer und machte sich teilweise nur noch sehr wenige Gedanken um andere. Ehrlich gesagt, weiß ich nicht, ob das von der Autorin so gewollt ist, denn irgendwie würde es zur Situation im Palast passen. Ich bin gespannt, wie sich das in den Folgebänden noch weiter entwickeln wird.

Obwohl ich eine zeitlang echt die Nase voll hatte von Dreiecksgeschichten, hat mich diese hier überhaupt nicht gestört. Im Gegenteil, ich fand die beiden jungen Männer sehr interessant und auch sehr gegensätzlich. Das machte es für mich sehr spannend, wobei ich mich eigentlich schnell für eine Seite entschieden habe. Noran war mir einfach „zu nett“ und seine Motive für mich nicht wirklich greifbar. Da konnte mich Elias mit seiner offenen und frechen Art eher für sich gewinnen. Anna Nigra gelingt es aber sehr gut die beiden Männer mit Cecilia in Beziehung zu bringen und ihren inneren Zwiespalt darzustellen. Ich war mir selbst überhaupt nicht sicher, für welchen der beiden sich die Protagonistin am Ende entscheiden wird und auch am Ende des Buches bin ich nicht schlauer. Es ist immer noch alles offen.

Etwas Schwierigkeiten hatte ich anfangs mit dem Weltenentwurf. Ich konnte nicht so recht einordnen, in welcher Zeit wir uns befinden und welche Regeln herrschen. Anfangs machte es den Anschein, als wären wir im Hier und Jetzt, aber einfach in einer fiktiven Welt und dann war doch wieder alles anders. Ich hätte gerne zu Beginn schon etwas mehr Informationen gehabt, die aber erst nach und nach kommen. Je länger ich las, desto besser fand ich mich jedoch zurecht und konnte die Geschichte dann auch mehr genießen. Überhaupt entfaltete sich nach und nach ein richtiger Lesesog bei mir. Ich bin ja ein kleiner Fan von Intrigen und Geheimnissen und versuche gern, die Rätsel zu lösen. Und dieses Buch ist voll davon. Doch am Ende erfährt man dann, dass es in dieser Geschichte nicht nur um hübsche Kleider und charmante Prinzen geht, denn hier wartet in den Folgebänden noch etwas viel Größeres auf uns und genau darauf freue ich mich auch unglaublich.

Ein fieser Cliffhanger am Ende und ein Epilog aus Sicht eines der Prinzen trieben mich fast an den Rande der Verzweiflung, weil ich jetzt wieder warten muss, bis ich erfahre, wie es mit Cecilia, Noran und Elias weitergeht. Ich werde mich auf jeden Fall auch sofort wieder in das nächste Abenteuer stürzen.

Fazit:

„Cecilia – Wenn die Sterne Schleier tragen“ ist ein Buch ganz genau nach meinem Geschmack. Obwohl Dreiecksgeschichten mittlerweile eher unbeliebt sind, konnte mich diese hier richtig begeistern, wobei ich mich schnell für eine Seite entschieden hatte. Auch die Intrigen und Geheimnisse waren von der Autorin sehr gut inszeniert und machten die Story richtig spannend. Am Ende jedoch nimmt das Buch noch einmal eine ganz andere Wendung, die zeigt, dass in dieser Trilogie noch viel mehr steckt, als nur hübsche Kleider und charmante, gutaussehende Prinzen. Ich freu mich auf alles, das noch von Anna Nigra kommt.

Von mir bekommt das Buch 4,5 Punkte von 5.

Veröffentlicht am 20.05.2018

Ein wunderschönes Sommerbuch, dessen Geschichte mich sehr berührt hat

Zwischen dir und mir das Meer
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Inhalt:

Lena führt ein bescheidenes Leben auf Amrum. Sie arbeitet in einem Hospiz, bastelt Schmuck aus Meerglas und lebt bei ihrem Vater und ihrer Großmutter.

Als Matteo in ihr Leben tritt, wird dieses ...

Inhalt:

Lena führt ein bescheidenes Leben auf Amrum. Sie arbeitet in einem Hospiz, bastelt Schmuck aus Meerglas und lebt bei ihrem Vater und ihrer Großmutter.

Als Matteo in ihr Leben tritt, wird dieses aber gehörig durcheinandergewirbelt. Nicht nur, dass Lena sich sofort in seinen meergrünen Augen verliert, nein, er hat auch noch Fotos von ihrer italienischen Mutter dabei.

Diese ging eines Tages schwimmen und kehrte nie zurück. Niemand weiß, wieso sie als junge Frau aus Italien verschwand und nie zurückgekehrt ist.

Lena macht sich gemeinsam mit ihrer Schwester auf die Reise an die Amalfiküste, um der Vergangenheit ihrer Mutter nachzuspüren und um den jungen Mann wiederzusehen, der ihr einfach nicht mehr aus dem Kopf geht … .

Meine Meinung:

Ich liebe die Bücher von Katharina Herzog / Katrin Koppold und musste natürlich auch ihr neuestes sofort lesen.

Zu Beginn findet man sich im Jahr 1972 wieder und lernt Mariella, Lenas Mutter, als Kind kennen und erlebt, wie sie ihre beste Freundin kennenlernt. Ich liebe Geschichte, die direkt in die Vergangenheit eintauchen, so dass man beide Protagonisten hautnah kennenlernen kann. Mariella gefiel mir auch sofort sehr gut. Sie ist ein quirliges kleines Mädchen, das noch nichts von den Sorgen der Erwachsenen weiß und unbeschwert in den Tag hineinlebt. So beginnt das Buch mit einer Leichtigkeit, die mir sofort sehr gut gefallen hat.

Danach lernt man Lena kennen, die ein sehr bescheidenes Leben führt. Sie hatte meinen größten Respekt für ihren Job im Hospiz, den sie mit sehr viel Leidenschaft macht. Trotzdem fragte ich mich, wieso sie so wenig von ihrem eigenen Leben erwartet. Was steckt dahinter, dass sie nicht „mehr“ möchte? Ich war wirklich gespannt, ihre Geschichte zu hören, denn wenn man Katharina Herzogs Bücher kennt, weiß man, dass immer mehr dahinter steckt.

Auch die Beziehung zwischen den Schwestern und die Gegensätze dieser fand ich sehr interessant. Darin steckt wirklich einiges an Potenzial und ich weiß aus eigener Erfahrung, dass Schwestern wirklich sehr unterschiedlich sein und trotzdem eine sehr innige Beziehung haben können.
Etwas enttäuscht war ich jedoch, als Matteo in Lenas Leben auftaucht. Mir ging es viel zu schnell, dass Lena sich in den Protagonisten verliebt hat. Klar gibt es Liebe auf den ersten Blick und man findet den anderen vielleicht sofort anziehend, aber mir war es etwas too much und ging mir einfach zu schnell. Ich bin absolut kein Fan von solchen Liebesgeschichten, die viel zu schnell viel zu tief gehen.

Als Lena und Zoe schließlich nach Italien reisen, war ich total begeistert von dem Buch. Ich liebe die Landschaftsbeschreibungen von Katharina Herzog. Man merkt in jedem Satz, dass sie selbst an all diesen Orten war und diese Sehenswürdigkeiten selbst besichtigt hat. Es macht so Spaß gemeinsam mit den Protagonisten all diese Momente zu erleben und diese wundervollen Orte zu besuchen. Da kommt bei mir jedes Mal richtiges Urlaubsfeeling auf und ich würde am liebsten sofort meine Koffer packen. Hach, ich hätte so gerne auch in der Sonne am Strand relaxt oder Fisch und Limoncello genossen. Einfach zauberhaft.

Abwechselnd taucht man in Mariellas Vergangenheit ein oder besucht Lena und Zoe auf ihrer Reise. Dabei erfährt man immer mehr von dem großen Ganzen, von Mariellas Beweggründen, ohne dabei zu ahnen, was wirklich hinter allem steckt. Katharina Herzog gelingt es wirklich sehr gut, ihre Leser bis zum Ende im Dunkeln zu lassen und ihn schließlich richtig zu überraschen. Ich hätte jedenfalls nie geahnt, was Mariella dazu bewogen hat, Italien zu verlassen und nie wieder zurückzukehren. Die Autorin hat mich wirklich sehr gerührt mit ihrer Geschichte. Es hat mich ehrlich gesagt sehr traurig, aber auch wütend gemacht, was damals passiert ist und ich habe sogar ein paar Tränen vergossen, so sehr berührten mich Mariellas Schicksal und auch ihre Entscheidungen.

Fazit:

Ich weiß schon, wieso Katharina Herzogs Bücher für mich ein absolutes Muss sind. Mit viel Liebe und Leidenschaft beschreibt sie Orte und ihre besondere Magie, so dass ich jedes Mal richtig Fernweh bekomme, weil ich diese so gerne mit eigenen Augen sehen würde. Die Geschichte von Mariella hat mich tief berührt. Ihr Schicksal machte mich sowohl wütend, als auch traurig und ihre Entscheidungen haben mich zum Weinen gebracht.

Dieses Buch ist nicht nur ein wunderschönes Sommerbuch mit Urlaubsfeeling pur, sondern auch eine Geschichte, die ans Herz geht und mich tief berührt hat.

Von mir bekommt das Buch 4,5 Punkte von 5.

Veröffentlicht am 26.01.2018

Eine wundervolle Märchenadaption

Der Fluch der sechs Prinzessinnen (Band 2): Blütenzauber
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Inhalt:

"Kennt ihr das Schloss über den Wolken? Das Schloss, in welchem ein verwunschenes Biest wohnt? Und die Geschichte der Schönen, die sein Herz zu erweichen vermag?
Gefangen in einem Raum, der zu ...

Inhalt:

"Kennt ihr das Schloss über den Wolken? Das Schloss, in welchem ein verwunschenes Biest wohnt? Und die Geschichte der Schönen, die sein Herz zu erweichen vermag?
Gefangen in einem Raum, der zu ebendiesem Schloss gehört, erwacht Prinzessin Tatjana. Der einzige Hinweis darauf, wie sie ihren Fluch brechen und wieder auf die Erde zurückkehren kann, ist ein Wort. Doch dieses ist eng mit dem Schicksal des Biests verwoben und lautet: Blütenzauber."

(Quelle: http://www.sternensand-verlag.ch/bluetenzauber-regina-meissner.html)


Nachdem ihre Stiefmutter Tatjana verflucht hat, wacht diese in einem Zimmer im Schloss über den Wolken auf. Dort gefangen muss sie bald erkennen, dass sie nicht die einzige ist, deren Leben durch einen Fluch verändert wurde.

Auch der König und die Dienstboten kämpfen mit einem schweren Schicksal. Doch als Tatjana im Schloss auftaucht, bleibt nichts, wie es war. Fest entschlossen, ihren Fluch zu brechen, lässt sie sich auch von dem unnahbaren Biest nicht abschrecken, vor allem nicht, als sie erfährt, dass ihre Erlösung durch den Blütenzauber eng mit der des Schlossherrn verbunden ist.


Meine Meinung:

Nach „Schwanenfeuer“ wollte ich unbedingt auch den zweiten Teil dieser Märchenreihe lesen, um zu erfahren, wie es mit den Schwestern weitergeht und ob auch Tatjana ihren Fluch brechen kann. Außerdem gehört „Die Schöne und das Biest“ zu meinen Lieblingsmärchen und ich war gespannt, was Regina Meißner daraus gemacht hat.

Das Buch beginnt damit, dass Tatjana wieder einmal in ihrem Zimmer aufwacht, das abgeschlossen ist. Durch den Blick aus dem Fenster hat sie gesehen, dass sie sich in einem Schloss in den Wolken befindet. Etwas seltsam fand ich es anfangs, dass sie schon länger in diesem Zimmer eingesperrt ist, dass sie nie raus kann, aber auch keinen Hunger und Durst oder andere Bedürfnisse verspürt. Ich denke, so hat die Autorin versucht an Band 1 anzuknüpfen und die Zeit, die dadurch vergangen ist zu erklären. Zum Glück bleibt das nicht lange so und Tatjanas Tür öffnet sich, so dass sie das Schloss erkunden und die Dienerschaft kennenlernen kann.

Anfangs scheint Tatjana etwas oberflächlich und arrogant zu sein, aber ich hatte sofort das Gefühl, dass mehr hinter dieser Fassade steckt und fand sie zwar nicht sofort sympathisch, habe sie jedoch gerne begleitet. Je tiefer man schließlich in die Geschichte eintaucht, desto besser gefiel mir die Protagonistin. Sie ist taff und geht ihren Weg. Im Grunde lässt sie sich nicht einsperren (Wortspiel! :D) und auch nicht unterkriegen. Tatjana ist in meinen Augen eine starke junge Frau, die sehr gut in unsere Zeit passt, als Prinzessin aber manchmal etwas zu „modern“ denkt. Mich hat das jedoch gar nicht so sehr gestört. Wieso nicht mal eine moderne Prinzessin?

Auch Lucien, oder das Biest, ist zu Beginn nicht der große Sympathieträger. Mir erschien er teilweise als zu grausam. Im Original wird er ja vor allem wegen seiner Oberflächlichkeit verflucht und ist im Grunde gar nicht so böse. Doch dieses Biest hier, puh, das war mir manchmal schon etwas too much und ich dachte, den kann man nicht lieb gewinnen. Dafür hat er zu schreckliche Dinge getan und die Erklärung, die man nach und nach für sein Handeln bekommt, waren mir auch etwas zu oberflächlich. Trotz allem hat es die Autorin Regina Meißner geschafft, mich für ihr Biest zu begeistern. Ja, diese Protagonisten sind alles andere als perfekt, aber sie entwickeln sich toll und man kann sie trotzdem gern haben und mit ihnen mitfiebern.

Besonders gut gefiel mir der Verlauf der Geschichte. Auch, wenn es meiner Meinung nach etwas zu lange dauert, bis Tatjana auf das Biest trifft, konnte ich ab der Mitte des Buches richtig in der Geschichte abtauchen. Anders als in „Schwanenfeuer“ hat diese nämlich einen deutlichen roten Faden, der sich hindurchzieht. Die beiden Protagonisten arbeiten gemeinsam an der Lösung ihres Fluches und es passiert nicht ständig irgendetwas anderes, sondern alles passt perfekt zu dieser Geschichte. Die Idee mit dem „Blütenzauber“ selbst fand ich auch richtig schön gelöst.

Am Ende hat mich Regina Meißner dann wirklich überrascht. Ich bin ja ein richtiger Fan von außergewöhnlichen Enden und dieses gehört sicher in diese Kategorie. Trotzdem denke ich, dass die Autorin damit nicht alle ihre Leser glücklich macht, aber da es nicht der letzte Band dieser Märchenreihe ist, wird es vielleicht auch noch nicht das Ende von Tatjanas Geschichte sein.

Fazit:

Obwohl Regina Meißner mit „Blütenzauber“ die Story von der Schönen und dem Biest nicht neu erfindet, war ich doch richtig begeistert. Die Protagonisten sind zwar alles andere als perfekt, doch gerade das lässt ihnen Raum zur Entwicklung und man kann sie trotzdem durchaus liebgewinnen. Auch der Verlauf der Geschichte gefiel mir viel besser, als bei „Schwanenfeuer“, da er einen deutlichen roten Faden aufweist und ein paar schöne Ideen umgesetzt werden. Das Ende ist richtig außergewöhnlich, wird aber sicher nicht jeden zufriedenstellen. Doch wer weiß, ob das wirklich schon das absolute Ende ist ;)

Von mir bekommt das Buch 4,5 Punkte von 5.

Veröffentlicht am 14.01.2018

Mehr als nur eine Story über eine Casting-Show

The Blinds
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Inhalt:

Ich hatte keine Chance
Aber ich tat es
Ich war hier

Geheimnisse sind kein Fremdwort für Riley. Ihre Kindheitsträume hat sie längst begraben. Doch dann bietet sich ihr die Chance, an der bekanntesten ...

Inhalt:

Ich hatte keine Chance
Aber ich tat es
Ich war hier

Geheimnisse sind kein Fremdwort für Riley. Ihre Kindheitsträume hat sie längst begraben. Doch dann bietet sich ihr die Chance, an der bekanntesten Fernsehshow des Landes teilzunehmen - den Blinds. Und plötzlich rücken all diese Träume in greifbare Nähe ...

Riley ist in den Randbezirken groß geworden. Dort ist das Leben ein einziger Kampf. Doch sie hat die Chance diesem Leben zu entfliehen: Die Teilnahme an den Blinds – eine Fernsehshow, bei der es um Geheimnisse geht.

Und Geheimnisse hat Riley genug. Doch reichen diese aus, um weiterzukommen und vielleicht sogar zu gewinnen?

Ein Leben im Zentrum – ein Traum für jeden Menschen. Ein Traum, der für Riley jedoch nur wahr werden kann, wenn sie ihr größtes Geheimnis in den Randbezirken zurücklässt … .

Meine Meinung:

Ich muss gestehen, ich bin ja schon ein kleiner Fan von „Castingshows“, vor allem in Buchform, deswegen wollte ich „The Blinds“ auch unbedingt lesen.

Zu Beginn lernt man Riley in ihrer gewohnten Umgebung kennen – ihrer Wohnung in den Randbezirken. Dort erlebt man hautnah mit, wie hart, das Leben dort ist, ohne jedoch die genauen Umstände zu kennen. Trotzdem mochte ich die Protagonistin von Anfang an. Sie zerfließt nicht in Selbstmitleid, sondern versucht einfach, ihr Leben so gut es geht zu leben. Es gibt Menschen, die aus schwierigen Situationen gestärkt hervorgehen und genauso einen Eindruck hatte ich von Riley. Über die Familiensituation der Protagonistin lässt uns die Autorin jedoch anfangs noch sehr im Dunkeln und ich war gespannt darauf, dieses Geheimnis zu lüften und tiefer in Rileys Leben und ihre Vergangenheit einzutauchen.

Gleich zu Beginn erhält sie auch sofort die Einladung zu den Blinds. Wie genau diese Fernsehshow aussieht, erfährt man eigentlich nicht. Nur, dass es im Anfangsstadium der Show wohl darum ging, Geheimnisse der Teilnehmer aufzudecken. Wie das geht und was die „Talente“ tun müssen, dazu gibt es keine Erklärungen. Erst während die Show läuft, werden die Aufgaben nach und nach enthüllt, wobei mir nicht immer klar war, wozu die Aufgaben dienen sollten und was denn der Sieger haben muss, um gegen die anderen Teilnehmer zu bestehen. Hier hätte ich mir ehrlich gesagt etwas mehr Informationen gewünscht. Worum genau geht es, was ist das Ziel und was bringt es den Coaches? Mir hat irgendwie ein bisschen die Struktur gefehlt.

Auch die übrigen Teilnehmer bleiben stark im Hintergrund. Zu Beginn erfährt man kaum etwas von ihnen. Ich hätte ehrlich gesagt mit etwas mehr Konkurrenzkampf und Gezicke gerechnet und freute mich auch ein bisschen darauf, weil das ja eigentlich das ist, was Castingshows so spannend und anziehend macht. Damit lässt sich die Autorin jedoch sehr viel Zeit. Erst am Ende des Buches gibt es neben Riley ein paar andere, die sich durch ihre Taten einen Namen machen. Das lässt mich hoffen, dass es im zweiten Band etwas „heißer“ hergeht ;)

Mit „heißer“ könnte man auch die Liebesgeschichte meinen, die sich schön langsam entwickelt, was mal echt ziemlich überraschend ist. Ich mochte das Tempo jedenfalls sehr gerne und obwohl es natürlich auch alles nicht so einfach zwischen den Liebenden ist, gibt es doch nicht dieses ständige Hin und Her, das schnell mal nervt. Hach ja, ich konnte die Lovestory wirklich genießen und bin ein echter Fan dieses Pärchens.

Sehr gut gefiel mir auch, dass die Geschichte nicht alleine bei der „oberflächlichen“ Castingshow bleibt, denn es steckt doch viel mehr hinter dem Ganzen, als man zu Beginn vielleicht denkt. Hier baut Emma Marten nach und nach Informationen ein, die sich zum Ende hin immer weiter verdichten, so dass die Geschichte am Ende komplexer werden könnte. Ich finde die Richtung, die sie einnimmt jedenfalls toll und freu mich schon jetzt auf die Fortsetzung.

Fazit:

„The Blinds – Es ist ein Spiel. Also spiel!“ ist ein tolles Buch über eine spannende Castingshow. Zwar hätte ich mir mehr Informationen über die Hintergründe und auch mehr Zickenterror gewünscht, doch dafür überrascht die Autorin damit, dass mehr hinter der Geschichte steckt, als man zu Beginn denkt. Auch die Liebesgeschichte gefiel mir trotz einiger üblicher Klischees richtig gut, so dass ich mich jetzt schon sehr auf die Fortsetzung freue.

Von mir bekommt das Buch 4,5 Punkte von 5.

Veröffentlicht am 09.05.2023

Anfangs schwierig, doch dann hat es mich doch noch gepackt

Die Pfirsichblütenschwestern
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Meine Meinung:

Wir steigen damit ins Buch ein, dass die Mutter der drei Protagonisten Selbstmord begangen hat und da sie noch Kinder sind, werden sie unter den Geschwistern der Mutter aufgeteilt. Ich ...

Meine Meinung:

Wir steigen damit ins Buch ein, dass die Mutter der drei Protagonisten Selbstmord begangen hat und da sie noch Kinder sind, werden sie unter den Geschwistern der Mutter aufgeteilt. Ich konnte mir gar nicht vorstellen, wie schlimm das für die drei sein muss, plötzlich sind sie Waisen und werden auch noch auseinander gerissen. Trotzdem muss ich gestehen, dass mich anfangs das Buch nicht so recht packen konnte. Ich hatte noch nicht wirklich einen Draht zu den Protagonisten und habe deswegen nicht so recht mit ihnen mitfühlen können.

Doch je länger ich las, desto mehr erfuhr ich über die drei Geschwister und bin tiefer in ihre Leben eingetaucht. Dabei hatte ich am meisten Mitleid mit Lorenz. Er hat es von allen am härtesten getroffen und ich konnte nicht verstehen, dass sich die beiden junge Frauen, die so viel älter sind, als er, nicht um ihn gesorgt haben. Seine Entwicklung hat mir tatsächlich am meisten Sorgen bereitet und mich sehr berührt. Es zeigt, wie sich Gewalt im Leben eines jungen Menschen auf dessen Zukunft auswirken kann. Mich hat es richtig erschreckt, wie aus dem ruhigen, zurückgezogenen und sensiblen Jungen, ein junger Mann werden konnte, der freiwillig in den Krieg zieht, um dort anderen wehzutun. Aber gleichzeitig muss ich gestehen, dass es Susanne Morel wirklich sehr gut gelungen ist, die Entwicklung authentisch zu schildern und die Sicht des Jungen an die Leser zu vermitteln.

Pauline war für mich tatsächlich am wenigsten greifbar. In meinen Augen jammert sie auf hohem Niveau. Sie muss zwar in ein fremdes Land, aber dort geht es ihr wirklich nicht schlecht und sie bekommt eine sichere Zukunft auf dem Silbertablett serviert. Natürlich ist die Sache mit der Hochzeit nicht wirklich schön, aber ich denke, sie hätte da eine andere Wahl gehabt, wenn sie nur etwas mutiger gewesen wäre. Stattdessen lässt sie alles über sich ergehen und ergibt sich dann im Selbstmitleid. Ich konnte tatsächlich viele ihrer Handlungen nicht verstehen und mochte sie von den dreien am wenigsten.

Konstanze scheint dagegen das große Los gezogen zu haben. Sie darf in ihrer Heimat bleiben und dort sogar das machen, was sie am liebsten macht: malen. Konstanze mochte ich von den dreien am liebsten und habe sie sehr gerne begleitet. Sie hat eine ganz besondere Beziehung zu Pauline, die jedoch auf eine harte Probe gestellt wird.

Tatsächlich hat es mir nach kurzen Einstiegsschwierigkeiten großen Spaß gemacht, die drei Geschwister auf ihren verschiedenen Lebenswegen zu begleiten. Ihr Schicksal hat mich berührt, vor allem, die Ereignisse während des Zweiten Weltkrieges. Obwohl das Buch in der dritten Person geschrieben ist, tauchen wir in die Gedanken- und Gefühlswelt der Protagonisten ein und können mit ihnen fühlen und mitfiebern. Über die Jahre erleben wir live die Entwicklung der Personen mit und können uns unsere eigenen Gedanken zu den Ereignissen und Handlungen machen. Dabei wartet die Autorin auch mit so mancher Überraschung auf und konnte mich damit wirklich begeistern. Das Ende war für mich rund und hat das Buch schön abgeschlossen.

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