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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 21.05.2023

Nicht auszuhalten

Siegfried
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Eine Frau und Mutter fährt eines morgens in die Notaufnahme der Psychiatrie, um ihren Problemen zu entfliehen. In Rückblenden in ihre Kindheit erfährt man nach und nach, woraus ihre Probleme eventuell ...

Eine Frau und Mutter fährt eines morgens in die Notaufnahme der Psychiatrie, um ihren Problemen zu entfliehen. In Rückblenden in ihre Kindheit erfährt man nach und nach, woraus ihre Probleme eventuell resultieren.

Die Story klang wirklich interessant und der Anfang las sich auch recht vielversprechend. Allerdings hat sich dieser Eindruck nach der ersten Rückblende komplett geändert.

Die Figuren waren einfach unerträglich, sowohl die namenlose Hauptfigur als auch ihre Mutter, Stiefvater und Großmutter Heidi (die natürlich nicht Großmutter oder geschweige denn Oma genannt werden möchte).

Die Rückblenden ufern zu sehr aus, dadurch verliert die Story schnell an Drive und Spannung.

Der Umgang der Figuren miteinander waren dabei so unmöglich, dass ich nach 100 Seiten abbrechen musste. Ich hätte dem Buch gerne eine Chance gegeben, aber auch ich habe meine Grenzen.

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Veröffentlicht am 21.05.2023

Ohne alles

Ohne mich
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Die namenlose Ich-Erzählerin (die für meinen Geschmack ziemlich viel Ähnlichkeit mit der Autorin aufweist) hat jung geheiratet und sich nach nur einem Jahr auch jung wieder getrennt. Hautnah darf man als ...

Die namenlose Ich-Erzählerin (die für meinen Geschmack ziemlich viel Ähnlichkeit mit der Autorin aufweist) hat jung geheiratet und sich nach nur einem Jahr auch jung wieder getrennt. Hautnah darf man als Leser das erste Jahr nach der Trennung mitverfolgen und erleben wie die Frau dieses einschneidende Erlebnis verarbeitet.

Ich weiß wirklich nicht, was ich von diesem Roman erwartet habe, aber die Erwartungen wurden noch kräftig unterwandert.

Esther Schüttpelz hat eine Folge an Belanglosigkeiten aneinandergereiht, verbunden durch massiven Alkohol- und Drogenkonsum. Anfangs konnte mich ihr Schreibstil noch ein wenig begeistern, aber auch eine gute Form kann nicht vollkommen über mangelnden Inhalt hinwegtrösten.

Ja, es geht um eine junge Frau, die offensichtlich mit Depressionen zu kämpfen hat. Man sieht leider hautnah, wie man mit solch einer psychischen Erkrankung nicht umgehen sollte.

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Veröffentlicht am 12.12.2022

Nicht sehr heldenhaft

Ich verliebe mich so leicht
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An Herve le Tellier kommt man ja zur Zeit kaum vorbei, nachdem sein Debut "Anomalie" dermaßen eingeschlagen ist. Allein deswegen wollte ich seinen neuen Roman unbedingt lesen.

Aber was sag ich Roman? ...

An Herve le Tellier kommt man ja zur Zeit kaum vorbei, nachdem sein Debut "Anomalie" dermaßen eingeschlagen ist. Allein deswegen wollte ich seinen neuen Roman unbedingt lesen.

Aber was sag ich Roman? Mehr als eine Kurzgeschichte ist es leider nicht geworden. Diese ist schnell gelesen und noch schneller beschrieben:

Der Held fliegt von Paris nach Schottland um seine Geliebte, die Heldin, zu treffen. Er verzehrt sich vor Liebe zu ihr, sie- nun ja- leider eher weniger. Was dann geschieht überlasse ich mal der Fantasie, sonst müsste man das Buch nicht mehr lesen.

Der Schreibstil ist interessant und stringent, wodurch man förmlich durch das Buch gezogen wird. So sind die knapp 100 Seiten schnell gelesen. Allerdings verfliegt der Eindruck auch ebenso schnell wieder.

Der Autor schafft es nur schwer, die Gefühle zu transportieren, denen sein Held ausgesetzt bzw von denen er herumgeschleudert wird.

Irgendwie fühlte sich das Ganze leider ziemlich belanglos an und bekommt deshalb keine Empfehlung von mir.

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Veröffentlicht am 05.12.2022

Enttäuschende (Titel-)Heldin

Elektra, die hell Leuchtende
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Ein griechisches Drama aus Sicht der beteiligten Frauen geschildert zu bekommen, klingt verlockend. In den bekannten Werken werden diese Schlachten immer aus Sicht der Helden erzählt, die Frauen sind reine ...

Ein griechisches Drama aus Sicht der beteiligten Frauen geschildert zu bekommen, klingt verlockend. In den bekannten Werken werden diese Schlachten immer aus Sicht der Helden erzählt, die Frauen sind reine Randfiguren oder Kriegstrophäen, im schlimmsten Falle der Grund für eine Auseinandersetzung. Was Helena über die Schlacht von Troja dachte oder welche (Ehe-)Frauen um die Krieger der verhassten Griechen gebangt haben, darüber sollte dieses Buch einen Einblick geben.

Im Fokus stehen Klytämnestra, Frau von Agamemnon und Schwester von Helena, sowie ihre Tochter Elektra, die die Heimkehr des geliebten Vaters ersehnt. Auf trojanischer Seite schildert Kassandra die Eindrücke der Schlacht.

Wer weiß, ob meine Meinung genauso ausgefallen wäre, hätte ich nicht in letzter Zeit einige Bücher mit griechischem Mythologie-Background gelesen. So aber hat Jennifer Saint das Pech, mit anderen Autorinnen verglichen zu werden, die ihren Job wesentlich besser gemacht haben.

Einerseits ist es ein kluger Kniff, die Geschichte zwischen den drei Frauen aufzuteilen. Die Wechsel zwischen den verschiedenen Erzählungen erhöhen zu einem gewissen Grad die Spannung und bieten die Möglichkeit, die unterschiedlichen Charaktere der Frauen näher zu beleuchten.

Leider rückt gerade die titelgebende Elektra viel zu sehr in den Hintergrund und zeigt wenig hell Leuchtendes. Auch die anderen beiden Frauen wirken enttäuschend blass und nicht immer stark. Vielleicht liegt das auch daran, dass sie nicht immer kluge oder nachvollziehbare Entscheidungen treffen.

Am schwierigsten für mich ist allerdings der Schreibstil. Das Buch hätte locker um 100 Seiten kürzer ausfallen können, würde sich die Autorin nicht so gerne in Wiederholungen verlieren. Einerseits ist es schön, dass sie der Gefühls- und Gedankenwelt ihrer Figuren so viel Raum gibt. Andererseits hat man deren haltung irgendwann auch mal verstanden und müsste sie nicht zum zehnten Mal ausgeführt bekommen.

Fazit:
Die Idee ist super, die Umsetzung könnte besser sein.

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Veröffentlicht am 23.10.2022

Verschenktes Potential

Freiheitsgeld
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Wer würde nicht gerne mal einen Blick in die Zukunft werfen und ein Deutschland in 40 Jahren erkunden? Der in diesem Genre eigentlich erfahrene Autor hat einen Versuch gewagt, der leider nicht viel mehr ...

Wer würde nicht gerne mal einen Blick in die Zukunft werfen und ein Deutschland in 40 Jahren erkunden? Der in diesem Genre eigentlich erfahrene Autor hat einen Versuch gewagt, der leider nicht viel mehr als genau das darstellt.

In Deutschland wurde vor Jahren das Freiheitsgeld eingeführt. Roboter übernehmen mittlerweile die meisten Arbeiten und machen Jobs seitdem in großen Teilen obsolet. Den Menschen fehlt mehr und mehr der Lebenssinn. Und als auch noch der Vater des Freiheitsgeldes tot aufgefunden wird, werden langsam Zweifel laut- zumindest beim Leser.

Klingt eigentlich spannend? Könnte es auch wirklich sein: der Roman bietet einiges an Potential, Eschbach wirft einige interessante Ansätze in den Raum. Leider schafft er es aber nicht, die vielen Ideen zu einem überzeugenden Plot zu stricken. An vielen Stellen wirkt das Ganze gekünstelt, übertrieben.

Dazu bringt er noch eine Vielzahl an Figuren in Stellung, deren Erscheinen oft eher unnötig wirkt, sie bieten kaum Mehrwert für die Story.

Zudem hat Eschbach hier ein paar wirklich altbackene Klischees verbaut, die angesichts des futuristischen Plots einfach nicht überzeugen können.

Der stellenweise Sexismus und die übertrieben körperlichen Szenen schreien beinahe nach "altem weißen Mann", dass es schon fast komisch wirkt. Eigentlich ist es aber nur traurig, denn darüber verliert der Plot an Drive und gipfelt in einem enttäuschenden Finale.

Insgesamt hat man das Gefühl, dass diesem Roman einfach noch etwas Überarbeitung und Inspiration gefehlt hat. Eschbach kann es eigentlich besser, das haben seine bisherigen Bücher oft genug bewiesen.

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