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Veröffentlicht am 04.07.2023

✎ Stephen & David Flynn - The Veg Box

The Veg Box
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Ich hatte mich sehr auf dieses Kochbuch gefreut, denn die meisten Gemüsearten darin mag ich und ich erhoffte mir Inspirationen für neue Rezepte. Bei den anderen Gemüsesorten wollte ich wenigstens mal etwas ...

Ich hatte mich sehr auf dieses Kochbuch gefreut, denn die meisten Gemüsearten darin mag ich und ich erhoffte mir Inspirationen für neue Rezepte. Bei den anderen Gemüsesorten wollte ich wenigstens mal etwas Kleines ausprobieren.

Bevor man zu den Rezepten gelangt, erzählen uns die Brüder erstmal 50 Seiten lang etwas über ihre Philosophie. Lebensmittelverschwendung, Gemüseanbau, regional, saisonal, ... - alles, was viele Veganerinnen /Vegetarierinnen bereits wissen.

Und dann kommt der Auftritt der Hauptdarstellerinnen: das Gemüse und dessen Zubereitung.
Es treten auf:
- Aubergine
- Rote Bete
- Brokkoli
- Kohl
- Karotten
- Blumenkohl
- Zucchini
- Lauch
- Pilze
- Kartoffeln

Zu Beginn eines jeden Kapitels gibt es einen kurzen Überblick über:
- Einkauf & Lagerung
- Anbau
- Zubereitung
- Nährwert

Danach geht es endlich ans Essen bzw. Zubereiten. Den meisten Rezepten wird eine Doppelseite - Zutaten & Verarbeitung + Bild) gewidmet. Nur wenige enthalten kein Foto. Das finde ich schade, denn meist werde ich durchs Auge angefixt, bevor ich mir durchlese, was rein kommt.

Oft finde ich Zutaten wie Cashewkerne, Avocados, Süßkartoffeln. Das hat für mich nichts mit Nachhaltigkeit zu tun. (auch wenn die Brüder dies in ihren Eingangsworten erklären)
Auch kommen ständig verarbeitet Produkte zum Zuge. Das ist definitiv nicht das, was ich möchte.

Zudem sind mir die Gerichte nicht immer gelungen. Zu wenig Soße. Zu trocken. Für Anfänger
innen finde ich es daher nicht unbedingt geeignet.

Für mich ist es leider kein Kochbuch, welches ich öfter zur Hand nehme. Aber ich könnte mir vorstellen, dass Leute mit Erfahrung in der veganen Küche viele Inspirationen finden.

©2023 Mademoiselle Cake

Veröffentlicht am 28.06.2023

✎ Robert Dugoni - Das außergewöhnliche Leben des Sam Hell

Das außergewöhnliche Leben des Sam Hell
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"Das außergewöhnliche Leben des Sam Hell" fiel mir in die Hände, als ich nach Geschichten suchte, in denen Albinismus eine Rolle spielt.
Meine Erwartungen waren daher sehr hoch und wurden - zumindest ...

"Das außergewöhnliche Leben des Sam Hell" fiel mir in die Hände, als ich nach Geschichten suchte, in denen Albinismus eine Rolle spielt.
Meine Erwartungen waren daher sehr hoch und wurden - zumindest in Bezug auf die Krankheit - eher enttäuscht.

Wir begleiten 3 (junge) Menschen, die alle auf ihre Art und Weise mit der Welt zu kämpfen haben.

Die Mutter wird als sehr resolut beschrieben und setzt sich auch gegen Diskriminierung ein. Ein wirklich positives Beispiel in einer Umgebung voller Grausamkeiten.
Generell sind vor allem die drei Hauptprotagonisten toll charakterisiert. Auch Nebendarsteller kommen nicht zu kurz und es entsteht ein ganzheitliches Bild.

Doch Robert Dugoni greift oft in die Klischeekiste und seine Figuren sind eher stereotyp. Es finden kaum Entwicklungen statt. Daher passiert auch wenig Unvorhergesehenes.

Mich konnte die Lektüre leider nicht überzeugen und ich werde sie ganz schnell wieder vergessen haben.

©2023 Mademoiselle Cake

Veröffentlicht am 21.06.2023

✎ Daniel Glattauer - Die spürst du nicht

Die spürst du nicht
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Meine Erwartungen an "Die spürst du nicht" waren hoch. Zum einen mochte ich damals "Gut gegen Nordwind" wirklich sehr, zum anderen haben mich die vielen positiven Stimmen gelockt. Leider konnte mich die ...

Meine Erwartungen an "Die spürst du nicht" waren hoch. Zum einen mochte ich damals "Gut gegen Nordwind" wirklich sehr, zum anderen haben mich die vielen positiven Stimmen gelockt. Leider konnte mich die Geschichte nicht ganz überzeugen ...

Obwohl Daniel Glattauer ein Thema wählte, welches viel mehr in den Fokus gerückt gehört, hat er für meine Begriffe manchmal zu sehr über die Stränge geschlagen.

Die somalische Familie muss einen Schicksalsschlag nach dem anderen hinnehmen. Man merkt deutlich die Absicht des Autors, so viel Mitleid wie möglich erzeugen zu wollen. Doch bei mir kam das irgendwie nicht an. Selbst als all dies später von der Mutter geschildert wird, bewegte es nichts in mir. (dabei bin ich wirklich nah am Wasser gebaut)

Es wird tief in die Klischeekiste gegriffen und es gibt wenig Überraschendes zu erleben. Trotz der Bedeutung des Themas und Glattauers Bemühungen, der Gesellschaft einen Spiegel vorzuhalten, bleibt alles oberflächlich und dennoch berührend. Zumindest bei mir hinterlässt der Roman ein zwiespältiges Gefühl.

Der Autor hat es zwar geschafft, in Wunden zu piksen, verliert sich jedoch teilweise, sodass es mitunter ein bisschen zäh daherkommt.

Sowohl Tessa Mittelstaedt als auch Steffen Groth machen einen super Job. Sie waren es im Endeffekt, weshalb ich das Hörbuch nicht abgebrochen habe.

©2023 Mademoiselle Cake

Veröffentlicht am 21.06.2023

✎ Wolfgang Kirchner - Denken heißt zum Teufel beten

«Denken heißt zum Teufel beten»
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2017 habe ich mein erstes Jugendbuch gelesen, in dem es um eine Sekte ging. Monika Feth hat in "Das blaue Mädchen" versucht, jungen Lesenden nahe zu bringen, wie es in einer Sekte zugehen kann.
Das gleiche ...

2017 habe ich mein erstes Jugendbuch gelesen, in dem es um eine Sekte ging. Monika Feth hat in "Das blaue Mädchen" versucht, jungen Lesenden nahe zu bringen, wie es in einer Sekte zugehen kann.
Das gleiche geschieht in "Denken heißt zum Teufel beten".

Mittlerweile ist die Ersterscheinung des Buches über 40 Jahre her. Das Hauptproblem einer Sekte - dass es einen Führer gibt und dass viele einen starken Druck auf die Mitglieder ausüben - wird weiterhin bestehen. Dass neue Mitglieder gezielt auf der Straße geworben werden, ist heute wahrscheinlich nicht mehr ganz so verbreitet, wobei sie mir persönlich trotzdem noch begegnen.

Man muss diese Lektüre also ein bisschen differenziert sehen.

Der Autor hat versucht, uns einen Einblick in das Leben solch einer Gemeinschaft zu geben. Das ist ihm jedoch in meinen Augen nur teilweise gelungen. Man merkt, dass er Polarisieren möchte. Lesende sollen sich tiefergehend mit dem Thema auseinandersetzen, sollen zum Nachdenken angeregt werden.
Der Roman an sich ist aber eher oberflächlich. Es fehlt an Tiefe und Substanz.

Ich denke, gerade deshalb ist es eine super Schullektüre. Es kann interpretiert und/oder erörtert werden. Argumente können durchgekaut werden. Es entstehen Diskussionen.

Das Buch basiert auf dem gleichnamigen Film von 1979, den ich mir gerne anschauen würde.

Obwohl mir noch immer einige Szenen im Kopf herumschwirren, hat der Roman in seiner Gesamtheit keinen bleibenden Eindruck bei mir hinterlassen. Als einfache Lektüre für zwischendurch ist er in meinen Augen daher nicht geeignet, doch wohl, wie oben bereits erwähnt, in einer Diskussionsrunde oder um einen Einstieg ins Thema zu bekommen.

©2023 Mademoiselle Cake

Veröffentlicht am 16.06.2023

✎ Denise Smart - Heute back ich 2 Heute back ich ... Kuchen!

Heute back ich ... Kuchen!
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Letztes Jahr haben wir "Heute back ich ... Brot!" kennenlernen dürfen und noch heute backen wir aus dem Werk immer mal wieder was. Als ich "Heute back ich ... Kuchen!" in der Vorschau entdeckte, war klar, ...

Letztes Jahr haben wir "Heute back ich ... Brot!" kennenlernen dürfen und noch heute backen wir aus dem Werk immer mal wieder was. Als ich "Heute back ich ... Kuchen!" in der Vorschau entdeckte, war klar, dass auch das bei uns einziehen wird.

In diesem Buch finden sich Rezepte neben Sachinformationen - alles gut ausgeglichen, sodass es nicht zu langweilig wird.

Beim ersten Durchblättern hatte ich direkt das Bedürfnis, ALLE Süßwaren mal ausprobieren zu wollen. Also haben wir einfach von vorne angefangen. Mit der Zeit jedoch merkte ich, dass ich manches nach dem Lesen der Zutatenliste keinesfalls so machen werde, wie beschrieben, obwohl ich mir das wirklich ganz fest vorgenommen hatte.

Es gibt zum Beispiel eine Torte, da ist fast 1kg Zucker drin - auf 20cm! Wenn ich diese Torte auf 10 Personen aufteile - was bei dieser Größe üblich ist -, isst jede Person fast 100g Zucker - mit 1 Tortenstück!

Bei einem anderen Rezept soll 1 EL Gel-Lebensmittelfarbe auf 12 Cupcakes kommen. Auch dies erscheint mir utopisch. Denn Gele sind hochkonzentriert und somit reicht oft bereits eine Messerspitze aus, um eine intensive Farbe zu erreichen.

Die anderen Kuchen und Muffins (noch nicht alle, da es 20 Anweisungen sind) haben wir rezeptgenau ausprobiert, um für uns herauszufinden, was wir so beibehalten und was wir beim nächsten Mal ändern wollen.

Unser Favorit bisher ist der Bananen-(Pekan)Nuss-Kuss.

Schade finde ich, dass hier oft eine 20cm-Springform verwendet wird. Die meisten meiner Rezepte beinhalten Zutaten für eine 26er-Springform, weswegen ich auch nur diese im Haus hatte.
Auch ein 20x20cm Blech wird benötigt, welches ich ebenso wenig besitze.
Doch wenn man bereits ein paar Erfahrungen beim Backen hat, kann man (oft) eine 20x30cm Form oder eine 26er-Springform benutzen und die Backzeit anpassen ohne die Zutaten zu verändern.

Die Zutatenliste ist abwechslungsreich. Zwar benötigt man bei 3 Rezepten Erdbeeren, doch die anderen sind Klassiker wie Karotten, Kokos, Blaubeeren, Bananen und Apfel. Oder einfach Trockenkuchen. (wobei es davon dann auch 3 gibt)

Die Sachinformationen sind interessant, doch nicht immer ganz klar bzw. teilweise sogar falsch.

So steht auf Seite 4 zum Beispiel: "Kontrolliere immer das Haltbarkeitsdatum aller Zutaten."
Was genau soll uns dieser Hinweis sagen? Wenn es überschritten ist, darf das Produkt nicht mehr verwendet werden? Haltbarkeitsdatum heißt nicht Sterbedatum. Das vergessen einfach viel zu viele Leute - und somit landen Unmengen von Lebensmitteln auf dem Müll, die noch wunderbar gegessen werden könnten.

Auf Seite 7 kann die Kuchenoberseite glatt geschnitten werden.
Wozu dient das? Schmeckt der Kuchen dann besser? Was wird mit dem Rest gemacht? Weggeschmissen? Und da sind wir auch wieder bei der Lebensmittelverschwendung.

Auf Seite 16/17 gibt es Informationen über Eier: wo sie herkommen, wie sie verarbeitet werden und wo sie hingehen. Dort heißt es, dass Eier gewaschen werden. Nein! Das industrielle Waschen ist in Europa obendrein verboten. Dies kann die Schale beschädigen, wodurch Salmonellen und andere Bakterien eindringen können.
Auf der Homepage der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung heißt es wortwörtlich: "Eier der Klasse A dürfen weder vor noch nach der Sortierung gewaschen oder anderweitig gereinigt werden [...]"

Auf Seite 41 wird gesagt, dass man "statt Mehl aber auch gemahlene Mandeln oder Polenta hinzufügen" kann. Das stimmt so nicht, denn zum einen enthalten gemahlene Mandeln kein Gluten, zum anderen nehmen sie nicht so gut das Wasser auf. Das Ergebnis wird also ein ganz anderes, wenn man die Zutaten nicht anpasst.

Auf jeder Seite gibt es Zusatzinformationen, sodass man, während der Kuchen im Ofen ist, ganz viel nebenbei lernen kann. Am liebsten schaut meine 5-Jährige "Alles über Schokolade" an.

Ich hätte mir ein bisschen Experimentierfreude der Autorin gewünscht - auch bei einem Kinderbackbuch. Vielleicht ein Rezept mit Zucchini oder Süßkartoffeln? Vielleicht ein Rezept mit Gewürzen? Vielleicht Mochi oder Malva-Pudding?

Ansonsten sind die Rezepte gut strukturiert und leicht verständlich geschrieben, sodass auch Kinder (mit kleineren Hilfen manchmal) problemlos leckere Kuchen zaubern können. Die detaillierten Anleitungen und ansprechenden Fotos helfen dabei, sich die verschiedenen Schritte besser vorstellen zu können. Unsere Versuche gelangen immer auf Anhieb.

©2023 Mademoiselle Cake