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Veröffentlicht am 21.06.2023

Fünf sympathische Hobby-Detektive ermitteln in Amsterdam

Die Hausboot-Detektei - Tödlicher Genuss
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Ex-Polizist Arie holt Maddie, Jack, Jan und Elin sprichwörtlich "ins Boot", um mit ihnen eine Detektei auf seinem geerbten Hausboot in Amsterdam zu gründen, auf dem er wohnt, seit seine Frau ihn mit einem ...

Ex-Polizist Arie holt Maddie, Jack, Jan und Elin sprichwörtlich "ins Boot", um mit ihnen eine Detektei auf seinem geerbten Hausboot in Amsterdam zu gründen, auf dem er wohnt, seit seine Frau ihn mit einem Kollegen betrogen hat. Aries Auswahlkriterium ist, dass alle selbst schon mal mit dem Gesetz in Konflikt gekommen sein müssen, was bei allen der Fall ist, jedoch, ohne, dass sie wirklich böswillig Verbrechen begangen hätten.

Ihr erster Auftrag kommt dann von einem bekannten Koch, der eine Kollegin, mit der er in einem Wettstreit um ein großes Hochzeits-Catering steht, ausspionieren möchte, um zu erfahren, welche Speisen sie dafür vorschlagen wird. Der berühmte Sommelier, der sich eigentlich um die Weine für die Hochzeit kümmern sollte, wurde von der Polizei tot aus dem Wasser gefischt.

Ich fand diesem Krimi wenig blutig oder gruselig, aber sehr unterhaltsam. Die Charaktere der Hauptpersonen sind allesamt etwas schrullig, aber sehr liebenswert und es ist ordentlich Lokalkolorit vorhanden, was Amsterdam, seine Grachten und die vielen Touristen dort angeht. Nichtsdestotrotz gab es auch ein paar überraschende Wendungen und alles war nicht komplett vorhersehbar. Der Schreibstil der Autorin war sehr anschaulich, sodass man sich sehr gut nach Amsterdam und an die verschiedenen Schauplätze dort versetzen konnte. Teilweise gab es auch eine Prise Humor, aber nie zu plump. Gerne würde ich mehr Krimis mit den Hausboot-Detektiven lesen.

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Veröffentlicht am 05.06.2023

Die wechselhafte Geschichte der berühmten Leica

Das Licht im Rücken
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Die "Leica" ist wohl so ziemlich jedem ein Begriff, der sich ein bisschen für das Fotografieren interessiert. Sandra Lüpkes neuer Roman beschäftigt sich mit der Erfindung und Weiterentwicklung der berühmten ...

Die "Leica" ist wohl so ziemlich jedem ein Begriff, der sich ein bisschen für das Fotografieren interessiert. Sandra Lüpkes neuer Roman beschäftigt sich mit der Erfindung und Weiterentwicklung der berühmten Kamera und der Geschichte der Wetzlarer Familie Leitz, in deren Unternehmen die Leica gefertigt wurde.

1914 entwickelt der Tüftler Oskar Barnack in Wetzlar die erste handliche Fotokamera, die man mit auf Reisen nehmen konnte und verbessert seine Erfindung immer weiter, sodass auch Firmenchef Ernst Leitz, "der Zweite", bald das Potenzial dahinter erkennt. Seine Söhne steigen, trotz teils anderer Interessen, nach und nach ebenfalls ins Familienunternehmen ein, während Tochter Elsie nach einer Eskapade mit einem verrufenen älteren Reformpädagogen und ihrem Jurastudium lieber schnell heiraten und eine Familie gründen soll. Während der Herrschaft der Nationalsozialisten warten dann aber noch einmal ganz andere Herausforderungen auf die Familie Leitz und die Firma.

Ich fand diese Zeitreise sehr spannend, einerseits, weil ich es interessant fand, mehr über die Geschichte der Fotografie und die Entwicklung der Leica zu erfahren, anderseits natürlich auch, weil die deutsche Geschichte zwischen dem Ersten Weltkrieg und dem Ende des Zweiten Weltkrieges eine große Rolle im Roman spielt. Die verschiedenen Charaktere waren ebenfalls sehr interessant und ihre individuellen Geschichten, viele davon auf wahren Tatsachen beruhend, sorgten dafür, dass der Roman sehr fesselnd war. Der Schreibstil der Autorin war gut lesbar und anschaulich, sodass ich mich gut in die Handlung hineinversetzen konnte.

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Veröffentlicht am 02.06.2023

Sollte man trotz der Klimaerwärmung noch Kinder bekommen?

Eva
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Ich vermute, dass der Titel, der zugleich der Vorname einer der Protagonistinnen in Verena Keßlers neuem Roman ist, nicht zufällig so gewählt ist, dass er identisch mit Eva, der "Urmutter" aus der Schöpfungsgeschichte ...

Ich vermute, dass der Titel, der zugleich der Vorname einer der Protagonistinnen in Verena Keßlers neuem Roman ist, nicht zufällig so gewählt ist, dass er identisch mit Eva, der "Urmutter" aus der Schöpfungsgeschichte der Bibel ist.

Die vier Protagonistinnen, von denen jeweils eine im Mittelpunkt eines der vier Abschnitte des Romans steht, hadern alle auf ihre Weise mit dem Mutter- oder eben auch Nicht-Muttersein. Lehrerin Eva begründet zu Beginn gegenüber der unfreiwillig kinderlosen Journalistin Sina in einem Interview, warum sie es für unverantwortlich hält, weiter Kinder zu bekommen und damit den Klimawandel anzuheizen und löst damit mehr als nur einen Shitstorm aus. Sinas Schwester Mona hat dagegen drei Kinder und wirkt auch nicht (immer) glücklich und dann ist da noch die vierte Protagonistin, die sich in einer wieder anderen Situation befindet.

Ich fand die Thematik des Buches sehr spannend und auch der Schreibstil der ersten drei Abschnitte hat dazu beigetragen, dass ich mich trotz ihrer Unterschiede sehr gut in die Frauen hineinversetzen und mich auch mit vielem identifizieren oder zumindest verstehen konnte, was ihnen so durch den Kopf geht. Das ist der Autorin wirklich sehr gut gelungen. Lediglich der vierte Abschnitt hat mich dann nicht vollkommen überzeugt, da recht viel offen blieb und man für meinen Geschmack zu wenig über die Geschichte der letzten Protagonistin, die auch insgesamt irgendwie außen vor steht, während die Geschichten der anderen drei Frauen mehr Berührungspunkte haben, erfuhr, um sich wirklich in sie hineinversetzen zu können. Alles war aber gut lesbar und in einem modernen Stil verfasst und ich empfehle das Buch gerne allen Frauen, die auch mit dem Thema Kinderwunsch hadern oder daran verzweifeln. Aber, sicher ist es auch ansonsten eine interessante Lektüre, die neue Sichtweisen eröffnet und Stoff für Diskussionen bietet.

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Veröffentlicht am 27.05.2023

Zeitreise zu den Anfängen der Semperoper

Dunkel der Himmel, goldhell die Melodie
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Der neue historische Roman von Anne Stern spielt in Dresden im Jahr 1841, wo gerade das königliche Hoftheater, der Vorgänger der heutige Semperoper eröffnet wurde. Dieses Theater spielt dann auch eine ...

Der neue historische Roman von Anne Stern spielt in Dresden im Jahr 1841, wo gerade das königliche Hoftheater, der Vorgänger der heutige Semperoper eröffnet wurde. Dieses Theater spielt dann auch eine bedeutende Rolle in der Geschichte.

Die etwa 20-jährige Elise Spielmann steht im Mittelpunkt der Handlung. Sie stammt aus einer sehr musikalischen Familie und entdeckte selbst auch schon sehr früh ihre Leidenschaft für's Geige Spielen. Beruflich darf sie dieser, wenn es nach ihren Eltern und den damaligen gesellschaftlichen Konventionen geht, aber nicht nachgehen, sondern sie soll möglichst bald einen wesentlich älteren Mann heiraten, den sie kaum kennt. Während einer Vorstellung im neu eröffneten königlichen Hoftheater lernt sie dann aber den talentierten Bühnenmaler Christian Hildebrand kennen, der als Waisenkind und aus einer ganz anderen Schicht, aber niemals von ihren Eltern akzeptiert werden würde.

Mir hat diese Zeitreise in die Anfangszeit der Semperoper sehr gut gefallen. Es geht um Musik und die Arbeit am Theater, aber nicht nur, auch gesellschaftliche Zwänge spielen eine große Rolle und auch die langsam aufkommende Frauen- und Arbeiterbewegung. Das alles fand ich sehr spannend und der Schreibstil der Autorin war zudem, wie von ihren anderen Büchern gewohnt, gut verständlich und anschaulich. Elise war mir als Protagonistin sehr sympathisch. Ich bin auf jeden Fall schon sehr auf die Fortsetzung gespannt.

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Veröffentlicht am 21.05.2023

Noch eine Chance auf Glück

Weite Sicht
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Charlotte hat mit etwa 70 Jahren nach einer langen Ehe ihren Mann und Vater ihrer Kinder verloren, mit dem sie, wie sie insgeheim die ganze Zeit wusste, nie komplett glücklich war. Ihre jüngere Schwester ...

Charlotte hat mit etwa 70 Jahren nach einer langen Ehe ihren Mann und Vater ihrer Kinder verloren, mit dem sie, wie sie insgeheim die ganze Zeit wusste, nie komplett glücklich war. Ihre jüngere Schwester Gesine hat ebenfalls so einige Probleme, gibt sich aber distanziert. Ihrer beider Ziehschwester Sabine ist nach dem Selbstmord ihres Mannes einsam und verdrängt ihre wahren Gefühle. Und dann taucht plötzlich auch noch die Dänin Bente wieder bei Charlotte in Hamburg auf, mit der sie während ihrer Ehe quasi keinen Kontakt mehr hatte, obwohl sie zuvor ein sehr enges Verhältnis hatten.

Anfangs fiel es mir etwas schwer, den Einstieg in die Handlung zu finden, die vielen Namen und Personen und wie sie zueinander im Verhältnis stehen, verwirrten mich zunächst etwas, was sich mit der Zeit aber gab. Danach fand ich es interessant, mehr über die Geschichten der einzelnen Frauen und ihre jeweiligen Geheimnisse zu erfahren. Durch die verschiedenen Perspektiven entsteht auch Spannung, weil man häppchenweise mehr Informationen bekommt und die Protagonist:innen, deren verbindendes Glied Charlotte ist, so nach und nach besser kennenlernt und für sie hofft, dass sie (noch einmal) ihr Glück finden. Der Schreibstil des Autors war gut lesbar und anschaulich.

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