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Veröffentlicht am 06.07.2023

Wenn Worte sprichwörtlich Berge versetzen können

Wenn ein Satz dein Leben verändert
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Die Autorin und österreichische Bloggerin Melanie Pignitter trifft bei mir mit ihrem aktuellen Ratgeberbuch "Wenn ein Satz dein Leben verändert - Die kraftvollsten Affirmationen für dein positives Selbst" ...

Die Autorin und österreichische Bloggerin Melanie Pignitter trifft bei mir mit ihrem aktuellen Ratgeberbuch "Wenn ein Satz dein Leben verändert - Die kraftvollsten Affirmationen für dein positives Selbst" voll ins Schwarze.

Wer bis dato von Affirmationen noch nie gehört hat, braucht keine Berührungsängste vor diesem Werk haben.

Gleich eingangs erläutert Pignitter, insbesondere für Newbies im Thema, sehr aufschlussreich, was es mit der Kraft der Worte auf sich hat und wie deren Wirkung gerichtet ist. Sie räumt in diesem Teil auch mit landläufigen Vorurteilen oder Mythen auf und erläutert ausführlich, nach welchen Regeln die Affirmationen angewendet und in den normalen Alltag integriert werden können.

Nach diesem Grundstock geht es dann auch schon ans Eingemachte und die verschiedenen Affirmationen übernehmen die Hauptrolle im weiteren Verlauf des Buches. Für (fast) jede Lebenslage bzw. Situation gibt es hier konkrete Beispiele, die dann je nach Gusto natürlich noch verfeinert und abgeändert werden können.

Eingangs dieses großen Praxiskapitels erhält man dann auch noch die sogenannten Power-Affirmationen, die dann für den täglichen Gebrauch bzw. die tägliche Inspiration dienen, wenn gerade kein spezielles Thema im Vordergrund steht.

Didaktisch gefällt mir das sehr kurzweilig zu lesende aber dennoch intensive Buch durchweg gut. Ich persönlich fühle mich gut abgeholt und auch verstanden und kann das Buch gut zur Selbstreflexion nutzen.

Summa summarum ein wirklich toller Ratgeber und ein spannendes Workbook, das einem Flügel wachsen lassen kann, dort wo aktuell vielleicht noch kein einziger Federkiel zu sehen ist. Sicherlich gehört auch eine gute Portion Übung mit dazu, aber dies sollte bei solchen Büchern denke ich jedem klar sein.

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Veröffentlicht am 03.07.2023

Was bleibt nach dem Tod? - Das Kaleidoskop des eigenen Lebens

Die Erinnerungsfotografen
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Wer sich vielleicht bereits jemals die Frage gestellt hat, was nach dem Tod passiert, bekommt im Roman "Die Erinnerungsfotografen" von Sanaka Hiiragi eine mögliche Antwort.

Während in unserer westlichen ...

Wer sich vielleicht bereits jemals die Frage gestellt hat, was nach dem Tod passiert, bekommt im Roman "Die Erinnerungsfotografen" von Sanaka Hiiragi eine mögliche Antwort.

Während in unserer westlichen Welt der Tod sprichwörtlich totgeschwiegen wird, offenbart Hiiragis Roman eine ganz andere Sicht der Dinge darauf, wenn ein Mensch aus dem irdischen Leben tritt.

Dreh- und Angelpunkt der Handlung ist der Fotograf Hirasaka und dessen auf den ersten Blick außergewöhnliches Fotostudio. Noch niemand von uns hat wohl von einem solchen Studio für gerade Verstorbene gehört oder gelesen.

Dieses Fotostudio bildet quasi das Bindeglied zwischen der vormaligen irdischen Welt und dem sich anschießenden Reich der Toten.

Bilder und Erinnerungen an das vormalige Leben spielen eine sehr gewichtige Rolle in der ganzen Handlung, wie auch das folgende Buchzitat zeigt.

"Fotos besitzen eine ziemliche Macht, nicht wahr?"

Der Inhalt des Buches wirkte unmittelbar auf mich ein und ich war sehr schnell im sehr angenehmen und dennoch besonderen Flow der Geschichte gefangen. Sprach- und bildgewaltig trifft Hiiragi in jedem einzelnen Abschnitt den richtigen Ton und zauberte mir persönlich die entsprechenden Bilder auf meine imaginäre Leinwand.

Das Buch handelt zwar vordergründig vom Tod, aber ist meiner Meinung nach ein unheimlich schöne Ode an das Leben selbst.

Mit welcher Leichtigkeit und Selbstverständlichkeit hier das Ableben thematisiert wird verblüffte mich persönlich immer wieder aufs Neue.

Wer sich auf das Buch und das Thema einlässt bekommt ein sehr tiefgründiges Buch, das lange nachwirken wird.

Für mich persönlich war es eines meiner ganz besonderen Jahreshighlights 2023.

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Veröffentlicht am 25.06.2023

Eine wunderschöne Parabel auf die aktuellen Herausforderungen an uns alle

Der Eisbär und die Hoffnung auf morgen
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Der britische Autor John Ironmonger konnte mich bereits bei seinem Werk "Der Wal und das Ende der Welt" restlos begeistern.

Jetzt in seinem aktuellen Roman "Der Eisbär und die Hoffnung auf morgen" schickt ...

Der britische Autor John Ironmonger konnte mich bereits bei seinem Werk "Der Wal und das Ende der Welt" restlos begeistern.

Jetzt in seinem aktuellen Roman "Der Eisbär und die Hoffnung auf morgen" schickt er uns zurück in das kleine Fischerdorf St. Piran in Cornwall und erzählt eine weitere grandiose Geschichte, die man nicht mehr so schnell aus dem Kopf bekommen wird.

Auch, wer "Der Wal und das Ende der Welt" nicht gelesen hat, wird gut mit diesem Roman zurecht kommen.

Die Schreibe von Ironmonger ist für mich immer wieder sehr wohltuend. Bei mir entstehen während des Lesens dann sofort die entsprechenden Bilder im Kopf und ich kann mich sehr schnell in die ganzen Szenerien fallen lassen und in die eigentliche Handlung tief eintauchen.

Gegensätzlicher könnte die beiden Hauptprotagonisten in diesem Plot wohl nicht sein.

Ein älterer Politiker, der dem Thema Klimawandel eher kritisch gegenübersteht und ein junger dynamischer Klimaaktivist, der weiß was die Uhr diesbezüglich für alle von uns geschlagen hat. Wäre da bloß nicht die sprichwörtliche Schnapsidee der Wette im Pub gewesen, die beide Schicksale miteinander verbindet.

Mehr möchte ich zum eigentlichen Plot gar nicht verraten.

Die beschriebenen Szenerien wirkten auf mich sehr real und vor allem sehr eindrücklich.

Ironmongers Roman wirkte auf mich persönlich wie eine mahnende Parabel an uns alle.

Wir begleiten dabei die beiden Protagonisten auf einer Zeitreise in die Zukunft, die den Klimawandel und dessen Auswirkungen dann spürbar werden lassen.

Für mich persönlich trifft Ironmonger mit seinem aktuellen Roman den Nagel auf den Kopf und man kann nur hoffen, dass dieser von einem breiten Publikum gelesen wird. Vielleicht bedarf es ja auch solcher fiktiven Geschichten, um dann in der breiten Masse ein engagierteres Umdenken anzustoßen.

Das Buch und das aufgegriffene Thema könnten nach meiner Ansicht wohl aktueller nicht sein, wenn man sich beispielsweise in Erinnerung ruft, wie der aktuelle CDU-Chef Merz zum Thema Klimaschutz steht.

"Es ist gerade nicht so, dass morgen die Welt untergeht. Wenn wir in den nächsten 10 Jahren die Weichen richtig stellen, sind wir auf einem guten Weg."

Auch wenn im Buch ein fiktives Szenario beschrieben wird, ist dieses leider nicht so weit weg von unserer aktuellen Realität oder gar utopisch, wie das vorherige Zitat eines deutschen Spitzenpolitikers zeigt.

Mich hat der Roman sehr schnell gepackt und ich empfand das Thema richtig gut in Szene gesetzt. Die ganze Tonalität, die Ironmonger anschlägt, passen ausgesprochen gut zum gesamten Kontext.

Wenn wir alle an einem Strang ziehen und uns nicht auseinander dividieren lassen schaffen wir hoffentlich noch den erhofften Turnaround für unser aller Überleben.

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Veröffentlicht am 21.06.2023

Erwecke den Phönix in dir! - Eine spannende und vor allem lehrreiche Reise zum wahren Ich

Die Phönixerfahrung
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Wer kennt nicht die alte Legende rund um den Phönixvogel, der aus der Asche heraus immer wieder neu geboren wird.

Genau diese Phönixerfahrung steht im Mittelpunkt des aktuellen Buches "Die Phönixerfahrung ...

Wer kennt nicht die alte Legende rund um den Phönixvogel, der aus der Asche heraus immer wieder neu geboren wird.

Genau diese Phönixerfahrung steht im Mittelpunkt des aktuellen Buches "Die Phönixerfahrung - Wie du auf einer magischen Reise deine Schatten heilst und dein wahres Selbst erkennst" der Autorin Anne Vonjahr.

Das Werk, das Vonjahr hier abliefert ist alles andere als ein trockenes oder staubiges Ratgeber- oder Sachbuch.

Sie verwebt gekonnt eine Fantasyerzählung mit allerlei interessanten Aspekten rund um die Phönixerfahrung, die dann jeder Interessierte selbst durch- und miterleben kann.

Genau diese spezielle Didaktik "Fantasy trifft auf Ratgeber-/Sachbuch" gefiel mir auf Anhieb durchweg gut. So blieben zumindest bei mir sehr viel mehr eindrücklichere Bilder hängen, als wenn nur rein das Wissen vermittelt wird. Solche Art Storytelling mag ich persönlich ganz besonders.

Einmal gelesen ist man noch lange nicht am Ende seiner eigenen Metamorphose oder Reise angelangt. Ich persönlich werde das Buch wohl immer wieder zu passender Zeit konsultieren und meine ganz eigenen Phönixerfahrungen machen.

Denn dann beginnt nach meiner Meinung erst die eigene Reise so richtig. Das Buch bietet alles, was in diesem Genre zur Selbstreflexion notwendig ist. Gezielte Fragen für das eigene Reisetagebuch kitzeln dann das Innerste von jedem Einzelnen von uns hervor. Insgesamt wirklich ein tolles Workbook, mit dem es Spaß macht zu arbeiten, auch wenn die Arbeit als solches so manches verschütt Gegangene in all den Jahren wieder zu Tage fördert.

Nur wenn wir unsere innere Welt verstehen, können wir sie bewusst verändern.

Das vorherige Buchzitat beschreibt ziemlich gut den Prozess, um den es dann im ganzen Buch geht.

Man kommt dabei wieder mehr in Kontakt mit der eigenen Person, kann auch das eigene tägliche Handeln besser reflektieren und kommt final vielleicht auch wieder mehr mit sich selbst ins Reine.

Wer kennt nicht dieses Gefühl, in unserer schnelllebigen Zeit sich selbst verloren zu fühlen und irgendwie nicht mehr vor- oder rückwärts zu kommen sondern fast still zu stehen. Wer sich bereits immer einmal aufmachen wollte, sein Innerstes zu erkunden und sein Handeln im Alltag zu erklären, der hat hier die Gelegenheit auf enge Tuchfühlung mit seinem wahren Ich zu gehen. Der Weg mag vielleicht nicht immer ganz einfach erscheinen, aber er ist es wert beschritten zu werden, denn am Ende steigt man vielleicht phönixgleich wie der legendäre Feuervogel aus der Asche neugeboren empor.

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Veröffentlicht am 17.06.2023

Ein Roman über mutige Menschen, die ihre persönliche Zukunft in der Flucht nach Europa suchen

Die Körper, die sich bewegen
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Das Romandebüt "Die Körper, die sich bewegen" des gebürtigen Nigerianers Bunye Ngene nimmt sich nicht ganz leichte Kost vor.

Wie der Covertitel vielleicht bereits verrät wird hier rund um den fiktiven ...

Das Romandebüt "Die Körper, die sich bewegen" des gebürtigen Nigerianers Bunye Ngene nimmt sich nicht ganz leichte Kost vor.

Wie der Covertitel vielleicht bereits verrät wird hier rund um den fiktiven Charakter des nigerianischen Jungen Nosa die Migrationsthematik sehr authentisch in allen seinen Facetten geschildert.

Vielleicht gleich nich eines vorweg, das Buch ist eher nichts für Zartbesaitete, aber dies sollte eigentlich jedem selbst klar sein, wenn er alleine den Klappentext kurz anliest.

Bereits der Prolog holte mich persönlich dann unumwunden ab und zog mich sofort ohne Umschweife in die Szenerie mit ein.

Gerade durch aktuellen Kompromiss zur Asyslreform durch die EU wie auch das diese Woche gesunkene Schifferboot vor Griechenland bekommt der Roman dann erst recht Brisanz.

Dreh- und Angelpunkt ist der junge Nosa, der als Jahrgangsbester seinen Abschluss in der Tasche hat und ihm doch normalerweise in seinem Heimatland Nigeria alle Türen offen stehen sollten. Weit gefehlt, auch in Nigeria hilft dann Vitamin-B sehr viel mehr weiter und in einen ersten Job. Desillusioniert von dieser harschen Ausgangssituation entschließt sich Nosa für die Flucht nach Europa. Mehr möchte ich persönlich zum eigentlichen Plot gar nicht mehr verraten.

Mir gefiel ganz besonders beim Lesen, die Dichte der Erzählung. Ich war den unterschiedlichen Handelnden sehr nahe und fieberte ganz einfach während der ganze Story dann mit.

Das Buch selbst ist dreigeteilt. Eingangs wird das bisherige Lebensumfeld von Nosa in Nigeria beschrieben und gut charakterisiert und man bekommt einen seltenen Einblick, wieso dann selbst junge Menschen keine Zukunft mehr in ihrer Heimat sehen.

Daran anschließend startet auch bereits die sehr hanebüchene Flucht innerhalb von Afrika in Richtung Libyen und dem vermeintlich rettenden Mittelmeer. Einer Achterbahnfahrt gleich erlebt man dort alle Höhen und Tiefen mit. Einige Details kennt man vielleicht bereits durch investigativen Journalismus, aber so in der Fülle sind einige Szenerien dann einfach fast unerträglich und vor allem menschenverachtend.

Final wird es erst richtig dramatisch und prekär, bevor dann vielleicht das Übersetzen mit einem Boot im Mittelmeer gelingt.

Ngene zeichnet hier ein überaus realistisches Bild, das nicht an Details spart und hoffentlich sehr vielen zur Mahnung dient, die Flüchtlinge in der Öffentlichkeit sehr schnell vorverurteilen.

Meiner persönlichen Meinung nach empfiehlt sich das Buch insbesondere als Schulliteratur. Ein aktuelles und vor allem wichtiges Thema, über das es sich auszutauschen lohnt.

Summa summarum ein tolles Buchdebüt, das mich sehr nachdenklich gestimmt hinterlässt, den einzelnen Schicksalen der Flüchtlinge ein Gesicht und vor allem eine starke Stimme verleiht.

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