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Veröffentlicht am 16.07.2023

Kindgerecht und ungeschönt

Mein Leben als einsamer Axolotl
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"Mein Leben als einsamer Axolotl" von Linda Bondestam hat dieses wunderbare Kinderbuch geschrieben und illustriert. Wobei es eher anders herum ist, die Bilder tragen die Geschichte, die Wörter unterstützen ...

"Mein Leben als einsamer Axolotl" von Linda Bondestam hat dieses wunderbare Kinderbuch geschrieben und illustriert. Wobei es eher anders herum ist, die Bilder tragen die Geschichte, die Wörter unterstützen hier nur.
Geeignet ist dieses Buch ab 4 Jahren und dann nach oben offen, da diese kleine Geschichte sehr berührend für jeden ist.
Ein Axolotl schlüpft, als einziger und vielleicht letzter seiner Art. Er hat erst Freunde, die Tigersalamander, die aber irgendwann das Wasser verlassen. Dann ist er allein und einsam. Er spielt mit den Dingen, die wir Plumpiane ins Wasser werfen und träumt.
Das Axolotl ist ein sehr lieber Erzähler und wir erfahren hier gleich mehr über ihn und seine Artgenossen. Er erzählt, wie er die Veränderung seines Lebensraumes, durch die Folgen der Umweltverschmutzung und des Klimawandels, erlebt und was das mit der Welt macht. Mit der der Menschen und mit seiner.
Die Zeichnungen sind wunderbar und kindgerecht, sie haben viele bekannte Details zum entdecken und überlassen doch so einiges der Fantasie der großen und kleinen Leser.
Es ist eine eindringliche Geschichte, die aufzeigen, aber keine Angst machen möchte, die dazu einlädt mit Kindern über diese wichtigen Themen ins Gespräch zu kommen.
Eine absolute Empfehlung, toll gemacht!

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Veröffentlicht am 13.07.2023

Die Zeit überwinden

Die Nacht des Mondbogens
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"Die Nacht des Mondbogens" von Joachim Sohn ist eine ganz zauberhafte Erzählung, die uns in eine andere Zeit, an einen anderen Ort entführt. Zum Zauber der Geschichte tragen auch die wundervoll passenden ...

"Die Nacht des Mondbogens" von Joachim Sohn ist eine ganz zauberhafte Erzählung, die uns in eine andere Zeit, an einen anderen Ort entführt. Zum Zauber der Geschichte tragen auch die wundervoll passenden Illustrationen von Holger Much bei. Ich liebe illustrierte Bücher sehr und hier ist das Zusammenspiel von Wort und Bild sehr gelungen.
Die Pensionärin Irène Beaudoire hat eine ganz besondere Beziehung zu Tieren, sie hilft wo sie kann und hat auch einige Exemplare bei sich beherbergt. Nun fliegt ihr auch noch ein sonderbarer Rabe fast direkt in den Schoß. Der Rabe trägt einen Anhänger mit Inhalt, den es so eigentlich gar nicht geben dürfte, da er aus einer anderen Zeit stammt.
Sie nennt den Raben Jacques und füttert ihn mit leckeren Keksen und bald wartet sie täglich auf ihn und tauscht den Inhalt des Anhängers aus.
Die Geschichte entführt uns in eine Nacht der Mondbögen, die es wirklich gibt und nimmt mich beim Lesen gefangen. Irene ist eine sehr sympathische Protagonistin, die Welt um sie sehr detailliert dargestellt.
Wohin die Geschichte führt und wo sie endet möchte ich nicht vorwegnehmen, da dieses entdecken einen großen Zauber ausmacht.
Für mich war das ganz große Unterhaltung mit einer kleinen Geschichte voller Emotionen und Zauber in einer realen, kalten Welt.

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Veröffentlicht am 05.07.2023

Die Bilder eines Lebens

Die Erinnerungsfotografen
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"Die Erinnerungsfotografen" von Sanaka Hiiragi ist ein Buch, das still beginnt, sich leicht lesen lässt und dann noch lange nachklingt.
Eigentlich werden hier mehrere Geschichten erzählt, deren Zusammenhang ...

"Die Erinnerungsfotografen" von Sanaka Hiiragi ist ein Buch, das still beginnt, sich leicht lesen lässt und dann noch lange nachklingt.
Eigentlich werden hier mehrere Geschichten erzählt, deren Zusammenhang man erst später begreift.
Herr Hirasaki hat ein Fotostudio, aber das ist ein ganz besonderes, denn alle, die ihn dort besuchen, sind verstorben. Sie selber müssen das dann auch erst begreifen und verarbeiten und er hilft ihnen dabei.
Aus jedem ihrer gelebten Jahre dürfen sich die Betroffenen ein Foto wählen, die dann zu einer Art Diashow ihres Lebens zusammengestellt werden.
Es ist auch möglich zu einem ganz besonderem Moment zurückzukehren, um ein neues Foto aufzunehmen.
So begleiten wir hier eine über neunzigjährige Dame, die Zeit ihres Lebens Kinder betreut hat, einen Yakuza, der sich für keine Vergehen zu schade war und ein Kind mit einem schlimmen Schicksal. Nicht zu vergessen auch die Geschichte von Hirasaki selbst.
Über jeden dieser Charaktere erfahren wir Bedeutsames aus ihrem Leben und die Bedeutung des einzelnen Augenblicks. Sehr feinfühlig, fast poetisch werden diese Geschichten erzählt.
Mir hat das Buch sehr gut gefallen, es hätte gerne noch etwas länger sein dürfen.

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Veröffentlicht am 26.06.2023

Starker Auftakt

Refugium
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"Refugium" von John Ajvide Lindqvist ist der Auftakt einer Trilogie mit zwei bemerkenswerten Protagonisten.
Julia Malmros ist Ex-Polizistin und schreibt an einem Krimi, nein DEM Krimi, der Fortsetzung ...

"Refugium" von John Ajvide Lindqvist ist der Auftakt einer Trilogie mit zwei bemerkenswerten Protagonisten.
Julia Malmros ist Ex-Polizistin und schreibt an einem Krimi, nein DEM Krimi, der Fortsetzung der Millenum-Reihe. Um auch Lisbeth Salander verstehen zu können trifft sie sich mit Kim Ribbing, der ihr einiges über das Hacken und andere Computer-Mysterien erklären soll. Doch Julia überwirft sich mit ihrem Verlag und flieht ausgerechnet an den Ort, wo durch ein furchtbares Verbrechen mehrere Menschen getötet werden.
Sie und Kim sind sozusagen fast Augenzeugen und fühlen sich irgendwie in der Pflicht zur Aufklärung dieses Massakers beizutragen.
Julias Exmann leitet die Ermittlungen auf Seiten der Polizei. Und schon ist man hier an mehreren Stellen mittendrin, Julia an ihrem Schreibtisch und Kim lässt rund um die Welt verschiedene Kontakte aufleben. Auch die Polizei bleibt nicht untätig, genau wie die gegnerische Seite.
Inmitten all dieser Geschehnisse lernen wir Kim Ribbing in Rückblenden besser kennen und verstehen seine eigenartigen Anschauungen und Handlungen besser. Denn auch er verfolgt nebenbei noch seinen ganz eigenen Plan.
Das Buch ist somit ziemlich komplex und vielschichtig, liest sich trotzdem sehr einfach und ist spannend bis zum Schluss. Der Schreibstil gefällt mir sehr und auch die Charaktere von Kim und Julia sind sehr gut ausgearbeitet, von der Beziehung zwischen ihnen bezieht das Buch einen Großteil seiner Kraft.

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Veröffentlicht am 25.06.2023

Eine wunderbare Geschichte toll erzählt

Dar-Rashûk
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"Dar-Rashûk: Die Macht der Vergangenheit" von David A. Lindsam ist ein Fantasy-Roman, der mich komplett mitnehmen konnte. Nicht in eine andere Welt, sondern in unsere eigene, mit vielen anderen Bewohnern.
Ich ...

"Dar-Rashûk: Die Macht der Vergangenheit" von David A. Lindsam ist ein Fantasy-Roman, der mich komplett mitnehmen konnte. Nicht in eine andere Welt, sondern in unsere eigene, mit vielen anderen Bewohnern.
Ich lese seit vielen Jahren immer mal wieder Fantasy und freu mich sehr, wenn ich mal wieder eine neue, erfrischend andere Geschichte lesen darf. Mit diesem Buch wurden meine Erwartungen übertroffen.
Thomas ist Professor und hält aufregende Vorlesungen, unter anderem zum Thema Angst, Urängste der Menschen. Thomas ist alleinerziehender Vater zweier Kinder und er war früher noch ganz was anderes.
Er war mal ein Dar-Rashuk, ein Jäger mit einigen Kompetenzen und er war gut darin. Seinen Kindern verpackt er seine einstigen Abenteuer gut getarnt als Gute-Nacht-Geschichten. Und erzählen kann der Mann, egal ob jetzt die Geschichten für die Kinder oder die Vorlesungen, als Leser ist man hier gebannt am lauschen und kann gar nicht genug davon bekommen.
Es dauert nicht lange, da melden sich die ersten Wesen, auch nichtmenschliche, bei Thomas und auch bei seinen Kindern und nicht alle kommen mit guten Absichten.
In großen Teilen ist dieses Buch genauso spannend wie ein Krimi und bietet trotzdem eine unwahrscheinliche Tiefe an.
Obwohl wir es hier mit Fabelwesen und anderen Kreaturen zu tun bekommen, ist alles toll begründet und glaubhaft dargelegt. Die Geschichte fängt klein an und wird immer größer, um gegen Ende noch mit einem filmreifen Showdown und einem absolut unerwarteten Twist zu überraschen.
Es ist eine Geschichte, die in mir immer noch nachklingt und von der ich gerne noch einen Nachfolger lesen würde.

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