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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 20.11.2023

Cozyness mit ein wenig Spice

Buttercream Witch
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Das kleine und gemütliche Dorft Snickerford ist Schauplatz von „Buttercream Witch“. Millie selbst hat zwar der Zauberei abgeschworen, jedoch versorgt sie zusammen mit ihrer Großmutter die Hexen des Dorfes ...

Das kleine und gemütliche Dorft Snickerford ist Schauplatz von „Buttercream Witch“. Millie selbst hat zwar der Zauberei abgeschworen, jedoch versorgt sie zusammen mit ihrer Großmutter die Hexen des Dorfes mit ihrer magiebringenden Torte. Eines Tages wurden ihre Torten jedoch mit schwarzer Magie vergiftet, sodass Millie von der Tortenbäckerin zur Snickerford-Retterin wird. Sie möchte unbedingt herausfinden, wer für die schwarze Magie in den Torten verantwortlich ist, denn entgegen der Meinung der anderen Hexen ist sie komplett unschuldig.

Die Geschichte wird aus zwei unterschiedlichen Perspektiven erzählt. Einmal aus der von Hexe Millicent und einmal aus der von Remington, einem rothaarigen und äußerst attraktiven Tortenlieferanten. Ich hab beide Blickwinkel total genossen, weil ich so sowohl eine Bindung zu Millie als auch zu Remi aufbauen konnte. Ich mag einfach Einblicke in die Köpfe der Charaktere, um sie besser verstehen zu können.

Allgemein waren die Charaktere gefühlt alle wie ein großer Freundeskreis. Ich mochte Millie sofort und würde alles dafür geben, um ihren entschleunigten Tag mit ihr zu verbringen. Ich mag ihre humorvolle, tollpatschige und manchmal bissige Art – sie ist einfach komplett friendship goals. Ebenso mocht ich natürlich auch Remi, der sich sehr gut an Millies Charakter angeschmiegt hat. Ich hätte noch unendlich viele Stunden mit den beiden verbringen können und war wirklich traurig, als ich ans Ende des Buches gelangt bin.
Auch die Nebencharaktere hatten alle ihre Daseinsberechtigung und füllten die Geschichte mit unfassbar viel Wärme. Snickerford fühlte sich einfach an wie Stars Hollow: Ein Ort, der sich nach Zuhause anfühlt, obwohl man noch nie da gewesen ist.

Meckern auf höchstem Niveau: Manchmal hat man find ich gemerkt, dass die Autorin sonst eher im Kinderbuch-Genre unterwegs ist. Gerade zu Beginn wurd ich das Gefühl öfter mal nicht los, einen Young-Adult-Roman in den Händen zu halten. Das lässt aber relativ schnell nach, was nicht zuletzt dem Spice zu verdanken ist, der sich immer mal wieder einschlich :)
Ebenso fand ich, die Szenen der von schwarzer Magie besessenen Hexen hätten ruhig hier und da noch ein wenig mehr Raum verdient. Manchmal ging es mir einfach ein wenig zu schnell und unbeschadet von dannen. Das mag aber auch daran liegen, dass die Geschichte für mich noch locker 300 Seiten hätte mehr haben können, weil ich das cozy Gefühl in vollen Zügen genossen habe.

Ich hab die Geschichte um Millie und all die tollen Charaktere in Snickerford sehr gemocht. Ich hab mich direkt wohl und gut aufgenommen gefühlt. Sie eignete sich hervorragend für einen gemütlichen Tag auf dem Sofa, an dem man eingekuschelt in eine warme Decke gehüllt, eine heiße Schokolade schlürft.

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Veröffentlicht am 07.11.2023

Typischer Sager-Spannungsroman

Hope's End
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Alten- und Krankenpflegerin Kit hat nach langer Zeit endlich wieder einen Auftrag bekommen. Passend zu ihrer momentanen Lage, landet sie in Hope's End. Denn nach einem Vorfall ist das Kits letzte Chance, ...

Alten- und Krankenpflegerin Kit hat nach langer Zeit endlich wieder einen Auftrag bekommen. Passend zu ihrer momentanen Lage, landet sie in Hope's End. Denn nach einem Vorfall ist das Kits letzte Chance, um sich zu beweisen. Doch direkt bei Kits Eintreffen wird ihr klar: Hier stimmt etwas nicht. Sie wird das Gefühl einer dunklen Bedrohung nicht los. Liegt das nur an den drei Morden, die ihre neue Klientin in eben diesem Haus begangen haben soll oder ist da noch etwas anderes, das Kits Nackenhaare aufrechtstehen lässt?

Die Geschichte wird aus zwei Perspektiven erzählt. Einmal aus Kits, die sich die meiste Zeit in der Gegenwart befindet und einmal aus Sicht von Leonora, der alten Frau, die diese pflegt. So bildet sich nach und nach ein Gesamtbild, dessen Puzzlestücke jedes für sich schon einzelne Schocker sind.

Wie ich es von den meisten Sager Romanen gewöhnt bin, ist der Spannungsbogen nicht bis zum Bersten gespannt. Die Geschichten laufen oft etwas langsam an, dümpeln ein wenig herum und nehmen es gegen Ende so richtig an Fahrt auf. Ich genieße aber die stetige Bedrohung, die zwischen jeder einzelnen Zeile zu spüren ist. Allein das langsam zerfallende Herrenhaus gibt schon viel her, aber auch die Charaktere sind alle auf ihre ganz eigene Art und Weise mal mehr und mal weniger unheimlich.
Ich konnte von Anfang an nicht sagen, wem ich traue und was hinter all der ganzen Geschichte steckt, da ich bei allen ein ungutes Gefühl hatte und man ständig auf der Hut sein musste.

Eine ganz besondere Note kam für mich durch das Aufeinandertreffen von Kit und Leonora zustande. Beides Frauen, die sich zu unrecht beschuldigt fühlen, von der Gemeinschaft jedoch vorverurteilt wurden. Jede geht auf ihre ganz eigene Weise mit der eigenen Situation um, doch im Grunde genommen sitzen sie im gleichen Boot.

Das Ende hab ich so nicht kommen sehen. Ich hatte schon sowas in der Art im Kopf, aber durch die Erklärungen des Autors war dennoch die eine oder andere Überraschung versteckt.

Punktabzug gibt es für mich, weil es gegen Ende doch ein wenig zu artifiziell für meinen Geschmack gewesen ist. Das Rad wurde nicht neu erfunden, aber die plötzliche Geschwindigkeit, in der die Zusammenhänge aufgedeckt wurden, war mir doch ein wenig too much.

Alles in allem aber wieder ein sehr angenehmes Lesevergnügen :)

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Veröffentlicht am 11.09.2023

Wirklich, wirklich gut

Der Näher
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Martin Abel ist Fallanalytiker des Landeskriminalsamts in Stuttgart. Als in der Nähe von Köln zwei schwangere Frauen verschwinden, übernimmt er den Fall und landet im kleinen, beschaulichen Gummersbach. ...

Martin Abel ist Fallanalytiker des Landeskriminalsamts in Stuttgart. Als in der Nähe von Köln zwei schwangere Frauen verschwinden, übernimmt er den Fall und landet im kleinen, beschaulichen Gummersbach. Kurze Zeit später werden zwei Leichen in einem unterirdischen Hohlraum gefunden: eine Mutter mit ihrem Neugeborenen. Das Ungewöhnliche: Die Frau verschwand bereits vor Jahren.
Als kurz darauf eine der beiden vermissten Frauen wieder auftaucht, gibt es erste Hinweise auf den skrupellosen Täter. Martin Abelsieht sich einer Bestie gegenüber. Ob er sie schnappen wird?

Der Schreibstil hat mir unwahrscheinlich gut gefallen, weil er eine Atmosphäre erzeugen konnte, die mir das Blut in den Adern gefrieren und mich an menschlichen Abgründen teilhaben ließ.

Es war das erste Buch, das ich von Rainer Löffler gelesen habe, obwohl der Herr tatsächlich aus dem Nachbarort meiner Heimatstadt kommt. Eins ist mir jedoch sofort bewusst geworden: Es wird nicht das letzte Buch sein, das ich von ihm gelesen habe. Ich hab selten so eine packende Geschichte in Händen gehalten, die mich nachts wach gehalten hat. Der Spannungsbogen war wirklich durchweg auf einem guten Level gespannt, sodass es mir an nichts fehlte. Die zahlreichen Wendungen, die ich oft so nicht habe kommen sehen, trugen ebenfalls ihren Teil dazu bei.

Anfangs hatte ich zwar meine Schwierigkeiten mit dem Protagonisten Martin, aber von Seite zu Seite wurde er mir immer sympathischer. Auch die Nebencharaktere waren gut platziert und vor allem dosiert.

Ein Thriller, das genau die nötige Brutalität hatte, ohne konstruiert zu wirken. Nichts für schwache Nerven, aber genau das, was ich in dem Moment gebraucht habe.
Hin und wieder war es mir ein wenig zu übertrieben, aber alles in allem eine wirklich gelungene Geschichte mit überraschenden Wendungen und einem für mich unvorhergesehenen Ende.

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Veröffentlicht am 07.09.2023

Atmosphärisch

ANGST
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Mia ist eine 25jährige Schauspielstudentin, die bei einem Museumsbesuch überraschend Viktor kennenlernt, der sie zu Beginn zu faszinieren scheint. Am Ende des Abends merkt sie jedoch bereits, dass sich ...

Mia ist eine 25jährige Schauspielstudentin, die bei einem Museumsbesuch überraschend Viktor kennenlernt, der sie zu Beginn zu faszinieren scheint. Am Ende des Abends merkt sie jedoch bereits, dass sich ein ungutes Gefühl in ihr breitmacht. In den folgenden Tagen geschehen merkwürdige Dinge, die Mias Gefühl noch verstärken. Das alles können keine Zufälle sein. Was zunächst mit einem Bauchgrummeln begann, schlägt schnell in Angst um. Doch anstatt sich ihrer Opferrolle hinzugeben, dreht sie den Spieß um.

Ich bin super gut ins Buch reingekommen und mochte die Atmosphäre sofort. Es hatte von Anfang an etwas Bedrohliches, das zwar zunächst noch nicht greifbar war, aber dem man unbedingt auf die Spur gehen wollte. So wurde man durchs Buch getragen und fand kaum eine Minute, in der man hätte verschnaufen und das Buch beiseite legen können.
Für mich war nicht durchweg ein offensichtlicher Spannungsbogen vorhanden und auch wenn mir relativ bald klar geworden ist, in welche Richtung die Geschichte geht und welche Fährten wohl falsche sind, wollte ich dennoch die endgültige Auflösung wissen und die Herleitung erfahren.

Die Charaktere fand ich an sich eigentlich alle authentisch. Mias Angst war spürbar, auch wenn ihre Wandlung für mein Empfinden ein wenig zu schnell durchlaufen wurde. Dennoch find ich die Message dahinter bzw. die Intention nicht verkehrt.
Viktor wurde mir stellenweise ein wenig zu drastisch dargestellt. Ich weiß, dass das der Inbegriff von Stalking ist, aber teilweise hatte ich das Gefühl, dass es ein wenig zu gewollt gewesen ist.
Mias Mitbewohnerin Yvonne war mir von Anfang an unsympathisch, aber ich mochte einfach die Mischung zwischen Sympathie- und Antipathieträger:innen, weil es einfach authentisch ist.

Auch wenn die Geschichte für mein Empfinden noch ein wenig unvorhersehbarer hätte sein können, hab ich es einfach total genossen, den Charakteren über die Schulter zu schauen. Ich mag Mengers Schreibstil einfach wahnsinnig gern, weil er mich dazu bringt, mich voll und ganz auf den Inhalt zu fokussieren.

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Veröffentlicht am 17.07.2023

Packend und mit überraschenden Wendungen

Die Geheimnisse der anderen
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Lily Bradley, eine Psychotherapeutin, ist sich bewusst, dass jeder Mensch etwas zu verbergen hat. Um ihre eigene Vergangenheit geheim zu halten, kontrolliert sie akribisch jeden Aspekt ihres Lebens: ihre ...

Lily Bradley, eine Psychotherapeutin, ist sich bewusst, dass jeder Mensch etwas zu verbergen hat. Um ihre eigene Vergangenheit geheim zu halten, kontrolliert sie akribisch jeden Aspekt ihres Lebens: ihre Praxis, ihre Familie und ihr idyllisches Leben an der Pazifikküste. Doch als die attraktive Künstlerin Arwen Harper auftaucht, geraten die Geheimnisse der Bewohner in Gefahr.

Als eine grausam zugerichtete Leiche am Fuße der Klippen gefunden wird, gerät Lilys Ehemann unter Verdacht und lang versteckte Wahrheiten drängen ans Licht. Detective Rue Duval vom Morddezernat übernimmt die Ermittlungen. Rue hat bereits vielen tödlichen Geheimnissen auf die Spur gebracht, aber sie wäre bereit, fast alles zu tun, um ihre eigenen zu schützen ...


„Die Geheimnisse der anderen“ hat mich von Anfang bis Ende gefesselt und ich konnte das Buch nicht aus der Hand legen. Es setzt sich aus verschiedenen Handlungssträngen zusammen, die am Ende geschickt miteinander verwoben werden. Manchmal wirkte die Konstruktion etwas artifiziell, aber dennoch konnte mich die Geschichte insgesamt überzeugen.

Die Grundstory des Buches war spannend und gleichzeitig grausam. Besonders die Hintergrundinformationen zu den einzelnen Charakteren ließen mein Blut in den Adern gefrieren. Obwohl die Charaktere nicht perfekt ausgearbeitet waren, reichte es dennoch aus, um ihre Authentizität und die Tatsache, dass jede:r von ihnen etwas zu verbergen hatte, zu vermitteln.

Ich habe bis zum Schluss gerätselt, wer der:die Täter:in sein könnte, und die Auflösung hat mich positiv überrascht. Es gab unerwartete Wendungen, die die Spannung bis zum Ende aufrechterhielten. Obwohl die Verflechtungen der Handlungsstränge gelegentlich konstruiert wirkten, konnte das Buch insgesamt durch seine packende Erzählweise und die überraschenden Wendungen überzeugen.

„Die Geheimnisse der anderen“ ist ein lesenswerter Thriller für Fans von spannenden und überraschenden Geschichten. Wer gerne miträtselt und sich von einer düsteren Atmosphäre fesseln lässt, wird von diesem Buch definitiv nicht enttäuscht sein.

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