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Veröffentlicht am 30.08.2017

Unterhaltsames Lügenmärchen

Almost famous – Wie ich aus Versehen fast berühmt wurde
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Inhalt: Zoe ist die Neue an der Schule. Und damit gehört sie natürlich erstmal nirgendwo dazu. Um dies so schnell wie möglich zu ändern, erfindet sie einen berühmten Vater. Und der ist niemand anderes ...

Inhalt: Zoe ist die Neue an der Schule. Und damit gehört sie natürlich erstmal nirgendwo dazu. Um dies so schnell wie möglich zu ändern, erfindet sie einen berühmten Vater. Und der ist niemand anderes als der Superstar Alex Vingar. Blöd nur, dass sich ihre neue Freundinnen mehr für ihn interessieren als für sie. Bald steht für Zoe fest: Sie muss ihren Scheinvater wieder loswerden. Bloß wie?

Meinung: „Almost famous - Wie ich aus Versehen fast berühmt wurde“ ist ein humorvolles, leichtes Jugendbuch, das ich mit dem Thema Zugehörigkeit und Freundschaft beschäftigt. Im Mittelpunkt steht Zoe, die sich nichts mehr wünscht, als an ihrer neuen Schule Freundschaften zu schließen. Zoe ist witzig und klug. Ich mochte ihre Gedankengänge, an der sie den Leser stets teilhaben lässt, sowie ihre Fantasie sehr gerne. Sie träumt sich schon mal mit ihrem erfundenen Vater nach London oder auf eine Party. Und sein, ebenfalls erfundener, Assistent, wird sogar schnell zum festen Bestandteil ihres Lebens.
Dabei ist ihr eigenes Leben bereits cool. Sie lebt neuerdings nämlich, mit ihrer Familie, bei ihrer aristokratischen Oma, die sich für eine Lady hält und immer für eine Überraschung gut ist. Naben Zoes Sprüchen, hat mich die Oma, mit ihren Ansichten, ebenfalls sehr zum Lachen gebracht.
Die Geschichte ist witzig und locker geschrieben. Die Dialoge sind Humorvoll und Zoe ist eine ganz tolle Protagonistin.
Es geht allerdings auch um ernste Themen, wie Dazugehörigkeit und Freundschaft. Ich habe mich hier gut unterhalten gefühlt und würde mich auf weitere Geschichten aus Zoes Welt freuen.
Das einzige Manko ist, dass das Buch etwas plötzlich endet. Hier wird viel der Fantasie des Lesers überlassen.

Fazit: Humorvolles Buch über ein Mädchen, das ein unterhaltsames Lügenmärchen zurecht spinnt, um dazuzugehören. Witzig und flüssig geschrieben und gut zwischendurch zu lesen.

Veröffentlicht am 25.08.2017

Dschungelabenteuer mit Sauriern

Supersaurier - Kampf der Raptoren
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Inhalt: Als die 13-jährige Bea, gemeinsam mit ihrer Großmutter Bunty und deren Ziehsohn Theodor, im Dschungel nach seltenen Raptoren suchen möchte, fühlt sie sich schon bald beobachtet. Ständig starren ...

Inhalt: Als die 13-jährige Bea, gemeinsam mit ihrer Großmutter Bunty und deren Ziehsohn Theodor, im Dschungel nach seltenen Raptoren suchen möchte, fühlt sie sich schon bald beobachtet. Ständig starren sie blaue Augen aus dem Dickicht an. Und dann ist da auch noch der gefährliche Saurierhändler Hayter, der Fremde gar nicht mag. Als die kleine Gruppe von Raptoren bedroht wird, machen sie eine Entdeckung, die ihr Leben und alles woran sie glauben für immer verändern wird.

Meinung: „Supersaurier- Kampf der Raptoren“ ist der erste Band einer neuen Serie von Jay Jay Burridge. Der Leser wird in ihm eine fremde Welt entführt, in der es normal ist, dass Saurier die Welt bevölkern. Sie werden zum Beispiel als Last-, Haus- oder Reittiere genutzt und ihre Haut ist meist von Federn aller Art bedeckt. So ist es nicht verwunderlich, dass sich Bea, Bunty und Theodor auf eine Forschungsreise begeben, um besonders seltene Exemplare zu erforschen.
Bea ist ein sehr mutiges Mädchen, das offen auf andere zugeht und stets hilfsbereit handelt. Da sie, nach dem Verschwinden der Eltern vor vielen Jahren, bei ihrer coolen und taffen Großmutter Bunty aufgewachsen ist, haben die beiden ein dementsprechend enges Verhältnis. Aber auch Theodor, der ja nicht blutsverwandt mit den beiden Frauen ist, gehört mit zur Familie und würde praktisch alles für die beiden Frauen tun.
Die Charaktere haben mir alle sehr gut gefallen. Sogar der grausame Händler Hayter, den sich die Gruppe schnell zum Feind macht, erscheint gut dreidimensional und lebendig.
Ich habe etwas gebraucht, bis ich in der Geschichte drin war und mit den Sauriern und dem Schreibstil zurecht gekommen bin. Danach habe ich die Geschichte als spannend und abwechslungsreich empfunden. Es ist eben mal ganz was anderes. Das Buch glänzt außerdem noch durch die schönen Illustrationen, die sich durch das ganze Buch erstrecken und den Leser noch mehr in die Geschichte ziehen.
Dies ist ein gelungener Abenteuerroman, der neben den Sauriern noch einige Überraschungen bereit hält und außerdem durch Bea und die übrigen Charaktere punkten kann.

Fazit: Guter Abenteuerroman mit Sauriern, sympathischen Charakteren und schönen Illustrationen. Es hat etwas gedauert, bis ich in der Geschichte drin war, aber dann hat sie mich nicht mehr losgelassen und blieb bis zum Ende spannend.

Veröffentlicht am 25.08.2017

Wer ist schon perfekt?

Die Perfekten
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Inhalt: Rain ist ein Ghost. Sie und ihre Mutter sind immer auf der Flucht. Denn als Ghost ist sie eine Ausgestoßene. Jemand, der nicht im System ist, das die Menschen nach ihren Genen in Nummern unterteilt. ...

Inhalt: Rain ist ein Ghost. Sie und ihre Mutter sind immer auf der Flucht. Denn als Ghost ist sie eine Ausgestoßene. Jemand, der nicht im System ist, das die Menschen nach ihren Genen in Nummern unterteilt. Wenn sie gefangen wird, droht ihr schreckliches. Als sie dann Lark kennenlernt entwickelt sie Gefühle für ihn. Doch kann sie ihm in einer Welt wie dieser wirklich vertrauen?

Meinung: „Die Perfekten“ ist eine Dystopie in der die Gene der Menschen über die jeweilige Lebensqualität entscheiden. Ganz oben in der Rangordnung stehen die Perfekten. Einige wenige Auserwählte, die in allem vollkommen scheinen. Sie werden abgeschirmt und leben im Reichtum. Der Rest der Bevölkerung wird von eins herunter abgestuft. Und als drei bekommt man zum Beispiel keine Schulbildung, da man ohnehin als beschädigt angesehen wird. Nur Einsen können aufsteigen und gute Jobs ergattern. Unter den Dreien stehen nur noch die Ghosts, die Außenseiter, die gar keine Nummern haben und aus unterschiedlichen Gründen im Untergrund leben. Viele Ghosts sind deswegen zu Rebellen geworden, die gegen das System kämpfen. Nicht so jedoch Rain. Sie möchte einfach nur dazugehören und wünscht sich nichts sehnlicher als Freunde zu haben und zur Schule gehen zu können. Eben normal zu sein. Und das ist im Bezirk Grey, in dem es von Smog und Mutantenratten nur so wimmelt, alles andere als einfach.
Rain ist eine tolle Figur. Sie ist sehr mutig, aufmüpfig, stark und schlau. Ihre Mutter, mit der sie ihr Leben lang auf der Flucht ist, hat ihr viel übers Überleben beigebracht und so haben die beiden Frauen allerlei Tricks drauf.
Stets an Rains Seite ist ihre Fuchsmanguste Pi, zu der sie eine enge Bindung hat.
Die Welt, in der die Geschichte spielt, erscheint oft trostlos und die Unterschiede in der Gesellschaft sind sehr stark hervorgehoben. Die einen haben genug zu essen und tragen schöne Kleider, die anderen haben nicht einmal saubere Luft zum atmen. Und gerade das macht eine gute Dystopie meiner Meinung nach aus: Hoffnung, Andersartigkeit und doch auch etwas bekanntes, denn Arm und Reich gibt es ja auch zu unserer Zeit.
Neben Rain wird ebenfalls viel aus Larks Sicht erzählt. Er würde für seine Schwester, die „nur“ eine Drei ist, alles tun. Gerade diese Figur ist oft zerrissen und wird zu schrecklichen Dingen gezwungen. Er wünschst sich nichts mehr, als die, die er liebt zu verteidigen, gerät dabei aber schnell zwischen die Fronten. Dieser Charakter hat mir ebenfalls sehr gut gefallen, vor allem eben wegen den Gefühlen, die die ganze Zeit über greifbar sind. Und natürlich wegen der extrem süßen kleinen Schwester.
Die Geschichte ist sehr spannend und extrem gut geschrieben. Ausserdem enthält sie viele Wendungen. Gerade wenn ich dachte ich wüsste nun alles und könnte mir ungefähr denken, wie die Geschichte weitergeht, hat mich die Autorin erneut überraschen können.
„Die Perfekten“ ist eben eine gut ausgereifte und hochinteressante neue Dystopie. Allerdings gibt es, da es viel um Aufstände und Hass geht, ebenfalls sehr viel Gewalt und Tod. Wem dies zuviel ist, sollte die Geschichte vielleicht lieber nicht lesen.
Und es gibt keine Liebesgeschichte. Es gibt zwar zarte Andeutungen der Gefühle, allerdings mehr im Hintergrund.
Mir allerdings hat das Buch gut gefallen. Ich mag Dystopien und diese erinnert, in ihrer Art, entfernt an den 3. Panem-Teil, in dem es ja ebenfalls sehr brutal zugeht.

Fazit: Gute Dystopie, allerdings etwas brutal und ohne Liebesgeschichte. Mir hat sie allerdings schon allein durch Charaktere und Umgebung sehr gut gefallen und bekommt daher 4 von 5 Sterne.

Veröffentlicht am 20.07.2017

Wird nach der Hälfte richtig spannend

Hundert Lügen
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Inhalt: Die Geschwister Manon und Kris führen bereits als Jugendliche ihre eigenen Leben. Seit dem Sommer vor 10 Jahren, nachdem ihre Familie nicht mehr dieselbe war, versuchen sie ihre Traumata aufzuarbeiten. ...

Inhalt: Die Geschwister Manon und Kris führen bereits als Jugendliche ihre eigenen Leben. Seit dem Sommer vor 10 Jahren, nachdem ihre Familie nicht mehr dieselbe war, versuchen sie ihre Traumata aufzuarbeiten. Als Drohbriefe an ihren Vater die Geschwister erneut nach Hause führen überschlagen sich bald die Ereignisse. Und Manon und Kris müssen sich entscheiden, ob sie die Wahrheit hinter den Lügen überhaupt erfahren wollen.

Meinung: „Hundert Lügen“ von Alice Gabathuler ist ein Jugendthriller mit einer interessanten Grundidee, bei der sich der Leser bald schon selbst fragt, was wahr und was gelogen ist. Und natürlich was im Sommer vor 10 Jahren wirklich geschah. Die Autorin hat hier eine gut gemachte Geschichte entwickelt, in der viele Wendungen vorkommen.
Im Mittelpunkt der Geschichte stehen die Geschwister Manon und Kris. Die beiden hatten ein tolles Verhältnis zueinander, bis eben vor 10 Jahren. Ab da war nichts mehr so wie es war. So ist es auch nicht verwunderlich, dass die beiden Jugendlichen eigentlich nicht wirklich mit ihrem Leben klar kommen. Was mir gut gefallen hat, ist, dass sich die beiden im Haus des Vaters, erstmal wieder langsam annähern. Und das man ihnen anmerkt, dass ihnen dies, obwohl sie sich nichts sehnlicher wünschen, nicht leicht fällt. Trotzdem mochte ich die beiden recht gerne, gerade weil sie eben nicht die perfekten Vorzeigekinder sind.
Die Nebenfiguren haben mir ebenfalls gut gefallen. Es gibt zum Beispiel eine kleine Widerstandsgruppe, zu deren Anführerin Lenny, sich Kris bald hingezogen fühlt.
Und es gibt zahlreiche Sicherheitsleute, die für die Sicherheit der Familie sorgen sollen.
Vater Stig fand ich persönlich am interessantesten, da diese Figur von Anfang an unsympathisch dargestellt wird und ich natürlich wissen wollte, warum das so ist.
Der Schreibstil der Autorin ist flüssig und man kommt schnell in die Geschichte hinein. Allerdings wird es erst ab ca. der Hälfte des Buches richtig spannend. Vorher wird man in die Lebensumstände der Figuren und ihr Umfeld eingeführt.
Ab der Hälfte konnte ich das Buch dann nicht mehr aus der Hand legen, da man immer neue Geheimnisse erfährt und mit den Geschwistern intensiv mitfiebert.
Alles in allen konnte mich das Buch gut unterhalten und ich empfehle es jeden, der mal wieder einen guten Jugendthriller lesen möchte, und dem ein etwas langsamerer Start nichts ausmacht.

Fazit: Guter Jugendthriller mit kleinen Schwächen. Trotzdem sehr zu empfehlen.

Veröffentlicht am 24.05.2017

Eine etwas andere Heldin

Ich, Eleanor Oliphant
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Inhalt: Eleanor Oliphant ist anders. Sie lebt zurückgezogen, ohne jegliche soziale Kontakte, in ihrer kleinen Wohnung und ihr Leben besteht aus Arbeit und Wodka. Erst als sie sich verliebt wagt sie sich ...

Inhalt: Eleanor Oliphant ist anders. Sie lebt zurückgezogen, ohne jegliche soziale Kontakte, in ihrer kleinen Wohnung und ihr Leben besteht aus Arbeit und Wodka. Erst als sie sich verliebt wagt sie sich aus ihrem Schneckenhaus heraus. Denn für den Traummann muss man schließlich optimiert werden und das innerlich sowie äußerlich.
Dabei gerät sie in allerlei neue Situationen und fängt an, ihr Leben und sich selbst zu hinterfragen.

Meinung: Eleanor Oliphant ist anders, sympathisch und manchmal schwierig. Aber gerade das macht sie liebenswert und eben einfach klasse. Ich habe die ganze Zeit über mit ihr mitgelitten und mitgehofft und in der einen oder anderen Situation taten mir sie und ihre Gegenüber einfach leid. Denn Eleanor hat ihre eigene Sicht auf die Welt und versteht oftmals die Herangehensweisen anderer Leute überhaupt nicht.
Als sie den Mann ihrer Träume sieht, beginnt sie allerdings ihr erstes Treffen akribisch zu planen und begibt sich sogar in die Hände von Nageldesignern und Schuhverkäufern.
Und das ist nun mal nicht ganz einfach, wenn man den Menschen eigentlich gar keine Chance geben möchte, weil man denkt sie würden einen sowieso ablehnen.
Dieses Buch bringt den Leser zum Nachdenken, zum Lachen und zum Weinen. Denn oft hat Eleanor eine Denkart an sich, die einfach logisch ist, zu logisch, als das man im normalen Leben so denken kann, wenn man eben nicht Eleanor ist.
Ihre Geschichte ist sehr bewegend und ich mochte es zu lesen, wie sie aus ihrem Schneckenhaus herauskommt und für sich die Welt erkundet.
Ihr Kollege Raymond hat mir ebenfalls sehr gut gefallen, denn er ist der einzige an ihrem Arbeitsplatz, der sich die Mühe macht hinter die Fassade zu sehen.
Ich mochte das Buch, auch wenn mir das mit der „Besserung“ teilweise zu einfach ging. Es wäre zum Beispiel traurig, wenn neue Klamotten und Co. ausreichen würden, um nicht mehr gemobbt und gar akzeptiert zu werden. Was würde das über unsere Gesellschaft aussagen? Auch die Hilfe, die Eleanor bekommt, wirkt mir zu glatt und vor allem viel zu leicht.
Dennoch ist das Buch lesenswert, warmherzig und hat eine sympathische, etwas andersartige Protagonistin, die mich oft berühren konnte.

Fazit: Berührendes Buch, mit einer etwas anderen Heldin. Es hat zwar einige Schwächen, aber es bringt dem Leser zum Nachdenken, Lachen und Weinen und bekommt dafür von mir 4/5 Sterne.