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Veröffentlicht am 19.10.2023

Zu viel Christentum

Sakrileg - The Da Vinci Code
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Lange nach dem Hype habe ich diesen Roman gelesen und als Nicht-Christ konnte ich den Hype nicht verstehen. Zwar ist alles Christliche sehr ausführlich und verständlich erklärt, sodass ich nichts nachschlagen ...

Lange nach dem Hype habe ich diesen Roman gelesen und als Nicht-Christ konnte ich den Hype nicht verstehen. Zwar ist alles Christliche sehr ausführlich und verständlich erklärt, sodass ich nichts nachschlagen musste, doch finde ich das ganze Buch einfach nur belanglos, wenn man nicht an all das glaubt. Mir fehlte der persönliche Bezug, den ich nicht herstellen konnte.

Den Film habe ich mir daher nicht angesehen. Aufgrund dessen kann ich den Roman nur Menschen, die sich mit dem Christentum identifizieren oder sich immerhin dafür interessieren empfehlen.

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Veröffentlicht am 15.10.2023

Langweiliges Drama

Selbst in dunkelster Nacht
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Das Buch fühlt sich super in der Hand an. Das Cover ist weich und sehr angenehm in den Händen zu halten. Der Farbschnitt ist mir nicht wichtig.

Inhaltlich hat es mich dafür so gar nicht interessieren ...

Das Buch fühlt sich super in der Hand an. Das Cover ist weich und sehr angenehm in den Händen zu halten. Der Farbschnitt ist mir nicht wichtig.

Inhaltlich hat es mich dafür so gar nicht interessieren und packen können. Das Buch trieft vor Klischees. Die übergewichtige Liora mit keinem Selbstbewusstsein, wurde in der Schule gemobbt und trifft dann Jahre später auf ein Muskelpaket und es ist Liebe auf den ersten Blick für beide. Und damit beginnt schon ein großes Problem für mich. Der Roman gibt dicken Mädchen und Frauen das Gefühl, dass sie trotz ihrer Unsportlichkeit einen Adonis erwarten dürfen. Ich habe eine dicke Freundin, die seit Jahren mit einem Adonis auf der Freundschaftsebene steckt, weil er zu nett ist, um ihr direkt ins Gesicht zu sagen, dass er niemals mit ihr ausgehen wird. Zweitens verhält sich Kieran herrisch und entscheidet viel, ohne Diskussionen zuzulassen, dabei hatte Liora sich zum Beispiel für einen anderen Weg entschieden. Das wirkt nicht kooperativ, sondern bevormundet. Daher war er mir nicht sympathisch.

Beide flirten sehr unbeholfen. Das wirkt sehr realistisch, wenn man bedenkt, dass Liora wirklich keinerlei Erfahrungen gesammelt hat. Das ganze Buch ist durchweg mehr düster, traurig und voll mit Drama und Tragödien. Zudem ist der Held kein Mann der Worte, sondern der Fäuste. Nicht gerade attraktiv. Nach besagter Schlägerei, geht sie auch noch auf ihn zu und sorgt sich um ihn?! Statt, dass er sich bei ihr entschuldigt?! Und nachdem sie sich ihm gegenüber öffnet und private Traumata berichtet, sind das seine Worte dazu: "Fuck, Liora." Wirklich, absolut nicht romantisch.

Kieran soll die Leserin als Traumkerl sehen, der nur seine Dämonen bekämpfen muss, dabei ist er vielmehr toxisch. Er wird als goodboy präsentiert, dabei ist er ein schwammig gezeichneter Badboy. Sein Verhalten ist wirklich inakzeptabel. Keine Frau sollte sich mit so etwas abgeben. Teil 2 spare ich mir.

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Veröffentlicht am 23.08.2023

Saufen und rauchen

Nichts in den Pflanzen
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Die Protagonistin Leila trinkt, raucht, macht Party und schreibt nicht an ihrem Drehbuch. Das ist kurz gefasst der komplette Inhalt des Romans. Natürlich redet sie mit ihren Freunden über Filme, die ich ...

Die Protagonistin Leila trinkt, raucht, macht Party und schreibt nicht an ihrem Drehbuch. Das ist kurz gefasst der komplette Inhalt des Romans. Natürlich redet sie mit ihren Freunden über Filme, die ich persönlich nicht kenne. Sprachlich ist Haddadas Stil sehr interessant. Es ist ein ungewohnter Misch aus niveauvoll und niveaulos. Ein paar Brocken Englisch wird man auch finden. Im Großen und Ganzen habe ich das Konzept verstanden, aber dadurch, dass sie andauernd besoffen war und mit ihren Freundinnen und Freunden Sex hatte, hat mir das Gesamtpaket nicht gefallen. Dazwischen gibt es noch viele langweilige Beschreibungen der Charaktere und nichtssagende Dialoge, die eventuell gebildet und poetisch klingen sollen.

Mein größtes Problem war, dass die Protagonistin durchweg negativ, wertend, beleidigend, selbstgefällig und somit für die Leserschaft nervig war. Sie tingelt von Party zu Party und erzählt allen neuen Bekanntschaften, dass sie ein Drehbuch schreibt. Leon ist ihr Freund, aber sie haben eine extrem komische Beziehung zueinander. Sie schlafen nackt auf dem Boden ohne Sex zu haben ein. Als sie aufwacht, ist er weg. Er hat sie also weder auf ein Bett gelegt, noch ihr eine Decke übergeworfen? Und in diesen Typen ist sie verliebt, wie sie später bemerkt, obwohl sie im Kapitel zuvor noch mit einer Frau geschlafen hatte. Ihr Verständnis von Liebe ist sehr interessant und entspricht nicht meinem Verständnis von romantischer, inniger, treuer Liebe.

Aischa, eine Bekannte von Leila, taucht Anfang des zweiten Viertels auf und ist die einzige Person, die mir sympathisch wurde, da sie Leila ihre Meinung über sie direkt ungeschönt sagt und Leila das natürlich nicht passt. Zwar bessert sich Leila im Lauf des Romans charakterlich, indem sie ihr früheres Verhalten reflektiert und einige Fehler einsieht, aber sie kümmert sich um nichts und trinkt weiterhin sorglos - selbst vormittags schon und raucht wie am Schlot.

Als Leila dann auch noch im völligen Rausch beginnt über FTX, Aktien und Pornhub zu schwadronieren, habe ich die Augen verdreht und konnte das Buch nicht mehr ernst nehmen. Haddada wollte eventuell mit ihrem so woken Charakter Leila cool rüberkommen, aber all das hat was von 7-Klässler-Niveau. "Oh, du trinkst, rauchst und hast vorehelichen Sex mit deutschen Männern und Frauen, Leila. Voll stark von dir, weil deine Eltern ja Muslime sind." Bei mir, einer Erwachsenen kam das nicht gut an.

Am Ende regt sie sich darüber auf, dass ihr Freund sich in einer negativen Konnotation über Arabien auslässt. Das war wiederum ganz witzig zu sehen, dass sie mit allem durchkommt und darin keinen Fehler sieht, aber ihr Freund das nicht mit gleicher Münze heimzahlen kann. Insgesamt hat aber das Ende mich wieder einigermaßen versöhnen können. Es war realistisch und zufriedenstellend.

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Veröffentlicht am 15.08.2023

Verworren

Prophet
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Rao hat einen Collegeabschluss in Kunstgeschichte und endet als Geheimagent. Wirkte auf mich erst einmal unrealistisch, bis aufgeklärt wurde, dass er die magische Fähigkeit besitzt Lügen zu erkennen. Er ...

Rao hat einen Collegeabschluss in Kunstgeschichte und endet als Geheimagent. Wirkte auf mich erst einmal unrealistisch, bis aufgeklärt wurde, dass er die magische Fähigkeit besitzt Lügen zu erkennen. Er wird nun mit Adam auserkoren auf den Grund zu gehen, woher plötzlich ein Diner über Nacht erschienen ist. Klingt irre, es wird noch viel verrückter. Auf ihrer Recherche stoßen sie auf Prophet, eine Substanz, die in den Körper injiziert wird und dann Erinnerungen hervorruft...

Stilistisch gesehen hat mir der Roman mit der Zeit immer weniger gefallen. Während der Anfang noch logisch und interessant war, wurde es mit der Zeit immer obskurer und abstruser. So hat die Logik und Spannung sehr leiden müssen. Auch hat mir die Schreibart nicht sehr gefallen. Die Protagonisten unterhalten sich teilweise über mehrere Seiten über Belangloses wie eine Diskussion beim Frühstück über Sirupsorten, über Glücksbärchis... Man hätte den Roman leicht kürzen und so spannender halten können, wenn man all die Banalitäten gestrichen hätte, die nichts zur Handlung betrugen. Das Einzige, was herausgelesen werden konnte ist, dass Adam durchsetzungfähig war.

Dann erkennt man auch noch stark, dass der Roman von zwei Frauen geschrieben wurde, denn auf gefühlt jeder dritten Seite folgt eine Markennennung. Das kenne ich nur von Autorinnen, die scheinbar sehr fixiert auf Brands sind. Diesen Trend verfolge ich schon lange und frage mich, warum das so ist. Denn Romane sind nicht Instagram. Sie werden sicher keine Tantiemen dafür erhalten. Autoren fokussieren sich meiner Erfahrung nach mehr auf den Inhalt.

Das Aussehen aller Charaktere, von denen es viele gibt, sodass man konzentriert lesen muss, wird immer bei der ersten Nennung detailliert und beginnend mit den Haaren bis hin zur Kleidung absolut langweilig in einem Block gefasst. Bei der dritten solchen eintönigen Beschreibung des Äußeren habe ich angefangen die Augen zu rollen. Die Repetitionen wirkten unbeholfen, wie ein Erstlingswerk. Hier wäre es besser gewesen, das Stück für Stück in den Text zu integrieren.

Insgesamt sollte man Interesse an vielen verschiedenen Themen haben. Es gibt extrem viele Anspielungen auf Schauspieler und Serien und auch Themen wie die griechische Mythologie. Wenn man hier nicht belesen ist, versteht man es nicht und das führt zu Frustration. Inhaltlich geht es zudem noch um Nostalgie, Sehnsucht, Verlust, Familienprobleme, Homosexualität, Selbstmordversuche, Drogenkonsum und es wird sehr viel gegessen und geraucht.

Sprachlich war ich am Anfang noch sehr begeistert, weil ich mehrere Wörter las, die ich nicht kannte und nachschlagen musste. Leider hat auch das nachgelassen und wurde schnell vulgär. Es gab ein Kapitel, in dem im Dialog das F-Wort nur so hin und hergeworfen wurde. Da hat das Niveau stark nachgelassen

Durch den Roman entwickelt sich eine langsam, aber stetig aufbauende Liebe zwischen den beiden Protagonisten. Dafür, dass der Roman also so woke ist, hat mich überrascht, dass die Charaktere als "weiß" und "schwarz" tituliert wurden. Ist das politisch noch korrekt?

Als Fazit kann ich sagen, dass der Roman eine gute Idee hatte, aber zu viel wollte. Mir fehlte ein großer Fokus. In der Mitte wirkte der Roman als hätte er den roten Faden verloren.

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Veröffentlicht am 08.08.2023

Zerrüttete Kindheiten

Die Neapolitanische Saga 1: Meine geniale Freundin
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Inhalt zum Roman:

Stilistisch gesehen gibt es viele detailreiche Beschreibungen und zudem baut Ferrante extrem viele Charaktere ein. Die Charakterliste am Anfang ist sehr hilfreich, um den Überblick zu ...

Inhalt zum Roman:

Stilistisch gesehen gibt es viele detailreiche Beschreibungen und zudem baut Ferrante extrem viele Charaktere ein. Die Charakterliste am Anfang ist sehr hilfreich, um den Überblick zu halten. Insgesamt haben die Mädchen entweder eine große Fantasie oder eine schreckliche Kindheit, falls das alles stimmt, was sie erzählen und ihnen passiert.

Insgesamt konnte ich aber den Hype nicht verstehen. Es geht um Schülerprobleme in der Grundschule und späteren Jugend. Inhaltlich geht es also vor allem um Schulnoten und Jungsproblemen. Dann folgen auch noch Schocker wie die Ansätze der Prostitution. Eine zieht für 10 Lira vor zwei Mitschülern blank. Dann gibt es auch noch eine Vergewaltigung von einer durch einen viel älteren Mann. Ich verstehe insgesamt nicht, wie man sich dafür begeistern kann. Abgesehen davon, dass Grundschüler noch das gegensätzliche Geschlecht absolut ekelhaft finden. Erst mit der Pubertät beginnt das Interesse aufzuflammen.

Lila, die böse der beiden war gemein und kam mit allen Aktionen frei raus. Sie war nicht sympathisch und Elena hatte kein Selbstbewusstsein und wurde nur ausgenutzt. Das ist beides traurig. Als eine geniale Freundschaft würde ich das daher absolut nicht bezeichnen. Daher kann ich die Begeisterung für diesen Roman nicht nachvollziehen. Eine von beiden wird zudem von ihren Eltern geschlagen. All die Themen fanden Millionen von Frauen weltweit großartig? Der Schulkram war so präsent, dass ich mich teilweise wie in die Schulzeit zurückversetzt gefühlt habe.

Keine Empfehlung.

Comicadaption: Ohne Vorkenntnisse des Romans wird man den Comic kein bisschen verstehen können, da ein Roman auf wenige Bilder reduziert wurden und daher auch viele Szenen komplett fehlen. Der Stil ist für Kenner und Liebende von Graphic Novels zudem schwach in meinen Augen. Da scheint man von asiatischen Künstlern verwöhnt zu sein. Die Gesichter aller Charaktere bleiben ausdruckslos und gleich, ganz egal, was gerade geschieht. Insgesamt wirkt der Comic nicht ganz sauber gearbeitet, die Linien sind mehrfach gezeichnet und trotz Farbe scheinen die die Vorzeichnungen noch sehr prägnant hervor. Auch der Comic hat mir daher insgesamt nicht gefallen.

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