Irgendwo im Nirgendwo wartet der Tod
Die Suche nach dem Route 66 Killer„Get your kicks on Route 66“ diese Liedzeile hatte ich quasi als Ohrwurm im Kopf als ich mit dem Lesen des Buches begonnen habe. Nur nicht jeder wird sich bis zum Schluss amüsieren können. Männer verschwinden ...
„Get your kicks on Route 66“ diese Liedzeile hatte ich quasi als Ohrwurm im Kopf als ich mit dem Lesen des Buches begonnen habe. Nur nicht jeder wird sich bis zum Schluss amüsieren können. Männer verschwinden auf der Route 66 - ohne erkennbares Muster. Vermisst werden Biker, Hiker und sowohl normale Touristen als auch Hobos. Genau an diesem Schauplatz der Biker und Hinterwäldler finden sich die Hauptpersonen aus dem „Pacific Crest Trail Killer“ wieder. Mark und Rebecca, die gerade erst eine Privatdetektiv-Agentur gegründet haben, werden von der Mutter eines der verschwundenen Bikers engagiert, um unauffällig nach deren Sohn zu suchen. Hier zeigt sich wieder der geniale Schreibstil von Christian Piskulla. Zum einen schaut man regelmäßig dem Mörder über die Schulter ohne zu ahnen, wer es ist, zum anderen schüttelt man immer wieder den Kopf über Mark und Rebecca, die nach zwei Jahren des Nichtstuns und mit üppigen finanziellem Polster ausgestattet, überaus unengagiert und naiv agieren. Zum Glück haben die Beiden Unterstützung vom FBI-Agenten im Ruhestand Steve Cortez, der sich, wie ein Terrier in die Ratte, im Fall verbeißt. Allerdings verschwinden immer noch Männer, es passieren seltsame Unfälle und zwei Cops werden hingerichtet. Was ist in dieser Einöde, die gefühlt aus Staub, lost Places und Motels, die ums Überleben kämpfen, nur los?
Das Buch ist mega spannend und in bildhafter Sprache geschrieben. Ich konnte es kaum aus der Hand legen, so sehr hab ich mitgeraten und mitgefiebert. Auch die Beschreibung der einzelnen Orte und der merkwürdigen Menschen, die diese besiedeln, und in welche die eigenen Erinnerungen des Autors einfließen, haben mich in diesen entlegenen Teil der Welt gezogen. Ich würde das Buch niemanden empfehlen, der zeitnah die 66 fahren möchte. Es könnte gar zu gruselig werden. Einige Szenen sind schon sehr detailliert beschrieben und je nach Konstitution könnte der eine oder andere Leser schamhaft erröten oder sich grün verfärben. Eine Triggerwarnung wäre für empfindsame Leser durchaus angebracht. Alle anderen können es genießen und sich in seinen Bann ziehen lassen.