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Veröffentlicht am 04.10.2023

Ein wundervoller Weihnachtsroman mit sehr vielen tiefgründigen Themen

Winterglücksträume
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Aktuell sind es noch über zwanzig Grad draußen und es fühlt sich eigentlich noch mehr wie Sommer als wie Herbst an, dennoch hatte ich bereits Lust auf den ersten Weihnachtsroman. Man kann schließlich ja ...

Aktuell sind es noch über zwanzig Grad draußen und es fühlt sich eigentlich noch mehr wie Sommer als wie Herbst an, dennoch hatte ich bereits Lust auf den ersten Weihnachtsroman. Man kann schließlich ja nicht zu früh an die schönste Jahreszeit denken. Außerdem ist es ja auch eine Auszeichnung für einen solchen Roman, wenn er es schafft einen bei sommerlichen Temperaturen in eine Stimmung zu bringen, in der man sich am liebsten mit einer Decke und einer Tasse heißem Kakao auf der Couch gemütlich machen würde. Ich kann somit sagen, dass der Roman perfekt für den Winter ist.

Das Dorf Middledip ist bereits aus den vorherigen Romanen von Sue Moorcroft bekannt. Wer allerdings noch keinen Ausflug in das süße, kleine Dorf in der Nähe von London unternommen hat, der kann auch gerne mit diesem Buch zum ersten Mal dorthin reisen. Es sind für diese Geschichte keine Vorkenntnisse notwendig, da jede Geschichte von einer andern Person handelt. Wer allerdings schon einen Roman gelesen hat, trifft vielleicht auf den ein oder anderen bekannten.

In diesem Buch geht es um Sky, die als Pflegekind eine Zeit in Middledip verbracht. Als Erwachsene kehrt sie dort nun hin zurück, um einen Neuanfang zu wagen und um ein altes Haus zu sanieren, was danach hoffentlich ihr neues Zuhause werden kann. Gerade als sie angekommen ist, überreden sie bereits die Dorfbewohner an einem Wettbewerb für die schönste Weihnachtsdekoration teilzunehmen. Die ganze Arbeit bekommt sie nicht geschafft ohne etwas Hilfe ihrer Nachbarn. Besonders von Daz, der ihr danach nicht mehr aus dem Kopf geht.

Neben der schönen Weihnachtsstimmung haben mir die vielen tiefgründigen Themen gefallen, die teilweise nur angeschnitten, aber zum Teil auch sehr gut ausgearbeitet werden. Hier geht es essentiell um die Frage, wie wichtig die eigenen Wurzeln sind und wie wichtig eine Beziehung zu den eigenen Eltern ist - oder eben auch nicht. Es geht außerdem um ein gutes Umwelt- bzw. Ressourcenbewusstsein und viele humanitäre Werte. Die Themen nehmen allerdings auch nicht zu viel Raum ein, sodass die Geschichte nicht schwerfällig wird. Es bleibt ein lockerer Liebesroman, der sich einfach runterlesen lässt. Es ist nur eben kein oberflächlicher Liebesroman und das mochte ich sehr.

Sue Morcrooft hat es mit diesem Roman wieder geschafft einen wundervollen Weihnachtsroman zu schreiben. Ich freue mich schon jetzt aufs nächste Jahr und die nächste Geschichte von ihr. Hoffentlich gibt es noch mehr Möglichkeiten nach Middledip zurückzukehren.

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Veröffentlicht am 10.09.2023

Ein schöner, gefühlvoller Liebesroman über die Schattenseiten von Hollywood

Infinity Falling - Mess Me Up
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In meinen Augen hat jeder eine zweite Chance verdient. Auch wenn mir „Dunbridge Academy“ nicht sonderlich gefallen hat und ich skeptisch war, ob mir überhaupt der Stil von Sarah Sprinz gefällt, habe ich ...

In meinen Augen hat jeder eine zweite Chance verdient. Auch wenn mir „Dunbridge Academy“ nicht sonderlich gefallen hat und ich skeptisch war, ob mir überhaupt der Stil von Sarah Sprinz gefällt, habe ich dennoch mit „Infinity Falling“ angefangen, da mir der Klappentext gefallen hat. Auch wenn ich nicht gerne Schauspielerin wäre, hat Hollywood und die Welt der Reichen doch seine Reize. Es ist somit ein wahres Klischee, dass sich Liebesromane in diesem Setting so gut verkaufen, da wir gerne von dem Träumen, was wir nicht haben.

Nachdem die Schauspielerin Aven Amenta und der Sänger Hayes Chamberlain zu Beginn ihrer Karriere eine Fake-Beziehung geführt haben, um mehr Aufmerksamkeit der Medien zu erhalten, haben sie sich genauso öffentlich auch wieder getrennt. Somit ist das Wiedersehen nicht allzu glücklich, als die beiden am Set erfahren, dass sie in einem Film zusammen vor der Kamera stehen sollen. Das Drama ist somit vorprogrammiert und schnell fangen die Medien an zu spekulieren, ob es hier eine erneute Beziehung geben könnte.

Bei diesem Roman hat mir besonders gefallen, dass er auch sehr detailliert auf die Schattenseiten eines Lebens in der Öffentlichkeit eingeht. Es gibt so viele Beispiele im realen Leben von Personen, die schon zu früh im Rampenlicht standen und da anschließend für einen hohen Preis zahlen mussten. Somit gehe ich davon aus, dass der Terminstress, das ständige Lächern und vorsichtig Sein, weil eine Kamera in der Nähe sein könnte, sehr realistisch dargestellt wurden. Daher sollte es auch den Leser nicht überraschen, dass Aven und Hayes einiges an Ballast mit sich herumtragen und kein lockerleichtes Leben führen. Für mich war dies seit langem auch noch einmal ein Buch, bei dem die Triggerwarnung zu Beginn gerechtfertigt war.

Die Geschichte wird zur Hälfte aus Avens und zur Anderen aus Hayes Sicht erzählt. So erhält der Leser Einblicke in beide Gefühlswelten. Abgerundet wird die Erzählung durch Rückblenden in die Zeit ihrer Fake-Beziehung, sodass der Leser die Charaktere auch noch besser verstehen kann. So erfährt man wirklich alles vom ersten Kennenlernen, die erste Trennung bis hin zum erneuten Wiedersehen. Ich fand es wunderschön so viel von den beiden mitzuerleben und mit auf die Gefühlsachterbahn genommen zu werden. Und für mich war es das wirklich, eine Gefühlsachterbahn.

Dieser neue Roman hat meine Meinung von Sarah Sprinz eindeutig verändert und ich mochte dieses Buch wirklich gerne. Es war ein wunderschöner Roman und ich freue mich schon sehr auf die Fortsetzung, die dann die Geschichte von Avens Managerin enthalten wird.

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Veröffentlicht am 10.09.2023

Ein ausgezeichneter, gefühlvoller Genrewechsel der Autorin

The Things we leave unfinished
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Nachdem ich dieses Jahr „The Fourth Wing“ von Rebecca Yarros gelesen habe und es sich echt zu einem Jahreshighlight entwickelt hat, wollte ich sehr gerne noch mehr von der Autorin lesen. Somit war ich ...

Nachdem ich dieses Jahr „The Fourth Wing“ von Rebecca Yarros gelesen habe und es sich echt zu einem Jahreshighlight entwickelt hat, wollte ich sehr gerne noch mehr von der Autorin lesen. Somit war ich begeistert als ich die Möglichkeit bekommen habe, ihren neuen Roman als Hörbuch kennenzulernen. Das Buch erzählt zwei Geschichten gleichzeitig. Zum einen lernt der Leser Scarlett kennen, die während des zweiten Weltkrieges einem amerikanischen Soldaten begegnet und versucht mit ihm ihr Glück zu finden. Und zum anderen spielt die Handlung etwa 60 Jahre später, als Scarletts Urenkelin nach einer gescheiterten Ehe wieder versucht sich ein Leben aufzubauen. Obwohl die Handlung zu zwei Zeiten spielt und jeweils aus Sicht der weiblichen Hauptperson sowie einem Mann erzählt wird, konnte ich jederzeit gut die einzelnen Handlungsstränge auseinander halten. Hier ist es sehr hilfreich, dass das Hörbuch zwei Sprecher hat - eine weibliche sowie eine männliche Stimme. Beide Sprecher schaffen es ausgesprochen gut die Atmosphäre sowie die jeweiligen Emotionen zu vermitteln.

Besonders ist bei dieser Liebesgeschichte, dass sie sehr ruhig und bodenständig ist. Die Charaktere sind tiefgründig und facettenreich. Es gibt hier keine naiven Dialoge oder übertriebenen Emotionen. Diese Bodenständigkeit hat in meinen Augen die Handlung noch realistischer gemacht und dies ist bestimmt auch der Grund, dass sie einem sehr nahe gehen kann. Damit bin ich ein noch größerer Fan der Autorin geworden.

Mit etwas mehr als 17 Stunden ist dies keineswegs ein kurzes Hörbuch. Zwischendrin hatte ich auch einmal Sorge, dass sich die Geschichte ziehen könnte oder dass es zum Ende hin sehr viel Drama geben würden. Tatsächlich gibt es noch zwei überraschende Wendungen, allerdings kein unnötiges Drama. Somit war ich sehr glücklich mit der Entwicklung und das Hörbuch war in keinem Fall zu lange.

Wenn ich diese Geschichte mit „The Fourth Wing“ vergleichen möchte, dann fällt mir dies sehr schwer, da jeder Vergleich unfair wäre. Es sind zwei komplett unterschiedliche Romane aus verschiedenen Genre. Es ist zunächst bemerkenswert, dass die Autorin den Genrewechsel so gut hinbekommen hat. In meinen Augen gibt es wenige außergewöhnliche High Fantasy Autoren, sodass ich von ihrem Erfolg in dem Genre überrascht war. Sie hat dort einen besonderen Epos geschaffen. Ihr Liebesroman ist ebenfalls wunderschön und sehr gefühlvoll, allerdings gibt es in diesem Bereich auch ein paar Autoren mit denen ich sie vergleichen könnte. Von der Art und Weise würde mir hier als erstes ein Nicholas Sparks oder auch eine Emma Scott einfallen. Das schmälert das Ergebnis keineswegs, aber es erklärt etwas besser, warum mich dieser Roman nicht so stark überrascht hat, wie der Fantasyroman. Alles in allem hat mich diese Geschichte davon überzeugt, dass ich einfach alles von der Autorin lesen sollte, egal in welchem Genre es geschrieben ist.

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Veröffentlicht am 20.05.2023

Ein schöner Abschluss der Lost Boys Trilogie

The Last Piece of His Heart
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Jeder einzelne Band der Lost Boys Trilogie hat mir bis dato richtig gut gefallen und jede einzelne Charakterdarstellung konnte mich überzeugen. Mir hat bei dieser Reihe auch so gut gefallen, dass Themen ...

Jeder einzelne Band der Lost Boys Trilogie hat mir bis dato richtig gut gefallen und jede einzelne Charakterdarstellung konnte mich überzeugen. Mir hat bei dieser Reihe auch so gut gefallen, dass Themen von gesellschaftlichen Randgruppen behandelt wurden. Das waren zum Teil Probleme, mit denen ich mich gedanklich noch nicht beschäftigt hatte. Somit waren meine Erwartungen für diesen Abschluss auch recht hoch und ich habe mich auf einen gefühlvollen Roman gefreut. Ich wurde hier nicht enttäuscht und meine Erwartungen wurden komplett erfüllt.

In diesem Buch werden Ronan und Shiloh in den Mittelpunkt gerückt. Beide Charaktere sind bereits aus den vorherigen Bänden bekannt, da ja auch die Handlung von allen drei Büchern eigentlich parallel spielt. Es werden eben nur andere Situationen und andere Sichten gezeigt. Damit tauchen allerdings auch die anderen Personen wieder auf. Es ist somit nicht nur eine neue Geschichte, sondern auch ein Wiedersehen mit den vorherigen Charakteren. Da die Handlungen nicht aufeinander aufbauen, könnte man auch die Bücher unabhängig voneinander lesen und es ist nicht wirklich ein Vorwissen von Nöten. Allerdings würde ich sehr stark empfehlen die Bücher in der richtigen Reihenfolge zu lesen, weil so nur Anspielungen deutlich werden.

Ronan hatte einen sehr schweren Start ins Leben und mit einer Vergangenheit in Pflegefamilien sowie einen Abstecher im Jugendknast, soll er nun einen Neustart haben. Allerdings gönnen ihm nicht alle Stadtbewohner diesen Neustart und er eckt immer wieder an. Obwohl er keine Gesellschaft sucht, wird er von den Lost Boys quasi adoptiert und hat damit nun einen richtigen Freundeskreis. Obwohl Shiloh bei ihrer Großmutter in einem liebevollen Umfeld aufgewachsen ist, hat sie auch Schwierigkeiten sich anderen gegenüber zu öffnen und bleibt damit meistens für sich. Ihr großer Traum ist ein eigenes Schmuckgeschäft und jede freie Minute verbringt sie damit daran zu arbeiten, ihrem Traum einen kleinen Schritt näher zu kommen.

Dieser Roman ist wieder sehr gefühlvoll geschrieben und jeder Charakter ist wirklich detailliert ausgearbeitet. Ich konnte mir Shiloh und Ronan gut vorstellen und hatte schnell ein Gefühl, wie sie in einzelnen Situationen handeln würden und warum sie so sind, wie sie sind. Außerdem war die Atmosphäre abwechslungsreich beschrieben. Es gibt hier schöne Kontraste zwischen Ronans einsamen Leben und der familiäre Atmosphäre bei Shilohs Großmutter. Es ist stark, wie Emma Scott ein heimisches Gefühl beim Leser erzeugen kann.

Mir hat dieser Roman sehr gut gefallen und ich bin schon fast etwas traurig, dass nun alle Geschichten der Lost Boys erzählt sind. Es gibt leider keinen weiteren Teil mehr. Am Ende gibt es einen Epilog, in dem ein Ausblick gegeben wird, wie es mit den einzelnen Figuren weitergeht. Damit werden auch noch ein paar Fragen beantwortet, die vielleicht aus den anderen Bänden offen sein könnten. Wer bereits die anderen Teile mochte, sollte damit auch in jedem Fall den Abschluss dieser wunderschönen Trilogie lesen.

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Veröffentlicht am 20.05.2023

Ein spannender Schreibstil und ein faszinierender Einblick in die persische Kultur

Soraya (Ikonen ihrer Zeit 8)
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Wenn man in der heutigen Zeit an eine royale Märchenhochzeit denkt, dann erinnert man sich eher an Lady Diana oder die Hochzeit von Kate und William. Die wenigsten Leser haben die Hochzeit von Soraya und ...

Wenn man in der heutigen Zeit an eine royale Märchenhochzeit denkt, dann erinnert man sich eher an Lady Diana oder die Hochzeit von Kate und William. Die wenigsten Leser haben die Hochzeit von Soraya und dem persischen Schah miterlebt. Tatsächlich hatte ich vor diesem Buch noch kein einziges Mal von Soraya gehört, was nun rückblickend eine wirkliche Schande ist, weil sie scheinbar wirklich eine faszinierende Persönlichkeit war.

Wer außer mir noch nie vorher von Soraya gehört hat, sie war die Tochter von einem persischen Fürsten und einer Berlinerin. Sie ist selber in der Schweiz und in Persien zu Schule gegangen, bevor sie 1951 den persischen Schah kennengelernt hat. Es schien Liebe auf den ersten Blick zu sein und damit hat für Soraya ein sehr spannender Lebensabschnitt begonnen. Obwohl sie in verschiedenen Kulturen groß geworden ist und damit auch schon immer viel erlebt hat, hatte sie da nichts auf den Reichtum von Persien vorbereitet.

Ich mochte hier sehr, dass der Leser sehr viele Einblicke in den heutigen Iran erhalten hat. Es wird häufiger die politische Situation angedeutet und einzelne Aspekte auch detaillierter Beschrieben. So spielen Attentate, eine Rebellion und Revolution eine Rolle. Allerdings werden nur Informationen erwähnt, die auch für die weitere Handlung relevant sind. Es ist somit eindeutig ein Roman und kein Sachbuch. Auch wenn ich etwas über die persische Kultur wusste, habe ich hier noch einiges gelernt und habe beim Lesen auch sehr viel gegoogelt. Es gibt, glaube ich, kein Buch, bei dem ich parallel so viel im Internet nachgelesen habe. Fast alle Fakten konnte ich so auch bestätigen und habe mir hier viele Orte angeschaut. Mein Fazit ist da, dass der Iran wundervolle Kunstschätze und Landschaften hat. Wenn ich einmal die Chance erhalten sollte, dann würde ich dort auch echt gerne einmal Urlaub machen.

Die ganze Buchreihe des Verlags ist genial aufgebaut. Mir hat dieses Buch so viel Spaß gemacht. Mit einem lockeren Schreibstil wird die Geschichte einer wohltätigen, mutigen Frau beschrieben. Solche Frauen sollten definitiv nicht in Vergessenheit geraten. Von mir gibt es für diesen Roman sowie auch für die anderen Bücher dieser Reihe eine ganz klare Leseempfehlung.

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