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Veröffentlicht am 22.09.2023

Farbspiel

Die graue Stadt
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Robin zieht mit ihren Eltern in eine neue Stadt. Eine Stadt die ausschließlich in der Farbe grau erstrahlt. Robin, die Farben liebt, möchte ein Leben in einer grauen Stadt nicht führen und macht sich auf ...

Robin zieht mit ihren Eltern in eine neue Stadt. Eine Stadt die ausschließlich in der Farbe grau erstrahlt. Robin, die Farben liebt, möchte ein Leben in einer grauen Stadt nicht führen und macht sich auf die Suche nach der Ursache für das triste Stadtleben. Gemeinsam mit Alani findet sie die Gründe und lässt die Stadt in neuer Farbe erstrahlen.

Die graue Stadt von Torben Kuhlmann zeigt auf eine wunderschöne Weise, welche Macht der einzelne Mensch haben kann. Robin widersetzt sich den Strukturen, denen sich die Erwachsenen längst untergeben haben und das obwohl sie diese Ideologie selbst nicht unterstützten würden. Sie steht für ihre Meinung ein, nimmt Strafen in Kauf und findet Verbündete.

Kuhlmann zeigt mit Die graue Stadt, wie wichtig die Farbe und Vielfalt in unserem Leben ist. Die Illustrationen sind wunderschön gestaltet und selbst in Grautönen wahnsinnig detailliert gezeichnet. Ich habe jede einzelne Zeichnung mit Bewunderung betrachtet.

Inhaltlich lässt sich das Buch bedenkenlos in Kinderhände geben, auf der Textebene denke ich, dass viele Kinder noch unterstützt werden müssen, jedoch macht sich Die graue Stadt mit Sicherheit auch als Vorlesebuch sehr gut und lädt zum über-Farben-philosophieren ein.

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Veröffentlicht am 21.09.2023

Gibt es eine zweite Chance?

Nebelschimmer
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Calla und Jasper schienen das perfekte Paar zu sein, doch dann hat das Leben andere Pläne und die beiden gehen getrennte Wege. Nach einem Jahr in den USA ist Calla nun zurück in Deutschland und zurück ...

Calla und Jasper schienen das perfekte Paar zu sein, doch dann hat das Leben andere Pläne und die beiden gehen getrennte Wege. Nach einem Jahr in den USA ist Calla nun zurück in Deutschland und zurück bei ihren besten Freundinnen. Doch nicht nur ihnen ist Calla wieder näher, auch Jasper läuft sie nun wieder über den Weg und muss erkennen, dass ihre Gefühle weiterhin stark sind.

Nebelschimmer von Anya Omah ist der zweite Band einer Trilogie, der generell auch unabhängig von seinem Vorgänger gelesen werden kann.
Wie schon der Vorgänger konnte auch Nebelschimmer mich vollkommen für sich einnehmen und ich bin begeistert, dass man eine solche Geschichte gestalten kann, ohne eine Part als denjenigen darzustellen, der alles verbockt hat. Beide haben und machen Fehler und beide reflektieren dies.

Rassismus ist ein großes Thema dieses Bands, das im großen und ganzen gut eingebaut wurde. Wenngleich ich mir an mancher Stelle mehr Überlegenheit gewünscht hätte, aber ich konnte auch diese konfrontale Darstellung nachvollziehen.

Nebelschimmer konnte mich von der ersten bis zur letzten Seite komplett einnehmen, sodass ich dieses Buch innerhalb von 24 Stunden eingeatmet habe. Tolle Entwicklung, tolle Charaktere und tolle Reflexionen der Charaktere.
Geärgert hat mich lediglich, dass die Spleens von Calla und Lissa erwähnt und am Ende vertauscht wurden. Ich liebe solche kleinen Details, weil sie Charaktere einzigartig machen. Dies aber nur als Anmerkung, Einfluss auf die Bewertung hat dieses kleine Detail natürlich nicht.

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Veröffentlicht am 20.09.2023

Besondere Welt

Die Insel der besonderen Kinder
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Abraham erzählte seinem Enkel von einer besonderen Insel, auf der Kinder mit besonderen Fähigkeiten lebten und von Monstern, die diese Kinder jagten. Jacob dachte immer, dass sein Opa ihm, wie alle Großeltern ...

Abraham erzählte seinem Enkel von einer besonderen Insel, auf der Kinder mit besonderen Fähigkeiten lebten und von Monstern, die diese Kinder jagten. Jacob dachte immer, dass sein Opa ihm, wie alle Großeltern dies tun, Märchen erzählte und glaubte nicht an die Existenz der besonderen Insel.
Jahre später stirbt Abraham durch auf eine mysteriöse Weise und Jacob beginnt sich wieder an die Märchen seines Großvaters zu erinnern. Dann findet er Hinweise, dass die Insel wirklich existiert und macht sich auf die Suche nach der Vergangenheit seines Großvaters und vergisst dabei die Monster.

Ransom Riggs hat mit Die Insel der besonderen Kinder eine mystische Welt aufgebaut, die einen vollkommen einnimmt und die den Beginn einer sechshändigen Reihe darstellt. Die Geschichte ist eher langsam erzählt, was dafür sorgte, dass ich keinen Höhepunkt oder Spannungsbogen wahrnehmen konnte, jedoch hat dies mein Lesevergnügen zu keiner Zeit gemildert.

Riggs nimmt einen mit seinem bildhaften Schreibstil in die mystische Welt mit und verbindet diese mit der Realen. Man erlebt das Geschehene durch Jacobs Sicht und leidet regelrecht mit ihm mit. Die Story wird stellenweise durch Fotos untermalt.

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Veröffentlicht am 16.09.2023

Wer wars?

Der war's
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Alle Kinder beneiden Marie um ihre tollen Supersandwiches, die ihre Mutter ihr jeden Tag mit in die Schule gibt und plötzlich verschwinden diese aus ihrem Rucksack. Diebstahl, ein Verbrechen, das geklärt ...

Alle Kinder beneiden Marie um ihre tollen Supersandwiches, die ihre Mutter ihr jeden Tag mit in die Schule gibt und plötzlich verschwinden diese aus ihrem Rucksack. Diebstahl, ein Verbrechen, das geklärt werden muss. Schnell schießen sich die Schüler auf ihren Mitschüler Konrad ein, der nach über einem halben Jahr immer noch keine Freundschaften geschlossen hat. Dieser macht sich auch noch besonders verdächtig, weil er seine Pausen am liebsten im Klassenzimmer verbringt, dort wo die Supersandwiches verschwinden. Doch Konrad möchte den Diebstahl nicht zugeben und bald kommen die Kinder auf die Idee, dass ein Gerichtsverfahren seine Schuld beweisen wird.

Der war’s von Julia Zeh und Elisa Hoven setzt sich mit vielen Themen auseinander, die in unserer Gesellschaft einen hohen Stellenwert haben und auch im Klassenzimmer häufig anzutreffen sind. Dabei wird ohne erhobenen Zeigefinger aufgezeigt, dass Selbstjustiz in Form von Mobbing keine Form von Gerechtigkeit darstellt, egal ob das Mobbingopfer schuldig oder unschuldig ist. Gleichzeitig schaffen die Autorinnen es, dass kein Kind als durchweg ‚schlecht‘ oder ‚böse‘ dargestellt wird, sie schaffen viel mehr eine Klasse, die ihre Fehler reflektiert, aus ihnen lernt und einen anderen Umgang anstrebt.

Unterstützt wird die Geschichte durch Illustrationen von Lena Hesse, die farblich sehr orangenastig sind. Dies hat mich zu Beginn der Story noch irritiert, wurde dann aber ein schönes Merkmal dieses Buches.

Nebenbei lernt man spielend etwas über unser Rechtssystem. Dieses Wissen wird nach der Geschichte nochmal gefördert, indem einige Fragen zu diesem Thema beantwortet werden.

Julia Zeh und Elisa Hoven haben mit Der war's ein tolles Buch geschaffen, das inhaltlich für Kinder ab acht verständlich sein wird, sprachlich könnte es jedoch noch zu einigen Schwierigkeiten führen, sodass es nicht für jedes achtjährige Kind zum alleinigen Lesen geeignet sein dürfte. Generell kann ich das Lesen jedem empfehlen und vor allem dann, wenn Mobbing, Vorurteile und Anschuldigungen gerade ein aktuelles Thema in der Lebenswelt des Kindes sind.

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Veröffentlicht am 14.09.2023

Und das war erst der Anfang

Worst Week Ever – Montag
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Justin Chase steht vor der schlimmsten Woche seines Lebens. Seine Mutter heiratet den Vampir Vlad, weswegen Justin mitten im Schuljahr die Schule wechselt. Als wäre eine neue Schule nicht schlimm genug, ...

Justin Chase steht vor der schlimmsten Woche seines Lebens. Seine Mutter heiratet den Vampir Vlad, weswegen Justin mitten im Schuljahr die Schule wechselt. Als wäre eine neue Schule nicht schlimm genug, passieren ihm auch die schrecklichsten Dinge und dabei hat die Woche gerade erst angefangen.

Worst Week Ever – Monday ist der Beginn einer siebenteiligen Reihe zur schrecklichsten Woche des Schülers Justin Chase, welche vom Autorenduo Eva Amores und Matt Cosgroves auf eine witzige Art verfasst und illustriert wurde.

Der knapp 200 Seiten starke Comic-Roman beschäftigt sich mit dem ersten Schultag des Jungens Justin Chase, der zu allem Überfluss genau an diesem Tag auch das Elternhaus wechselt und in eine komplett neue Umgebung geworfen wird. Für ihn steht fest: er muss überzeugen, um Anschluss zu finden. Eine Situation, die wohl viele Leser*innen in diesem Alter kennen werden, sodass sie sich mit Justins Ängsten identifizieren können und bald merken: schlimmer als Justin kann es für mich nicht laufen.

Denn der Comic ist auf eine überspitzte Art und Weise dargestellt, welche Mutter heiratet schon einen Vampir und welche Katze wird von Aliens entführt? Wer die Leseprobe liest, der erkennt sehr schnell den Humor des Buches und dieser bleibt erhalten, alles andere würde aber auch nicht zur Geschichte passen.

Die Seiten sind durch Text und Illustrationen jede für sich ein Kunstwerk und wenige Seiten laden auch zur Interaktion ein.

Worst Week Ever kann ich jedem empfehlen, für den Geschichten auch mal fernab der Realität sein können und dabei einfach nur Spaß machen sollen. Wer die Leseprobe liest, der weiß was er bekommt und wird auf keinen Fall enttäuscht und ich bin mir sicher, dass an dieser Reihe nicht nur Kinder Spaß haben werden. Ein toller Start für mich als Lesende, ein schrecklicher für Justin Chase!

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