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Veröffentlicht am 17.10.2023

Regionalkrimi mit originellen Nebenfiguren

Mörder in der Grube
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Lukas Borns fünfter Fall führt den Privatdetektiv ins Bergbaumilieu, der Vater seiner Auftraggeberin wurde tot am Ende seiner Kellertreppe gefunden, in den Augen der Polizei starb der todkranke Mann glasklar ...

Lukas Borns fünfter Fall führt den Privatdetektiv ins Bergbaumilieu, der Vater seiner Auftraggeberin wurde tot am Ende seiner Kellertreppe gefunden, in den Augen der Polizei starb der todkranke Mann glasklar durch einen Unfall. Doch als Lukas Nachforschungen anstellt, fällt ihm auf, dass bereits fünfzehn Jahre zuvor ein Freund des Toten ebenfalls einem tödlichen Sturz zum Opfer gefallen war - wirklich ein makabrer Zufall? Mit Hilfe seiner speziellen Campingplatz SoKo taucht der Ermittler tief in die Bergbaugeschichte der Region ein und stößt dabei auf Ungereimtheiten, die weit in die Vergangenheit reichen.

"Mörder in der Grube" von Erwin Kohl ist ein spannender Regionalkrimi, der mich schnell wieder an den Niederrhein zurück gebracht hat. Für mich ist es bereits das dritte Buch, in dem ich Lukas und seine originellen, teilweise auch recht skurrilen Mitstreiter begleiten durfte. Die Figuren waren mir bereits in den vorigen Bänden ans Herz gewachsen und es hat mir Freude gemacht, sie alle wieder zu treffen. Auch die neu dazu gekommenen Personen fand ich umfassend und lebensecht dargestellt, so dass ich von Jedem ein gutes Bild vor Augen hatte.

Der Schreibstil ist mir ebenfalls bereits vertraut, erneut hat mich die Mischung aus Mordermittlung und Humor bis zur letzten Seite gefesselt und wunderbar unterhalten. Die Spannung zog sich meiner Meinung nach konsequent durch die gesamte Handlung und ich mochte das Buch zwischendurch kaum aus der Hand legen. Da der Fall in sich abgeschlossen ist, kann dieser Krimi auch gut ohne Kenntnis der Vorgängerbände gelesen werden, ich persönlich mag es allerdings noch lieber, einen Ermittler von Anfang an kennen zu lernen. Für den mitreißenden Roman spreche ich gern eine Leseempfehlung aus.

Fazit: Dieser Krimi glänzt mit einem sympathischen Ermittler, originellen Figuren, einem spannenden Fall und natürlich regionalem Flair. Ich hatte damit einige fesselnde Lesestunden und empfehle das Buch gern weiter.

Veröffentlicht am 08.09.2023

Fesselnde historische Geschichte

Ich, Sperling
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Im spätrömischen Reich wächst ein Junge in einem Bordell auf, ohne zu wissen, woher er kommt und wer seine Eltern sind. Sowohl die Köchin Focaria als auch eine der Prostituierten, eine "Wölfin", die Euterpe ...

Im spätrömischen Reich wächst ein Junge in einem Bordell auf, ohne zu wissen, woher er kommt und wer seine Eltern sind. Sowohl die Köchin Focaria als auch eine der Prostituierten, eine "Wölfin", die Euterpe genannt wird, kümmern sich um den Kleinen und vermitteln ihm sehr unterschiedliche Blickwinkel auf die Welt, in der sie leben. Sobald er groß genug ist, zu arbeiten, hilft "Pusus" zunächst in der Küche, später wird er in die Taverne beordert, wo die Freier essen, trinken und schließlich ins Obergeschoss zu den Wölfinnen gehen. Bis eines Tages eine der Wölfinnen ausfällt und der Besitzer des Etablissements beschließt, Pusus an ihrer Stelle arbeiten zu lassen. Von nun an entflieht der Junge immer wieder aus seinem Körper, wie ein Sperling, um der Brutalität seines realen Daseins zu entkommen.

"Ich, Sperling" von James Hynes ist ein fesselnder historischer Roman, der mich von der ersten Seite an komplett in seinen Bann gezogen hat. Als alter Mann blickt Sperling auf sein Leben zurück und schreibt auf, was ihm widerfahren ist, ohne etwas zu beschönigen und ohne Hoffnung, dass jemals ein Mensch seine Aufzeichnungen zu Gesicht bekommt. Dennoch spricht er seinen Leser immer wieder direkt an, was seine Schilderungen für mich besonders realistisch erscheinen ließ, die detaillierte Beschreibung seines Alltags hat mich emotional tief in die Geschichte hinein gezogen. Sowohl das Umfeld, in dem der Junge aufwächst, als auch die Figuren, die er trifft, haben sich für mich lebensecht angefühlt, die Handlung lief beinahe wie ein Film vor meinem geistigen Auge ab.

Den Schreibstil habe ich als sehr mitreißend empfunden, ich mochte das Buch zwischendurch kaum aus der Hand legen und auch wenn ich gerade nicht gelesen habe, ist Sperling immer noch ständig in meinem Kopf herum gekreist. Die Beschreibung des Alltags aus dem Blickwinkel des Jungen zeichnet ein brutal ehrliches Bild der Gesellschaft in jener Zeit, immer wieder begegnen Sperling Zitate von Philosophen, die seine Eindrücke kritisch untermauern und mich beim Lesen zum Nachdenken angeregt haben. Das Ende lässt offen, wie Sperling nach Britannien kam, wo er als alter Mann diese Memoiren verfasst und wie sein Leben als Erwachsener weiter verlief - was mich hoffen lässt, dass der Autor eventuell über eine Fortsetzung nachdenken könnte. Mir würde es auf jeden Fall Freude machen, mehr von dieser spannenden Historiengeschichte lesen zu können. Für den Roman, der mich auf eine äußerst fesselnde Reise in die Vergangenheit geschickt hat, spreche ich eine begeisterte Leseempfehlung aus.

Fazit: Von der ersten Seite an war ich tief in der Geschichte versunken, Sperlings Schilderungen seines harten Lebens von frühester Kindheit an war ein außergewöhnliches Lesevergnügen, das ich gern weiter empfehle.

Veröffentlicht am 16.08.2023

Hoch emotional, wie ich es von der Autorin kenne und liebe

A Whisper Around Your Name
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Seit Jo viel zu früh ihre Mutter verloren hat, muss sie ständig umziehen, denn ihr Vormund Gerry ist Trucker und wechselt seine Jobs häufig. Doch dieses Mal hofft Jo, dass sie bleiben kann, denn es sind ...

Seit Jo viel zu früh ihre Mutter verloren hat, muss sie ständig umziehen, denn ihr Vormund Gerry ist Trucker und wechselt seine Jobs häufig. Doch dieses Mal hofft Jo, dass sie bleiben kann, denn es sind nur noch wenige Wochen bis zu ihrem Schulabschluss - und sie hat Evan getroffen, der trotz seines guten Aussehens in der ganzen Schule als Freak verschrien ist. Nachts im Schwimmbad entwickeln die beiden Außenseiter tiefe Gefühle füreinander, doch dann schlägt das Schicksal erneut unbarmherzig zu.

"A Whisper Around Your Name" von Emma Scott ist ein Roman, der mich sofort in seinen Bann gezogen hat, ehe ich mich versehen hatte, war ich in Jos Welt versunken und mochte den E-Reader zwischenzeitlich kaum aus der Hand legen. Jo ist mir bereits nach wenigen Buchseiten ans Herz gewachsen und ich hätte sie des Öfteren gern tröstend in die Arme genommen. Die traumatischen Erlebnisse ihrer Vergangenheit beschreibt sie knapp und sarkastisch, dennoch konnte ich ihren Schmerz zwischen den Zeilen fühlen - das empfinde ich als typisch für Emma Scott, ihr Schreibstil ist so einzigartig und emotionsgeladen, dass ich bisher jedes einzelne Buch aus Ihrer Feder geliebt habe.

Auch Evan war mir von Anfang an sympathisch, genau wie Jo hat auch er keine einfache Vergangenheit, umso schöner war es für mich, mit zu erleben, wie diese beiden gequälten Seelen zueinander fanden. Sowohl die Protagonisten als auch die Figuren in ihrem Umfeld waren in meinen Augen authentisch und lebensecht dargestellt, so dass ich sie alle als reale Personen empfunden habe und emotional tief in die Handlung eintauchen konnte. In der Geschichte gab es einen kleinen übersinnlichen Touch, das sollte man mögen, wer sich darauf einlassen kann, den erwartet eine einzigartige und wundervolle Lektüre. Mich hat das Buch von Anfang bis Ende mitgerissen, ich bin mit den beiden Hauptfiguren durch alle Höhen und Tiefen gegangen und hatte den Eindruck, ihre Gefühle hautnah zu erleben. Für dieses beeindruckende Buch spreche ich daher gern eine Leseempfehlung aus.

Fazit: Von Emma Scott erwarte ich nicht weniger, als dass sie mich emotional durch alle Höhen und Tiefen ihrer Protagonisten stürzen lässt, und das ist ihr mit diesem Roman wieder einmal gelungen. Leicht übersinnlich angehaucht und voller intensiver Gefühle hat mich dieses Lesevergnügen voll und ganz begeistert, so dass ich es gern weiter empfehle.

Veröffentlicht am 10.08.2023

Spannendes Finale der zweiten Zimt-Staffel

Zimt − Für immer von Magie berührt
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Während es bei Vicky und Konstantin noch einige Wochen dauert, bis die Sommerferien beginnen, verschaffen die Zimtsprünge ihnen eine unverhoffte Auszeit vom Alltag. Denn ihre Parallel-Ichs haben nicht ...

Während es bei Vicky und Konstantin noch einige Wochen dauert, bis die Sommerferien beginnen, verschaffen die Zimtsprünge ihnen eine unverhoffte Auszeit vom Alltag. Denn ihre Parallel-Ichs haben nicht nur bereits Ferien, sie sind auch gerade im Urlaub in einem zauberhaften Haus an der Küste von Cornwall. Doch ein Fund in ihrer eigenen Welt zeigt, dass die Gefahr, die sie bei ihrem letzten Abenteuer besiegt glaubten, immer noch existiert, so dass für Vicky und Konstantin ein Wettlauf gegen einen unbarmherzigen Gegner beginnt.

"Zimt − Für immer von Magie berührt" von Dagmar Bach ist der dritte und finale Band der zweiten Zimt-Staffel. Obwohl der Verlag damit wirbt, dass alle Bände unabhängig voneinander auch einzeln gelesen werden können, finde ich es schöner, die gesamte Buchserie in chronologischer Reihenfolge zu entdecken und empfehle Neueinsteigern daher, mit dem ersten Band zu beginnen. Die Autorin zeigt ihren Lesern sicher immer wieder genügend von den vorangegangenen Ereignissen, damit keine Verständnisprobleme auftreten, aber ich habe es besonders genossen, Vicky, Konstantin und all die teilweise sympathischen, teilweise auch recht skurrilen Figuren in ihrem Umfeld nach und nach kennen zu lernen, sie sind mir mit jedem Buch ein Stück mehr ans Herz gewachsen.

Der Schreibstil ist meiner Meinung nach so leicht und eingängig, wie ich es bereits aus den anderen Bänden kenne und mag, passend zum Alter der jugendlichen Zielgruppe. Aber auch für ältere Leser bietet diese Reihe gute Unterhaltung, ich selbst habe bereits Kinder im Alter der Protagonisten und mochte das Leseerlebnis dennoch sehr. Wie es sich für einen Finalband gehört, hat sich die Spannung im Lauf der Handlung gesteigert, so dass ich den E-Reader zwischendurch kaum aus der Hand legen mochte - zwischendurch gab es aber auch immer wieder Momente zum durchatmen, in denen der Alltag in dem liebenswerten Heimatstädtchen der Figuren gezeigt wurde. Die Mischung aus Humor, Spannung und einer Menge origineller Personen hat sich für mich zu einer wunderbaren Lektüre zusammen gefügt, für die ich gern eine Leseempfehlung ausspreche.

Fazit: Der Finalband zeigt noch einmal, warum ich Vickys und Konstantins Abenteuer so gerne lese, das Buch bietet genau das richtige Maß an Spannung und Humor, so dass ich dieses Lesevergnügen mit Freude weiter empfehle.

Veröffentlicht am 05.08.2023

Wunderbares Finale der zauberhaften Zimt-Reihe

Zimt und ewig
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Es könnte alles so schön sein, Vicky ist mit Konstantin zusammen und die Sommerferien stehen an. Aber natürlich passiert es immer wieder, dass die Beiden in eine Parallelwelt springen - routiniert hinterlassen ...

Es könnte alles so schön sein, Vicky ist mit Konstantin zusammen und die Sommerferien stehen an. Aber natürlich passiert es immer wieder, dass die Beiden in eine Parallelwelt springen - routiniert hinterlassen Vicky und Konstantin ihren Parallel-Ichs Nachrichten über die Zimtsprünge, damit die sie nicht in seltsame Situationen bringen. Zunächst denkt sich Vicky nichts dabei, wenn sie bei jedem Sprung den voll gepackten Terminkalender ihrer Parallelversion abarbeitet, doch mit der Zeit wird ihr klar, dass hinter diesem Stress ein Plan steht, den sie verhindern muss. Erschwerend kommt hinzu, dass in ihrem Heimatuniversum Konstantins Exfreundin auftaucht, der nicht klar zu sein scheint, dass ihre Beziehung zu Vickys Freund der Vergangenheit angehört.

"Zimt und ewig" von Dagmar Bach ist der dritte Band der Zimt-Reihe und wie bereits die beiden Vorgängerbände hat mich auch dieses Buch wieder ganz wunderbar unterhalten. Vicky und Konstantin waren mir schon lange ans Herz gewachsen, so dass ich viel Freude hatte, sie erneut auf ihren verrückten Abenteuern zu begleiten. Beide Protagonisten und auch alle anderen Figuren fand ich authentisch und lebensecht dargestellt, ich habe sie alle als reale Personen empfunden, was mich emotional besonders tief in die Geschichte hinein gezogen hat.

Der Schreibstil war auf vertraute Weise locker-leicht, passend für die angestrebte Zielgruppe. Obwohl das Jugendalter bereits viele Jahre hinter mir liegt, habe ich das Lesevergnügen von der ersten bis zur letzten Seite genossen. Die fantasievoll erdachten Zimt-Welten-Sprünge, Vickys turbulenter Alltag und der Hintergrund des bezaubernden Heimatstädtchens ergeben in meinen Augen eine perfekte Mischung, auch die Spannung kommt nicht zu kurz. Da es sich hier um den Finalband der Trilogie handelt, werden einige offene Fragen beantwortet, diese Lektüre hat mich rundum zufrieden zurück gelassen, daher spreche ich gern eine Leseempfehlung aus.

Fazit: Dieser Band schließt die erste Staffel der Zimt-Reihe ab und ich habe aus jeder einzelnen Zeile gespürt, wie viel Liebe die Autorin in die Bücher gesteckt hat. Die fantasievollen Weltensprünge, das sympathische Städtchen, das den Hintergrund bildet und die originellen Figuren ergeben zusammen ein bezauberndes Leseerlebnis, das ich gern weiter empfehle.