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Veröffentlicht am 15.10.2017

Gefühlt eine Bonusgeschichte zu Band 1 und 2

Fechter und Feiglinge
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Inhalt:
Endlich wurden Vocho und Kacha wieder in die Gilde der Duellanten aufgenommen; ihr guter Ruf als beste Schwertkämpfer von Reyes ist damit wiederhergestellt.
Doch gleich ihre erste Aufgabe in den ...

Inhalt:
Endlich wurden Vocho und Kacha wieder in die Gilde der Duellanten aufgenommen; ihr guter Ruf als beste Schwertkämpfer von Reyes ist damit wiederhergestellt.
Doch gleich ihre erste Aufgabe in den neuen Diensten wird zu einer schweren Prüfung für Kachas Loyalität. Denn sie sollen einen Gefangenen eskortieren, um den sich Kirche und König streiten - und der kein anderer ist als Kachas früherer Geliebter Egimont ...

Meinung:
Seit dem großen Kampf hat sich die Welt von Kacha und Vocho verändert. Kacha ist Gildemeisterin der Duellanten geworden, übt diesen Job jedoch nicht aus, da sie viel zu sehr damit beschäftigt ist, sich Vorwürfe zu machen, dass sie den angeblichen Tod von Petri nicht verhindern konnte. Daher bleibt der unliebsame Job an Vocho hängen, der darüber alles andere als begeistert ist. Um Kacha aus ihrem Loch zu reißen, schmieden Bakar und Vocho einen Plan. Eine Gruppe Banditen treibt in einem Abschnitt des Landes ihr Unwesen. Anführer sind eine gewisse Narbe und der Totenkopf und Kacha und Vocho sollen ihrem Treiben Einhalt gebieten. Vocho ahnt nach einiger Zeit wer sich hinter dem Totenkopf verbergen könnte und steckt plötzlich in einer Zwickmühle.

Nach dem Ende von Band 2 war ich sehr überrascht, dass es noch einen dritten Band geben wird, da eigentlich fast alle losen Enden zusammengeführt wurden. Auch nach dem lesen von „Fechter und Feiglinge“ muss ich feststellen, dass es diesen Abschlussband nicht zwingend gebraucht hätte und es sich vielmehr um eine Art Bonusgeschichte handelt. Gerade die Gefühlswelt von Kacha und Vocho steht in diesem Band im Vordergrund. Was auf der einen Seite nicht schlecht ist, ich hätte mir jedoch etwas mehr Spannung gewünscht.

Die Geschichte entwickelt sich langsam und gemächlich. Für mich hätte es ruhig ein wenig mehr zur Sache gehen können auf den ersten gut 300 Seiten. Gerade weil ich aus den Vorgängerbänden doch etwas anderes gewohnt war. Allerdings legt die Autorin, wie oben bereits erwähnt, viel Wert auf die Gefühle und Gedanken von den unterschiedlichen Charakteren.
Gerade die innere Zerrissenheit von Kacha wird sehr gut dargestellt. Ich kann verstehen, dass Vocho manchmal fast an ihr verzweifelt ist, da Kacha sich sehr stark zurückzieht und nicht viel mit ihr los ist. Als es jedoch drauf ankommt, erleben wir die gewohnt taffe und mutige Kacha, die vor keinem Problem zurückschreckt.
Vocho ist und bleibt mein Lieblingscharakter der gesamten Trilogie. Ich liebe ihn für sein loses Mundwerk, seine Selbstdarstellung und sein Auftreten. Besonders gut hat mir in diesem Buch gefallen, dass seine Fassade stark ins Wanken gerät als er die Soldatin Carrolla kennenlernt.
Kacha und Vocho werden zusammen mit General Eder auf die Mission geschickt. Und schon nach kurzer Zeit ist klar, dass Eder nicht nur ein generelles Problem mit der Gilde, sondern auch speziell mit Kacha und Vocho hat. Doch was steckt hinter seinem Verhalten?
Auch altbekannte Gesichter wie Petri, Dom und Cospel haben wieder ihren Auftritt in diesem Buch.

Gegen Ende hin wird es dann noch mal richtig spannend und die letzten offenen Fragen werden aufgeklärt. Das Ende ist absolut stimmig und lässt einem mit einem guten Gefühl zurück. Nach den Ereignissen aus diesem Buch hätte ich mir den Abschluss von Kacha und Vocho auch gar nicht anders vorstellen können.
Zum Schluss möchte ich noch einmal festhalten, wie gut mir die drei Cover der Trilogie gefallen haben. Ich finde sowohl die Farbgebung als auch die Darstellung äußerst gelungen.

Fazit:
Ich habe lange überlegt, ob ich dem Buch 3 oder 4 Hörnchen geben soll, da es mir über große Teile doch etwas zu langgestreckt war. Dank den sehr unterhaltsamen Charakteren, allen voran Vocho, und dem stimmigen Ende habe ich mich für sehr knappe 4 Hörnchen entschieden. Für mich ist dieser dritte Band eher eine Art Bonusgeschichte zu den Bänden 1 und 2.
Wer spannende Schwertkämpfe, Intrigen und ein unterhaltsames Protagonisten-Duo mag, dem kann ich die Duellanten von Reyes nur empfehlen.
4 von 5 Hörnchen

Veröffentlicht am 08.10.2017

Geniale Geschichte über die Dschinns, mit kleinen Schwächen

Nalia, Tochter der Elemente - Der Jadedolch
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Inhalt:
Luxus, Eleganz und der Glamour Hollywoods, das ist die Welt der 18-jährigen Nalia. Trotzdem ist ihr einziges Ziel zu fliehen. Denn sie ist eine Dschinn und als Sklavin des geheimnisvollen Malek ...

Inhalt:
Luxus, Eleganz und der Glamour Hollywoods, das ist die Welt der 18-jährigen Nalia. Trotzdem ist ihr einziges Ziel zu fliehen. Denn sie ist eine Dschinn und als Sklavin des geheimnisvollen Malek Alzahabi auf der Erde gefangen. Ihre wahre Heimat ist Ardjinna, doch im Zuge eines grausamen Umsturzes wurde sie auf die Erde verschleppt. Sie dient Malek und ist an ihn gebunden, bis er seinen dritten Wunsch ausspricht. Doch das tut er nicht, denn er will sie keinesfalls gehen lassen. Er hat sich in sie verliebt. Dann taucht plötzlich Raif auf, Rebellenführer aus Ardjinna. Gegen ihren Willen fühlt sie sich unwiderstehlich zu ihm hingezogen. Er kann ihr Band zu Malek lösen. Doch das hat natürlich seinen Preis ...

Meinung:
Nalia ist eine Dschinn, die vor ihrem Leben als Sklavin zu der höchsten Kaste in ihrer Heimat Ardjinna gehört hat. Durch einen unglücklichen Zufall lebt Nalia nun auf der Erde als Sklavin des Menschen Malek. Malek spannt sie für seine eigenen Zwecke ein, ohne jedoch seinen dritten und somit letzten Wunsch auszusprechen. In Ardjinna haben sich mittlerweile die Ifrit an die Macht geschwungen und herrschen mit eisernem Regime. Eines Tages taucht der Rebellenführer Raif bei Nalia auf. Früher waren beide Feinde, doch heute benötigt er ihre Unterstützung. Doch wie kann er Nalia aus den Fängen von Malek befreien?

Zwar habe ich schon ein paar Bücher über Dschinn gelesen, aber keines konnte mich so überzeugen wie dieses Buch. Die fünf verschiedenen Kasten der Dschinn wurden interessant und gut dargestellt. Es war spannend zu verfolgen welche Dschinn-Art mit welchen Eigenschaften gesegnet ist. Und am Ende des Buches befindet sich noch ein kurzes Glossar, welches die wichtigsten Merkmale der jeweiligen Dschinn beschreibt. Auch hat mir die Idee gut gefallen, dass die Dschinn in einem eigenen Land fernab der Erde leben. Dabei fand ich es toll, dass die Geschichte nicht nur auf der Erde, sondern auch dank Rückblicken in Ardjinna spielt. Diese Welt wurde ebenfalls sehr faszinierend dargestellt.

Nalia gehörte einstmals zur mächtigsten Kaste der Dschinn. Ihr tiefer Fall und ihr Leben als Sklavin haben ihre Spuren hinterlassen. Dennoch hat Nalia ihre Kämpfernatur nicht verloren. Viel zu oft hat sie sich gegen ihren Herren Malek versucht zu wehren, leider erfolglos, da er einfach am längeren Hebel sitzt. Weiterhin gut fand ich, dass Nalia sich nicht die Meinung anderer aufdrängen lässt, sondern eigenständige Entscheidungen trifft.
Malek war ein für mich sehr faszinierender Charakter. Zu Anfang kann man ihn nicht richtig einschätzen, da er sehr gewaltbereit und aufbrausend wirkt. Im Laufe der Geschichte erfährt man jedoch mehr über seinen Hintergrund und versteht warum er teilweise so handelt.
Raif ist der Rebellenführer der unterdrückten Dschinn. Er hat sein komplettes Leben dem Widerstand gewidmet. Einzig seine Schwester ist sein wunder Punkt. Und eigentlich möchte er unter keinen Umständen etwas mit Nalia zu tun haben.

Das Setting hat mich wie gesagt sehr angesprochen. Auch ist die Geschichte spannend erzählt. Leider hatte ich so ein wenig Probleme mit der Richtung in die die Liebesgeschichte verlaufen ist. Zudem ist eigentlich nach kurzer Zeit klar, was Nalias Aufgabe ist. Irgendwie hatte ich damit gerechnet, dass diese Aufgabe bereits relativ zeitig erledigt ist. Doch leider erstreckt sich diese über das gesamte Buch, was ich ein wenig schade fand.

Das Ende bietet keinen mega fiesen Cliffhanger, dennoch lässt er einen neugierig zurück. Man kann gespannt sein was unter dieser Gruppenkonstellation noch alles passieren wird.
Ein Wort möchte ich noch zum Cover verlieren, welches ich absolut passend und stimmig fand. Gerade die violetten Augen der Dschinn werden gut hervorgehoben.

Fazit:
Gerne habe ich mehr über das Leben eines Dschinn erfahren. Dabei gefiel es mir super, dass die Geschichte nicht nur auf der Erde, sondern auch in der Heimat der Dschinn spielt. Hierbei wird die Wirklichkeit gekonnt mit der Fantasie vermischt. Auch die Spannung im Buch kommt nicht zu kurz. Einzig der Verlauf der Story sowie der Liebesgeschichte sind bei mir nicht immer auf Zustimmung gestoßen.
4 von 5 Hörnchen

Veröffentlicht am 21.09.2017

Etwas weniger Teenie-Herzschmerz hätte dem Buch gut getan, ansonsten gewohnt zauberhaft!

Zimt und ewig
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Inhalt:
Vicky ist im siebten Himmel: Endlich wird sie fünfzehn, sie hat Sommerferien und ist schwer verliebt in Konstantin. Allerdings bleibt ihr kaum Zeit, ihr Glück zu genießen, denn pünktlich an ihrem ...

Inhalt:
Vicky ist im siebten Himmel: Endlich wird sie fünfzehn, sie hat Sommerferien und ist schwer verliebt in Konstantin. Allerdings bleibt ihr kaum Zeit, ihr Glück zu genießen, denn pünktlich an ihrem Geburtstag taumelt sie wieder völlig unerwartet in eine neue Variante ihres Parallel-Lebens. Und diesmal scheint ihr Parallel-Ich einen ganz bestimmten Plan zu verfolgen – dessen Gelingen Vicky um jeden Preis verhindern muss! Ein spannender Wettlauf gegen die Zeit beginnt, allerdings nicht nur in der Parallelwelt: Denn plötzlich taucht da auch noch Konstantins Ex-Freundin Lara auf. Und die scheint definitiv etwas im Schilde zu führen …

Meinung:
Endlich stehen die Sommerferien vor der Tür und Vicky hat auch einen festen Plan für diese. Möglichst wenig in der Bäckerei aushelfen und so viel Zeit wie möglich mit Konstantin verbringen. Doch ihr Plan wird durcheinander gewirbelt, als Konstantin und Vicky in eine neue Parallelwelt springen. Die beiden Parallel-Ichs sorgen in Vickys Welt für ordentlich Ärger und stellen nicht nur ihr Zimmer total auf den Kopf. Und dann taucht auch noch Konstantins Ex-Freundin Lara auf. Diese hat sich noch nicht so wirklich damit abgefunden, dass Konstantin frisch verliebt ist und versucht Unruhe zu stiften wo sie nur kann. Ein turbulenter Sommer steht Vicky bevor.

In diesem Abschluss der Reihe steht vor allen Dingen Vickys Familienleben und ihre Beziehung zu Konstantin im Vordergrund. Den Leser erwarten ein paar überraschende und ein paar weniger überraschende Enthüllungen, jede Menge Teenager-Herzschmerz und natürlich das gewohnte Kingsche Familiendrama. Ich für meinen Teil bin hier durchaus auf meine Kosten gekommen, dennoch hätte ich mir ein klein wenig mehr von diesem Finale gewünscht.
Dies fängt damit an, dass die Springerei in die Parallel-Welt zwar durchaus auch in diesem Buch passiert, es jedoch einen ganz anderen Fokus einnimmt, als noch in den Vorgängerbänden. Auch über das neue Parallel-Ich erfährt der Leser in meinen Augen zu wenig.
Wie bereits erwähnt, tritt in diesem Buch Konstantins Ex-Freundin Lara auf den Plan, da ist der Ärger natürlich vorprogrammiert und Konstantin und Vicky erleben die ersten Höhen und Tiefen ihrer jungen Beziehung. Mir war es stellenweise etwas zu viel Teeniedrama. Ich denke jedoch, dass der Zielgruppe genau dies gefallen wird.

Vicky wird in diesem Band das ein oder andere Mal an ihre Grenzen getrieben. Sie erlebt tolle und berauschende Momente, aber auch traurige und berührende Dinge. Zum Glück steht ihr ihre beste Freundin Pauline zu jeder Zeit mit Rat und Tat zur Seite. Die beiden waren auch im Finale der Trilogie wieder ein eingespieltes Team und konnten mich gut unterhalten.
Die Beziehung zu Konstantin nimmt ebenfalls andere Formen an. Ich fand es durchaus angebracht, dass sich nun auch einmal gestritten wurde. Wie oben aber bereits erwähnt, war es mir teilweise doch ein wenig zu viel des Guten.
Beste Unterhaltung hat, wie auch bereits in den Vorgängerbänden, Vickys herzallerliebste Familie geboten. Gerade die Großeltern sind einfach nur zum Davonlaufen und ich bewundere Vicky und ihre Mutter dafür, dass sie es schon so lange mit ihnen unter einem Dach aushalten.
Auch das Liebesleben von Vickys Mutter nimmt in diesem Buch einen größeren Platz ein.
Ausgesprochen gut gefallen hat mir, dass wir Claire von einer anderen Seite kennen (und lieben) lernen.

Das Ende beantwortet alle Fragen, die man sich im Laufe der Reihe gestellt hat. Somit konnte ich das Buch vollkommen zufrieden zuklappen, auch wenn ich mir ein wenig mehr Action und Spannung in diesem Finale gewünscht hätte. Gerade in der ersten Hälfte des Buches dümpelt die Geschichte ein wenig vor sich hin.

Fazit:
Eine turbulente und witzige Trilogie findet mit „Zimt & Ewig“ ihren Abschluss. Zwar konnten mich die Charaktere und das chaotische Leben der Familie King wieder absolut überzeugen, dennoch hätte ich mir ein packenderes Finale und weniger Teenie-Herzschmerz gewünscht. Trotz meiner Kritikpunkte kann ich die Reihe jedem empfehlen, der gerne Jugendbücher mit Herzschmerz, Witz und sehr unterhaltsamen Charakteren liest.
Sehr, sehr knappe 4 von 5 Hörnchen.

Veröffentlicht am 21.09.2017

Ein Buch voller Wendungen und Überraschungen

Scythe – Die Hüter des Todes
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Inhalt:
Citra und Rowan leben in einer Welt, in der Armut, Kriege, Krankheit und Tod besiegt sind. Aber auch in dieser perfekten Welt müssen Menschen sterben, und die Entscheidung über Leben und Tod treffen ...

Inhalt:
Citra und Rowan leben in einer Welt, in der Armut, Kriege, Krankheit und Tod besiegt sind. Aber auch in dieser perfekten Welt müssen Menschen sterben, und die Entscheidung über Leben und Tod treffen die Scythe. Sie sind auserwählt, um zu töten. Sie entscheiden, wer lebt und wer stirbt. Sie sind die Hüter des Todes. Aber die Welt muss wissen, dass dieser Dienst sie nicht kalt lässt, dass sie Mitleid empfinden. Reue. Unerträglich großes Leid. Denn wenn sie diese Gefühle nicht hätten, wären sie Monster.
Als Citra und Rowan gegen ihren Willen für die Ausbildung zum Scythe berufen werden und die Kunst des Tötens erlernen, wächst zwischen den beiden eine tiefe Verbindung. Doch am Ende wird nur einer von ihnen auserwählt. Und dessen erste Aufgabe wird es sein, den jeweils anderen hinzurichten …

Meinung:
In einer fernen Zukunft gibt es keine Armut, keinen Krieg und keinen natürlichen Tod mehr. Die Welt wird von dem Thunderhead, einer künstlichen Intelligenz, gelenkt und geleitet. Und dann gibt es noch die Scythe. Diese sind dazu auserwählt die natürliche Auslese an den Menschen vorzunehmen und sie zu töten. Die Scythe entscheiden wer leben darf und wer stirbt. Doch dieser Job ist knallhart und nimmt die Scythes psychisch mit.
Eines Tages werden Citra und Rowan zu Lehrlingen des Scythe Faraday berufen. Die beiden werden Freunde, doch am Ende kann nur einer der beiden vom Lehrling zum Scythe aufsteigen.

Dieses Buch hat wirklich eine sehr außergewöhnliche Idee und hat mich daher ziemlich gereizt. Schon der Start war verheißungsvoll. Nach den ersten spannenden Kapiteln kam dann jedoch eine kleine Hängepartie, da wir nun nach und nach alles Wichtige über die Scythes erfahren. Dies war durchaus interessant, jedoch wünschte ich mir ein wenig mehr Action. Die bekam ich dann auch geboten, aber ganz anders als ich dies vielleicht erwartet hätte.
Ein großer Teil des Buches dreht sich um die Gefühle der Scythes, wenn sie die Auslese durchführen. Ich fand es furchtbar spannend mitzuerleben, auf welche unterschiedliche Art und Weise die Scythes die Auslese vollziehen.
Da sich intensiv mit den Gefühlen der Protagonisten auseinander gesetzt wird, gab es einige sehr emotionale Momente, die mich nicht kalt ließen. Der Autor spielt hier gekonnt mit den Ängsten der Menschen.

Ein weiterer Pluspunkt ist die Unvorhersehbarkeit der Geschichte. Schnell hatte ich mir eine Meinung darüber gebildet, wie das Buch endet. Genauso schnell musste ich jedoch feststellen, dass sich innerhalb weniger Seiten alles verändern kann. Genau dies mochte ich wahnsinnig gerne. Bis kurz vor Schluss ändert die Geschichte immer wieder ihre Richtung.

Citra ist eine sehr gewissenhafte Person, die versucht ihren Mentor zufrieden zu stellen. Auf der anderen Seite merkt sie deutlich, dass sie Rowan gerne mag und es ihr daher schwer fallen wird, sich gegen ihn durchzusetzen. Außerdem ist Citra recht direkt und sagt was sie denkt.
Rowan hat eine nicht so liebevolle Vergangenheit hinter sich wie Citra. Dies merkt man ihm durchaus an. Dennoch hat er einen sehr gewieften Geist und auch er erkennt schnell, dass er Citra mag. Im Verlaufe des Buches nimmt seine Geschichte eine erstaunliche Entwicklung. Rowan hat meinen größten Respekt davor, wie er mit dieser Entwicklung umgeht.

Die Geschichte wird sowohl aus der Sicht von Citra als auch aus der Sicht von Rowan erzählt. Am Ende eines Kapitels gibt es zudem Tagebucheinträge der alteingesessenen Scythes. Die Gedankengänge der Scythes sind für den Verlauf der Geschichte sehr interessant, rissen mich jedoch ab und an auch aus dem eigentlichen Lesefluss ein wenig heraus.

Da sich in diesem Buch fiel um das Thema Töten dreht, sollte jedem klar sein, dass nicht nur viel Blut fließt, sondern auch die einzelnen Todesarten beschrieben werden. Zudem geht es teilweise recht brutal zur Sache. Wer davor abschreckt, der sollte die Finger von dem Buch lassen.

Wie oben bereist erwähnt, war es durchaus interessant das Leben der Scythes so gut erklärt zu bekommen. Stellenweise empfand ich es jedoch als zu intensiv und auch ein wenig langweilig.

Fazit:
Alles in allem konnte mich "Scythe - Die Hüter des Todes" gut unterhalten. Eine sehr interessante Idee, die mich wirklich sehr berührt hat, punktet auf voller Linie. Teilweise hat sich der Autor, aber in meinen Augen in kleinen Details verrannt. Dies macht er jedoch durch viele unvorhergesehene Wendungen wieder wett.
4 von 5 Hörnchen.

Veröffentlicht am 11.09.2017

Spezielle Charaktere mit interessanter Geschichte

Und du kommst auch drin vor
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Inhalt:
Seit der ersten Klasse sind sie beste Freundinnen: Kim, 14, eher unauffällig, und Petrowna, klug, exzentrisch und daran gewöhnt, immer und überall den Ton anzugeben. Alles wird anders, als die ...

Inhalt:
Seit der ersten Klasse sind sie beste Freundinnen: Kim, 14, eher unauffällig, und Petrowna, klug, exzentrisch und daran gewöhnt, immer und überall den Ton anzugeben. Alles wird anders, als die beiden mit ihrer Klasse zu einer Schullesung gehen: Während die anderen tuscheln, sich die Haare kämmen oder aus dem Fenster schauen, wird Kim hellhörig, denn was die Autorin da vor sich hin nuschelt, handelt von ihr. Okay, es kommen andere Namen vor und ein paar unwichtige Details stimmen nicht, aber der Rest ist sie! Doch die Geschichte geht nicht gut aus, vor allem nicht für Jasper, Kims Klassenkameraden, der, wenn das Buch die Wahrheit sagt, am Ende an einem Wespenstich stirbt. Um das zu verhindern, bleibt Kim nichts anderes übrig, als ihr Leben völlig auf den Kopf zu stellen. Auf einmal macht sie alle möglichen Dinge zum ersten Mal, wie zum Beispiel Jasper zu küssen. Das aber passt Petrowna ganz und gar nicht ins Konzept ...

Meinung:
Ein großes Stöhnen geht durch die Klasse, als die Lehrerin verkündet, dass die Schüler gleich an einer Lesung teilnehmen werden. Auch Kim ist wenig begeistert von der Idee. Dies ändert sich jedoch schlagartig, als sie den ersten Zeilen der Geschichte lauscht. Denn die Geschichte, die die Autorin da erzählt, handelt von ihr selbst. Wie ist dies möglich? Kim bleibt nichts anderes übrig, als sich das Buch selbst zu kaufen. Was sie durch das Buch und damit über ihre Zukunft erfährt ist nicht alles schön. Gerade der Tod ihres Schulkameraden Jasper, kann Kim nicht einfach akzeptieren, aber wie kann sie dies verhindern?

Ich muss gestehen, dass mir dieses Buch in der Verlagsvorschau etwas durch die Lappen gerutscht ist. Erst über „vorablesen“ wurde ich auf die sehr interessant klingende Geschichte neugierig gemacht.
Schon der Start in das Buch konnte mich gut unterhalten. Alina Bronsky hat einen ansprechenden Schreibstil, den man gerne liest und der einen flüssig durch die Seiten fliegen lässt. Mit knapp 200 Seiten ist das Buch auch nicht gerade dick, so dass keine wirklichen Längen entstehen. Ich hatte allerdings so ein wenig das Gefühl, dass die Geschichte sich ab einem bestimmten Punkt im Kreis dreht. Es wird wenig getan bzw. ähnliche Versuche gestartet um das Problem bzgl. des anstehenden Todes von Jasper zu lösen.

Kim steht ihr Lebenlang im Schatten ihrer besten Freundin Petrowna. Dies ändert sich jedoch, als sie plötzlich Hauptdarstellerin im Buch der Autorin Leah wird. Kim mochte ich sehr gerne. Sie versucht die Dinge in die Hand zu nehmen und bietet dem Schicksal die Stirn.
Der wohl interessanteste Charakter des Buches ist Petrowna. Obwohl Kim und sie bereits seit der ersten Klasse beste Freundinnen sind, bekommt man als Leser das Gefühl, dass die beiden einander vielleicht doch nicht so gut kennen, wie sie immer dachten. Außerdem merkt man, dass so viel mehr hinter Petrownas teilweise großspurigem Auftreten steckt. Ich habe immer ein wenig geschwankt, ob ich sie nun für ihre Art lieben soll oder einfach nicht mag.
Jasper kam mir ein wenig wie der nette, liebe Junge vor, den sich jede Mutter als Schwiegersohn wünscht. Dies kann aber auch daran liegen, dass Kim ihn in diesem Licht sieht und eine Zeitlang gar nicht großartig versucht hinter die Fassade von ihm zu schauen.
Im Laufe der Geschichte lernen Kim und Petrowna Leah, die Autorin des Buches kennen. Die Treffen der drei stecken immer voller Konfliktpotenzial. Gerade Leah wirkt auf den Leser unsympathisch und eigenbrötlerisch.

Gut gefallen haben mir die teilweise sehr speziellen Charaktere. Alina Bronsky macht dem Leser deutlich, dass es Sinn macht nicht jeden Menschen sofort in eine Schublade zu stecken.
Weniger gut gefallen hat mir das eigentliche Ende. In meinen Augen wurde die Idee der Geschichte nicht zufriedenstellend aufgelöst. Hier wurde es sich teilweise ein wenig einfach gemacht und der Fokus wurde eher auf andere Dinge gelegt.

Fazit:
Eine interessante und unverbrauchte Idee gepaart mit speziellen aber sehr interessanten Charakteren bietet „Und du kommst auch drin vor“. Ab einem gewissen Punkt dreht sich für mich die Geschichte zwar ein wenig im Kreis und auch das Ende war nicht meins, dennoch konnte mich das Buch gut unterhalten.
4 von 5 Hörnchen.