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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 21.11.2023

✎ Dana Schwartz - Hazel & Jack 2 Immortality

Immortality
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"Anatomy" hat mir damals richtig gut gefallen. Daher war klar, dass ich den zweiten Teil unbedingt hören möchte. "Immortality" hat mich zwar stellenweise ebenfalls gut unterhalten, aber lange nicht so ...

"Anatomy" hat mir damals richtig gut gefallen. Daher war klar, dass ich den zweiten Teil unbedingt hören möchte. "Immortality" hat mich zwar stellenweise ebenfalls gut unterhalten, aber lange nicht so gut, wie sein Vorgänger ...

Auch hier geht es anfangs um Hazel und die Medizin - ein Punkt, den ich sehr interessant finde. Leider verliert sich dieser im Laufe der Geschichte mehr und mehr.

Generell verstrickt sich die Autorin dieses Mal in einigen Ungereimtheiten. Vieles war für ich irgendwann nicht mehr nachvollziehbar. Das Ende war mir dann auch irgendwie zu abrupt.

Es gibt jedoch die ein oder andere wirklich überraschende Wendung, die ich so nicht kommen sehen habe, weswegen ich letztendlich an der Erzählung dran geblieben bin und sie nicht abgebrochen habe.

"Anatomy" empfehle ich absolut weiter - ein wunderbares Standalone. "Immortality" kann man sich in meinen Augen sparen.

©2023 Mademoiselle Cake

Veröffentlicht am 14.11.2023

✎ Cleo Cordell - Juliets Begabung

Juliets Begabung
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Diese erotische Geschichte hat es lediglich auf meine to-read-Liste geschafft, weil eine Freundin es mir bei ihrer Aussortieraktion vermacht hat. Ansonsten ist dies nicht mein (bevorzugtes) Genre. Und ...

Diese erotische Geschichte hat es lediglich auf meine to-read-Liste geschafft, weil eine Freundin es mir bei ihrer Aussortieraktion vermacht hat. Ansonsten ist dies nicht mein (bevorzugtes) Genre. Und hätte ich gewusst, in welche Richtung es geht, hätte ich es (wahrscheinlich) ungelesen weitergegeben.

Cleo Cordell schreibt detailliert über BDSM-Praktiken. Das ist für Leute, die in diesem Metier nicht unterwegs sind, teilweise recht hartes Futter. Daher fände ich eine Triggerwarnung am Anfang der Geschichte super, damit man direkt entscheiden kann, ob man dafür bereit ist.

Zudem hätten der Erzählung einige Seiten mehr gut getan. Die Charaktere bleiben recht blass und die Entwicklung von Juliet vollzieht sich zu schnell und zu geradlinig.

Da ich mich in dieser Szene nicht auskenne, kann ich über die Vorgänge nicht sagen, ob sie realitätsnah oder -fern sind. Mein Geschmack ist es nicht und ich hätte gerne bereits vorher gewusst, worauf ich mich (ungefähr) einlasse.

©2023 Mademoiselle Cake

Veröffentlicht am 26.09.2023

✎ Elisabeth Stiemert - Gackitas Ei

Gackitas Ei
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Neulich kam meine 5-Jährige mit diesem Bilderbuch nach Hause. Sie hatte es in der Schulbibliothek entdeckt.

Als wir es dann zusammen lasen, dachte ich mir, dass das Ersterscheinungsdatum wahrscheinlich ...

Neulich kam meine 5-Jährige mit diesem Bilderbuch nach Hause. Sie hatte es in der Schulbibliothek entdeckt.

Als wir es dann zusammen lasen, dachte ich mir, dass das Ersterscheinungsdatum wahrscheinlich bereits weit in der Vergangenheit liegt ... Meine Recherchen ergaben, dass es 1979 das erste Mal publiziert wurde.

Der Text auf einer Seite ist schon recht viel. Selbst mir als Vorlesende ist dies aufgefallen, da ich das von anderen Bilderbüchern nicht gewöhnt bin.

Was mir absolut missfällt, ist die Tatsache, dass das Huhn das Ei zuerst ausbrütet und das Krokodil zu Anfang jedoch nicht haben möchte. Es läuft sogar davon und das Babykrokodil traurig hinterher.
Auch wenn Gackita sich dann umentscheidet, ist dies doch ein Moment, der einschneidet.

Ich habe versucht, meinem Kind zu erklären, dass man das Unbekannte manchmal erst fürchtet (und daher ablehnt), doch dass es eigentlich besser ist, sich dem Unbekannten zu stellen, um zu sehen, wie viel Angst man wirklich haben muss.

Die Geschichte geht dann auch traurig weiter, denn Krobert, das Krokodil, wird von den Tanten ausgegrenzt und gemobbt. Seine Mutter bestraft ihn für sein (natürliches) Verhalten. Es wird immer wieder mit erhobenem Zeigefinger gearbeitet. Selbst als um Hilfe gefragt wird, muss dies korrekt geschehen und man lässt die Tanten trotzdem noch schmoren.

Die positiven Aspekte - Anderssein als Stärke annehmen, Adoption, Hilfsbereitschaft, Zueinanderstehen, ... - können meine kritischen Punkte nicht aufwiegen. Ich finde das Werk nicht mehr zeitgemäß.

©2023 Mademoiselle Cake

Veröffentlicht am 05.06.2025

✎ Lucy Fricke - Das Fest

Das Fest
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Bislang war mir von Lucy Fricke nichts bekannt, „Das Fest“ war mein erster Kontakt mit ihrem Werk - ganz ohne Erwartungen, dafür mit Neugier. Gekoppelt mit dem Hörbuch-Format versprach ich mir eine unterhaltsame ...

Bislang war mir von Lucy Fricke nichts bekannt, „Das Fest“ war mein erster Kontakt mit ihrem Werk - ganz ohne Erwartungen, dafür mit Neugier. Gekoppelt mit dem Hörbuch-Format versprach ich mir eine unterhaltsame Reise. Bekommen habe ich... eine durchwachsene Erfahrung.

Die Geschichte rund um Jakob und seinen „Trip“ hatte durchaus Potenzial. Besonders beeindruckt hat mich die stille Kraft seiner Freundin Ellen, die im Hintergrund die Fäden zieht. Wie viel Aufwand, Planung und psychologisches Fingerspitzengefühl in ihrem Handeln steckt, wird nur angedeutet – genau das fand ich spannend. Leider blieb es dabei auch schon.

Die im Klappentext zitierte „unerschütterliche Komik“ erschloss sich mir nicht wirklich. Einige Situationen wirkten auf mich eher bemüht ins Absurde gedrückt, als wollten sie komisch sein, ohne es tatsächlich zu sein. Vielleicht fehlte mir hier einfach der Zugang - oder schlicht die emotionale Verbindung zu den Figuren. Die konstruiert wirkenden Missgeschicke waren für mich eher Lückenfüller und mir erschloss sich der Sinn dahinter nicht.

Tatsächlich hatte ich das Gefühl, das Buch wolle gleichzeitig leichtfüßig und tiefgründig sein - eine Balance, die für mich nicht ganz aufging. Nostalgische Momente blitzen zwar gelegentlich auf, weil ich selbst anfing über meine Kindheit und Jugend nachzudenken, doch echte emotionale Tiefe kam kaum auf. Die Charaktere blieben mir zu distanziert, sogar Jakob als Protagonist erschien mir eher sperrig als nahbar.

Trotz der teils pointierten Sprache Frickes, vermisste ich eine gewisse Substanz und emotionale Fallhöhe.

Unterm Strich ist „Das Fest“ vielleicht ein Buch für Zwischendurch - kurzweilig, gut geschrieben, aber für mich nicht einprägsam. Die angegangene Kürze war hier leider nicht die erhoffte Würze.

Für mich war es ein Roman mit viel Kulisse, doch wenig Nachhall.

©2025 Mademoiselle Cake

Veröffentlicht am 05.06.2025

✎ Ian Rankin - Inspector Rebus 2 Das zweite Zeichen

Verborgene Muster/Das zweite Zeichen
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Da sie in einem Band bei mir im Schrank auf ihren Einsatz warteten, habe ich beiden Romanen eine Chance gegeben. Leider endet meine Reise mit Inspector Rebus nach hier - „Das zweite Zeichen“ konnte mich ...

Da sie in einem Band bei mir im Schrank auf ihren Einsatz warteten, habe ich beiden Romanen eine Chance gegeben. Leider endet meine Reise mit Inspector Rebus nach hier - „Das zweite Zeichen“ konnte mich nicht wirklich fesseln. Und wenn ich ehrlich bin, hat mir dieser zweite Teil sogar noch weniger zugesagt als der erste.

Ian Rankins Schreibstil ist angenehm zugänglich, beinahe mühelos - das erleichtert das Lesen ungemein. Dennoch hat sich bei mir keine rechte Spannung eingestellt. Es fehlte mir an Sogwirkung. Zu oft hatte ich das Gefühl, dass Rebus weniger ermittelt als stolpert - mit ein bisschen zu viel Unterstützung vom Zufall. Gerade in einem Krimi erwarte ich mehr innere Logik und weniger Glücksgriffe.

Es gab Längen in der Handlung und ich vermisste die Tiefe, die ein guter Kriminalfall braucht, um im Gedächtnis zu bleiben. Die Erzählung verliert sich stellenweise in Nebenpfaden, ohne den zentralen Spannungsbogen durchgehend zu halten.

Was mir hingegen wirklich gefallen hat, ist das Setting. Rankin gelingt es, das Edinburgh der späten 80er lebendig werden zu lassen - rau, realistisch und atmosphärisch dicht. Für mich ein klarer Pluspunkt: Die Szenerie fühlt sich glaubwürdig an und weckt Erinnerungen an eine Zeit, die ich selbst nur in Ansätzen erlebt habe.

Für Fans britischer Krimis mit viel Lokalkolorit könnte „Das zweite Zeichen“ interessant sein. Wer jedoch auf einen packenden, konsequent aufgebauten Fall hofft, wird hier möglicherweise enttäuscht.

©2025 Mademoiselle Cake