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Veröffentlicht am 16.10.2017

Er will doch nur spielen

Heart Play
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Dieses Jahr schein das Jahr der Sportler-Romanzen zu sein. Football, Baseball, Boxer und Co. Es gibt sie überall, die gut gebauten, reichen und sexy Typen. Die harten Womanizer, die sich in eine sanftmütige ...

Dieses Jahr schein das Jahr der Sportler-Romanzen zu sein. Football, Baseball, Boxer und Co. Es gibt sie überall, die gut gebauten, reichen und sexy Typen. Die harten Womanizer, die sich in eine sanftmütige Frau verlieben und sie von sich überzeugen wollen. Das Schema scheint immer gleich zu sein und dennoch gibt es hier so viele gefühlvolle Geschichten.

Auch mit „Touchdown“ wird das Rad nicht neu erfunden. Der Ablauf ist ähnlich wie bei den anderen Büchern dieses Genres und dennoch hat diese Geschichte etwas ganz Individuelles – die Hauptcharaktere. Hier lernt der Leser Brody Easton kennen, den teuersten Quarterback der Football League. Ihm liegen die Frauen zu Füßen, jedoch hat er erst einmal sein Herz an eine Frau verloren. Auf den ersten Blick ist er oberflächlich und unsympathisch, aber unter dieser harten Schale ist er eine treue Seele. Er ist derjenige, der jeden Dienstagabend seine quasi Großmutter im Altersheim besuchen geht, der sich ausgefallenen Geschenke überlegt und sich Details von allen Menschen in seinem Leben merkt. Er achtet eben auch auf die Kleinigkeiten.

Ihm begegnet die Journalistin Delilah, die sich ebenfalls noch von einem gebrochenem Herzen erholen muss. So vergräbt sie sich in ihre Arbeit und lässt keinen Mann mehr zu nahe an sich heran. Beide Charaktere sind sehr vielschichtig beschrieben und da das Buch aus beiden Sichten geschrieben ist, erhält der Leser einen tiefen Einblick in ihr Inneres. Das schönste für mich und auch mit das amüsanteste war das Kennenlernen der beiden. In anderen Büchern gibt es teure, extravagante Dates oder kostbare Geschenke. Hier werden dem Leser witzige Dialoge bestehend aus einem Frage-Antwort-Spiel präsentiert. Brody und Delilah lernen sich über ausgefallene Fragen kennen. Wie beispielsweise welche Disney-Prinzessin hast du am liebsten? Oder welche drei Dinge würdest du mit auf eine einsame Insel nehmen?

Die Idee, sich ungeplant auf diese Art und Weise kennenzulernen, fand ich genial und höchst amüsant. So erfährt man auf eine ungewöhnliche Art sehr viel über seinen Gegenüber. Auch hier sind wieder die Details sehr wichtig. Wie Brody lebt die ganze Geschichte von kleinen, besonderen Details.

Zwischendrin gibt es noch einen dritten Charakter, aus dessen Sicht einige Passagen geschrieben sind. Um nicht zu spoilern, verrate ich hier nicht, um wen es sich handelt. Diese Person mochte ich nicht sonderlich gerne. Für mich war sie nicht so vielschichtig und weniger greifbar, jedoch sehe ich ein, dass ihre Anwesenheit notwendig für das Buch war. Die Passagen aus ihrer Sicht hätte ich jedoch nicht gebraucht.

Innerhalb eines Tages habe ich das Buch gelesen, da es mir so gut gefallen hat und ich es nicht aus der Hand legen wollte. Es waren ein paar sehr amüsante Lesestunden und es wird mit Sicherheit nicht das letzte Buch der Autorin gewesen sein, das ich lesen werde. Die Geschichte ist in sich abgeschlossen und es bleiben eigentlich keine Fragen offen. Jeder, der gerne eine schöne Sportler-Romanze liest oder einmal lesen möchte, sollte zu diesem Buch greifen.

Veröffentlicht am 06.10.2017

Einfach schnell und außergewöhnlich

Simply Quick
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Wer kennt das nicht, dass man einen langen Tag auf der Arbeit hat und danach keine Lust hat im Supermarkt lange nach exotischen Zutaten zu suchen oder stundenlang in der Küche zu stehen. Eine Lösung ist ...

Wer kennt das nicht, dass man einen langen Tag auf der Arbeit hat und danach keine Lust hat im Supermarkt lange nach exotischen Zutaten zu suchen oder stundenlang in der Küche zu stehen. Eine Lösung ist hier das „Simply Quick“ Kochbuch von Julian Kutos.

Zu Beginn ist eine Liste an Zutaten, die man normalerweise in der Küche hat und für die verschiedenen Gerichte benötigt. Ich koche gerne und hatte hiervon wirklich fast alles Zuhause, sodass ich nur sehr wenig (eigentlich nur die frischen Sachen wie Obst und Gemüse) einkaufen musste.

Außerdem verspricht das Kochbuch, dass die Rezepte nur eine Vorbereitungszeit von maximal 30 Minuten benötigen. Ein paar Braten müssen zwar noch länger garen, aber der Aufwand ist immer gering und die meisten Gerichte gehen sehr schnell. Beim klein schneiden des Gemüses habe ich zwar länger gebraucht, als die Angabe, aber länger als eine halbe Stunde habe ich auch nie gebraucht. Also optimal für das Abendessen nach einem langen Arbeitstag oder einer schnellen Mahlzeit.

Aufgeteilt ist das Kochbuch in Grundrezepte, Salate & Vorspeisen, Brot, Pasta & Reis, Gemüse, Gebrutzeltes, Braten und Desserts. In jeder Kategorie gibt es sieben bis acht Rezepte, die auf vier Portionen ausgelegt sind. Am meisten haben es mir die Salate und das Gemüse angetan. Eine perfekte Möglichkeit, um sich schnell ein gesundes Gericht zu zaubern.

Das Besondere ist jedoch, dass die Gerichte zwar schnell, aber nicht langweilig sind. Im Gegenteil, es sind außergewöhnliche Speisen aus der ganzen Welt. Begeistert bin ich von einem Mozzarella-Tomaten- und Pfirsich-Salat. Die Kombination konnte ich mir anfangs überhaupt nicht vorstellen und habe es eigentlich nur ausprobiert, weil ich neugierig war. Aber ich bin sehr positiv überrascht worden und werde diesen Salat mit Sicherheit noch einmal machen.

Auch habe ich über dieses Kochbuch für mich die Süßkartoffeln entdeckt. Gefühlt mit Chili-Crème Fraîche und Speck waren sie einfach ein Genuss. Für „Alles-Esser“ ist das Kochbuch perfekt. Vegetarier sollten wahrscheinlich besser auf Simply Veggie vom gleichen Koch zurückgreifen.

Für Kochanfänger gibt es einige Beschreibungen zu verschiedenen Schneidetechniken, Hinweisen, der Planung und wichtige Kochbegriffe. Ich habe diese überflogen, jedoch nicht benötigt. Das Kochbuch eignet sich daher auch perfekt für Küchen-Neulinge.

Auch in Zukunft werde ich mit Sicherheit noch weitere Rezepte ausprobieren und simply quick schlemmen. Von mir gibt es daher eine ganz klar Empfehlung.

Veröffentlicht am 22.09.2017

Eine neue Seite von Mona Kasten – Kurz, knackig, aber fesselnd

Coldworth City
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Von Mona Kasten kenne ich bereits die Again-Reihe und habe ihren Stil liebgewonnen. Ich mag es, wie sie tiefgründige Charaktere erfinden und eine Liebe zum Detail zeigt. Somit habe ich mich sehr auf ein ...

Von Mona Kasten kenne ich bereits die Again-Reihe und habe ihren Stil liebgewonnen. Ich mag es, wie sie tiefgründige Charaktere erfinden und eine Liebe zum Detail zeigt. Somit habe ich mich sehr auf ein neues Buch in einem neuen Genre von ihr gefreut.

Als das Buch bei mir ankam, habe ich mich erst einmal gewundert, dass es im Gegensatz zu den anderen Büchern so dünn ist. Es hat „nur“ knapp über 300 Seiten, was jedoch nicht schlecht sein muss. Auch das Cover signalisiert schon, dass die Geschichte keine Liebesgeschichte ist. Es wirkt unruhig und auch etwas aggressiver. Wie sich herausgestellt hat, passt es perfekt zu der Geschichte.

Der Einstieg ist mir sehr gut gelungen. Wir lernen die Mutantin Raven kennen, die auf der Flucht vor der Forschungsorganisation AID ist. So viele Informationen erhält der Leser zunächst nicht über den Charakter. Sie wirkt auf den ersten Blick nicht sehr vielschichtig. Obwohl noch viele Fragen offen und ungeklärt ist, wird doch direkt die Parallele zu Marvel‘s X-Men Universum deutlich. Es gibt Mutanten und eine Organisation, die für die Gleichberechtigung von Mutanten und Menschen kämpft. Hier hatte ich direkt die Stimme von Charles Xavier im Kopf. Da ich die Superhelden-Reihe sehr mag und es auch noch genug Unterschiede gab, haben mich die Ähnlichkeiten nicht gestört.

Im Verlauf der Geschichte erhalten die Charaktere mehr Details, die Hintergrundgeschichten werden aufgedeckt und mehr Zusammenhänge werden klar. Vielleicht hätten sie noch mehr Schichten bekommen können, aber sie sind für mich nicht oberflächlich geblieben. Am Ende hatte ich das Gefühl ihre Beweggründe zu kennen.

Für ein Buch von Mona Kasten war jedoch das Tempo ungewohnt. Der Leser hat kaum eine Möglichkeit in der Handlung anzukommen. Im Mittelteil gibt es einmal eine kurze Verschnaufpause bevor es dann zu einem actionreichen Finale übergeht. Meines Erachtens nach hätte es der Geschichte gutgetan, wenn hier die ein oder andere Szene hinzugefügt worden wäre. Das sage ich nicht nur, weil ich gerne noch mehr von Raven gelesen hätte.

Die Geschichte an sich ist in sich abgeschlossen und soweit ich es weiß ist auch keine Fortsetzung geplant. Ich würde zwar gerne noch mehr über die Mutanten lesen, aber alle Fragen sind eigentlich geklärt. Insgesamt ist der Abstecher von Mona Kasten in das Science Fiction Genre gut gelungen. Es gibt ein paar Schwächen, aber dennoch habe ich mich gut unterhalten gefühlt.

Veröffentlicht am 21.09.2017

Gossip Girl meets Sakura

Beautiful Liars, Band 1: Verbotene Gefühle
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Wer träumt nicht mal davon zu den Reichen zu gehören? Ein sorgenfreies Leben zu führen? Wunderschön und beliebt zu sein? In „Beautiful Liars“ erfährt der Leser, wie es wirklich ist ganz oben in der Gesellschaft ...

Wer träumt nicht mal davon zu den Reichen zu gehören? Ein sorgenfreies Leben zu führen? Wunderschön und beliebt zu sein? In „Beautiful Liars“ erfährt der Leser, wie es wirklich ist ganz oben in der Gesellschaft anzukommen. Hier wird ein hoher Status mit einer Penthouse Wohnung belohnt. Aber das Leben ist doch nicht so sorgenfrei wie es scheint. Denn der Schein trügt.

Die Idee einzelne Gesellschaftsschichten über Etagen darzustellen kannte ich bereits aus „Sakura“. Hier wird das Ganze in ein japanisches Setting eingeordnet, konnte mich jedoch nicht vollkommen überzeugen. Die Darstellung als Dystopie hat mir deutlich besser gefallen. Die Technologien der Zukunft bieten der Geschichte noch mehr Möglichkeiten. Mit der aktuellen Technik wäre es wohl auch nicht möglich ein Gebäude mit tausend Etagen zu bauen und so werden ein paar Sachen noch stärker dargestellt. Es gibt quasi keine Privatsphäre mehr, da alle Neuigkeiten direkt im Internet geteilt werden.

Das Buch würde ich auch mit der Serie Gossip Girl vergleichen. Auch hier bekommt man einen Einblick in die Welt der Reichen mit ihren Geheimnissen und Skandalen. Es zeigt sich, dass auch hier Geld nicht immer glücklich macht.

Was die Geschichte so besonders macht, ist nicht nur der Tower, sondern vor allem auch der Prolog. Direkt zu Beginn wird eine Situation vorgestellt, in der ein Mädchen vom Dach des Turms gesprungen ist oder gestoßen wurde. Der Leser weiß nicht, ob der Sturz freiwillig war oder nicht. Und auch nicht, wer in den Tod stürzt. Dieser Moment ist eine Vorblende und die ganze Geschichte über fragt man sich, wer dieses Mädchen war und wie es dazu gekommen ist. Dies hat den Spannungsbogen sehr schön aufrecht gehalten.

Ein weiteres schönes stilistisches Element ist die Erzählperspektive. Die Geschichte wird nicht aus einer Sicht, sondern aus mehreren Perspektiven erzählt. So lernt der Leser nicht nur die obersten Etagen, sondern auch die unteren kennen. Die Kontraste zwischen den einzelnen Schichten werden dadurch noch deutlicher. Auch die Auswahl dieser Sichtweisen ist sehr gelungen. Von ein paar Personen hätte ich mir zwar auch gerne mehr Einblicke gewünscht, aber so sind sie eindeutig geheimnisvoller geblieben.

Das Buch hatte so viele positive Aspekte, sodass es eigentlich die perfekte Lektüre sein könnte. Was jedoch meinen Eindruck kaputt gemacht hat, war das Ende. Zwischendrin hatte ich immer wieder das Gefühl, dass sich die Charaktere weiterentwickeln. Am Ende sind die Personen jedoch quasi wieder bei ihrem Ausgangspunkt angekommen. Auch kritisiere ich, dass nach dem Start etwas die Handlung fehlt. Es gibt eine Party nach der anderen und irgendwann fehlt da die Abwechslung.

Zusammengefasst ist es eine faszinierende Idee, die ich gerne gelesen habe. Jedoch hat die Umsetzung auch einige Schwachstellen. Es war ein gutes Buch, aber ich kann mir nicht vorstellen, dass in dem nachfolgenden Band wirklich neue Aspekte und Handlungsstränge auftauchen werden. Ich denke somit nicht, dass ich „Beautiful Liars“ weiterlesen werde.

Veröffentlicht am 30.08.2017

Traumhaft schönes Hörbuch, auch wenn ich mich erst an die Sprecherin gewöhnen musste

Das Reich der sieben Höfe – Teil 2: Flammen und Finsternis
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Das Buch habe ich bereits vor einigen Monaten auf Englisch gelesen, weil ich einfach nach dem ersten Teil wissen musste, wie die Geschichte weitergeht. Als ich die Möglichkeit bekommen haben, auch das ...

Das Buch habe ich bereits vor einigen Monaten auf Englisch gelesen, weil ich einfach nach dem ersten Teil wissen musste, wie die Geschichte weitergeht. Als ich die Möglichkeit bekommen haben, auch das Hörbuch zu hören, war ich sofort dabei.

Das Hörbuch wird von Ann Vielhaben und Simon Jäger gelesen. Mir war lange nicht klar, wie die Aufteilung zwischen den beiden Sprechern ist und ich musste sehr lange auf die Stimme von Simon Jäger warten. Er liest lediglich ein Kapitel am Ende des Buches. Seine Stimme ist sehr angenehm und ich konnte ihm gut zu hören. Sehr schade daher, dass er nur so wenig liest.

Der Großteil wird somit von Ann Vielhaben gelesen. Am Anfang musste ich mich erst an ihre Stimme und Art zu lesen gewöhnen. Sie liest teilweise sehr langsam und macht lange Atempausen. Zu Beginn war mir das Tempo zu gemächlich, aber nachdem ich mich an ihre Art gewöhnt habe – was circa die erste halbe Stunde gedauert hat – konnte ich die Geschichte vollkommen genießen. Viele Sprecherinnen haben Probleme ihre Stimme zu verstellen und vor allem auch die männlichen Stimmen zu lesen. Das bekommt Ann hier ziemlich gut hin und ich konnte die einzelnen Charaktere leicht an ihrer Stimme wiedererkennen.

Die Geschichte selber liebe ich einfach. Sie gehört definitiv zu meinen Lieblingsbüchern. Ansonsten hätte ich sie auch nicht noch ein zweites Mal gelesen bzw. gehört. Es hat nicht lange gedauert, da habe ich mich wieder in Prynthian am Frühlingshof befunden und habe mich mit Feyre zusammen ihren Albträumen gestellt. Ich möchte hier nicht zu viel von der Geschichte verraten, aber ich kann versprechen, dass es eine sehr würdige Fortsetzung der Reihe ist und viele unerwartete Wendungen bereithält. Es ist super, dass das Hörbuch eine ungekürzte Lesung ist, sodass man keine einzelne Handlung verpasst. Der Hörer kann jeden Moment mit Feyre miterleben.

„Das Reich der sieben Höfe“ steht der „Throne of Glass“-Reihe der Autorin in keiner Weise nach und ist wieder sehr fantasievoll. Die Welt die Sarah J. Maas hier geschaffen hat, ist einzigartig und wirklich komplex. Es gibt so viele verschiedene Wesen, Reiche und kreative Ideen. Es ist ein Muss für alle High-Fantasy Fans. Ich werde auf jeden Fall bald den dritten Teil lesen und mich erneut vom Reich der sieben Höfe verzaubern lassen.