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Veröffentlicht am 20.12.2017

Ein paar Plätzchen sowie dieses Buch und die Weihnachtszeit kann kommen

Weihnachten in Briar Creek
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Kennt ihr das Städtchen Stars Hollow aus der Gilmore Girls Serie? Genauso ähnlich muss man sich Briar Creek vorstellen. Ein kleines Städtchen, in dem jeder jeden kennt. Die Nachbarn helfen sich gegenseitig, ...

Kennt ihr das Städtchen Stars Hollow aus der Gilmore Girls Serie? Genauso ähnlich muss man sich Briar Creek vorstellen. Ein kleines Städtchen, in dem jeder jeden kennt. Die Nachbarn helfen sich gegenseitig, es gibt viele Wettbewerbe und einen ernsthaften Wettstreit um den ersten Platz. Außerdem muss einfach alles gefeiert werden.

Für mich war dies der erste Ausflug nach Briar Creek und auch ohne die anderen vier Bände zu kennen, habe ich mich dort direkt zurechtgefunden. Anhand der Pärchen merkt der Leser schon, von welchen Charakteren die anderen Bücher handeln. Da dieses Buch von neuen Hauptpersonen handelt, sind auch wirklich keine Vorkenntnisse notwendig. Wer auch einfach ein schönes Buch zur Weihnachtszeit lesen möchte, kann gut mit „Weihnachten in Briar Creek“ starten.

Das Buch handelt von Kara, die gerade ein Plätzchengeschäft eröffnet hat. Gerade die erste Zeit mit dem neuen Geschäft und dann vor allem noch die Weihnachtszeit sind besonders stressig. Dennoch liebt sie einfach diese Jahreszeit -im Gegensatz zu Nate. Er ist bei seiner Tante zu Besuch in Briar Creek und möchte eigentlich nichts mit Weihnachten zu tun haben. Dennoch soll er seiner Tante bei dem Wettstreit um das am schönsten dekorierte Weihnachtshaus helfen. In diesen Wettstreit rutscht auch Kara mit hinein, sodass sie dort gegen Nate antritt.

Sehr gut hat mir an dem Buch gefallen, dass es mich direkt in eine weihnachtliche Stimmung versetzt hat. Wer kann schon von Lebkuchen, Schneeflocken-Cookies oder Zuckerstangen-Plätzchen lesen ohne selber Lust aufs Plätzchen backen beziehungsweise essen zu bekommen? Auch die ganzen Beschreibungen der Dekorationen waren sehr weihnachtlich. Ich mochte das sehr.

Kara als Person war mir auch sympathisch. Sie hatte zwar als Starthilfe für ihren Laden eine Erbschaft, aber ansonsten hat sie gelernt hart zu arbeiten und alles zu versuchen, um ihren Traum zu leben. Ich mochte ihre aufgeweckte, liebevolle Art. Nate ist hier anders. Es ist teilweise mürrisch und kann mit dem ganzen Kleinstadtleben nichts anfangen. Bei ihm hat mich etwas gestört, dass es als Person mit seinen Fähigkeiten zu perfekt dargestellt wird. Das mag nach Meckern auf hohem Niveau klingen, aber es ist nicht realistisch, wenn ein erfolgreicher Geschäftsmann plötzlich auch perfekt Lebkuchen backen und malen kann. Jeder hat einfach auch mal eine Schwäche oder kann einfach etwas nicht. Seine Figur war im Gegensatz zu Kara deutlich schwächer.

Wenn ich Nate mal außenvor lassen, dann ist die Geschichte wirklich schön geschrieben. Die winterliche Atmosphäre ist fast schon greifbar beschrieben und der Charm der Stadt wurde gut vermittelt. Es war zwar mein erster Besuch in Briar Creek, aber es wird bestimmt nicht mein letzter sein. Ich kehre in jedem Fall in dieses süße Städtchen zurück.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Setting
  • Figuren
  • Gefühl
  • Erzählstil
Veröffentlicht am 17.12.2017

Dieses Buch ist wirklich Seelenfutter!

Zoe und die Liebe
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„Als Vorwarnung, worauf ihr euch einlasst, möchte ich euch eine zauberhafte Kritik vorlesen, die ich im Netz gefunden habe. Da steht: London Calling – eine zugegeben charmant klingende, weibliche Stimme ...

„Als Vorwarnung, worauf ihr euch einlasst, möchte ich euch eine zauberhafte Kritik vorlesen, die ich im Netz gefunden habe. Da steht: London Calling – eine zugegeben charmant klingende, weibliche Stimme unter dem Pseudonym Zoe London, die jeden Nachmittag ein knappes Stündchen lang darüber referiert, wie wunderschön das Leben im Allgemeinen und ihre Zuhörer im Speziellen sind.“

Mit dem Zitat oben beschreibt Zoe in dem Buch selber einmal ihre Radiosendung. Das finde ich sehr treffen, da es im Großen und Ganzen auch einen guten Einblick gibt, was der Leser von diesem Buch zu erwarten hat. Natürlich besteht das Buch nicht nur aus Radiosendungen und aus Beschreibungen, wie schön die Welt ist, aber so ist eigentlich die Grundstimmung in dem Buch. Über ein paar Auszüge aus Zoes Sendung darf sich der Leser dennoch freuen.

In so vielen Büchern gibt es Schicksalsschläge, unschöne Wendungen und Berge an Problemen. Liest man hiervon zu viel, so zieht einen ein Buch geradezu mit runter und als Leser ist man zwangsläufig irgendwann schlecht gelaunt. Man grübelt und zerbricht sich den Kopf, wie die Hauptperson aus einer verfahrenen Situation wieder hinauskommt. Wer darauf einmal keine Lust hat, für den habe ich eine Lösung: Zoe und die Liebe.

Dieses Buch enthält so viele positive Gedanken, dass es einen beim Lesen glücklich macht. Zoe schafft es in fast jeder Situation etwas Gutes zu sehen. Regen ist ja auch nicht nur nervig, da man super in Pfützen springen und im Regen tanzen kann. Doch so glücklich Zoe auch ist, hat sie keinen Menschen (außer ihre Freunden) mit dem sie ihr Glück teilen kann. An die große Liebe für sich selbst glaubt Zoe nicht. Ihre Welt gerät ins Wanken, als ihr eine Zuhörerin vorwirft sich selber nur einzureden glücklich zu sein und als sie eines Morgens im Bett ihres Chefs aufwacht.

Mir haben dieses Buch und seine Positivität richtig gut gefallen. Es hat mir Spaß gemacht auch mal mehr auf die kleinen Details zu achten. Außerdem passieren Zoe so viele lustige Sachen, dass mich dieses Buch sehr gut unterhalten hat. Neben einem lockerleichten Ton tauchen aber ernstere Themen auf, sodass die Geschichte auch tiefgründig ist. Einsamkeit im Alter, Phobien und Verlustängste sind nur ein paar Themen, die hier angeschnitten werden.

Für mich ein kleines, sehr nettes Extra war, dass dieses Buch in Köln spielt. Köln ist und war schon immer meine Heimatstadt und bis dato habe ich noch nie ein Buch gelesen, das hier spielt. Es hat so viel Spaß gemacht, auch von Orten zu lesen, an denen man beinahe täglich vorbeikommt.

Gäbe es die Radiosendung „London Calling“ wirklich, dann wäre ich ebenfalls ein begeisterter Zuhörer. Vor allem in der kalten Jahreszeit können ein paar schöne, warme Gedanken definitiv nicht schaden. Jeder der ebenfalls gerne eine aufmunternde, positiv gestimmte Liebesgeschichte lesen möchte, sollte zu „Zoe und die Liebe“ greifen.

Veröffentlicht am 17.12.2017

Ein super Debüt

Loving Clementine
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Von der Autorin Lex Martin habe ich dieses Jahr bereits „Irresistible - Ein Baby kommt selten allein“ gelesen. Dieses Buch hat mir nur bedingt gefallen, da mir zwischenzeitlich die Handlung zu kurz gekommen ...

Von der Autorin Lex Martin habe ich dieses Jahr bereits „Irresistible - Ein Baby kommt selten allein“ gelesen. Dieses Buch hat mir nur bedingt gefallen, da mir zwischenzeitlich die Handlung zu kurz gekommen ist. „Loving Clementine“ ist im Deutschen zwar später erschienen, aber ist eigentlich das Debüt der Autorin. Auch hier gibt es nicht besonders viel Handlung und die Geschichte hat ein ruhiges Tempo, dennoch hat mir dieses Buch viel besser gefallen. Für mich ein gelungenes Debüt.

Clementine Avery hat in ihrem ersten Collegejahr direkt einen Bestseller Roman geschrieben, mit dem sie bis dato ihre Studiengebühren bezahlen konnte. Nun benötigt sie dringend einen weiteren Erfolg, um auch ihre künftigen Rechnungen zahlen zu können. Dies ist gar nicht so leicht mit einer Schreibblockade. Hinzu kommt, dass sie sich versehentlich in den falschen Kurs eingeschrieben hat und nun über Liebe und Romantik schreiben muss. Etwas von dem sie so gar nichts versteht. Gavin Murphy ist hier mehr als bereits Clementine ein bisschen Nachhilfe zu geben.

Ich mag Collegeromane mittlerweile sehr gerne, weil sie einfach so lockerleicht sind. Eine sehr gute Ablenkung und Unterhaltung. Überrascht war ich bei diesem Roman, dass es doch noch um mehr geht, als auf den ersten Blick ersichtlich war. So werden hier Themen wie Stalking und Vertrauensprobleme relativ intensiv angeschnitten. Außerdem konnte ich mir sehr gut vorstellen, wie frustrierend es ist, wenn man etwas dringend möchte und braucht, aber es einfach nicht schafft. Mich hat sehr interessiert zu lesen, wie Clementine gegen ihre Schreibblockade vorgeht und ob sie es schafft einen neuen Roman zu schreiben.

Es ist wahrscheinlich nicht verwunderlich, dass es bei Clementine einen Grund gibt, dass sie eine Blockade hat. Im ersten Moment dachte ich, dass dies einfach nur zu hohe Erwartungen und zu viel Druck sind, aber hier habe ich mich geirrt. Den wahren Grund möchte ich jedoch nicht erwähnen, da dies ein zu großer Spoiler wäre. Dass es nicht die Erwartungen sind, wird relativ schnell deutlich. Es kommen auch immer mehr Andeutungen zu ihrer Vergangenheit, sodass ich irgendwann das Gefühl hatte, dass ich die Vorgeschichte kennen müsste. Für mich war es teilweise so, als würde ich den zweiten Teil einer Serie lesen und kenne Teil eins nicht. Tatsache ist jedoch, dass es keinen Vorgänger zu „Loving Clementine“ gibt. Durch diese Verwirrung konnte ich die erste Hälfte der Geschichte nicht immer genießen, was für mich auch der größte Kritikpunkt an dem Buch ist.

Insgesamt hat es mir jedoch viel Spaß gemacht dieses Buch zu lesen. Ich hatte einige sehr schöne Lesestunden und werde mit Sicherheit auch in Zukunft gerne noch einmal zu einem Buch der Autorin greifen.

Veröffentlicht am 13.12.2017

Mehr amüsante Geschichten von Paddington

Mehr Geschichten von Paddington
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Vielleicht gehöre ich mit Anfang zwanzig nicht mehr zu der primären Zielgruppe von diesem Hörbuch, aber ich muss gestehen, ich habe mich wahnsinnig darauf gefreut den kleinen Bären wiederzutreffen und ...

Vielleicht gehöre ich mit Anfang zwanzig nicht mehr zu der primären Zielgruppe von diesem Hörbuch, aber ich muss gestehen, ich habe mich wahnsinnig darauf gefreut den kleinen Bären wiederzutreffen und neue Abenteuer von ihm kennenzulernen. Als Kind habe ich die Fernsehserien geliebt und darüber erst die geschriebenen Geschichten entdeckt. Wie Paddington zur Familie Brown kommt war mir durchaus bekannt – die Geschichte wurde ja auch bereits im Kino gezeigt – aber diese Geschichten kannte ich noch nicht.

In diesen neuen Geschichten erleben wir Paddington, wie er sich beispielsweise als Detektiv ausgibt, ein Familienfoto machen möchte oder ein Zimmer tapeziert. Wer Paddington Bär ein bisschen kennt, kann sich vorstellen, dass beim Tapezieren sehr viel schiefgehen kann. Selbst meine Fantasie wäre nie darauf gekommen, wie viel hierbei passieren kann. Auf eine sehr lockere und amüsante Weise werden die Abenteuer des kleinen, intelligenten Bären erzählt.

Gelesen wird das Buch von Jürgen Thormann. Es gibt mit Sicherheit Sprecher, die noch besser einzelne Stimmen imitieren können, aber das ist hier meines Erachtens nicht notwendig. Mit seiner tiefen und ruhigen Stimme, kann man ihm sehr gut zuhören. Seine Art zu lesen ist sehr angenehm und bestimmt für jüngere Hörer hilfreich. Es war ein Genuss ihm zuzuhören.

Jede Geschichte ist ca. 20 Minuten lang, sodass sie sich auch perfekt als Gute-Nacht-Geschichten eignen. Die einzelnen Geschichten sind zwar in sich abgeschlossen, aber es gibt dazwischen Übergänge, sodass jede chronologisch aufeinander aufbaut.

Ohne die Vorgeschichte, wie Paddington zur Familie Brown kam, sollte dieses Hörbuch nicht gehört werden. Zu Beginn gibt es hier zu wenige Erklärungen, um sonst die Geschichten zu verstehen. Für alle Fans von Paddington sind diese „mehr“ Geschichten quasi schon ein Muss.

Veröffentlicht am 08.11.2017

Wunderschöner Ausflug in die Welt der Cartoons

Be my Girl!
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Auch wenn ich ein großer Fan der Marvel-Verfilmungen bin, habe ich selber nie wirklich Comics gelesen oder Cartoons geschaut. Ich kann jedoch die Faszination hierfür nachempfinden. Als Tochter eines bekannten ...

Auch wenn ich ein großer Fan der Marvel-Verfilmungen bin, habe ich selber nie wirklich Comics gelesen oder Cartoons geschaut. Ich kann jedoch die Faszination hierfür nachempfinden. Als Tochter eines bekannten Cartoon-Zeichners aus Hollywood entführt die Autorin Ruth Clampett den Leser in die Welt der Comics und Cartoons.

Nathan ist ein begnadeter Cartoon-Zeichner und seit dem ersten Tag auf der Arbeit in die Projektmanagerin Brooke verliebt. Als Nerd hat er das Gefühl in einer ganz anderen Liga zu spielen. Für ihn ist Brooke unerreichbar, bis sie sich anfangen kennenzulernen. Es beginnt mit einem täglichen Kaffee von Starbucks bis hieraus eine Vertrauensbasis entsteht. Nur doof, dass Brooke bereits in festen Händen ist.

Für mich war Nathan ein zutiefst liebenswerter Charakter. Er ist vielleicht zu Beginn etwas unsicher und naiv, aber sehr offen und ehrlich. Er weiß, dass er gut zeichnen kann, aber dafür große Defizite in Beziehungsdingen aufweist. So versucht er das Herz von Brooke durch kleine Comic-Zeichnungen auf ihrem täglichen Kaffeebecher zu erobern. Ein Highlight hierbei war für mich, dass diese Zeichnungen zum Teil in dem Buch abgebildet werden. Dabei sind so kreative und schöne Bilder. Es ist genial, wie so wenige Striche so viele Details darstellen können.

Auch Brooke ist eine starke Figur, die bisher sehr auf ihre Karriere konzentriert war. Obwohl sie eine Projektplanerin ist, hat sie dennoch eine kreative Ader und hat viel Verständnis für die Zeichner. Ihre Entwicklung war für mich nicht so greifbar, wie die von Nathan, dennoch ist sie am Ende nicht mehr die gleiche Person, wie zu Beginn der Geschichte war.

Auf mich hat die Darstellung des Alltags eines Zeichners sehr realistisch gewirkt. Dies liegt wahrscheinlich daran, dass die Autorin in dieser Welt groß geworden ist. Ich konnte gut den Prozess von der Idee bis hin zum fertigen Film nachvollziehen. Es sind kleine Informationsbrocken, die der Leser nach und nach präsentiert bekommt, aber einem die Welt noch näherbringen. Für mich war es schön, dass auch alltägliche Dinge und kleinere Details aus dem Arbeitsleben erzählt werden. Dadurch war das Tempo in der Geschichte angenehm ruhig.

Mit über 600 Seiten ist das Buch definitiv keine Kurzgeschichte. Ich habe mich beim Lesen nie gelangweilt, aber in der zweiten Hälfte hatte ich durchaus manches Mal das Gefühl, dass die ein oder andere Szene gekürzt werden könnte. Hundert Seiten weniger hätten der Geschichte auch nicht geschadet.

Von „Be my Girl!“ wurde ich sehr gut unterhalten, habe häufig gelacht und wurde an manchen Stellen sehr berührt. Wer gerne eine schöne Liebesromane liest oder auch ein Fan von Cartoons beziehungsweise Comics ist, der sollte ebenfalls die Geschichte von Nathan und Brooke kennen lernen.