Profilbild von engineerwife

engineerwife

Lesejury Star
offline

engineerwife ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit engineerwife über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 29.12.2023

Im Wald da sind die Räuber ...

Die Gabe der Sattlerin
0

Voller Verzweiflung und um einer ungewollten Eheschließung zu entgehen flieht Charlotte am Morgen ihres vermeintlichen Hochzeitstages mit ihrem geliebten Hengst aus dem Haus der Eltern. Schnell merkt sie, ...

Voller Verzweiflung und um einer ungewollten Eheschließung zu entgehen flieht Charlotte am Morgen ihres vermeintlichen Hochzeitstages mit ihrem geliebten Hengst aus dem Haus der Eltern. Schnell merkt sie, dass sich ihr ein wenig kopfloser Aufbruch alles andere als einfach gestaltet. So gerät sie schließlich in die Fänge einer Bande von Räubern, die sie zu ihrem Spielball machen, indem sie sie als eine Art Spionin im Hofgestüt Marbach einschleusen. Doch die clevere Charlotte weiß sich zu helfen und bald schon schließt sie mit dem Arzt und Dichter Friedrich Schiller eine Art Pakt, der ihrer beider Überleben garantieren soll …

Nicht nur einmal habe ich mir beim Lesen dieses amüsanten und durchaus spannenden Abenteuerromans gedacht, wie interessant es in der Gedankenwelt des cleveren Autors Ralf H. Dörweiler aussehen muss. Mittlerweile kenne ich fast alle seiner Romane und auch diesmal hat er mich nicht enttäuscht. Er nahm mich abermals mit auf eine Reise durch meine Wahlheimat Baden-Württemberg, deren Orte mir so vertraut sind und die doch durch ihn in einem ganz neuen Licht erschienen. Eine gelungene Mischung aus Robinsonade und Humor ließen mich nur so durch die Seiten fliegen und ließen mich ein wenig atemlos zurück. Sehr gerne vergebe ich für diesen gelungenen historischen Roman mit fünf Sternen die absolute Bestnote und freue mich bereits heute auf weitere Abenteuer aus seiner Feder!

Veröffentlicht am 10.12.2023

Wenn man sich bewusst wird, dass das Leben vielleicht noch mehr zu bieten hat ...

Zwischenfall in Lohwinckel
0

Ein Highlight! Zu Beginn des Buchs nimmt Vicki Baum mich mit auf eine kleine Reise in ein verschlafenes hessisches Städtchen mit um die 7.000 Einwohnern. Das Leben plätschert so vor sich hin, jede Familie ...

Ein Highlight! Zu Beginn des Buchs nimmt Vicki Baum mich mit auf eine kleine Reise in ein verschlafenes hessisches Städtchen mit um die 7.000 Einwohnern. Das Leben plätschert so vor sich hin, jede Familie hat seine eigenen Sorgen und Nöte, doch man ist zufrieden, mit dem, was das Leben einem zu bieten hat. Von jetzt auf gleich wird diese Ruhe gestört, denn vier Berliner – eigentlich auf dem Weg nach Baden-Baden – kommen dort auf tragische Weise von der Straße ab und landen an einem Baum. Zunächst ist schwer auszumachen, ob es überhaupt Überlebende gibt, doch der Arzt vor Ort, Herr Dr. Persenthein, scheint die Lage diesmal im Griff zu haben und so werden die vier Fahrgäste nach erster Verarztung entsprechend im Städtchen verteilt, ein eigenes Krankenhaus gibt es ja nicht. Gerne helfen die Lohwinckler wo es nur geht, doch zugleich wird so einigen Bewohnern bewusst, dass sie vielleicht die letzten Jahre am Leben vorbeigelebt haben. Das Großstadtflair der ungewollten Gäste weckt auf einmal Begierden, von denen sie gar nicht wussten, dass sie je unter der Oberfläche schlummerten …

Die Romane der berühmten Schriftstellerin Vicki Baum gelten schon seit ein paar Jahren als die Wiederentdeckungen vergangener Zeiten – vollkommen zurecht, wie mir dieser Roman mal wieder bewiesen hat. Ich hatte mich bewusst für eine Ausgabe aus den 50er Jahren entschieden, da ich hoffte, somit ein unzensiertes Original lesen zu dürfen. Und, was soll ich sagen? Ich wurde nicht enttäuscht. Während des Lesens habe ich mich direkt verliebt in diese alte, blumige Sprache, für die die Baum bekannt ist. Ich trauerte um den „Schofför“ genauso, wie ich Pittjewitt und den kleinen Boxer liebte. Wer weiß, vielleicht hätte ich mich an Elisabeths Stelle auch in den smarten Herrn Karbon verliebt, wenn der eigene Mann immer nur durch mich durch geguckt hätte? Ordentlich aufgemischt hat die Autorin das Dorfleben auf jeden Fall und jeder der Bewohner wird den „Zwischenfall in Lohwinckel“ so schnell, oder vielleicht sogar nie, vergessen haben. Von mir gibt es begeisterte fünf Sterne und ich empfehle wirklich jedem, bei dem dieses Buch noch irgendwo in den weiten der RuBs schlummert, zuzugreifen und einzutauchen in diese wilde Mischung aus Lohwinckel und Berlin. Von mir gibt es eine dicke Leseempfehlung!

Veröffentlicht am 01.12.2023

Abendbrot macht Wangen rot ... ein tolles Buch, das immer wieder mit neuen Ideen lockt!

Schwarzwald Reloaded 5
0

In einer Woche bekomme ich einen zweiwöchigen Besuch aus Amerika ... die werden staunen, wenn ich ihnen einige eurer Leckerbissen servieren werde. Besonders toll sind u. a. die leckeren Brotrezepte, denen ...

In einer Woche bekomme ich einen zweiwöchigen Besuch aus Amerika ... die werden staunen, wenn ich ihnen einige eurer Leckerbissen servieren werde. Besonders toll sind u. a. die leckeren Brotrezepte, denen ich mich einige Wochenenden seit Erhalt des Buchs gewidmet habe. Aber auch Omas Aufstriche, die verschiedenen Stullen, Toasts und die sagenhaften Fischvorschläge konnten bei mir Punkten.
Das Buch ist sehr liebevoll und vor allem äußerst informativ gestaltet und lässt einem schon beim Durchblättern das Wasser im Mund zusammenlaufen. Viele Bilder, tolle Erklärungen, hier stimmt einfach alles, wenn es manchmal auch für den Alltag fast ein wenig zu "fancy" ist. Das tut meiner hohen Meinung jedoch keinen Abbruch und ich vergebe hier gerne volle fünf von fünf Sternen!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
Veröffentlicht am 23.11.2023

Die verführerische Welt der Düfte ...

Das Haus der Düfte
0

Wer mich und meine Lesevorlieben kennt, weiß, dass mich die Romane der Autorin Martina Sahler stets begeistern. Und so hat sie es auch diesmal wieder geschafft, mich mit dem „Haus der Düfte“ abzuholen. ...

Wer mich und meine Lesevorlieben kennt, weiß, dass mich die Romane der Autorin Martina Sahler stets begeistern. Und so hat sie es auch diesmal wieder geschafft, mich mit dem „Haus der Düfte“ abzuholen. In dieser wunderbar duftenden Geschichte betrete ich diesmal als Hörerin die Welt der Parfümeure, für die ich von jeher eine große Bewunderung hege. Wie schafft man es, etwas so Wunderbares zu kreieren, indem man natürlich den Kopf, aber vor allen Dingen die Nase einsetzt? Kopfnote, Herznote, Basisnote sind nur ein paar der Begriffe, die mir Anouk und mit ihr die Familie Girard näherbringen. Schnell wird mir klar, dass die Gabe der Parfümkreation gewisse erbliche Vorbelastungen voraussetzt, aber auch viel harte Arbeit, Kenntnisse in Chemie und Biologie gehören dazu. Die ehrgeizige Anouk gibt alles, um sich ihren Traum zu erfüllen, doch andere legen ihr aus Neid und Missgunst einen Stein nach dem anderen in den Weg. Wird sie es dennoch schaffen, sich ihren Traum zu erfüllen?
Ich freue mich sehr, in diesem Fall die Hörbuchversion des Romans gewählt zu haben, denn die talentierte Schauspielerin und Hörbuchsprecherin Dagmar Bittner setzt der Geschichte mit ihrer wunderbaren Vortragsweise noch das sprichwörtliche Krönchen auf. Leicht und locker und dennoch mit der notwendigen Tiefe führt sie ihre Hörer durch die blumige Geschichte und schafft hier Kopfkino vom Feinsten. Liebe Martina, dir ist es mal wieder gelungen, mich auf eine interessante Reise – diesmal nach Frankreich – mitzunehmen und du hast in mir mal wieder die Reiselust geweckt. Während ich das für seine Parfümindustrie weltweit bekannte Städtchen Grasse vor vielen Jahren schon einmal besuchen durfte, habe ich jetzt mit neuen Erkenntnissen und durch Anouks Augen direkt Lust auf einen erneuten Besuch bekommen. Für deinen großartigen Roman vergebe ich sehr, sehr gerne fünf von fünf Sterne verbunden mit einer ausdrücklichen Hör- bzw. Leseempfehlung!

Veröffentlicht am 31.10.2023

Wenn eine verbotene Liebe Familien zu spalten droht ...

Die Zuckerbaronin
0

Ich bin immer wieder erstaunt, dass es noch Themen gibt, über die ich noch nicht gelesen haben. Tatsächlich ist es dem Autorenduo Martina Sahler und Heiko Walz mit „Die Salzbaronin“ gelungen, mich zu überraschen. ...

Ich bin immer wieder erstaunt, dass es noch Themen gibt, über die ich noch nicht gelesen haben. Tatsächlich ist es dem Autorenduo Martina Sahler und Heiko Walz mit „Die Salzbaronin“ gelungen, mich zu überraschen. Geschickt verpacken sie das Thema Zucker vs. Saccharin in eine Geschichte rund um die Schmugglerfamilie Schinder, zu der die drei Töchter Martha, Gwendolyn und Helena gehören. Wie schon der Titelzusatz vermuten lässt, steht in diesem ersten Teil der Trilogie die älteste Tochter Martha im Vordergrund. Martha ist ein kluges aber auch recht rebellisches Mädchen, das keine Angst kennt und mit Feuer und Flamme bei den Schmugglertouren mit von der Partie ist. Vater Korbinian ist eigentlich Chef eines eigenen Fuhrunternehmens aber der Saccharin Schmuggel bereitet der Familie Schinder ein nettes Zusatzeinkommen. Alles geht gut, bis ein schrecklicher Unfall die Mutter aus ihrer Mitte reißt. Umso verbissener kämpft Vater Schinder nun fortan gegen den verhassten Zuckerbaron Wallenberg an. Niemals darf er erfahren, dass Martha sich ausgerechnet in den Junior der Familie verliebt hat …

Während mich die Autorin in der Vergangenheit bereits mehrere Male nach Russland, England und auch nach Frankreich entführt hat, bleiben wir mit der Zuckerbaronin diesmal weitgehend in heimischen Gefilden. Es hat mir riesigen Spaß gemacht, die Erfindung des Saccharins mit zu verfolgen und mit ansehen zu dürfen, was für einen Hype der „Arme Leute Zucker“ damals auslöste. Verbissen wurde an beiden Fronten gekämpft und so manchen Schmuggler des Süßstoffs hat es die Freiheit und manchmal sogar das Leben gekostet. Wie ich es ja schon aus der Vergangenheit gewohnt war, war auch dieser Roman wieder sehr bildgewaltig gestaltet und hervorragend recherchiert, sodass es ein Vergnügen war, in die Geschichte einzutauchen. Das überraschende Ende macht schon jetzt Lust auf mehr und so freue ich mich riesig auf den nächsten Teil. Ohne Frage vergebe ich natürlich sehr verdiente fünf von fünf Sternen und spreche eine absolute Leseempfehlung aus an alle Fans gut recherchierter Historienromane und solche, die es vielleicht werden wollen. Liebe Martina, lieber Heiko … wir lesen uns!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover