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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 29.09.2017

Was für eine Dramatik

Drei Tage und ein Leben
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Der Autor Pierre Lemaitre hat einen guten, fesselnden und direkten Schreibstil. Das Cover zeigt die verzweifelte Pose eines ängstlichen Jungen.
Der Roman spielt in einem kleinen französischen Ort.
Es ...

Der Autor Pierre Lemaitre hat einen guten, fesselnden und direkten Schreibstil. Das Cover zeigt die verzweifelte Pose eines ängstlichen Jungen.
Der Roman spielt in einem kleinen französischen Ort.
Es wird erst schön erzählt wie Antoine seine Zeit verbringt. Wie er seine Hütte im Baum baut und sogar für den Nachbarhund Odysseus eine Möglichkeit findet, ihn wie mit einer Seilbahn hoch zu bekommen.
Dann wird der Hund angefahren und der Nachbar erschießt ihn vor Antoines Augen, das ist ein Schock.
Damit beginnt jetzt ein Drama.
Aber das er Reni erschlägt, das hätte ich nicht gedacht.
Na gut, umbringen wollte er ihn nicht, es war ein tragischer Unglücksfall, ein Fehler, das er es vertuschen wollte.
Der Autor trifft jetzt perfekt den Zwiespalt, in dem der Junge steckt, eingefangen.
Der Roman dreht sich um die Ängste die er erlebt. Ein Alptraum in dem er jetzt leben muss. Allerdings fühle ich am meisten mit der Ungewissheit und Angst der Eltern, die eigentlich auch allein und ohne Trost dastehen.
Der Autor zeigt wie ein Ort mit so einem Problem umzugehen versucht und wie es 12 Jahre später dort aussieht und was aus Antoine geworden ist,
Der Roman lässt mich nachdenklich zurück.

Veröffentlicht am 23.09.2017

Tiroler Idylle

Nachts am Brenner
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Den Roman „Nachts am Brenner“ hat Lenz Koppensstätter mit gutem Schreibstil geschrieben.
Es fängt kurz vor Mitternacht mit einer idyllischen Beschreibung der Atmosphäre auf dem Bahnhof auf dem Brenner ...

Den Roman „Nachts am Brenner“ hat Lenz Koppensstätter mit gutem Schreibstil geschrieben.
Es fängt kurz vor Mitternacht mit einer idyllischen Beschreibung der Atmosphäre auf dem Bahnhof auf dem Brenner an. Das ist ein Niemandsland zwischen Österreich und Italien.
Dann werden zwei alte Männer ermordet. Commissario Grauner und sein Kollege neapolitanischer Kollege Saltapepe ermitteln
Dabei findet Grauner eine Verbindung zu dem Mord an seinen Eltern vor ungefähr zwanzig Jahren.
Er ist jetzt noch engagierter, denn bis jetzt wusste er nicht warum seine Eltern sterben mussten. Er hat Bedenken, ob sein Vater vielleicht mit den damaligen Umtrieben zu tun.
In diesem Roman bekommt man noch einen Eindruck von der Zeit nach dem Krieg.
Die Ermittlung gestaltet sich schwierig. Da hat man bis zuletzt keine Ahnung, wer der Täter ist. Für mich aber ungewohnt, denn eigentlich habe ich da meist den richtigen Riecher.Die Kriminalhandlung war ganz ok, mich haben Grauners Gedanken und seine Familie auch interessiert.
Der Autor hat es verstanden den Fall und die Landschaft bildhaft darzustellen.
Am Ende gab es dann noch eine Karte der Gegend, perfekt.
Es gibt viele Regionalkrimis, aber dieser hat noch einen besonderen Flair.
Ich habe ihn gerne gelesen und war gut unterhalten.

Veröffentlicht am 23.09.2017

Ein Frauenschicksal

Durch alle Zeiten
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Die Autorin Helga Hammer ist Jahrgang 1940 und „Durch alle Zeiten“ ist ihr erster Roman. Der ist ihr gut geraten und beschreibt ein Frauenporträt.

Die Protagonistin Elisabeth ist im gleichen Alter. Der ...

Die Autorin Helga Hammer ist Jahrgang 1940 und „Durch alle Zeiten“ ist ihr erster Roman. Der ist ihr gut geraten und beschreibt ein Frauenporträt.

Die Protagonistin Elisabeth ist im gleichen Alter. Der Roman ist aus Sicht Elisabeths geschrieben. Es beginnt mit der Geburt ihres dritten Kindes. Mit ruhigen knappen Sätzen erfährt man von Elisabeths Empfindungen und Wünschen.
Die Erzählungen wechseln oft in den Zeiten, mal um das erste Kind, dann um das Zweite und das Dritte. Aber dieses hin und her macht den Roman gerade authentisch.
Sie stammt aus einer armen Familien in der Bergwelt Österreichs und sie bleibt auch in der Gegend.
Elisabeth verliebt sich gerne in die falschen Männer. Sie ist arbeitsam und fleißig, wie Frauen gerade in den 1950ern und 1960ern waren. Die Männer haben das sagen.
Gut, mit Elisabeths Benehmen kann ich mich nicht so befreunden, aber so ist sie eben. Für ihre 3 Kinder ist sie eine gute Mutter. Es gab einige schöne Szenen mit den Kindern

Ich hatte erst angenommen es wäre ein einfacher Bergroman, da wurde ich eines besseren belehrt. Die Autorin hat dem Roman Tiefe gegeben. Die Personen waren verschiedene Charaktere.
Ein interessanter liebevoller Roman, der mir sehr gut gefallen hat und den ich gerne gelesen habe.

Veröffentlicht am 22.09.2017

Trauriges Geschehen

Dann schlaf auch du
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Die französsische Autorin Leila Slinani hat mit ihrem Roman „Dann schlaf auch du“ ein interessantes Werk geschaffen.
Der Untertitel ist Der Preis des Glücks.
Miriam und Paul waren das perfekte Paar und ...

Die französsische Autorin Leila Slinani hat mit ihrem Roman „Dann schlaf auch du“ ein interessantes Werk geschaffen.
Der Untertitel ist Der Preis des Glücks.
Miriam und Paul waren das perfekte Paar und hatten jetzt zwei Kinder. Miriam möchte wieder in ihrem Beruf arbeiten. So suchen sie eine Nanny und finden Louise.
Sie scheint die Richtige zu sein, aber wir erfahren schnell aus ihren Gedanken, das sie nicht so ist, wie sie sich gibt.
Sie ist ein schwieriger Charakter, einesteils tat sie mir leid, dann war ich wütend auf sie.
Dann kommt Miriam früher nach Hause und das Baby ist tot, das Mädchen ist schwer verletzt.
Das ist der eigentliche Anfang und dann erfahren wir von den vorherigen Zuständen.
Mit guter fesselnder Sprache werden die Emotionen aller Personen gezeichnet.
Uns wird die ganze Tragödie klar. Obwohl ich wusste das es kein zurück gibt, die Kinder sind tot, hoffte ich immer noch auf eine gute Wendung.
Eine traurige, tragische und fesselnde Geschichte über den Zwiespalt von Mutterschaft oder Berufsleben. Nach dem Lesen dieses Psychothrillers traut man sich nicht mehr, seine Kinder von anderen Personen betreuen zu lassen.
Trotzdem war es ein guter spannender Roman. Ich kann ihn empfehlen.

Veröffentlicht am 21.09.2017

Das Glück wird ermordung

Ermordung des Glücks
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Ermordung des Glücks von Friedrich Ani ist der erste Roman den ich von dem Autor gelesen habe. Es ist der zweite Teil mit dem Ermittler Jakob Franck, einem Exkommissar. Man kann auch jetzt noch problemlos ...

Ermordung des Glücks von Friedrich Ani ist der erste Roman den ich von dem Autor gelesen habe. Es ist der zweite Teil mit dem Ermittler Jakob Franck, einem Exkommissar. Man kann auch jetzt noch problemlos einsteigen.

Der 11jährige Lennard ist ermordet worden. 34 Tage nach dem Verschwinden des Jungen teilt Franck den Eltern den Tod des Jungen mit.
Friedrich Ani hat das Erschrecken, die Trauer und Trostlosigkeit der Eltern und des Onkels gut beschrieben.
Ich konnte mit ihnen mitfühlen, obwohl ich sie nicht in allem verstanden habe. Aber ich war Gott sei Dank nie in ihrer Lage, wer weiß, wie ich da reagiert hätte.

Besonders gut gefällt mir Franck, der sich mit seiner ruhigen verbissenen Art an der Ermittlung beteiligt. Toll, wie man an seinen Beobachtungen und Gedanken teilnehmen kann.

Der Autor hat die Personen alle sehr gut getroffen.
Die Dialoge und Überlegungen der Familie und bei der Kripo war interessant.

Bei diesem Roman ist der Titel so richtig stimmig, denn für die Familie Lennards ist das Glück ermordet worden. Wie kann man nach solch einer Tragödie normal weiterleben?
Friedrich Ani schreibt fesselnd und spannend.
Ich kann den Roman als lesenswert empfehlen und werde auch den nächsten Fall mit Jakob Franck lesen