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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 26.09.2017

100% empfehlenswert

Seelenweh
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Inhalt:

In einem heruntergekommenen Abrisshaus außerhalb der Stadt wird die brutal zugerichtete Leiche der sechzehnjährigen Isabell Grunau gefunden. Schon bald wird klar, dass Jennifer Leitner und Oliver ...

Inhalt:

In einem heruntergekommenen Abrisshaus außerhalb der Stadt wird die brutal zugerichtete Leiche der sechzehnjährigen Isabell Grunau gefunden. Schon bald wird klar, dass Jennifer Leitner und Oliver Grohmann es mit einem bundesweit operierenden Serienkiller zu tun haben, der bereits 13 Menschen ermordet hat und nun in Lehmanshain sein Unwesen treibt. Er schlägt in immer kürzeren Abständen zu und die beiden müssen sich beeilen, wenn sie ihm beim nächsten Opfer zuvor kommen wollen…

Meine Meinung:

Auch der inzwischen dritte Fall für Kommissarin Jennifer Leitner und Staatsanwalt Oliver Grohmann ist gewohnt spannend geschrieben und flüssig zu lesen. Schon nach wenigen Seiten bekommt der Leser eine Ahnung davon, mit welchen Grausamkeiten er es im Laufe des Buches zu tun bekommen wird und ich für meinen Teil konnte es nicht mehr aus der Hand legen.

Mit Jennifer Leitner und Oliver Grohmann sind der Autorin zwei sympathische, sehr authentisch und menschlich wirkende Protagonisten gelungen, nicht zuletzt dadurch, dass der Leser vieles aus ihrem Privatleben, z.B. von Olivers Tochter Hannah, erfährt. Es macht Spaß mitzuerleben, wie sich die Leben der beiden und ihre Beziehung zueinander entwickeln. Hinzukommt, dass man durch geschickt eingebaute Rückblicke und Erinnerungen das Gefühl hat, als wäre man seit Beginn des ersten Teils ohne Unterbrechung an ihrer Seite gewesen.
Mit der unsympathischen von Anstett, die übergangsweise den Posten als Oberstaatsanwältin innehat und Jennifer und Oliver den ein oder anderen Stein in den Weg wirft, und dem LKA-Ermittler Rode, mit dem Jennifer gezwungenermaßen zusammenarbeiten muss, kommen zwei neue Charaktere hinzu, die für Spannungen und Unmut sorgt, aber auch für etwas frischen Wind in der Geschichte.

Der Plot ist gut durchdacht und nach und nach fügen sich alle Puzzleteile zu einem erschreckenden Ganzen zusammen. Die Geschichte gipfelt in einem packenden, spektakulären Ende, das dem Leser den Atem stocken lässt. Ans Licht kommt eine Wahrheit, die so ungeheuerlich ist, dass man sich fragt, was in einem Menschen alles vorgehen kann.

Fazit:

Wieviel kann ein Kind ertragen bevor es daran zerbricht oder zur tickenden Zeitbombe wird, die irgendwann unkontrollierbar explodiert? Diese Frage habe ich mir beim Lesen mehr als einmal gestellt.
Mit „Seelenweh“ ist Saskia Berwein erneut ein fesselnder, nervenaufreibender Thriller gelungen, der den Leser kopfschüttelnd zurücklässt. Eine grandiose Fortsetzung. Ich freu mich schon jetzt auf den vierten Teil der Reihe.

Veröffentlicht am 26.09.2017

Absolut gelungene Fortsetzung

Herzenskälte
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Klappentext:
Frisch verheiratet und bereits tot: Als perfekte Braut ausgestellt wird die Leiche einer jungen Frau im Schaufenster eines Hochzeitsplaners gefunden. Ihr Herz wurde entfernt und dient dem ...

Klappentext:
Frisch verheiratet und bereits tot: Als perfekte Braut ausgestellt wird die Leiche einer jungen Frau im Schaufenster eines Hochzeitsplaners gefunden. Ihr Herz wurde entfernt und dient dem Täter scheinbar als Trophäe. Jennifer Leitner und Oliver Grohmann vermuten zuerst ein Verbrechen aus Leidenschaft. Doch dann taucht ein weiterer Toter auf, grausam verstümmelt – und das Herz aus der Brust gerissen ...


Meine Meinung:
Fall 2 für Kommissarin Jennifer Leitner und Staatsanwalt Oliver Grohmann. Und wieder jagen die beiden einen Serienmörder, der im eigentlich beschaulichen Lehmanshain sein grausames Unwesen treibt.
Spannend geschrieben, mit bildhaften Beschreibungen und geschickt eingebauten Verweisen und Details, die einen nahtlosen Übergang zwischen dem 1. und 2. Teil der Reihe schaffen. Man hat das Gefühl, Jennifer und Oliver sogar in der Zeit dazwischen nicht von der Seite gewichen zu sein. Und dennoch kann man „Herzenskälte“ auch ohne Vorwissen lesen und verstehen.

Ein Mörder, der sein Opfer im Hochzeitskleid in einem Schaufenster ausstellt, ist wirklich mal was anderes. Und so viel sei verraten: auch bei seinen nächsten Taten wählt er keine „herkömmlichen“ Mordschauplätze und Vorgehensweisen… Eine Tatsache, die die Suche nach ihm nicht unbedingt einfacher gestaltet, das Ganze aber abwechslungsreich und spannend macht. Schließlich weiß man nie, wann, wo und vorallem wie er das nächste Mal zuschlägt…


KOK Jennifer Leitner und Staatsanwalt Grohmann gewinnen im zweiten Teil zunehmend an Tiefe. Besonders Olivers Privatleben steht diesmal im Fokus, denn seine 16-jährige Tochter Hannah taucht unvermittelt bei ihm auf und verkündet, ab sofort bei ihm wohnen zu wollen. Die beiden haben kein einfaches Verhältnis und Oliver ist überfordert mit der Situation. Seine Unsicherheit und Sorge um Hannah lassen ihn sehr menschlich erscheinen und machen ihn unglaublich sympathisch. Einmal mehr schafft Saskia Berwein es, Jennifer und Oliver lebendig werden zu lassen. Und ich muss zugeben, dass mir die beiden immer mehr ans Herz wachsen.


Lange Zeit wird der Leser auf eine komplett falsche Fährte gelenkt, Fragen über Fragen und einige Schreckminuten inbegriffen. Erst zum Ende hin lichtet sich der Nebel und nach und nach kommen immer mehr Zusammenhänge, Grausamkeiten und schockierende Wahrheiten ans Tageslicht.
Spannend und fesselnd von der ersten bis zur letzten Seite, konnte ich das Buch vorallem zum Schluss nicht mehr aus der Hand legen. Die Story gipfelt schließlich in einem Showdown mit einer Auflösung, die mich wirklich mit dem Kopf schütteln und mir das Blut in den Adern gefrieren ließ.


Fazit:
Trotz inzwischen hoher Ansprüche auf Grund des Vorgängers konnte mich auch „Herzenskälte“ restlos begeistern. Ich bin inzwischen absoluter Fan der Reihe und freu mich schon riesig auf den nächsten Teil. Ein Must Read für jeden Krimifan!

Veröffentlicht am 26.09.2017

Packendes Krimidebüt

Todeszeichen
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Klappentext:
In einer Grube im Wald werden die Überreste einer zerstückelten Frauenleiche gefunden. Schon bald steht fest: Sie ist ein weiteres Opfer des „Künstlers“– eines Serienmörders, der bereits fünf ...

Klappentext:
In einer Grube im Wald werden die Überreste einer zerstückelten Frauenleiche gefunden. Schon bald steht fest: Sie ist ein weiteres Opfer des „Künstlers“– eines Serienmörders, der bereits fünf Frauen entführt, tagelang gequält und ihnen bei lebendigem Leib rätselhafte Bilder in die Haut geschnitten hat. Kommissarin Jennifer Leitner und Staatsanwalt Oliver Grohmann ermitteln fieberhaft, um den grausamen Killer endlich zu stoppen ...

Meine Meinung:
Der 1. Fall für Kommissarin Jennifer Leitner und Staatsanwalt Oliver Grohmann. Spannend geschrieben und flüssig zu lesen, ich war von Beginn an absolut gefesselt und begeistert.

Mit Jennifer Leitner und Oliver Grohmann hat die Autorin zwei authentische und sympathische Charaktere geschaffen. Jennifer, ein absoluter Workaholic, jedoch strafversetzt ins beschauliche Lehmanshain, ist anfänglich wenig begeistert, als ihr Oliver Grohmann als neuer Staatsanwalt vor die Nase gesetzt wird. Oliver, der in seiner Freizeit Gitarre in einer Band spielt, passt so gar nicht zum Bild eines typischen Staatsanwalts. Tatsächlich scheint ihm das Ermitteln mehr Spaß zu machen als seine eigentliche Arbeit, und schon bald jagen Jennifer und Oliver Seite an Seite den „Künstler“.

Schon auf den ersten Seiten nimmt die Story Fahrt auf. Das fünfte Opfer des „Künstlers“ wird gefunden. Zwar der erste Leichenfund, bei dem man als Leser mit dabei ist, man hat aber nicht das Gefühl etwas verpasst zu haben. Wochen oder Monate lang im Trüben zu fischen und gleichzeitig eine Leiche nach der nächsten zu finden empfinde ich nicht als sonderlich spannend und fand es gut, dass hier ein späterer Einstieg ins Geschehen gewählt wurde. Wobei man als Leser natürlich genügend Infos über die bisherigen Ereignisse geliefert bekommt und daher bestens Bescheid weiß.

Durch regelmäßige Perspektivwechsel, interessante Charaktere (womit nicht nur Oliver und Jennifer gemeint sind) und geschickt gestreute Hinweise, die den Leser auf eine komplett falsche Fährte locken, bleibt es die gesamte Zeit über spannend. Das Ende ist dann der absolute Höhepunkt, ich habe wirklich mitgefiebert und gehofft, dass Jennifer und Oliver rechtzeitig hinter die Wahrheit kommen. Ob sie es schaffen? Lest selbst ;)

Die Auflösung selbst hat mir sehr gefallen. Eine recht dramatische und schockierende Geschichte, die am Ende dahinter steckt. Meiner Meinung nach eine originelle Idee und vorallem kein 0-8-15 Mörder, dem man in jedem 2. Krimi über den Weg läuft.

Fazit:
Ein gelungenes Debüt, das das Krimileserherz höher schlagen lässt. Soll nochmal jemand sagen, es gäbe keine guten deutschen Krimis…!

Veröffentlicht am 26.09.2017

Hansens 2. Fall

Gnadenhof
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Inhalt:
Am Vorabend des Familiensonntags im Museumsdorf in der Nähe von Memmingen: Drei sehr lebensecht wirkende Figuren sitzen um den Esstisch herum im alten Uttenhof. Museumspädagoge Ulrich Stadler ist ...

Inhalt:
Am Vorabend des Familiensonntags im Museumsdorf in der Nähe von Memmingen: Drei sehr lebensecht wirkende Figuren sitzen um den Esstisch herum im alten Uttenhof. Museumspädagoge Ulrich Stadler ist verwundert über die neuen, viel zu modern gekleideten Figuren. Bei genauerem Hinsehen entdeckt er das Blut auf den Boden – und alarmiert die Kripo Kempten. Eike Hansen übernimmt den Fall und die Spuren führen ihn in einen kleinen Weiler, wo er auf eine Mauer des Schweigens trifft....

Meine Meinung:
Mit einem gelungenen Cover kommt der zweite Fall für Eike Hansen daher. Der Schreibstil gefällt mir gut, das Buch lässt sich flüssig lesen und die Seiten vergehen wie im Flug.

Kommissar Eike Hansen hat sich inzwischen im Allgäu eingelebt. Er und seine zwei Kollegen Hanna Fischer und Willy Haffmeyer, die schon in „Rosskur“ gemeinsam ermittelt haben, sind inzwischen ein eingespieltes Team. Hanna und Willy sind zwei, auf ihre jeweilige Art skurrile, liebenswerte Charaktere, die man einfach mögen muss! Auch Hansen ist eigentlich ein ganz sympathischer Zeitgenosse, wobei er im Laufe des Buches das ein oder andere Mal in Bedrängnis gerät…

Sei es die Dorfbewohner, Museumsangestellte oder die Ermittler: Der Autor beschreibt die Charaktere sehr authentisch und detailverliebt. Abgerundet wird das Ganze mit einer Prise Humor und Dialekt, sodass man beim Lesen ein klares Bild von den Figuren vor Augen hat.

Auch die lokalen Begebenheiten kommen nicht zu kurz. Detaillierte Landschaftsbeschreibungen lockern die Geschichte auf und sorgen für etwas Abwechslung und Urlaubsfeeling zwischendurch.

Schon früh ist klar, dass Täter und Motiv in dem kleinen Weiler zu finden sind, in dem auch die drei Opfer wohnten. Die Ortsansässigen sind jedoch alles andere als gesprächsbereit und es scheint, als würden sie der Polizei etwas verschweigen wollen. Lange Zeit tappt das Ermittlertrio vollkommen im Dunklen. Es bleibt bis zum Ende hin spannend und selbst die Auflösung hält noch ein paar Überraschungen für den Leser bereit. Auch wenn ich das ein oder andere Detail etwas unrealistisch fand, dennoch ein überzeugendes Ende.

Fazit:
Ein gelungener Regionalkrimi mit sympathischen Ermittlern, viel Charme und Witz. Spannend bis zum Schluss. Dennoch hat mir Hansens erster Fall etwas besser gefallen, was wahrscheinlich auch mit am Thema lag.

Veröffentlicht am 26.09.2017

Pferdezucht als Krimithema

Rosskur
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Eike Hansen hat es wirklich nicht leicht: er lässt sich aus familiären Gründen versetzen und seine neuen Kollegen versuchen ihm bei jeder sich bietenden Möglichkeit Steine in den Weg zu werfen. Von Anfang ...

Eike Hansen hat es wirklich nicht leicht: er lässt sich aus familiären Gründen versetzen und seine neuen Kollegen versuchen ihm bei jeder sich bietenden Möglichkeit Steine in den Weg zu werfen. Von Anfang an war mir der freundliche, ausgeglichene und einfühlsame Hansen sympathisch, und mit seiner Art können auch seine neuen Kollegen ihm nicht lange übel gesinnt sein. Mit Hanna Fischer und Willy Haffmeyer, zwei bislang komplett unterschätzten Kollegen, die deshalb auch noch bei keinen Ermittlungen mithelfen durften, holt Hansen sich zwei zwar unerfahrene aber dennoch sympathische und witzige Verstärkung mit ins Boot, die mich beim Lesen mehrfach zum Lachen gebracht haben.

Das Buch lässt sich schnell und flüssig lesen, trotz zwischenzeitlich stockenden Ermittlungen hatte ich nie das Gefühl, aufhören zu wollen, sondern wollte wissen, wie es mit Hansen und seinem Team weitergeht. Sehr schön fand ich auch die ausgiebigen und detaillierten Beschreibungen der Landschaft und Umgebung, wodurch man das Gefühl hatte, selbst durchs Allgäu zu schlendern. Der Dialekt der Älteren rundete das Ganze ab, auch wenn ich dadurch ab und zu einen Satz mehrfach lesen musste, um ihn zu verstehen.

Endlich mal Pferde bzw Pferdezucht als Krimithema! Durch geschicktes Einbauen von Fachwissen wird dem Leser das Thema Pferdezucht erklärt und nähergebracht ohne, dass man das Gefühl hat, belehrt zu werden oder dass es gestellt wirkt.

Auch außerhalb des Kommissariats hat das Buch lauter skurrile Charaktere zu bieten: einen Alkoholiker, der fast das ganze Buch über betrunken ist, eine Motorradgang, deren Mitglieder auf dicke Hose machen, sich aber auf Hinterhöfen von Frauen verprügeln lassen, ein Kater, der Spaß daran hat Hansen alles vom Tisch zu essen, was auch nur für Sekunden aus den Augen gelassen wird oder Verdächtige mit höchst interessante Alibis … Da ist Hansen aber wirklich in einen komischen Haufen hineingeraten!

Zum Ende hin wird es dann wirklich nochmal richtig dramatisch mit einer tollen, ungeahnten Wendung. Und ein Happy End gibt es natürlich auch…zumindest für Hansen.

Fazit:

Ein Krimi, der zwar keine Höchstspannung verspricht, aber dennoch keine Langeweile aufkommen lässt. Mit lauter lustigen, wirklich gut gemachten Charakteren und einer interessanten Story, dessen Ende kaum vorhersehbar ist, ist der Krimi mehr als lesenswert. Ich freu mich schon jetzt auf den zweiten Teil rund um das Dreamteam Hansen, Haffmeyer und Fischer.