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Veröffentlicht am 22.02.2024

Menschen verändern sich, Freunde auch…

Schneesturm
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Die irische Insel Inishmore ist Schauplatz dieser Geschichte. Einige alte Freunde treffen sich dort, um einem alten Freund zu gedenken, der vor 10 Jahren auf tragische Weise ums Leben kam. Drei der Freunde ...

Die irische Insel Inishmore ist Schauplatz dieser Geschichte. Einige alte Freunde treffen sich dort, um einem alten Freund zu gedenken, der vor 10 Jahren auf tragische Weise ums Leben kam. Drei der Freunde leben noch vor Ort, unter anderem Cara, die Frau des Verstorbenen. Sie ist auch die Inselpolizistin und natürlich als Ermittlerin gefragt als sich herausstellt, dass es eine Tote auf der Insel gibt. Leider handelt es sich um Maura, eine junge Frau aus dem Freundeskreis.

Was zu einem netten Treffen werden sollte, wird zu einer schwierigen Zusammenkunft. Die Freunde misstrauen einander, Cara scheint mit der Situation überfordert, denn sie ist als Ermittlerin allein, der Schneesturm verhindert, dass Hilfe vom Festland kommt. Wer kann hier noch wem trauen? Das fragen sich nicht nur die Freunde, sondern auch die Leser.

Das Setting ist schön beschrieben. Die Bewohner der Insel erscheinen abweisend und eigenbrötlerisch. Sie leben in ihrer Welt und haben auch Cara über die Jahre nicht als eine der ihren anerkannt. Das liegt sicher nicht nur daran, dass Cara deren Sprache und Dialekt nicht beherrscht.

„Schneesturm“ ist gut zu lesen, auch spannend, aber die Geschichte ist nicht reißerisch, sondern eher bodenständig. Manchmal, gerade zum Schluss, überschlagen sich die Ereignisse. Hier wäre weniger mehr gewesen, denn ich als Leserin fühlte mich leicht erschlagen von dem, was geschah und muss im Rückblick sagen, dass die Handlung hier etwas übertrieben schien. Manches passte einfach nicht zu dem eigentlich eher ruhigen Setting.

Insgesamt ist „Schneesturm“ aber ein spannender Roman, weniger ein „Thriller“. Hier zeigt sich, dass Menschen sich verändern und damit Freundschaft eben auch.

Copyright © 2024 by Iris Gasper

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Veröffentlicht am 05.01.2024

Eine mystische Legende und ihre bittere Wahrheit

Waiseninsel
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Mit „Waiseninsel“ präsentiert der Autor Max Seeck bereits seinen vierten Thriller rund um die Kommissarin Jessica Niemi. Für mich als Leserin ist dies das erste Buch des Autors, die Vorgängerbände sind ...

Mit „Waiseninsel“ präsentiert der Autor Max Seeck bereits seinen vierten Thriller rund um die Kommissarin Jessica Niemi. Für mich als Leserin ist dies das erste Buch des Autors, die Vorgängerbände sind mir nicht bekannt.

Jessica Niemi als Ermittlerin scheint mir zu Beginn des Romans emotional sehr angeschlagen. Aufgrund einer kleinen Auseinandersetzung mit einem Hausmeister muss sie sich auf Wunsch ihrer Chefin zunächst aus dem Dienst zurückziehen und verbringt einige Urlaubstage auf einer kleinen Insel in Åland.

Neben ihr hält sich dort auch eine Gruppe älterer Menschen auf, die als Kinder in einem Waisenhaus auf der Insel lebten. Seit Jahren treffen sie sich regelmäßig auf der Insel. Doch diesmal kommt es zu einem Todesfall und schnell steht fest, dass es sich nicht um eine natürliche Todesursache handelt. Und dann stellt sich heraus, dass es vor Jahren bereits ähnliche Todesfälle auf der Insel gab. Immer wieder ist dabei auch die Rede von dem Mädchen im blauen Kleid.

Jessica ist recht schnell in ihrem Element und ermittelt. Zwischendurch wird sie immer wieder von Halluzinationen heimgesucht. Diese helfen ihr zwar bei ihren Ermittlungen, aber mir persönlich waren diese irgendwie etwas zu viel des Guten.
Natürlich gibt es auch vor Ort Ermittlungen und Jessica und der ermittelnde Beamte Johan Karlsson sind sich nicht unbedingt grün. So nehmen auch die Ermittlungen immer wieder überraschende Wendungen.

Der Thriller ist durchweg spannend und konnte mich begeistern. Das Motiv des Täters war dann allerdings für mich etwas fragwürdig und nicht so ganz rund. Dennoch bin ich neugierig geworden und werde sowohl die Vorgängerbände und auch den möglichen Folgeband gerne lesen.

Copyright © 2023 by Iris Gasper

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Veröffentlicht am 28.12.2023

Forstwirtschaft und Klimaschutz im Focus der Ermittlungen

Im Herzen so kalt (Ein Fall für Maya Topelius 1)
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Maya Topelius und ihren Kollegen Pär Stenqvist verschlägt es von Stockholm in die Wälder Nordschwedens. Denn dort wurde im Wald ein Toter von einem kleinen Mädchen entdeckt und die ortsansässige Polizei ...

Maya Topelius und ihren Kollegen Pär Stenqvist verschlägt es von Stockholm in die Wälder Nordschwedens. Denn dort wurde im Wald ein Toter von einem kleinen Mädchen entdeckt und die ortsansässige Polizei soll durch die Stockholmer Ermittler unterstützt werden.
Die Zusammenarbeit ist zunächst gar nicht so leicht, denn die Kollegen vor Ort sind etwas gewöhnungsbedürftig und vielleicht auch nicht wirklich glücklich über die angereisten Kollegen aus der Stadt. Aber es entwickelt sich dennoch so langsam etwas wie ein echtes Team.

„Im Herzen so kalt“ ist ein angenehm geschriebener Krimi. Neben den Ermittlungen an sich spielen auch Maya und ihre Lebensumfeld, insbesondere ihre Freundinnen eine große Rolle.
Den Fall betreffend werden auch die Holzindustrie und damit Umweltthemen beleuchtet und vertieft. Der Krimi ist damit hochaktuell. Selbstverständlich blicken wir aber auch auf menschliche Schicksale. Insgesamt ist der Krimi nicht brutal und blutig, aber durchweg spannend.

Das Buch bietet damit angenehme Unterhaltung aus dem hohen Norden.

Die Teile 2 und 3 der Buchreihe sollen im Oktober 2024 und Oktober 2025 veröffentlicht werden, so dass die Leserschaft sich auf weitere Ermittlungen von Maya und Pär freuen darf.

Copyright © 2023 by Iris Gasper

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Veröffentlicht am 13.11.2023

Leuchtende Kerzen, leuchtende Herzen

Winterträume in der kleinen Manufaktur am Meer
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Alea will eigentlich in Kürze ihren Wohnort Hamburg verlassen und gemeinsam mit ihrem Freund in Bayern einen Neuanfang im Betrieb seiner Eltern wagen. Doch dann erreicht sie die Nachricht, dass ihre Tante ...

Alea will eigentlich in Kürze ihren Wohnort Hamburg verlassen und gemeinsam mit ihrem Freund in Bayern einen Neuanfang im Betrieb seiner Eltern wagen. Doch dann erreicht sie die Nachricht, dass ihre Tante Martje gestürzt ist. Martje lebt allein auf Sylt und führt dort eine kleine Kerzenmanufaktur. Die Beziehung zwischen Alea und Martje ist sehr eng, denn Alea hat bei ihrer Tante von klein auf viele schöne Stunden, Tage, Wochen und überhaupt Momente verbracht. Da ist es für Alea selbstverständlich, dass sie nun ihre Tante besuchen und dieser helfen muss. Alea macht sich gegen den Willen ihres Freundes auf den Weg nach Sylt. Diese Entscheidung führt zu großen Veränderungen im Leben von Alea, die sie zu Beginn überhaupt nicht absehen kann.

„Winterträume in der kleinen Manufaktur am Meer“ ist ein zauberhaftes Winter- bzw. Weihnachtsbuch. Schon die Aufmachung macht deutlich es wird winterlich und es glitzert und schneit. Ein perfektes Buch also, um sich bei schlechtem Wetter in vorweihnachtliche Stimmung zu bringen. Besonders passend ist natürlich, dass hier Kerzen hergestellt werden und man beim Lesen deren Düfte förmlich riechen kann und die unterschiedlichsten Kreationen gedanklich bewundern darf.

Ich habe es genossen wie hier Alea ihre Leidenschaft auslebt und einen Weg in ein anderes, in ihr neues Leben findet. Den Weg dorthin beschreibt die Autorin mit einigen positiven und negativen Wendungen wunderbar. Ein Buch für die Glücksmomente im Leben.

Copyright © 2023 by Iris Gasper

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Veröffentlicht am 03.11.2023

Kreaturen

Das Nachthaus
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In diesem Buch geht es um Richard, der nach dem Tod seiner Eltern nach Ballantyne ziehen muss zu Verwandten. Richtige Freunde hat er in der Kleinstadt nicht und überhaupt scheint er sich auch nicht wirklich ...

In diesem Buch geht es um Richard, der nach dem Tod seiner Eltern nach Ballantyne ziehen muss zu Verwandten. Richtige Freunde hat er in der Kleinstadt nicht und überhaupt scheint er sich auch nicht wirklich zu Hause zu fühlen. Und dann verschwinden Jugendliche in seinem Alter und Richard wird verdächtigt, denn er ist immer mit von der Partie, wenn einer seiner „Freunde“ verschwindet und das, was er zu berichten hat, ist mehr als merkwürdig.

Ich denke an den Autor und erwarte einen knallharten Thriller, eine Handlung, die mich mittels Spannung und Action fesselt. Ich beginne „Das Nachthaus“ zu lesen und bin überrascht. Ich erlebe drei Geschichten in einer, keine davon ein Thriller. Ich bin gefangen in einer sehr skurrilen Horrorgeschichte, bei der ich überhaupt nicht weiß, was ich von ihr halten soll. Und dann ist es doch wieder anders.

Dieses Buch ist anders als erwartet und doch spannend. Es ist ein wenig Horror, mal weniger und mal mehr. Es ist ein wenig verrückt. Es macht mir Angst und macht mich doch neugierig. „Das Nachthaus“ hat mich fasziniert und ich habe weitergelesen, obwohl ich mit Horrorgeschichten nichts anfangen kann. „Das Nachthaus“ hat mich abgeschreckt und ich habe dennoch weitergelesen.

Das allein reicht aus. Der Roman versteht es die Leserschaft zu halten und jedenfalls auf besondere Art und Weise zu faszinieren.

Cover und Buchschnitt sind perfekt und schaffen bereits auf den ersten Blick eine besondere Atmosphäre.

Copyright © 2023 by Iris Gasper

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