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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 04.02.2024

Interaktive Entscheidungsgeschichte rund ums Klima

Climate Action
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Worum geht’s?
In diesem Buch erlebt man als Leser die Geschichte ganz aktiv mit, denn als Protagonistin Pauline völlig überstürzt aus einer Straßenbahn flüchtet, findet man in seiner eigenen Tasche plötzlich ...

Worum geht’s?
In diesem Buch erlebt man als Leser die Geschichte ganz aktiv mit, denn als Protagonistin Pauline völlig überstürzt aus einer Straßenbahn flüchtet, findet man in seiner eigenen Tasche plötzlich ihr Tagebuch – und dessen Inhalt erzwingt eine Entscheidung von uns, die die gesamte Geschichte verändern kann.


Meine Meinung
Die Idee zu diesem Buch fand ich unglaublich spannend, vor allem weil die Thematik so aktuell und das Konzept in dieser Form neu für mich war. Entscheidungsspiele haben mir aber immer sehr viel Spaß gemacht, von daher war ich sehr gespannt auf die Umsetzung hier und habe mich auf die Geschichte gefreut.

Zu Beginn fand ich es ehrlich gesagt sehr seltsam, beim Lesen so direkt angesprochen zu werden. Der Schreibstil an sich war sehr angenehm zu lesen, aber zu lesen was ich innerhalb der Geschichte mache war für mich dann irgendwie etwas arg gewöhnungsbedürftig.

Der Handlungsbogen an sich war definitiv spannend, gar keine Frage, gerade im ersten Teil habe ich aber irgendwie die ganze Zeit darauf gewartet, dass die tatsächliche Entscheidung endlich ansteht. Dadurch habe ich mich leider nicht so wirklich auf den Anfang konzentriert, auch wenn die Hintergrundgeschichte natürlich ebenso wichtig war.

Die eigentlichen Entscheidungen fand ich dann natürlich am interessantesten, vor allem weil man nach und nach unterschiedliche Wege durchspielen kann und sich die Geschichte dann dementsprechend ändert. Wer allerdings Wert auf abgeschlossene Handlungsbögen legt, wird mit dieser Art von Buch vermutlich nicht glücklich, denn die unterschiedlichen Möglichkeiten kommen natürlich nicht zum selben Ergebnis – was definitiv eine spezielle, in meinen Augen aber auch eine sehr interessante Abwechslung beim Lesen ist.


Fazit
Auch wenn ich im Endeffekt nicht ganz so begeistert war, wie ich eigentlich gedacht hätte, mochte ich das Konzept und die Geschichte an sich sehr gerne. Mit etwas mehr Geduld hätte das sicherlich ein wenig anders ausgesehen, vor allem weil schon die unterschiedlichen Entscheidungsmöglichkeiten am Ende das Potenzial haben, vielleicht keine besonders zufriedenstellende Auflösung der Geschichte zu liefern.

Dafür gibt es vier Bücherstapel von mir.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 29.01.2024

Serienvorlage mit jeder Menge Psychoterror

Liebes Kind
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Worum geht’s?
Auch vierzehn Jahre nach ihrem spurlosen Verschwinden will Lenas Vater Matthias nicht wirklich daran glauben, dass seine Tochter längst tot sein soll. Als dann in der Nähe der tschechischen ...

Worum geht’s?
Auch vierzehn Jahre nach ihrem spurlosen Verschwinden will Lenas Vater Matthias nicht wirklich daran glauben, dass seine Tochter längst tot sein soll. Als dann in der Nähe der tschechischen Grenze eine schwer verletzte Frau auftaucht, die augenscheinlich das Opfer einer längeren Entführung war, schöpft Matthias schon Hoffnung – doch nicht nur er und seine Frau haben ein persönliches Interesse an ihr, und das Böse ist einem dabei manchmal näher, als man denken mag.


Meine Meinung
Über Romy Hausmann habe ich in den letzten Jahren so viele begeisterte Stimmen gehört, dass ich einfach selbst einmal schauen wollte, was ihre Bücher denn so besonders spannend macht. Nach dem Lesen dieser Geschichte bin ich tatsächlich begeistert, auch wenn ich den Hype insbesondere um dieses Buch nicht ganz nachvollziehen kann.

Was ich ganz interessant gemacht fand war die Tatsache, dass die Geschichte im Prinzip vom Ende aus erzählt wird. Das Entführungsopfer ist schon befreit und die Ermittlungen sind in vollem Gange, als Leser erfährt man aber durch die kurzen Rückblenden und Erinnerungen trotzdem erst nach und nach, was überhaupt passiert ist.

Mit dem Schreibstil an sich bin ich persönlich sehr gut zurecht gekommen, die Erzählperspektive wechselt dann allerdings zwischen drei Personen, was ich zu Beginn der Geschichte wirklich gewöhnungsbedürftig fand. Gut gefallen hat mir daran allerdings, dass jede Figur einen eigenen Tonfall hatte, was den Charakteren in meinen Augen etwas mehr Individualität verliehen hat.

Was ich auf jeden Fall sehr gut gelungen fand, war der Großteil des Spannungsbogens. Was die Protagonistin erlebt hat war eigentlich schon schrecklich genug, die Nachwirkungen ihrer Erlebnisse wurden aber so spannend erzählt, dass ich zwischenzeitlich selbst nicht mehr ganz sicher war, wie zuverlässig sie als Erzählerin eigentlich überhaupt war. Abgesehen davon hat dann aber insbesondere die Perspektive von Hannah und ihre Wahrnehmung der Dinge mindestens genauso sehr dazu beigetragen, dass selbst ich als eingefleischerter Thriller-Fan mitunter ein extrem mulmiges Gefühl bekommen habe und dafinitiv auf die Auflösung hingefiebert habe.

Mein einziger wirklicher Kritikpunkt war dann allerdings tatsächlich das Ende, das in meinen Augen ein wenig platt um die Ecke gekommen ist. Für meinen Geschmack ging irgendwie alles ein bisschen zu schnell, und auch wenn ich genau wie die Figuren auf Erklärungen gewartet habe, war ich von der Auflösung wesentlich weniger beeindruckt, als ich aufgrund des ganzes Hypes eigentlich erwartet hätte.


Fazit
Ich kann durchaus verstehen, warum dieses Buch so viel Begeisterung ausgelöst und zahlreiche Fans gewonnen hat. Die Geschichte an sich hat auch mir einige sehr spannende Lesestunden verschafft, da ich aufgrund meiner hohen Erwartungen aber insbesondere vom Ende ein kleines bisschen enttäuscht bin, kann ich nur in leicht gemäßigte Begeisterungsstürme ausbrechen.

Von mir gibt es dafür vier Bücherstapel.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 25.01.2024

Spannender Reihenauftakt mit schwächelnden Figuren

Im Kopf des Bösen - Der Sandmann
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Worum geht’s?
Als auf einem Feld ein halb erfrorener Junge entdeckt wird, sollte das eigentlich kein Grund zur Freude sein. Für die Sonderkommission um Fallanalytikerin Sophie Kaiser ist das jedoch die ...

Worum geht’s?
Als auf einem Feld ein halb erfrorener Junge entdeckt wird, sollte das eigentlich kein Grund zur Freude sein. Für die Sonderkommission um Fallanalytikerin Sophie Kaiser ist das jedoch die erste vielversprechende Spur in einer Reihe von Serienmorden, denen schon sechs weitere Jungen zum Opfer gefallen sind. Während das Opfer im Krankenhaus um sein Leben kämpft, zieht Sophie eine Verbindung zu einem lang zurückliegenden Fall – und muss sich nicht nur auf eine Reise in die Vergangenheit begeben, sondern auch auf eine zu den schlimmsten Abgründen der menschlichen Psyche.


Meine Meinung
Ich bin riesiger True Crime Fan und muss daher natürlich nicht besonders lange überredet werden, wenn es irgendetwas Neues gibt, das sich mit diesem Thema beschäftigt. Dieser Reihenauftakt war da natürlich keine Ausnahme, vor allem dann nicht, wenn es die Aussicht auf weitere Bände gibt.

Was ich erst einmal sehr spannend gemacht fand, waren die wechselnden Perspektiven und das Autorenduo, das die zwischen sich aufgeteilt hat. Meiner Meinung nach hat man das beim Lesen nicht störend bemerkt, die deutlichen Unterschiede zwischen den Figuren fand ich so aber definitiv wesentlich besser greifbar.

Besonders gut gefallen hat mir dann natürlich auch der Fall an sich, da ich mich bei den Ermittlungsarbeiten nie gelangweilt habe und bis zum Schluss wissen wollte, wie es weitergeht und wer denn nun der Täter ist. Auch der parallel behandelte Fall hat sich meiner Meinung nach gut in den Handlungsbogen eingefügt, auch wenn ich zu Beginn der Geschichte und ohne die ersten Verknüpfungen der beiden Fälle ein wenig irritiert über den Aufbau des Buches war und mich nach dem Zusammenhang gefragt habe. Hilfreich waren da dann insbesondere irgendwann die Zeitsprünge, die mein Interesse hoch gehalten haben und trotz der zunehmenden Zusammenführung aller Handlungsfäden keine Langeweile haben aufkommen lassen.

Was mich hinsichtlich der Figuren dann allerdings irgendwann ein wenig gestört hat, waren die ständigen Betonungen von Sophies Andersartigkeit. Für mich steht zwar völlig außer Frage, dass sie an sich eine interessante Figur ist, über die ich gerne mehr erfahren möchte und die durch ihren Autismus einen wichtigen Beitrag für mehr Sichtbarkeit, vor allem in der Literatur leistet. Dass aber in jedem Kapitel erwähnt werden muss, dass sie so ungewöhnlich ist und niemand damit klar kommt, hat mich am Ende des Buches einfach massiv gestört und ihren Charakter darüber hinaus nicht besonders mehrdimensional gestaltet, was in meinen Augen so ziemlich den Zweck ihrer Figur verfehlt hat.


Fazit
Auch wenn ich mir vorstellen kann, dass der Einstieg in dieses Buch nicht für alle ganz leicht war, ist die Geschichte an sich ein absoluter Volltreffer für alle True-Crime-Fans. Ich bin auf jeden Fall jetzt schon sehr gespannt auf die Fortsetzung der Reihe und darauf, wie sich die Figuren weiterentwickeln werden.

Dafür gibt es vier Bücherstapel von mir.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 22.01.2024

Was am Perfektionismus so alles überhaupt nicht perfekt ist

Nie gut genug
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Meine Meinung
Perfektionismus ist in Zeiten von Selbstoptimierung sicherlich ein Thema, mit dem sich so einige Menschen identifizieren können – manchmal mehr, und manchmal vielleicht auch ein bisschen ...

Meine Meinung
Perfektionismus ist in Zeiten von Selbstoptimierung sicherlich ein Thema, mit dem sich so einige Menschen identifizieren können – manchmal mehr, und manchmal vielleicht auch ein bisschen weniger bewusst. Sich mit dem Thema auseinanderzusetzen ist aber definitiv eine gute Idee, weshalb ich auch sehr gespannt auf die Umsetzung dieses Buches war.

Strukturell hat mir die Hinführung sehr gut gefallen, da vom den Ursachen bis hin zu den Folgen von Perfektionismus einmal alle wesentlichen Punkte, die zum Verständnis der Thematik von Interesse sind abgedeckt wurden. Im Grunde dürfte den meisten Lesern bei der Lektüre zwar schon klar sein, in welchen Bereichen und mit welchen Folgen Perfektionismus in unserem Alltag anzutreffen ist, eine komprimierte Übersicht finde ich persönlich aber für eine bewusste Beschäftigung mit dem Thema durchaus praktisch.

Die Mischung aus Informationstext und Beispielen hat mir ebenfalls gut gefallen, da man so recht locker durch das Buch kam und der Informationsgehalt auf Dauer nicht zu trocken, sondern sehr greifbar und alltagsnah dargestellt wurde. Tatsächlich hätte ich eine wissenschaftliche Perspektive noch sehr interessant gefunden, auch wenn ich die auf persönlichen Eindrücken basierenden Beobachtungen und Argumentationen des Autors durchaus nachvollziehen kann. Für ein Sachbuch bin ich persönlich aber trotzdem der Meinung, dass belegbare Fakten und wissenschaftliche Grundlagen einfach grundsätzlich etwas glaubwürdiger sind, als eher subjektive Eindrücke, auch wenn diese für mich nachvollziehbar sind.


Fazit
Auch wenn die konkreten Beispiele häufig sehr US-amerikanisch zentrierte Betrachtungen aufweisen, lassen sich die allgemeinen Beobachtungen und Empfehlungen auch auf andere Kulturkreise übertragen. Wirklich wissenschaftlich war das Buch dabei zwar nicht – aber um sich mit dem Thema Perfektionismus auseinanderzusetzen und die eigene Einstellung zu reflektieren, eignet es sich auf jeden Fall.

Von mir gibt es dafür vier Bücherstapel.

Veröffentlicht am 22.01.2024

Interessantes Konzept mit sehr optimistischen Tönen

Rein in die Komfortzone!
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Meine Meinung
Dass der Selbstoptimierungswahn in unserer Gesellschaft nicht bloß eine Modeerscheinung ist, dürfte mittlerweile immer klarer werden. Die eigene Komfortzone zu verlassen, ist daher kein ungewöhnlicher ...

Meine Meinung
Dass der Selbstoptimierungswahn in unserer Gesellschaft nicht bloß eine Modeerscheinung ist, dürfte mittlerweile immer klarer werden. Die eigene Komfortzone zu verlassen, ist daher kein ungewöhnlicher Ratschlag – sich stattdessen erst in die Komfortzone zu begeben, allerdings schon.

Was ich an diesem Buch sehr interessant gemacht fand, war die Schritt für Schritt Struktur der Hinführung zu den Argumenten der Autorin. Der Aufbau war an sich recht typisch für einen Ratgeber zur Persönlichkeitsentwicklung, mir hat das aber durchaus geholfen, das Buch schnell zu beenden.

Der eigentliche Fließtext wurde immer wieder durch persönliche Erfahrungen, Beispiele, Infoblöcke und praktische Übungen unterbrochen, was meinen Lesefluss sehr hoch gehalten hat. Da man sich so nicht bloß von den Informationen berieseln lassen muss, sondern die Möglichkeit hat, das Gelesene direkt zu reflektieren und praktisch anzuwenden kam bei mir keine Langeweile auf, was ich insbesondere bei Ratgebern immer als sehr positiv wahrnehme.

Was ich ein wenig übertrieben fand, war dann allerdings die ständige Betonung der Tatsache, dass das eigene Mindset und die Gedankenrichtung die Determinanten für Erfolg oder Misserfolg wären. Ich persönlich halte recht wenig von der doch ziemlich schlichten Ansicht, dass man nur an den eigenen Erfolg glauben müsse, um ihn auch tatsächlich zu haben – was sicherlich im Extremum nicht unbedingt die beabsichtigte Aussage dieses Buches sein soll, in meinen Augen aber doch so viel Platz hier eingenommen hat, dass der sonst eigentlich sehr gelungene Ratgeber für mich doch einen nicht ganz so günstigen Beigeschmack hatte.


Fazit
Auch wenn ich den sehr optimistischen Ton dieses Ratgebers zeitweise ein wenig over the top fand, haben mir die Ansätze und Denkanstöße zu einer neuen Herangehensweise an persönliches Wachstum gut gefallen. Eine neu definierte Komfortzone ist daher auf jeden Fall einen zweiten Gedanken wert – und das ist dem Buch meiner Meinung nach insgesamt gut gelungen.

Von mir gibt es dafür vier Bücherstapel.