Profilbild von Nordwind

Nordwind

Lesejury Star
offline

Nordwind ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit Nordwind über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 27.02.2024

Der etwas andere Umwelt-Dino

Der Recyclosaurus
0

Einen größeren Dino-Fan als Matti gibt es nicht, aber was macht er, wenn plötzlich ein echter Mini-Dinosaurier unter seinem Bett hervorkrabbelt? Es gibt nur ein Problem, wie versteckt man einen Dino vor ...

Einen größeren Dino-Fan als Matti gibt es nicht, aber was macht er, wenn plötzlich ein echter Mini-Dinosaurier unter seinem Bett hervorkrabbelt? Es gibt nur ein Problem, wie versteckt man einen Dino vor seinen Eltern. Habe ich gesagt es gibt nur ein Problem? Nein, mit dem kleinen Dino fangen die Probleme erst an: Denn der Dino mag nichts von alledem essen, was Matti ihm anbietet: kein frisches Obst, kein knackiger Salat und erst recht kein frisches Gemüse. Dafür frisst er alles was aus Plastik ist und je mehr er frisst, desto größer wird er. Ganz klar, dass Matti irgendwann den Dino nicht mehr vor seinen Eltern verstecken kann. Wie gut, dass er sie überzeugen kann, dass der Dino nicht gefährlich, sondern die erste natürliche Möglichkeit der Müllentsorgung ist. Und so landet Mattis Dino zuerst auf einem Tierschutzhof, um danach als berühmter Recyclosaurus die ganze Welt von Plastikmüll zu befreien. Aber warum frisst dieser Dino nur Plastik?
Nicht nur diese Geschichte von dem kleinen Dino wurde von Anka Schwelgin wunderschön erzählt, sondern die Illustrationen passen haargenau zum Geschehen. Niedlich finde ich, wie Matti verzweifelt versucht, den Dino mit gesundem Essen zu füttern oder den Kot des Dinos einzusammeln, um ihn vor seinen Eltern zu verstecken. Das Minenspiel passt immer haargenau zum Geschehen.
Gut gefällt mir, das am Ende des Buches zusätzlich erklärt wird, was Dinosaurier mit Plastik zu tun haben oder was alles aus Erdöl produziert werden kann, um danach zu erklären, warum Plastik ein Problem ist und was wir für den Umweltschutz tun können. Diese Erklärungen sind so kindgerecht beschrieben, dass Kinder im Lesealter ab drei Jahren spielend für den Umweltschutz begeistert werden können.
Fazit: „Der Recyclo-Saurus“ ist ein wunderschönes Kinderbuch, dass ich gerne weiterempfehle.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 15.02.2024

Keine Aufgabe zu groß, kein Weg zu weit, uns „Olaf“ ist allzeit bereit!

OLAF ERMITTELT – Der Kanzler-Krimi
0


Wer kennt die Liedtexte von Wolfgang Hofer nicht? Sein besonderes Talent zum Schreiben hat er schon öfter bewiesen. Jetzt hat er sich an einen Krimi gewagt und was für einen. Nun ermittelt nicht nur die ...


Wer kennt die Liedtexte von Wolfgang Hofer nicht? Sein besonderes Talent zum Schreiben hat er schon öfter bewiesen. Jetzt hat er sich an einen Krimi gewagt und was für einen. Nun ermittelt nicht nur die Altbundeskanzlerin "Miss Merkel", sondern auch der designierte Bundeskanzler "Olaf" Scholz hat ein Betätigungsfeld gefunden, bei dem er fast nichts falsch machen kann. Und wenn uns die Politik gegenwärtig jedwedes Lächeln aus dem Gesicht verbannt, so schafft "Olaf" es doch uns gehörig zum Schmunzeln zu bringen. Übrigens das Cover trägt sein Übriges zum Schmunzeln bei. Dem kleinen "Olaf" steht die Lupe doch sehr gut, da wirkt er gleich ein wenig größer und wenn sein Hund "Schröder" - jedenfalls auf dem Cover - dann auch noch erhebliche Ähnlichkeiten mit "Idefix" von den Galliern aufweist, dann sollte "Olaf" zumindest beim Lösen eines Kriminalfalls erfolgreich sein.
Aber von Anfang an: Unser „Olaf“ stolpert beim Gassi gehen über eine Leiche und „Olaf“ wäre nicht „Olaf“ würde er sich dieses Problems nicht auch noch annehmen. Keine Aufgabe zu groß, kein Weg zu weit, uns „Olaf“ ist allzeit bereit! Und so ermittelt er Undercover im Columbo-Outfit zusammen mit einer illustren Ermittlercombo bestehend aus seinem alten Schulfreund Joschi, einem Kriminalkommissar, der Serviererin Mizzi, Rocco dem Cowboy, der obdachlosen Kilometer-Jenny und Schnuff – seiner Ehefrau in gleich drei Mordfällen. Ob sie erfolgreich sind? Lasst euch überraschen auf jeden Fall gibt es viel zu ermitteln und jede Menge Wendungen.
Der Kanzler-Krimi „Olaf ermittelt“ ist kein Krimi in dem Sinne, was bedeutet das hartgesottene Krimifans hier eher enttäuscht wären. Allerdings ist das Buch sehr humorvoll geschrieben, so dass es mich immer wieder zum Lachen brachte und hier lernt man wirklich etwas! Ich empfehle jedem bevor er mit dem Buch beginnt die Rubrik „Wissenswertes“ ab Seite 331 zu lesen. Hier erfährt er vieles, was er schon immer wissen wollte – oder auch nicht: z.B., dass der Gipfelstürmer Kevin Kühnert zwar keinerlei Berufsausbildung vorweisen kann, aber zumindest begeisterter Bergwanderer ist. Ganz im Gegenteil zu Christian Lindner, der bereits mit 18 eine eigene Firma gründete, um sich einen Porsche leisten zu können. Und nicht nur in der Rubrik „Wissenwertes“ werden Internas über Regierungsmitglieder preisgegeben, sondern auch versteckt im gesamten Buch. Ich wusste zumindest nicht, dass die eilige „Annalena“ bei der deutschen Meisterschaft beim Trampolinspringen die Bronzemedaille gewonnen hat. Allein wegen der Internas lohnt es sich schon, das Buch zu lesen.
Fazit: Der Kanzler-Krimi „Olaf ermittelt“ ist ein humorvoller Roman, wo der Krimi einige Abstriche hinnehmen muss, das Gesamtwerk dieses aber mühelos ausbügelt. Ich empfehle das Buch gerne weiter!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 06.02.2024

„OK BOOMER“ – oder „…die Ferse ist das Dekolleté des Mannes“

Von wegen Boomer
0

Wir sind viele und entsprechend haben „Wir“ immer recht! „Wir“ das sind die Baby-Boomer-Generation oder die, die sich so benehmen. „Wir“ sind engstirnig, bequem, negativ abwertend und Neuem gegenüber absolut ...

Wir sind viele und entsprechend haben „Wir“ immer recht! „Wir“ das sind die Baby-Boomer-Generation oder die, die sich so benehmen. „Wir“ sind engstirnig, bequem, negativ abwertend und Neuem gegenüber absolut nicht aufgeschlossen. Auf jeden Fall werden „Wir“ von der Generation Z so wahrgenommen. Genau in dieses Raster wird auch Ferdinand, Abteilungsleiter bei einer Bank, von seiner Familie gepresst. Aber ist er wirklich so, oder gibt es eine Chance, dass er diesen Altersstarrsinn ablegt? Auf jeden Fall hat sich Ferdis Familie - allen voran seine Kinder - viel vorgenommen, um ihn zu ändern. Schließlich ist es fünf vor zwölf, droht doch Vera, Ferdis Frau, ihn zu verlassen. Entsprechend bekommt Ferdi von seinen Kindern jeden Tag eine neue Aufgabe, mal soll er mit seiner Familie ein Escape Game gewinnen, was zu einem Desaster führt, mal soll er in einer Abteilungskonferenz fünf Jugendwörter einstreuen und so geht es weiter. Aber nicht nur die Aufgaben werden anspruchsvoller, sondern auch im Job steht Ferdi vor ganz neuen, teilweise bedrohlichen Anforderungen. Wird Ferdi auf neuen Wegen wandeln und kann er die Challenge gewinnen?
Auch wenn Ferdi im ersten Moment als echter „Boomer“ rüberkommt, wird er schnell zu einem guten Freund, mit dem der Leser mitleidet, mitfühlt und in dem er sich ganz schnell wiedererkennt. Auch seine Mitarbeiterin Eva, die ihn so freundschaftlich unterstützt, ist absolut sympathisch. Und Julius, der Werkstudent, der bewusst Hochwasser trägt, schließlich ist „…die Ferse ist das Dekolleté des Mannes“ bringt den Leser damit nicht nur zum Lachen, sondern zeigt, dass es manchmal sehr klug sein kann, wenn man neuen Technologien nicht nur abweisend gegenübersteht.
Tanja Samson schreibt humorvoll und so lebendig, dass sich der Leser mitten in den Challenges wiederfindet. Mit ihrem Erstlingswerk ist ihr ein „Coachingroman für Glückssucher“ gelungen, der den Leser ein und das andere Mal dazu anregt, selber etwas zu ändern.
Fazit: „Von wegen Boomer“ von Tanja Samson ist ein echter Wohlfühlroman. Spannend und humorvoll geschrieben und nicht für die betroffenen Generationen „Boomer“ und „Z“ ein Roman mit Tiefgang und ganz viel Herz. Ich empfehle ihn gerne weiter!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 24.01.2024

Spannendes Aktivbuch für Kindergartenkinder

Wieso? Weshalb? Warum? junior AKTIV: Fahrzeuge
0

Das ist doch einmal eine gute Idee! Auf insgesamt 48 Seiten nimmt Oliver Kockmann Kinder ab zwei Jahren mit auf eine Aktivreise. Es wird nicht nur gemalt und ausgeschnitten, sondern auch gerätselt. Auch ...

Das ist doch einmal eine gute Idee! Auf insgesamt 48 Seiten nimmt Oliver Kockmann Kinder ab zwei Jahren mit auf eine Aktivreise. Es wird nicht nur gemalt und ausgeschnitten, sondern auch gerätselt. Auch kleinere Kinder möchten nicht immer nur vorgelesen bekommen, sondern sie möchten auch aktiv etwas machen. Und wenn dann ein Lastwagen zuerst bunt angemalt wird, dann ein kurzer Steckbrief zum Fahrzeug gegeben wird, um anschließend zu fragen welches Fahrzeug viel tragen kann, dann sind die Kinder mit Feuer und Flamme dabei. Zu einem Abschnitt gehört immer eine Doppelseite. Wie es sich für ein „Wieso / Weshalb / Warum-Buch“ gehört, werden auf der einen Seite Erklärungen gegeben und dazu entsprechende Fragen gestellt und auf der anderen Seite müssen die Kinder aktiv tätig werden, z.B. müssen sie Figuren ausschneiden und diese passend auf das Bild auf der anderen Seite einkleben, oder es ist einfach nur ein Malbuch und die müssen z.B. den Traktor, der auf der einen Seite gedruckt ist, auf der anderen Seite ausmalen, oder sie müssen ein Weg finden und den genau nachmalen. Die Kinder werden auf vielerlei Art gefordert und gefördert. Da der Seiten oftmals entnommen werden müssen, um z.B. etwas auszuschneiden, sind sie allerdings sehr lose in einem Block gebunden. Bei mir hat sich nur beim Umblättern bereits eine Seite gelöst, das ist etwas schade. Andererseits bin ich der Meinung, dass das hier zu einem sehr günstigen Preis sehr viel altersgerechtes Sachwissen vermittelt wird und gleichzeitig die Kinder aktiv gefordert werden und so viel Spannung entsteht. Ich kann die junior AKTIV Reihe nur weiterempfehlen!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 08.11.2023

Wie gut, dass als Frau in der heutigen Zeit zu leben

Die Postbotin
1


Drei Frauen, drei Schicksale. Allerdings handelt der Roman „Die Postbotin“ nicht nur von den drei Hauptpersonen, sondern von vielen Frauen, die nach dem ersten Weltkrieg ums Überleben kämpften! Und Kampf ...


Drei Frauen, drei Schicksale. Allerdings handelt der Roman „Die Postbotin“ nicht nur von den drei Hauptpersonen, sondern von vielen Frauen, die nach dem ersten Weltkrieg ums Überleben kämpften! Und Kampf muss man das nennen. Uns ist heute und in Deutschland nicht bewusst, welche Entbehrungen die ärmere Bevölkerungsschicht nach dem ersten Weltkrieg auf sich nehmen mussten. Richtig hungern, oder Angst um eine Wohnung oder um die Kleidung, die er am Leibe trägt, muss sich zumindest in Deutschland heute niemand mehr machen. Ganz anders ergeht es den Hauptfiguren in diesem Buch. Z.B. der Familie von der Aushilfsbriefträgerin Regine, die trotz der Beamtenpension des Vaters und Regines Gehalt noch darauf angewiesen ist, dass die Mutter putzen geht, um einigermaßen über die Runden zu kommen. Und dann plant die Post auch noch alle weiblichen Kriegsaushilfen zu entlassen, um die männlichen Kriegsheimkehrer in Lohn und Brot zu bringen. Kann Regine ihre Kolleginnen zu einem Aufstand bewegen und was wird aus ihrer Freundin Evi, die für eine ausweglose Liebe ihren Arbeitsplatz aufs Spiel setzt? Und schafft Regine es die Aufmerksamkeit des „schönen Kurts“ auf sich zu lenken, für den ihr Herz brennt, seitdem sie dem Gewerkschafter das erste Mal begegnete?
Elke Schneefuß schreibt in einem angenehmen Stil. Ich habe schon viele Romane aus dieser Zeit gelesen, allerdings befassen sich die meisten mit Töchtern aus höheren Kreisen. Elke Schneefuß schafft es die Not der einfachen Menschen in dieser Zeit sehr eindringlich zu beschreiben. Wie leicht schmeißen wir heute einen verschrumpelten Apfel in den Müll und hier ist das Geschenk dieses Apfels ein großer Freundschaftsdienst und stillt ein wenig den Hunger, der bei den Protagonisten in diesem Roman ein steter Begleiter ist.
Die Charaktere sind sehr gut beschrieben, wobei ich als emanzipierte Frau aus der heutigen Zeit, mich erst einmal daran gewöhnen musste, wie sich die Frauen in diesem Roman teilweise selber klein machen. Gut ist, dass alle Figuren mit ihren Aufgaben wachsen.
Das Ende soll Hoffnung machen, allerdings fand ich es ein wenig zu „glücklich“ und mir fehlte die weitere politische Entwicklung. Es mag sein und ist zu hoffen, dass Elke Schneefuß uns mit einem Fortsetzungsroman über das weitere Schicksal von Regine, Evi und auch den vielen anderen Frauen aus diesem Roman unterhält, ausreichenden spannenden Stoff gibt die Geschichte in jedem Fall her.
Fazit: „Die Postbotin“ ist ein guter Unterhaltungs- und Liebesroman, der den Leser aber auch zum Nachdenken anregt und ihn mit nimmt in eine Zeit die deutlich schwerer als die Heutige.


  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere