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Veröffentlicht am 17.02.2024

Heimat

Mühlensommer
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Das schön gestaltete Cover hat auch bei mir Kindheitserinnerungen geweckt. Sommer, Sonne, der Duft nach Heu und eine Abkühlung im nahegelegenen Bach.

Martina Bogdahn erzählt sehr lebendig, warmherzig ...

Das schön gestaltete Cover hat auch bei mir Kindheitserinnerungen geweckt. Sommer, Sonne, der Duft nach Heu und eine Abkühlung im nahegelegenen Bach.

Martina Bogdahn erzählt sehr lebendig, warmherzig und humorvoll die Geschichte von Maria, die auf einem Einödhof aufgewachsen ist. Wir lernen Maria im hier und jetzt kennen. Sie betreibt in der Stadt eine Werbeagentur, ist alleinerziehend und hat zwei pubertierende Töchter im Teenageralter. Sie freut sich auf den Ausflug mit einem befreundeten Ehepaar, doch als sie auf der Hütte ankommen, erreicht sie die Nachricht, dass ihr Vater einen Unfall hatte und auf dem Hof ihre Hilfe benötigt wird. Bereits als sie auf dem Hof angekommen ist, sind ihre Kindheitserinnerungen wieder präsent.

Und so wird die Handlung abwechselnd in zwei Zeitsträngen geschildert. Sehr anschaulich erzählt die Autorin nicht nur von den schönen Seiten des Lebens auf einem Bauernhof. Sie berichtet von der harten Arbeit sieben Tage die Woche, ohne Urlaub und sehr wenig Freizeit und auch die Kinder mussten schon kräftig mit anpacken. Eingeschränkte soziale Kontakte und spöttische Bemerkungen in der Schule über Geruch und Kleidung. Leben und Tod waren ständige Begleiter, denn es wurden auch die Tiere vom Hof geschlachtet und gegessen. Das erinnert mich an den Spruch: "Harte Arbeit, wenig Brot".

Durch den bildhaften und humorvollen Erzählstil bin ich nur so durch die Seiten geflogen und musste an mancher Stelle wirklich auch laut lachen, einfach herrlich. Alle Personen wurden sehr authentisch beschrieben und ich fand neben Maria Onkel Herbert sehr sympathisch.

Aufgrund des etwas offenen Endes, kann ich mir sehr gut vorstellen, dass es hier noch einen Folgeband gibt. Auf jeden Fall hoffe ich darauf. Ich kann für diese schöne unterhaltsame Lektüre eine ganz klare Leseempfehlung aussprechen!

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Veröffentlicht am 03.02.2024

Spannungsgeladener Islandkrimi

Verborgen
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Ein neuer Fall für das Ermittlerteam Elma und Sævar. Nach einem Brand in der Kleinstadt Akranes wird die Leiche eines jungen Mannes gefunden. Schnell stellt sich heraus, dass es Brandstiftung war. War ...

Ein neuer Fall für das Ermittlerteam Elma und Sævar. Nach einem Brand in der Kleinstadt Akranes wird die Leiche eines jungen Mannes gefunden. Schnell stellt sich heraus, dass es Brandstiftung war. War es ein Unglücksfall oder sollte mit dem Brand etwas vertuscht werden?

Dies ist mein erster Roman von der Autorin, den man unabhängig von den Vorgängerbänden lesen kann. Die Handlung dieses Krimis hat mich von der ersten bis zur letzten Seite gepackt. Auch das Cover hat absoluten Wiedererkennungswert und ich finde es sehr gelungen.

Die Charaktere sind wunderbar ausgearbeitet und authentisch. Privates wird wohldosiert in die Geschichte mit eingepflegt, wobei man nie das Gefühl hat, dass es nicht in die Handlung passt. Sehr gut gemacht, denn dies bringt dem Leser diese sympathischen Charaktere näher, die man gerne noch auf weiteren Ermittlungen begleiten möchte. Akranes scheint ein Ort wie jeder andere zu sein. Mir hat so ein bisschen die isländische Atmosphäre gefehlt, wobei das neue Schwimmbad mit seinen heißen Quellen schon sehr schön beschrieben wurde.

Der Schreibstil ist wunderbar flüssig, wobei auch die Spannung durch die sich immer weiter verzweigenden Ermittlungen und neuen Verdächtigen stets aufrecht gehalten wird, die natürlich zum Ende hin ansteigt und ich als Leserin sehr verblüfft war, wie letztendlich alles zusammenhing.

Ich werde auf jeden Fall noch die vorherigen Bücher lesen, denn das ist Spannungsliteratur ganz nach meinen Geschmack. Meine absolute Leseempfehlung.

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Veröffentlicht am 01.01.2024

Wolkengucken als Gemeinschaftsprojekt

Die Wolkengucker
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Wolkengucken ist tatsächlich eine Freizeitbeschäftigung für Jung und Alt. Als Margarete verstorben ist, hat sie ihre schon fast neunzigjährige Freundin Wilma in einem letzten Brief gebeten, ihre Haushaltshilfe ...

Wolkengucken ist tatsächlich eine Freizeitbeschäftigung für Jung und Alt. Als Margarete verstorben ist, hat sie ihre schon fast neunzigjährige Freundin Wilma in einem letzten Brief gebeten, ihre Haushaltshilfe Ayla anzustellen und sie an die Abmachung erinnert, eine Wolkengucker-Gesellschaft zu gründen.

Matt, seines Zeichens Illustrator im Trauermodus seit seine Frau Anna verstorben ist und ihn mit der achtjährigen Mia zurückgelassen hat. Mia, die leidenschaftlich die Wolken betrachtet, ist ihm mit ihrer Passion ein Rätsel bis sie Wilma kennenlernen und der Wolkengucker-Gesellschaft beitreten, die sich zweiwöchentlich sonntags trifft. Sie besteht aus ganz unterschiedlichen Menschen aller Altersklassen und Gesellschaftsschichten.

Die Autorin hat jeden einzelnen Charakter dieser Gruppe ganz besonders hingebungsvoll und authentisch ausgearbeitet. Jeder dieser Personen hat seine eigene Biographie, die von den anderen nie hinterfragt wird. Jeder wird so genommen, wie er ist. Diese herzergreifende Geschichte erzählt in erster Linie wie aus Fremden Freunde werden, den Umgang mit Trauer, Verlässlichkeit und Aufrichtigkeit, Gemeinschaft und Liebe. Respektvoll füreinander da sein, ohne zu fordern oder zu erwarten.

Die Geschichte wird immer auch aus der Sicht der einzelnen erwachsenen Personen beschrieben, so lernt man die einzelnen Charaktere besser kennen. Das Wolkengucken bietet hier nur die Plattform der Handlung, obwohl der Leser einige Fakten über Wolken lernen kann. Das Buch schafft eine absolute Wohlfühlatmosphäre, die ich selten in einer Lektüre so überdeutlich empfunden habe. Man wird von Margaretes Schultertuch einfach in den Arm genommen.

Für mich war dieses Buch eins der Highlights in 2023, dass ich absolut weiterempfehlen kann.

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Veröffentlicht am 26.12.2023

Spannung pur - ganz nach meinem Geschmack

Die Schuld, die man trägt
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Allen hängt noch die Tatsache aus dem Vorgänger Band nach, dass Billy, ein genialer Kopf, Kollege, Freund, Vater und Ehemann, ein Serienkiller ist und Kollegen bei der Festnahme durch ihn schwer verletzt ...

Allen hängt noch die Tatsache aus dem Vorgänger Band nach, dass Billy, ein genialer Kopf, Kollege, Freund, Vater und Ehemann, ein Serienkiller ist und Kollegen bei der Festnahme durch ihn schwer verletzt wurden. Doch jetzt hat er alles verloren und sitzt im Gefängnis. Die Reichsmordkommission steht unter Druck, ein Mörder in den eigenen Reihen. Viel Stoff für ein neues Buch von Sebastian Bergmann, der auch in diesem Band selbstverständlich seinen Charaktereigenschaften treu bleibt. Hochintelligent, analytisch aber kein Menschenfreund, immer auf seine eigenen Vorteile bedacht, bei ausgewählten Personen ist er hier und da etwas milder gestimmt.

Als eine ermordete Frau in einer Schweinemastanlage tot aufgefunden wird, soll die Reichsmordkommission unter der Leitung von Vanja den Fall lösen. Der Täter hat eine eindeutige Botschaft an Sebastian Bergmann an der Stallwand hinterlassen, woraufhin er vorerst wieder an den Ermittlungen beteiligt wird.

Durch die Rückblenden lässt sich dieses Buch auch unabhängig von den anderen Bänden lesen, doch es ist schon informativer, wenn man die ganze Reihe gelesen hat. Durch die verschiedenen Handlungsstränge ist die Geschichte nicht nur auf den Fall bzw. die Fälle fokussiert, sondern wird dadurch aufgelockert, denn im Nachhinein fließen wieder einige lose Enden zusammen.

Der flüssige Schreibstil macht es dem Leser einfach den Handlungen zu folgen. Die Spannung wird stets hoch gehalten und steigert sich noch zum Ende hin. Neue wie altbekannte Charaktere begleiten den Leser durch diese spannende Lektüre. Die Personen werden stets weiterentwickelt und trotzdem ist es, als ob man mit altbekannten Kollegen ermittelt.

Leider endet auch dieses Buch mit einem Cliffhänger. Wieder äußerst geschickt von den Autoren eingefädelt. Das hält die Erwartung und natürlich die Spannung auf den 9. Band hoch. Titel und Cover gliedern sich in die Reihe ein, mittlerweile wird das auch schon erwartet.

Für Liebhaber guter Krimis und Fans von Hjorth und Rosenfeldt ein absolutes Muss.

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Veröffentlicht am 25.11.2023

Lost Places - Abenteuer oder Falle - mega spannend

Stille Falle
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Kriminalkommissarin Leonore Asker ist Gruppenleiterin in der Abteilung für Kapitaldelikte und derzeit mit dem Fall von zwei verschwundenen jungen Menschen betraut. Sie rechnet sich nach Auflösung des Falles ...

Kriminalkommissarin Leonore Asker ist Gruppenleiterin in der Abteilung für Kapitaldelikte und derzeit mit dem Fall von zwei verschwundenen jungen Menschen betraut. Sie rechnet sich nach Auflösung des Falles eine Beförderung aus, doch dann holt sie die Vergangenheit ein und es kommt alles ganz anders. Sie wird in die Abteilung für hoffnungslose Fälle ins Stockwerk -1 degradiert. Nachdem ihr ein Foto einer Modelleisenbahnlandschaft mit eindeutigen Hinweisen auf die vermissten Personen zugeschickt wird, die sich in diese Landschaft wie selbstverständlich einfügen, sieht sie hier ihre Chance, parallel an dem Fall mitzuarbeiten. Dabei stößt sie auf verblüffende Informationen.

Ich kenne bereits Werke des Autors, doch dieses Buch hat mich von der ersten bis zur letzten Seite in seinen Bann gezogen. Die Settings sind atmosphärisch und gruselig zugleich, so dass man meint, ein Teil der Szenerie zu sein. Die Handlung ist sehr tempo- und wendungsreich, so gelingt es, die Spannung durchgängig auf einem sehr hohen Niveau zu halten, die sich zum Ende hin noch einmal steigert. Die Hauptprotagonistin ist schon sehr speziell, dabei absolut liebenswert und empathisch. Ich mag solche außergewöhnlichen Charaktere, die eine sehr faszinierende Hintergrundgeschichte haben und immer für eine Überraschung gut sind. Es gibt eine überschaubare Anzahl von weiteren Personen, die hier sehr spezifisch dargestellt werden. Wirklich eine sehr gelungene Mischung.

Die Hauptcharaktere bekommen abwechselnd jeweils eigene Kapitel und so fällt es dem Leser sehr leicht, sich in die verschiedenen Personen hineinzuversetzen. Auch die Kapitel aus Leo’s Vergangenheit sind sehr ungewöhnlich, dadurch wird ihre Persönlichkeit und Fokussiertheit noch einmal unterstrichen.

Das Cover ist in den schwedischen Farben blau und gelb gehalten und die Gestaltung entspricht nicht dem typischen skandinavischen Layouts. Für mich sehr gelungen, da es definitiv einen Bezug zum Inhalt hat, minimalistisch aber richtig genial.

Urban Exploring ist ja schon lange ein Trend und hier bekommt diese Faszination für Lost Places eine ganz andere Dimension. Eine Lektüre, die man nicht mehr aus der Hand legen mag, meine absolute Leseempfehlung!

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