Profilbild von SofiaMa

SofiaMa

Lesejury Star
offline

SofiaMa ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit SofiaMa über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 22.09.2020

Ein wunderbarer Abschluss!

Lodernde Schwingen
0

Aufmachung:
Ich liebe einfach die Cover dieser Auflage (die bis auf den Titel identisch zu den Originalcovern sind)! Nicht nur, weil sie durch die Goldverzierungen richtig edel aussehen, aber vor allem, ...

Aufmachung:
Ich liebe einfach die Cover dieser Auflage (die bis auf den Titel identisch zu den Originalcovern sind)! Nicht nur, weil sie durch die Goldverzierungen richtig edel aussehen, aber vor allem, weil auf jedem Cover das abgebildet ist, worum es im jeweiligen Band geht – hier der Feuervogel. Und zwar auf recht dezente, aber doch eindeutige Art und Weise; die Farbgebung passt auch super.
Das Gleiche gilt im Übrigen für den Titel. Es ist offensichtlich, was mit Lodernde Schwingen gemeint ist, aber trotzdem finde ich die Wortwahl wirklich fabelhaft. ♥
Wie bei Band 2 haben sich hier die Goldverzierungen auf dem Buchrücken jedoch beim Lesen gelöst, was ich sehr schade finde.

Meine Meinung:
Eigentlich weiß ich gar nicht so wirklich, was ich jetzt schreiben soll. Eigentlich würde es alles ausdrü-cken, wenn ich nur sagen würde: AAAAAAAAAAAAHHH!, denn Lodernde Schwingen ist eindeutig mein Lieblingsband der Trilogie; ich habe wirklich nichts auszusetzen. Allerdings wäre das ja nicht wirklich der Sinn einer Rezension, also versuche ich mal, das Ganze ein wenig zu elaborieren. xD

In Eisige Wellen (Rezension) habe ich unter anderem kritisiert, dass Alina und Mal nicht mehr miteinan-der reden, was dazu führte, dass ich von den beiden – vor allem von Alina – etwas angenervt war, ein-fach, weil ich sie im Vergleich zu Goldene Flammen (Rezension) nicht mehr wiedererkannt habe.
In diesem Band haben sich die beiden Protagonisten allerdings anscheinend wieder aufgerafft und ich habe die Alina und den Mal getroffen, die ich in Band 1 kennen und lieben gelernt habe. Beide verhalten sich hier nämlich nicht mehr wie Kinder und kommunizieren miteinander. Es war wirklich erfrischend zu sehen, dass sie sich weiter entwickelt und aus ihren Fehlern gelernt haben. Dadurch fällt es ihnen nicht nur leichter, sich ihren Problemen ohne Drama zu stellen, sie sind dem Leser auch gleich wieder viel sympathischer, weil man nicht ständig die Augen verdrehen muss.

Auch handlungstechnisch passiert in Lodernde Schwingen glücklicherweise wieder viel mehr als in Eisige Wellen. Zwar hat man nicht ständig irgendwelche „Action“ – das wäre dann wahrscheinlich wieder zu viel des Guten –, aber dennoch herrscht durchgehend Spannung; wenn nicht durch Kampfszenen, dann durch spannende und abwechslungsreiche Dialoge sowie unvorhersehbare Plottwists. Das sorgt dafür, dass man sich nur schwer von Ravka lösen kann und das Buch direkt in einem Rutsch durchlesen möch-te.

Viel mehr Neues kann ich eigentlich nicht mehr sagen. Bardugo hat mit ihrem Grisha-Verse einfache etwas Einzigartiges geschaffen!
Ich habe mich auch hier wieder über Nikolajs Anwesenheit gefreut – absoluter Lieblingscharakter, ich freue mich auf seine Geschichte!
Der Schreibstil der Autorin ist ebenfalls wieder hervorragend. Man fängt an zu lesen und gleich auf der ersten Seite hat Bardugo einen wieder sofort in ihrem Bann.

Fazit:
Lodernde Schwingen ist ein fabelhafter Abschluss, der die Schwächen seines Vorgängers ausmerzt und so die Trilogie wunderbar abrundet. Es bleiben keine weiteren Fragen offen und der Leser wird nicht nur zufriedengestellt, sondern kann bei Beenden direkt eine neue Lieblingsreihe verkünden.
Ich freue mich auf die Netflix-Serie!
5/5 Lesehasen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 22.09.2020

Wo ist die Fortsetzung?????

Die Furcht des Weisen (2)
0

Aufmachung:
Ich finde es wunderbar, wie gut die Cover zueinander passen. In ihrem Aufbau sind sie alle identisch, es ändert sich immer nur Kvothes Position und der Hintergrund. Das ist dann darauf angepasst, ...

Aufmachung:
Ich finde es wunderbar, wie gut die Cover zueinander passen. In ihrem Aufbau sind sie alle identisch, es ändert sich immer nur Kvothes Position und der Hintergrund. Das ist dann darauf angepasst, wo er sich in seiner Erzählung gerade befindet.
Auch der Titel findet sich im Inhalt wieder.

Meine Meinung:
Aaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaah, ich weiß gar nicht, was ich hier alles schreiben soll, es gibt nichts, was ich auszusetzen hätte.

Die Furcht des Weisen (2) knüpft direkt dort an, wo Band 2.1 aufgehört hat, es geht also sofort spannend weiter. Das ist natürlich insofern logisch, dass der zweite Teil in der deutschen Übersetzung gesplittet wurde. Ich zwar immer noch, dass – wenn eine Aufteilung denn schon notwendig war – Band 2.1 auch gut noch an einer anderen Stelle hätte aufgeteilt werden können, aber auch dort, wo Band 2.2 weitergeht, ist ein guter Ort für eine Trennung.

In diesem Band lernt man einiges über Felurian und auch Lethani, was ich wirklich interessant fand. Klar wurde beides schonmal früher erwähnt, aber so richtig verstanden habe ich es nie. Das macht aber ja auch Sinn, weil Kvothe ebenfalls sowohl über die Fae als auch über Lethani nur Legenden gehört hat; jetzt lernt er sie selbst erst richtig kennen.
Beides beweist übrigens wieder einmal, was für ein großartiges Genie Rothfuss ist. Ich kann es nicht oft genug sagen: Was dieser Mann mit der Königsmörder-Chronik für ein Epos geschaffen hat, ist einfach unglaublich! Die Reihe bekommt meiner Meinung nach immer noch nicht genug Aufmerksamkeit.

Das große Oberthema, das auch diesen Teil beherrscht, ist natürlich die Frage nach den Chandrian. Man weiß immer noch nicht wirklich, was genau es sich mit diesen Wesen auf sich hat, aber man erfährt häppchenweise immer mehr über sie. Dennoch entsteht für jede beantwortete Frage natürlich mindestens eine neue Frage, sodass es stets spannend bleibt. Ein weiterer Beweis für das Genie Rothfuss´: alles ist miteinander verbunden und fügt sich nach und nach zusammen, so hat bspw. das sprechende Baumwesen (ich habe seinen Namen vergessen) einen Bezug zu den Chandrian. Welcher das ist, wird natürlich noch nicht verraten. 😉

Noch einmal: diese riesige, einzigartige Fantasywelt ist wirklich unglaublich, so etwas ist mir noch nie untergekommen. Man kann nie erahnen, was als nächstes passiert, die Königsmörder-Chronik ist eine wahnsinnig komplexe, gut durchdachte Saga, die immer wieder Neues einführt und gleichzeitig auf bereits Gesagtes zurückgreift.

Dazu kommt der einzigartige, wunderbare poetische Schreibstil des Autors. Unmatched! Muss man einfach selber lesen, das kann man gar nicht in Worte fassen.
ABER WO BLEIBT BITTE DER NÄCHSTE BAND?????? Die Furcht des Weisen (2) endet so unglaublich fies, ich habe schon einige sinnvolle, wirklich gute Theorien gelesen, wieso das passiert ist, was da eben passiert. Aber ich hätte jetzt echt gerne die richtige Version der Geschichte! Es macht mich wirklich verrückt, nicht herausfinden zu können, wie es weitergeht. ☹
Der letzte Satz, wirklich der allerletzte Satz hat mich so krass schockiert! Total gemein.

So. Also: Die Geschichte an sich ist schon der absolute Wahnsinn. Aber was das Ganze noch einmal in die Höhe treibt: Stefan Kaminski, der Sprecher des Hörbuchs.
Wirklich, ich habe seitdem schon einige andere Hörbücher gelesen, aber kein Sprecher überzeugt einfach so wie er. Wenn es nach mir ginge, könnte er ruhig jedes Hörbuch sprechen! :D
Er hat ein sehr angenehmes Sprechtempo; nicht zu schnell, aber auch nicht so langsam, dass man die Geschwindigkeit höherstellen muss. Auch seine Stimme ist echt angenehm; ich könnte ihm den ganzen Tag zuhören! Für jede Figur hat er eine andere Tonlage, sodass man immer weiß, wer gerade spricht. Dabei ist es nicht unangenehm, wenn er seine Stimme bspw. für Frauen verstellt, was man ja doch öfter bei Hörbüchern hat.
Kaminskis Stimme ist wie geschaffen für Hörbücher! :D

Fazit:
Lieblingsreihe. Mehr muss ich nicht sagen. Absolut geniales Fantasy-Epos, etwas Vergleichbares ist mir noch nie untergekommen.
Einziges Manko: Das Buch endet soooo fies und Rothfuss braucht viel zu lange für die Fortsetzung! D:
5/5 Lesehasen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 22.09.2020

Die Ermittlungen gehen spannend weiter!

Die Meisterin: Spiegel & Schatten
0

Aufmachung:
An dieser Reihe gefällt mir besonders gut, dass die Cover alle einen ähnlichen Hintergrund haben, aber um das Heiler-Symbol in der Mitte andere Details zu erkennen sind, die einen Bezug auf ...

Aufmachung:
An dieser Reihe gefällt mir besonders gut, dass die Cover alle einen ähnlichen Hintergrund haben, aber um das Heiler-Symbol in der Mitte andere Details zu erkennen sind, die einen Bezug auf den Inhalt haben – hier Glas- bzw. Spiegelsplitter, die in Spiegel & Schatten eine besondere Bedeutung haben.
Im Hintergrund sind hier außerdem die Kuppel des Bundesverwaltungsgerichts in Leipzig, wie auch schon auf dem Cover zu Band eins, sowie der Petersdom zu sehen. Beides ist spiegelbildlich sowohl für die Hauptorte der Handlung Leipzig und Italien, als auch ein Bezug zu den beiden Protagonisten Geneve, die in Leipzig wohnt, und Alessandro, ein Vatikan-Polizist.
Ich bin zwar nicht der größte Fan von Gesichtern auf dem Cover, aber die Covergestaltung zu Die Meisterin gefällt mir sehr gut!

Meine Meinung:
Nachdem Der Beginn so plötzlich endete, war ich natürlich richtig aus dem Häuschen, als mich völlig überraschend das Päckchen vom Knaur-Verlag mit Spiegel & Splitter erreichte. Am liebsten hätte ich sofort gelesen, aber ich hatte irgendwie befürchtet, dass ich mich, einmal angefangen, gar nicht mehr auf meine Klausur hätte konzentrieren können. Gut, dass ich also das Buch erst einmal auf Seite gelegt habe, denn meine Befürchtung wäre wahr geworden!

Spiegel & Splitter beginnt direkt spannend: Man wird einfach so in das große „Problem“ dieses Bandes hineingeworfen, sodass sich einem sofort unzählige Fragen stellen. Wer ist Willow Tree, was ist ihre Mission und wieso muss sie so dringend mit Geneve sprechen? Was hat es mit dem Spiegelsplitter auf sich, den sie bei sich trägt? Und wo kommt die Flugbegleiterin her, was sind ihre Motive? Der Autor zeigt also im ersten Kapitel schon, was er auch in Band eins bewiesen hat: Er weiß, wie er den Leser fesselt.

Dann geht es direkt weiter mit einer Anekdote von Geneves Mutter, die einen, wie auch schon in Der Beginn, als Erzählerin durch das Geschehen führt. Ihr Part ist wirklich das, was die Reihe in meinen Augen am besten von anderen Urban Fantasy-Büchern abhebt: Sie spricht direkt mit dem Leser, bricht also die „Vierte Wand“. Dadurch wird man nicht nur in die Handlung mit eingebunden, man bekommt auch das Gefühl, als würde man selbst in Geneves Fällen ermitteln. Das hat mir in Der Beginn schon sehr gut gefallen. Jetzt macht sie auch immer mal wieder Andeutungen zu Dingen, die in dem Vorgängerband erwähnt wurden, was die Bände der Reihe auf der einen Seite wunderbar miteinander verbindet, auf der anderen Seite auch wieder Fragen aufwirft. Ich hatte in meiner Rezension zu Der Beginn erwähnt, dass Catharina etwas anschneidet, was aber nicht weiter ausgeführt wird. Das ist hier wieder so, wobei sie schon ein bisschen mehr verrät – sofern man in diesem Fall überhaupt von „verraten“ sprechen kann. Vielmehr ist es ein kleines „Anteasern“ zu einer großen Enthüllung, die dann hoffentlich im Abschluss kommt. Ich habe so meine Vermutungen, aber wie ich den Autor bisher kennengelernt habe, wird er mich wieder völlig überraschen!

Das ist ebenfalls etwas, was Herr Heitz gut kann und mehrfach unter Beweis stellt.
Spiegel & Schatten ist wie sein Vorgänger auch eine Ermittlungsgeschichte mit größtenteils eher ruhigerem Erzähltempo. Es geht eben nicht um Action, sondern um Information, die es zu sammeln und zusammenzusetzen gilt. Man findet zusammen mit Geneve Indizien, die zur Lösung des Falles beitragen könnten. Gleichzeitig bekommt man natürlich auch „Hinweise“ von ihrer Mutter, die hin und wieder Andeutungen macht und das Geschehen – und die Vermutung des Lesers – in eine bestimmte Richtung lenkt. Parallel führt sie auch in ein Geschehen in Geneves Vergangenheit ein, das zunächst scheinbar nichts mit der Gegenwart zu tun hat.
Wenn man jedoch eines aus Der Beginn gelernt hat, dann, dass der Autor sich zu allem, was er schreibt, große Gedanken macht, also versucht man als Leser natürlich, die Verbindung zwischen Vergangenheit und Gegenwart herzustellen. Wie bereits angeschnitten, ist man damit natürlich nicht sonderlich erfolgreich und von der Auflösung am Ende dann völlig überrascht.
Dazu trägt bei, dass, gerade weil mehrere Handlungsstränge parallel laufen, man Details zuerst zwar wahrnimmt, aber keinen Bezug zum großen Ganzen herstellt, die sich aber retrospektiv wunderbar in die Auflösung einfügen. Der Autor schafft es, einem die Lösung direkt vor die Nase zu halten, man aber so abgelenkt ist, dass man es bis zum Schluss gar nicht mitbekommt. Weil aber eben alles so gut durchdacht ist, dass eigentlich alles schon von Anfang an klar ist, wird die Geschichte schön rund und die einzelnen Handlungen können super zusammenlaufen.

Dazu kommt dann auch noch, dass hin und wieder Dinge aufgegriffen werden, die in Der Beginn thematisiert wurden und jetzt weitergeführt werden bzw. sich jetzt erst richtig auf die Handlung und die Charaktere auswirken. Deshalb würde ich auch jedem empfehlen, die Bücher in der richtigen Reihenfolge zu lesen, auch wenn sie alle unterschiedliche Fälle behandeln. Man könnte also theoretisch auch mit Spiegel & Schatten anfangen, aber man merkt eben doch deutlich, dass alles miteinander verwoben ist und die Vergangenheit Auswirkungen auf die Gegenwart und Zukunft hat. Deshalb denke ich, dass jemand, der Der Beginn nicht gelesen hat, unter Umständen nicht alles mitbekommt und auch nicht so stark mitgerissen werden kann, wie jemand, der den Einstieg kennt.

Das ist natürlich insbesondere in Bezug auf die Charaktere und ihre Entwicklung und Beziehung zueinander relevant.
So scheint auch Alessandro, der zwar wieder ein Schätzchen ist, etwas zu verheimlichen, was auf Der Beginn zurückzuführen ist. Dabei scheint auch seine Mutter etwas im Schilde zu führen, und obwohl man kleine Teilchen hingeworfen bekommt, die man dann scheinbar schlau zusammenpuzzelt und eine Vermutung hegt, kann man später gar nicht glauben, was man da liest. Man denkt sich: „Neeeeiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiin!!“, aber Herr Heitz dachte sich beim Schreiben dann wahrscheinlich: „Muhahahahahaha!“ So stelle ich es mir vor.

Geneve und Alessandro wachsen dem Leser nämlich unwahrscheinlich stark ans Herz, nicht nur wegen ihrer besonderen Beziehung zueinander, sondern auch, weil sie wesentlich die Geschichte tragen und die Reihe damit zu etwas ganz Außergewöhnlichem machen.
Geneve muss man einfach für ihren Gerechtigkeitssinn lieben. Es zeichnet sie aus, dass sie sich selbst treu bleibt und ihr auch in den schwierigsten, ausweglosen Situationen Lösungen einfallen, durch die sie sich nicht verbiegen muss. Daneben zeigt sie zwischendurch aber auch Schwäche, ist hin und wieder reizbar und gleichzeitig fehlt es ihr aber auch nicht an Humor. Sie ist eine wunderbare Protagonistin und man versteht gut, weshalb sie Alessandro viel bedeutet. 😉
Das Gleiche gilt aber auch für ihn. Trotz der Zweifel, die einem (und Geneve) an ihm aufkommen, kann man nicht anders, als ihn für seine Loyalität und seinen Mut zu lieben. Im Vergleich zu Band eins hat mir hier sein trockener Humor etwas gefehlt, aber trotzdem konnte man auch hier durch ihn hin und wieder lachen.

Der Fall, um den die beiden sich dieses Mal kümmern müssen, greift eine Thematik auf, über die ich mir bisher noch nie Gedanken gemacht habe. Spiegelbilder und Schatten bekommen hier eine ganz neue Bedeutung für den Menschen, die einen als Leser durchaus mit einem mulmigen Gefühl zurücklässt.
Man fragt sich permanent: Was, wenn da wirklich mehr ist, als man vermutet?
Das ist genau das, was gute Mystery/ Fantasy beim Leser bewirken sollte.
Ich muss ganz ehrlich sagen, dass ich, als ich das Buch beendet hatte, nicht mehr ohne Misstrauen in einen Spiegel gucken konnte! :D
Allerdings kann ich nicht behaupten, dass man vom Autor im Vorwort nicht vorgewarnt wird. Auch sein Nachwort regt einen zum Nachdenken an und führt dazu, dass man ihn dafür verflucht, dass der Abschlussband erst im Frühjahr 2021 erscheint.

Fazit:
Ich könnte noch ewig weiterschwärmen, aber das Wesentliche ist eigentlich gesagt.
Spiegel & Schatten ist eine wunderbare Fortsetzung, die einiges von Band eins aufgreift, aber auch neue Fragen und Herausforderungen aufkommen lässt.
Es geht wieder primär um einen spannenden Fall mit einer einzigartigen Idee dahinter, bei dem man nicht nur selbst auch ins Ermitteln kommt, er bleibt einem auch lange nach Beenden noch im Gedächtnis und lässt einen fast schon ein wenig paranoid zurück.
Catharina, Geneves Mutter, leitet einen über die Vierte Wand hinaus durch die Ermittlungen und ist mitverantwortlich dafür, dass zwar einiges Unklare beantwortet wird, sich aber gleichzeitig viele neue Fragen auftun und man eigene Vermutungen aufstellt, aber trotzdem einfach nicht auf das Ergebnis kommt.
Dazu trägt auch die Handlung in der Vergangenheit bei: Bis zum Schluss kommt man nicht darauf, welche Bedeutung sie für die Gegenwart hat und wie die einzelnen Handlungsstränge zusammenlaufen. Das und die Bezüge zu Der Beginn, die einerseits etwas Klarheit schaffen, andererseits aber auch völlig überraschend sind, sorgen dafür, dass Spiegel & Schatten trotz eher ruhigem Erzähltempo fesselt. Es zeichnet die Reihe und den Autor besonders aus, dass man erst zum Schluss merkt, wie dicht alles miteinander verwoben ist und wie viel Sinn alles, was er schreibt, macht.
Geneve und Alessandro und ihre Beziehung sind die Kirsche auf dem Sahnehäubchen. Sie sind Lieblingsprotagonisten, von denen man einfach nicht genug kriegen kann.
Spiegel & Schatten macht Die Meisterin zu einer genialen, gut durchgeplanten Reihe, die man am liebsten in einem Rutsch durchlesen möchte!
5/5 Lesehasen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 12.03.2020

Definitiv ein Jahreshighlight! ♥

Die letzte Dichterin
0

Aufmachung:
Ich finde das Cover wirklich schön: Es ist einfach, aber dennoch so besonders und passend zum Inhalt: Man sieht einen Teil einer Stadt, eine Frau mit Mantel, die diese betritt, und das Ganze ...

Aufmachung:
Ich finde das Cover wirklich schön: Es ist einfach, aber dennoch so besonders und passend zum Inhalt: Man sieht einen Teil einer Stadt, eine Frau mit Mantel, die diese betritt, und das Ganze scheint quasi aus dem aufgeschlagenen Buch unten zu kommen.
Die Symbolik des Covers ist eindeutig; es spiegelt die Bedeutung, die Geschichten für das Buch (und wahrscheinlich auch in echt 😉) haben, wider.
Der Titel ist ebenfalls simpel, aber könnte nicht passender sein.
Besonders gut haben mir die Karte Phantopiens und die Playlist am Anfang des Buches gefallen. Ich liebe Karten in Fantasybüchern, weil ich mir die Welt dann so viel besser vorstellen kann, und auch, wenn ich beim Lesen keine Musik höre, finde ich Playlisten ebenso toll, weil die Lieder in der Regel alle eine besondere Bedeutung für das Buch haben.

Meine Meinung:
Also, ich werde mich in dieser Rezension wohl oft wiederholen, denn eigentlich könnte ich auch einfach sagen: Die letzte Dichterin wird definitiv eins meiner Jahreshighlights!
Allerdings würde dieser einfache Satz auch dem Meisterwerk, das dieses Buch eindeutig ist, nicht gerecht werden. Deshalb hole ich mal etwas weiter aus!
Ganz zum Anfang fällt schon der tolle Schreibstil auf. Er ist unglaublich märchenhaft, leicht und flüssig zu lesen. Man fliegt nur so über die Seiten, ohne zu merken, wie viel man schon gelesen hat. Wirklich selten sieht man so einen guten Schreibstil, bei dem einem das Talent der Autorin schon ins Gesicht springt.
Katharina Seck schreibt hier über das Schreiben, und nur wer ebendas gut beherrscht, kann auch überzeugend davon schreiben. Ich kann nicht anders, als zu sagen, dass ich verliebt bin. Die letzte Dichterin wird ganz eindeutig nicht das einzige Buch der Autorin gewesen sein, das ich gelesen habe! ♥
Das Setting ist ebenso märchenhaft, wie Secks Schreibstil. In Phantopien ist zwar die Magie quasi ausgestorben, aber das macht die Orte dort nicht weniger magisch. Gebiete wie der Nymphorawald, die Wanderprärien oder auch die Stadt Fernab sind allesamt etwas Besonderes und Einzigartiges. Man kann sich die verschiedenen Orte sehr gut vorstellen, und auch, wenn von ihnen nicht wenig Gefahr ausgeht, möchte man unbedingt selbst dorthin reisen und sich alles einmal tatsächlich angucken. Auch hierbei merkt man, wie viel Talent und Fantasie die Autorin hat; das hat mich wirklich beeindruckt.
Am meisten haben mir jedoch die vielen unterschiedlichen Charaktere gefallen.
Minna Fabelreich und Finn Minengräber (ich liebe übrigens auch die Namensgebung!) sind unsere beiden Protagonisten, die einem auf unterschiedliche Weise sofort ans Herz wachsen.
Minna ist zwar einerseits eher zurückhaltend, aber man merkt dennoch des Öfteren, wie mutig sie ist. Sie ist bereit, alles für ihre Träume zu tun, und lässt sich trotz einiger Rückschläge nicht unterkriegen. Teilweise ist sie zwar etwas naiv, aber das kann man ihr nicht böse nehmen. Minna glaubt selbst in den unmöglichsten Situationen noch an das Gute und an Magie und gibt dem Leser dadurch Hoffnung, selbst den Glauben nicht zu verlieren. Mit Minna als Protagonistin bekommt man Mut zu träumen und an seinen Träumen festzuhalten, egal, was das Leben oder andere Personen einem in den Weg stellen.
Finn hat keine einfache Vergangenheit und bisher einen eher schlechten Umgang, der ihn zu Handlungen gezwungen hat, die er eigentlich nicht begehen wollte. Er schafft es, seinen Träumen dennoch hinterherzujagen und sich von seinem bisherigen Umfeld zu lösen. Dabei verfällt er öfter immer noch in alte Verhaltensmuster, von denen er immer mehr Abstand nimmt, da er mehr und mehr den Mut bekommt, Entscheidungen gegen das zu treffen, was er gewohnt ist.
Finn sind seine Ziele zwar sehr wichtig, aber er ist trotzdem bereit, alles für Minna zu riskieren. Dabei fand ich es sehr erfrischend, dass die beiden nur Freunde sind. Das passt zu ihrem Charakter als Einzelgänger; jegliche Liebesduselei zwischen den beiden hätte sich falsch angefühlt. Das zeigt, wie gut die Autorin ihre Figuren kennt. 😊
Die Königin, Malwine Wüstenherz, ist meiner Meinung nach die wohl interessanteste Figur des Buches. Die ganze Zeit fragt man sich als Leser: Was treibt sie an? Was ist wirklich mit ihrer Mutter passiert? Ist sie tatsächlich so böse, wie sie scheint, oder steckt da vielleicht doch noch etwas Gutes in ihr?
Man kann sich trotz all ihrer schrecklichen Taten einfach nicht vorstellen, dass sie bloß die „Böse Königin“ sein soll, wie man sie aus so vielen Märchen kennt. Man vermutet, dass mehr hinter ihrer Person steckt, weiß aber bis zum Ende nicht, wie man sie letztlich einschätzen soll. Als Leser kann man sich – auch wenn nicht all ihre Motive wirklich klar sind – sehr gut in sie hineinversetzen und mit ihr mitfühlen. Trotzdem bleiben ihre wahren Pläne bis zum Ende verhüllt, und man stellt sich stets all die Fragen. Die Königin ist einerseits unnahbar aber auf der anderen Seite gleichzeitig so nachvollziehbar. Dieser Kontrast macht sie für mich zu der interessantesten Figur von Die letzte Dichterin.
Auch Valerian, ihr Gabensucher, ist facettenreich, und man weiß nicht so recht, wie man ihn einordnen soll. Er hat mit der Königin offensichtlich eine gemeinsame Vergangenheit, aber bis zum Schluss weiß man nicht, was passiert ist, woher ihr gegenseitiger Hass kommt und wieso sie überhaupt zusammenarbeiten. Das einzige, was man weiß, ist, dass er in einem Dilemma mit der Königin steckt. Nur brotkrümelhaft werden die Einzelheiten aufgedeckt.
Galvan, der Hofdichter, ist eine ebenso undurchsichtige Person. Bei ihm weiß man nun überhaupt nicht, was man von ihm halten soll. Sein zweideutiges Handeln lässt einen sogar an den eigenen Zweifeln zweifeln.

Fazit:
Bei Die letzte Dichterin gibt es Fragen über Fragen. Die Charaktere sind alle miteinander verbunden, aber bis zum Schluss kennt man nicht alle Einzelheiten über ihre Schicksale. Niemand ist so, wie er scheint. Es spricht hier Vieles für das Talent der Autorin, aber vor allem ihre Fähigkeit, einzigartige, facettenreiche Charaktere zu schaffen, deren Handlungen man nie vorhersehen kann.
Das, ihr märchenhafter Schreibstil und fabelhaftes Worldbuilding machen Die letzte Dichterin nicht nur zu einem absoluten Pageturner und damit zur klaren Leseempfehlung, sondern auch zu einem Jahreshighlight für mich. Ich würde sogar guten Gewissens soweit gehen und sagen, hierbei handelt es sich um ein Meisterwerk. Wenn ich könnte, würde ich unendlich viele Lesehasen vergeben. Aber das geht nicht, also gibt’s nur die volle Punktzahl.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Geschichte
  • Charaktere
  • Erzählstil
  • Fantasie
Veröffentlicht am 04.10.2017

Ein tolles Jugendbuch

The Promise - Der goldene Hof
0

Aufmachung:
Das Cover finde ich einfach superschön. Wie ja bestimmt viele wissen, mag ich Personen auf dem Cover nicht. Hauptsächlich liegt das daran, dass man dann immer ein Gesicht vor Augen hat, das ...

Aufmachung:
Das Cover finde ich einfach superschön. Wie ja bestimmt viele wissen, mag ich Personen auf dem Cover nicht. Hauptsächlich liegt das daran, dass man dann immer ein Gesicht vor Augen hat, das den Protagonisten darstellen soll, aber meistens nicht mit den eigenen Vorstellungen vereinbar ist. So ist es bei mir jedenfalls, weshalb ich Cover grundsätzlich schöner finde, wenn man kein Gesicht sieht. Hier sieht man nur den Hinterkopf einer Person mit einer hübschen Frisur, und da habe ich nichts gegen. Gegen Kleider übrigens auch nicht aber das ist eine andere Sache. Was mir hier so gut gefällt, ist einerseits die Frisur (die wirklich hübsch ist, ich würde sowas nie hinbekommen), andererseits aber auch die tiefere Bedeutung, die man mit etwas Fantasy hineininterpretieren kann. Elizabeth ist eine Adelige, weshalb die Frisur offensichtlich zu ihr passt. Aber gleichzeitig versteckt sie sich auch hinter der Identität Adelaides, die am Goldenen Hof nur den Adel in seinen Fähigkeiten und dem Verhalten imitieren soll. Elizabeth schwindelt also, was ihre Identität angeht, heißt, sie kann ihr wahres Gesicht nicht zeigen. Die Person auf dem Cover versteckt also wie die Protagonistin ihr Gesicht, man kann eine Analogie zwischen beiden sehen.
Mir gefällt das Cover also deshalb so gut, da man viel hineininterpretieren kann. Außerdem wirkt es durch die hellen Farbtupfer so, als würde es glitzern, das ist auch ganz nett.



Meine Meinung:
Ich durfte "The Promise: Der Goldene Hof" von der Lesejury aus im Rahmen einer Leserunde lesen, worüber ich sehr froh bin.
Bereits in der Leseprobe ist mir der leichte Schreibstil der Autorin aufgefallen, der mich schon nach der ersten Seite gepackt hat und auch im Laufe des Buches nicht an Qualität verliert. Auch die Protagonistin fand ich von Anfang an interessant, wenn auch nicht unbedingt sympathisch (dazu später). Dem Leser wird sofort klar, dass Elizabeth ihren eigenen Kopf hat und demnach nicht in die von Männern dominierte Welt passt. Sie will mehr sein als nur eine adelige Ehefrau, die ihre von der Gesellschaft auferlegten Pflichten erfüllen muss. Das hat mein Interesse geweckt, denn selbst wenn Elizabeth anfangs nicht allzu sympathisch ist, merkt man dennoch gleich, dass sie eine starke Persönlichkeit hat.

Am Goldenen Hof angekommen erkennt man dann deutlich das, was ich bereits angedeutet habe. Elizabeths Erziehung hat sich stark auf sie ausgewirkt, und dass sie die einzige Adelige unter lauter einfachen bürgerlichen Mädchen ist, ist für den Leser offensichtlich. Elizabeth ist arrogant, hochmütig und hält sich für etwas Besseres. Auch wenn sie damit bei mir nicht gerade Pluspunkte gesammelt hat, kann ich ihr dieses Verhalten dennoch nicht allzu übelnehmen, da ich gemerkt habe, dass sie dies nicht aus Bosheit tut, sondern einfach, weil sie es nicht anders gelernt hat. Selbst wenn man mit ihren Ansichten und Verhalten also nicht konform ist, kann man sich durchaus in sie hineinversetzen, da Elizabeth trotz ihrer Arroganz etwas Menschliches - ein gutes Herz - hat.
Im Laufe der Handlung entwickelt sie sich weiter und lernt dazu, man merkt, dass sie erwachsen wird. Sie muss sich bereits am Anfang vielen Herausforderungen stellen, an denen sie wächst, ganz gleich, ob sie es schafft, diese zu meistern, oder nicht. Dies zeugt, wie ich finde, von Charakterstärke, was sie in meinen Augen gleich viel sympathischer als zu Anfang macht.

Aber nicht nur bei der Charakterisierung von Elizabeth hat Richelle Mead Meisterhaftes geleistet. Auch Cedric, Tamsin und Mira sind allesamt unterschiedliche, lebensechte Figuren, die einem schnell ans Herz wachsen. Sie sind alle nicht perfekt, sondern haben ihre eigenen Probleme und Ecken und Kanten, wodurch sie nur menschlicher erscheinen.
Vor allem um Mira, aber auch um Tamsin wabern einige Geheimnisse, die man als Leser natürlich sehr gerne erfahren würde. Genau wie Elizabeth wachsen ihre beiden Freundinnen und Cedric an den Hindernissen, die ihnen in den Weg gelegt werden, und auch sie kann man beobachten, wie sie erwachsen werden.

Das Buch kann man in mehrere Abschnitte teilen, in denen Elizabeth und Cedric, sowie alle anderen Charaktere, immer neue Herausforderungen meisten müssen, die alle von unterschiedlichen Gefahren und damit einhergehender Spannung geprägt sind. Man fiebert stets mit den Protagonisten mit und kann das Buch nur schwer aus der Hand legen.

Der große Antagonist dabei ist wohl Warren Doyle, der sich äußerst charmant, zuvorkommend und hilfsbereit gibt. Ob er das alles jedoch tatsächlich ist, stellt sich im Laufe der Handlung heraus. Als Leser kann man ihm nicht so recht vertrauen, aber man weiß nicht, ob und was er wirklich im Schilde führen könnte.
Auch an ihm erkennt man das Talent der Autorin, die unterschiedlichen Figuren allesamt so lebensecht und authentisch wie möglich zu entwickeln, denn selbst wenn man bei Warren kein gutes Gefühl hat, kommt man nicht umhin, von ihm als Bösewicht beeindruckt zu sein.

Die Figuren machen den Großteil von meiner Begeisterung für das Buch aus, da ich selten Charakteren begegne, die alle so unterschiedlich sind. Aber was mir auch wirklich sehr gut gefallen hat, ist das Setting.
Der erste Teil von "The Promise" spielt auf dem Kontinent Osfrid, der mit seiner Aristokratie und seinen Idealen ein wenig an das Großbritannien des 17. Jahrhunderts erinnern. Der zweite Teil spielt dann in der "Neuen Welt" Adoria, die, wie die Bezeichnung schon erkennen lässt, stark an die Gründerzeit der USA erinnert.
Dabei veranschaulicht das Buch einerseits sehr gut das Siedlerleben, wodurch die Geschichte etwas Romantisches erhält, das an Western denken lässt. Andererseits - und das finde ich so toll -, versteht sich Mead auch darauf, die Probleme so einer Welt zu thematisieren, die man mit realen Problemen der Vergangenheit aber auch genausogut der Gegenwart gleichsetzen kann.

"'Wenn der Glaube eines Menschen anderen nicht schadet, dann sollte er dafür nicht bestraft werden.'" - S. 543, Gideon Stewart zu Elizabeth

So erinnert das Volk der Icori enorm an die Indianer; genau wie diese wird es von den Siedlern nicht bloß ungerecht behandelt, sondern auch verfolgt, bekriegt und vertrieben. Andersgläubige bzw. Ketzer (hier die "Alanzaner") werden ebenfalls gejagt und regelrecht vernichtet, und auch die Frauen sind in dieser Welt praktisch nicht mehr wert als irgendwelche Ware, mit der man(n) handeln kann - was man ja allein schon am Zweck des Goldenen Hofes erkennt.
Durch die Parallelen die man von der Gesellschaft aus "The Promise" zu unserer ziehen kann, hat das Buch nicht bloß großen Unterhaltungswert, es regt auch noch an, über Missstände in unserer Gesellschaft nachzudenken.
Das zeugt von der hohen Qualität dieses YA-Buches und davon, dass die Autorin sich offensichtlich Gedanken darüber gemacht hat, was sie schreibt.

Trotz all dieses Lobes habe ich auch einige, wenn auch kleinere Dinge auszusetzen. Denn vor allem der Handlungsstrang mit den Icori hätte meiner Meinung nach ruhig etwas tiefgreifender werden können. Ich finde diesen Konflikt sehr interessant, aber er bleibt - zumindest in diesem Band - viel zu oberflächlich. Ebenso ist vor allem im letzten Viertel des Buches einiges unschlüssig und wirkt fast so, als wolle die Autorin ein Happy End erzwingen. Vieles bleibt zum Ende hin auch ungeklärt, allerdings finde ich diesen Punkt weniger schlimm, da es ja noch einen zweiten Teil geben wird.


Fazit:
Nichtsdestotrotz ist "The Promise" also ein romantisches YA-Buch, das sowohl positive als auch negative Aspekte einer Gesellschaft beleuchtet, zu der man Parallelen von unserer ziehen kann, und den Leser über die reine Unterhaltung hinaus zum Nachdenken anregt.
Gleichzeitig zeugt das Buch auch von dem großen Talent der Autorin, nicht nur aufgrund ihres hervorragenden Schreibstils, sondern auch weil alle ihre Charaktere etwas besonderes sind und unglaublich authentisch und lebensecht wirken.
Zwar ist einiges ungeklärt, aber das macht nur neugierig auf den zweiten Band, den ich ganz bestimmt lesen werde.
Eine klare Leseempfehlung für alle, die das Western-Flair gernhaben, etwas nachdenken wollen oder einfach mal wieder ein sehr gutes Buch lesen wollen.
5/5 Lesehasen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Atmosphäre
  • Charaktere
  • Gefühl
  • Handlung