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Veröffentlicht am 30.09.2017

Ein toller Auftakt zu einer schönen YA-Reihe!

Erwachen des Lichts
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Aufmachung:
Also, normalerweise mag ich Personen auf Covern ja nicht so, aber ich finde, dass die beiden Köpfe sich hier sehr gut in den Hintergrund einfügen, sodass alles sehr harmonisch wirkt. Mir gefällt ...

Aufmachung:
Also, normalerweise mag ich Personen auf Covern ja nicht so, aber ich finde, dass die beiden Köpfe sich hier sehr gut in den Hintergrund einfügen, sodass alles sehr harmonisch wirkt. Mir gefällt die Andeutung der vielen Sterne und der Sternbilder.
Einzig Josie und Seth habe ich mir völlig anders vorgestellt, aber diesen Vorstellungen kann man ja meistens sowieso nicht gerecht werden.
Dass der Titel wie die Faust aufs Auge passt, merkt man vor allem gegen Ende, aber auch vorher hat er mir schon gut gefallen. Er ist geheimnisvoll, nicht zu pathetisch und macht neugierig auf den Inhalt.
Die Kapitel sind alle angenehm kurz, was vor allem bei einem Hörbuch ja vorteilhaft ist, da man so auch mal zwischendurch pausieren kann (nicht, dass man das hier will).

Meine Meinung:
Ich höre Hörbücher eher selten, bzw. beende ich sie selten, weil ich mich dabei oftmals nicht auf den Inhalt konzentrieren kann oder leicht abgelenkt werde. Aber da das JLA ist, musste ich dem hier einfach eine Chance geben.
Ein weiteres Problem, das ich mit Hörbüchern habe, ist, dass ich mit vielen Synchronsprechern nicht klarkomme, aus dem einfachen Grund, dass ich die Stimmen unpassend oder unangenehm finde. Vor allem weibliche Synchronsprecher tendieren meiner Meinung nach dazu, beim Sprechen zu quietschen - ohne jetzt irgendjemandem auf die Füße treten zu wollen, ihr Stimmen macht alle einen tollen Job! Aber es stört halt schon beim Zuhören, wenn man von dem Klang der Stimme abgelenkt ist.
Hier jedoch hatte ich kein Problem mit den beiden Synchronsprechern. Beide sind sehr angenehm, sodass es mir wirklich leichtgefallen ist, zuzuhören. Auch den Stimmwechsel bei dem Perspektivenwechsel der Protagonisten fand ich wirklich gut. So wusste man immer, aus wessen Perspektive der jeweilige Abschnitt gerade erzählt ist. Es ist also kein Problem, der Handlung zu folgen.
Merete Brettschneider und Jacob Weigert helfen außerdem, sich in die beiden Protas hineinzuversetzen, da ihre Stimmen wirklich zu den beiden Charakteren passen. Mir hat auch gut gefallen, wie sie bspw. die wörtliche Rede anderer Charaktere betont haben, sodass man in einem Dialog immer wusste, wer gerade spricht. Das finde ich bei Hörbüchern besonders wichtig, da man ja nichts vor Augen hat, und so die Gefahr groß ist, dass man irgendwann nicht mehr mitkommt. Aber, wie gesagt, das ist hier nicht der Fall.
Später ist mir dann übrigens aufgefallen, dass Merete Brettschneider auch Supergirl synchronisiert. Ab da hatte ich sie dann natürlich immer im Kopf, was etwas irritierend ist, aber ja auch unvermeidlich bei bekannteren Synchronsprechern. Das ändert jedenfalls nichts an der hohen Qualität der Synchronisation.
Was ich jedoch nicht verstanden habe, war, wieso sie "Jesus" ständig englisch ausgesprochen hat? Aber das ist auch nebensächlich, kommt ungefähr dreimal im ganzen Hörbuch vor. Es ist halt nur bei mir hängengeblieben, weil mich das so irritiert hat.

Über den Inhalt von "Erwachen des Lichts" kann man nun wirklich nicht viel sagen. Es ist halt ein Werk von Jennifer L. Armentrout, was soll ich dazu noch groß erzählen? Sie ist einfach eine ausgezeichnete Autorin, was sich auch hier wieder zeigt.

Die Geschichte beginnt direkt mit einigen Fragen, vor allem, als Seth mit dem ganzen Halbblut- und Vollblutzeugs anfängt. Das ist anfangs natürlich echt verwirrend, aber irgendwann hat man es dann. Das finde ich persönlich auch gar nicht so schlimm, da man sich so nur besser vorstellen kann, wie Josie sich fühlen muss.
Die Vorstellung und Umsetzung der einzelnen Geschichten aus der griechischen Mythologie hat mir persönlich sehr gut gefallen. Dies ist ja nun nicht das erste Buch darüber, aber JLA hat durchaus für frischen Wind gesorgt. Man braucht auch kein Vorwissen dafür.

Josie jedenfalls nimmt die Information, dass sie eine Halbgöttin ist, und auch alles andere, was Seth ihr über den Olymp erzählt, zwar relativ gut auf, aber ich finde dennoch nicht, dass sie das zu schnell akzeptiert (hat man ja auch oft). Ihre Reaktionen sind plausibel und nicht zu überzogen oder oberflächlich dargestellt.

Dass sich zwischen Josie und Seth etwas entwickeln wird, ist von vorneherein klar, aber der Weg dahin, also die Spannung und die Beziehung zwischen beiden, die sich langsam aufbaut, hat mir sehr gut gefallen. Beide mögen sich anfangs nicht, trotzdem merkt man die Chemie zwischen beiden, und man fragt sich, wie lange es dauert, bis die Protagonisten das auch einsehen.

"Hades ist ein heißer Typ, aber auch ein Mistkerl" - CD 4

Ebenfalls gut hat mir die Darstellung der Götter bzw. göttlichen Gestalten gefallen. Sie wirken fast schon menschlich, sind aber gleichzeitig sehr amüsant. Vor allem Apoll mag ich sehr. Es fehlt ihm (und auch den anderen Charakteren) nicht an Witz, wodurch das Buch nicht nur spannend ist, ich konnte zwischendurch auch mal laut auflachen (was mir einige verwirrte Blicke meiner Schwester eingehandelt hat, aber das ist nun auch nichts Neues mehr).
Die Handlung ist spannend und unvorhersehbar, die einzelnen Entscheidungen der Figuren liegen hin und wieder zwar auf der Hand, aber sind dennoch gut nachvollziehbar.
Dadurch fiebert man richtig mit Seth und Josie mit und wird regelrecht in das Hörbuch hineingezogen. Wenn ich also bei anderen Hörbüchern auch oft das Problem habe, dass ich zu schnell abgelenkt werde, konnte ich mich hier z. B. beim Zeichnen oder Aufräumen vollständig auf das Geschehen konzentrieren.
Das ist dem hervorragenden Zusammenspiel von Jennifer L. Armentrouts Arbeit und der der Synchronsprecher zuzuschreiben.

Fazit:
"Erwachen des Lichts" ist ein super Jugendbuch, und der große Showdown am Ende macht ohne allzu großen Cliffhanger neugierig auf den zweiten Teil. Die Charaktere überzeugen, und auch die Liebesgeschichte zwischen Seth und Josie ist nicht oberflächlich oder billig.
Das Hörbuch lässt sich selbst für jemanden, für den Hörbücher sonst nichts sind, sehr leicht hören.
5/5 Sterne.

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  • Cover
  • Stimme
  • Dramaturgie
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 16.01.2024

Nordische Mythologie, moralisch graue Figuren und eine cuuuute Lovestory

A Breath of Winter
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Vielen lieben Dank an den Knaur-Verlag für die Bereitstellung dieses Rezensionsexemplars!
Meine Rezension spiegelt selbstverständlich trotzdem meine ehrliche Meinung wider.

Aufmachung:
Wie auch schon ...

Vielen lieben Dank an den Knaur-Verlag für die Bereitstellung dieses Rezensionsexemplars!
Meine Rezension spiegelt selbstverständlich trotzdem meine ehrliche Meinung wider.

Aufmachung:
Wie auch schon bei vielen anderen Büchern bin ich auf „A Breath of Winter“ durch das wunderschöne Cover aufmerksam geworden. Es zeigt zwei gekreuzte Schwerter vor Ornamenten, davor in großen, dunkelroten Druckbuchstaben den Titel. Insgesamt ist das Cover simpel gehalten, aber es ist trotzdem auf dem ersten Blick erkennbar, dass es sich hierbei um Fantasy handelt, in der die Stimmung etwas düsterer und kälter ist.
Ein besonderer Hingucker sind die beiden Page Overlays, die die Protagonisten Smilla und Gent zeigen, sowie die vordere Innenklappe, in der ein Artwork mit der gesamten Wilden Jagd abgedruckt ist. Ich liebe solche Figurenporträts und der Stil, in der sie hier gehalten sind, gefällt mir wahnsinnig gut. Ich konnte mich kaum an dem Artwork und den Overlays sattsehen! Der Knaur-Verlag hat hier also, wie gewohnt, ganze Arbeit geleistet.


Meine Meinung:
Vom Inhalt bin ich ähnlich begeistert wie vom Cover.
Wenn man sich das Buch und den Klappentext anschaut, erwartet man eine atmosphärische, winterliche High Fantasy-Geschichte mit nordischen Kriegern, Gewalt und Magie sowie einer Prise Romantik. Genau damit liefert „A Breath of Winter“ auch!

Beim Lesen ist mir zum einen besonders positiv aufgefallen, wie geschickt und subtil Carina Schnell die nordische Mythologie in ihre Geschichte integriert und sie dadurch neu interpretiert hat, ohne sich zu weit vom Original zu entfernen. Wer sich ein bisschen damit auskennt, wird sofort jede Anspielung auf Odin, Thor und Loki oder auf einzelne Geschichten aus der Edda erkennen. Die Autorin nennt die Bestandteile der Mythologie dabei nicht bei ihren uns bekannten Namen, da „A Breath of Winter“ ja in einer eigenen Welt spielt, aber es ist doch sehr deutlich, dass die Mythologie dieser Welt an die nordische angelehnt ist. Das hat mir sehr gut gefallen.

Ähnlich natürlich fügt sich das Magiesystem in die Handlung ein. Vor allem anfangs stellen sich dem Leser noch einige Fragen, aber das ist ja auch normal. Trotzdem hat man keineswegs dabei das Gefühl, als würde einem etwas entgehen oder man einen Teil der Handlung nicht verstehen, da der Leser Stück für Stück in die Welt eingeführt wird, ohne dass er es bewusst merkt.
Die Art, wie beschrieben wird, dass Smilla aus Knochen Energie gewinnt, die sie als Magie nutzen kann, und wie sie dabei mit der Natur zusammenarbeitet, wirkt sehr natürlich und konnte mich überzeugen.


Auch Smilla selbst hat mich schnell für sich eingenommen. Sie ist eine starke Kriegerin, die allerdings einen großen Verlust erlitten hat und sich dafür nun rächen möchte. Trotz ihrer Stärke scheut sie sich aber auch nicht davor, Emotionen zu zeigen. Sowohl dem Leser als auch anderen Figuren zeigt sie, wie sie leidet, was sie nahbar und ihren Charakter vielschichtig macht. Dadurch fällt es einem leicht, mit ihr zu weinen oder sich mit ihr zu freuen.

Gent hat mir auch super gefallen, er ist der typische broody male main character, der sich schnell für die Protagonistin erweicht, aber trotzdem weiterhin vor sich hingrummelt. Lieben wir! Aber auch, wenn das jetzt sehr nach 08/15-NA-mmc klingt, hebt er sich deutlich von vielen dieser Figuren ab. Einige der Kapitel sind aus seiner Sicht geschrieben, sodass man auch einen guten Einblick in seine Gefühlswelt bekommt, die ähnlich kompliziert wie Smillas ist. Seine Vergangenheit und Geheimnisse sind dabei aber um einiges nebulöser als ihre, was ihn in meinen Augen nur noch interessanter gemacht hat. Man weiß, dass er schlimme Dinge getan hat, für die er sich schämt, aber was genau dahintersteckt, wird erst später aufgedeckt. Dennoch erkennt man, dass er auch eine liebe, freundliche Seite hat, was seine schlechte Laune und sein Grummeln nur liebenswerter macht.

Zusammen haben Smilla und Gent eine tolle Chemie, die fast schon mit den Händen greifbar ist und bei mir für viele Quietsche-Momente gesorgt hat. Soooooooooo cuuuuuuuuuuuuuuuteeeee!!!!!!
Das liegt aber auch an dem tollen, bildreichen Schreibstil, der nicht nur eine unheimliche Sogwirkung auf mich hatte, sondern auch jeder Figur eine eigene Stimme gegeben und so dafür gesorgt hat, dass ich zu ihnen regelrecht eine emotionale Bindung aufgebaut habe.

„Sie wünschte sich, er würde sie immer so ansehen wie in diesem Moment. Die harten Linien seines Gesichts waren im Mondlicht so viel weicher. Er wirkte entrückt, beinahe, als wäre er selbst ein übernatürliches Wesen.“ (S. 224/512)

Einen halben Punktabzug gibt es hingegen dafür, dass das Buch, vor allem der große Twist am Ende, sehr vorhersehbar ist. Ich hatte schon früh eine Ahnung, was das große Geheimnis rund um den Hexenschlächter, der im Übrigen auch einige Zwischenkapitel bekommt, ist, von daher war ich von dem Reveal gegen Ende nicht überrascht. Mein Lesevergnügen hat das ganze jedoch kaum geschmälert, daher wirkt sich dieser Punkt auf meine Gesamtbewertung sehr wenig aus. Das Ende habe ich wiederum so nicht kommen sehen, und ich bin entsetzt darüber, dass wir noch ganze neun Monate auf die Fortsetzung warten müssen.


Fazit:
Zugegeben: Das Buch ist ein biiiisschen vorhersehbar (habe den großen Twist schon ziemlich früh erkennen können), aber habe schon lange nicht mehr zu einem Buch gegriffen, das so eine Sogwirkung auf mich hatte! Liebe die Art, wie die nordische Mythologie hier geschickt in die Handlung eingewebt wird, das skandinavische Setting, die Figuren mit moralisch grauem Charakter, die Lovestory (den Spice, höh) und den Schreibstil. Bin nach dem Cliffhanger unglaublich gespannt auf die Fortsetzung!
4,5/5 Lesehasen.

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Veröffentlicht am 16.08.2023

Verworren, mystisch und vor allem einnehmend von der ersten Seite an

Wie Träume bluten
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Vielen lieben Dank an den Knaur-Verlag für die Bereitstellung dieses Rezensionsexemplars!
Meine Rezension spiegelt selbstverständlich trotzdem meine ehrliche Meinung wider.

Aufmachung:
Wie auch schon ...

Vielen lieben Dank an den Knaur-Verlag für die Bereitstellung dieses Rezensionsexemplars!
Meine Rezension spiegelt selbstverständlich trotzdem meine ehrliche Meinung wider.

Aufmachung:
Wie auch schon das Cover des ersten Bandes gefällt mir das von „Wie Träume bluten“ wieder sehr. Es fällt zwar optisch nicht in mein typisches „Beuteschema“, aber es passt nicht nur super zum Auftakt, sondern vor allem trifft es auch den Inhalt sehr gut.
Man sieht zwei Figuren, die offensichtlich Ronan und Hennessy darstellen sollen, zwei der beiden Protagonisten der Reihe, vor einem Auto mit leuchtenden Scheinwerfern und mit einer untergehenden Sonne hinter einem Nadelwald im Hintergrund. Die beiden Figuren halten jeweils ein Schwert, die offenbar die Traumschwerter von Ronan und Hennessy darstellen sollen.
Insgesamt erzeugt das Cover die Stimmung eines nahenden Weltuntergangs, was auch die Grundstimmung der Geschichte widerspiegelt.


Meine Meinung:
Aus irgendeinem Grund tue ich mich mit dieser Rezension sehr schwer. Dabei bin ich ja, wie ihr vielleicht schon mitbekommen habt, ein großer Fan der Raven Boys und auch „Wie der Falke fliegt“ hat mir im letzten Jahr bereits sehr gut gefallen. „Wie Träume bluten“ ist da keine Ausnahme – tatsächlich konnte er mich gefühlt sogar noch ein wenig mehr mitreißen als der Auftakt.

Trotzdem weiß ich nicht so wirklich, wie ich meine Empfindungen für das Buch ausdrücken soll; ich kann ja schlecht bloß schreiben, dass mir die Atmosphäre wieder einmal unvergleichlich gut gefallen hat, dass ich den einerseits sehr distanzierten, andererseits aber doch gleichzeitig emotionalen und mystischen Schreibstil der Autorin bewundere, und dass mich die Mehrdimensionalität und Entwicklungen jeder ihrer Figuren jedes Mal aufs Neue beeindruckt.
All das ist wahr und doch habe ich den Eindruck, dass nichts, was ich dazu schreiben könnte, meiner Bewunderung für das Talent der Autorin und ihrer Träumer-Welt gerecht wird.

Dabei muss ich gleichzeitig aber auch fair bleiben: Ich bin nicht so sehr geplättet von „Wie Träume bluten“, dass diese Rezension kritikfrei bleibt.
Vor allem das Pacing ist, selbst unter Berücksichtigung dessen, dass alle der Bücher, die ich bisher von Maggie Stiefvater gelesen habe, ein sehr langsames Erzähltempo aufweisen und mehr von Atmosphäre als von Action leben, hier sehr ruhig.
Versteht mich nicht falsch: Es passiert hier schon einiges; vor allem die Tatsache, dass Ronan, Hennessy und Bryde den Jägern stets einen Schritt voraus bleiben müssen, sorgt schon für die eine oder andere rasante Szene. Aber inhaltlich kommt es einem nicht so vor, als passiere in „Wie Träume bluten“ wahnsinnig viel.
In der Geschichte ist man zum Ende von „Wie Träume bluten“ nicht viel weiter als noch 400 Seiten zuvor, was natürlich dazu führt, dass nach wie vor sehr viele große Fragen offenbleiben und man zwar beeindruckt, aber dennoch nicht ganz zufriedengestellt aus dem Buch herausgeht.

Trotzdem habe ich nicht den Eindruck, dass Stiefvater die Geschichte bewusst in die Länge gezogen hat, damit sie eine Trilogie schreiben kann, oder dass einige Szenen hier durchaus gekürzt werden könnten, ohne, dass etwas von dem Leseerlebnis verloren ginge.
Vielmehr erzeugt sie durch foreshadowing, Text zwischen den Zeilen und ein paar kleinere Auflösungen zwischendurch das Gefühl, dass alles genau so sein muss, wie es ist, und dass alles am Ende Sinn ergibt. Vorhersagen, wie einzelne Konflikte aufgelöst werden, was so manch ominöse Information zu bedeuten hat, oder wie die gesamte Geschichte ausgeht, kann man dennoch beim besten Willen nicht.


Das liegt nicht nur daran, dass Stiefvater ihre Geschichte unheimlich gut kennt und es wie keine Zweite versteht, ihre LeserInnen zu verwirren. Unter anderem liegt es auch an den Figuren, die allesamt, wie anfangs bereits angeschnitten, eine beeindruckende Entwicklung durchleben. Selbst bei der scheinbar unwichtigsten Nebenfigur hat man nicht den Eindruck, dass sie auf der Stelle tritt; jede Figur erfüllt ihren eigenen Zweck und bekommt von der Autorin einen Charakter verliehen, der so vielschichtig und facettenreich ist, dass jede Figur dadurch lebendig und echt wirkt.

Praktisch nebenbei wirft die Autorin mit ihrer Traumthematik noch die sehr philosophischen Fragen auf, was jemanden zu einer eigenständigen Person macht, ab wann etwas lebt und wie viel Macht eine einzelne Person haben sollte und dass, nur weil etwas aus der Sicht einer Person „gut“ erscheint, es nicht gleichzeitig auch für alle anderen „gut“ sein muss.
Damit bringt sie den Leser zum Nachdenken, ohne dass sie ihn direkt mit der Nase darauf stößt. All diese Fragen sind so subtil in die Handlung verwoben, dass es einem beim Lesen auf Anhieb nicht unbedingt auffällt, und gerade das ist es, was „Wie Träume bluten“ so spannend macht.


Zum Schluss hätte ich mir, wie gesagt, noch ein bisschen „mehr“ gewünscht, aber ich bin guter Dinge, dass alles so ist, wie es sein soll, und dass mich das Finale noch einmal mehr aus den Socken haut!


Fazit:
Unmittelbar nach dem Beenden konnte ich auf Goodreads in meinem Fazit bloß „shocked pikachu meme“ schreiben, weil mir auf das Gelesene einfach nichts Eloquentes eingefallen ist. Gefühlt kann ich auch jetzt nichts schreiben, was meiner Bewunderung für das Talent der Autorin und ihrer Träumer-Welt gerecht wird.
Zwar hat das Buch insgesamt einen (selbst für die Verhältnisse der Autorin) sehr langsamen Erzählstil und auch inhaltlich hätte ruhig ein kleines bisschen mehr passieren können. Aber trotzdem hat mich auch „Wie Träume bluten“ wieder einmal mit seiner magischen Atmosphäre, dem einerseits sehr distanzierten, andererseits aber doch gleichzeitig emotionalen und mystischen Schreibstil der Autorin und der Mehrdimensionalität und Entwicklungen jeder ihrer Figuren beeindruckt.
Ich kann noch überhaupt nicht sagen, wie die Trilogie ausgehen könnte, daher bin ich unfassbar gespannt auf den Abschluss!
4,5/5 Lesehasen.

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Veröffentlicht am 07.08.2023

Spannendes Prequel zum Orden!

Das Kloster des geheimen Baumes - Die Thronfolgerin
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Vielen lieben Dank an den penhaligon-Verlag und das Penguin Random House Bloggerportal für die Bereitstellung dieses Rezensionsexemplars!
Meine Rezension spiegelt selbstverständlich trotzdem meine ehrliche ...

Vielen lieben Dank an den penhaligon-Verlag und das Penguin Random House Bloggerportal für die Bereitstellung dieses Rezensionsexemplars!
Meine Rezension spiegelt selbstverständlich trotzdem meine ehrliche Meinung wider.

Aufmachung:
Der Verlag hat das Cover des Originals „A Day of Fallen Night“ übernommen, was ich super finde, da es einfach nur wunderschön ist und zudem auch im gleichen Stil von „Priory of the Orange Tree“ gehalten ist, man somit sofort erkennt, dass die Bücher zusammengehören.
Zusätzlich hat der deutsche Verlag den Schutzumschlag des Hardcovers mit blauer Metallicfolierung an den Drachenschuppen veredelt, was dem Buch direkt einen viel hochwertigeren Gesamteindruck verleiht. Anders als die beiden Teile der Übersetzung von „Priory of the Orange Tree“, „Der Orden des Geheimen Baumes“, hat „Das Kloster des Geheimen Baumes“ leider kein Lesebändchen, aber das finde ich in Ordnung. Insgesamt ist der Preis von 22 € wegen der hochwertigen Aufmachung nämlich trotzdem mehr als gerechtfertigt, zumal sich im Innenteil einige Karten befinden, mit deren Hilfe man die Wege der Protagonisten verfolgen kann.
Einzig den deutschen Titel des Prequels „Das Kloster des Geheimen Baumes“ finde ich nicht so gut gewählt; zwar passt er irgendwie schon zum Inhalt, da es auch hier natürlich immer noch um die Priorei geht, aber er ist meines Erachtens viel zu ähnlich zum deutschen Titel der Hauptreihe (bzw. des Hauptbuches, im Original ist es ja ein Einzelband) und hat dadurch natürlich wenig Wiedererkennungswert.


Meine Meinung:
Vorab muss ich dazu sagen, dass ich den „Orden des Geheimen Baumes“ bereits vor gut zweieinhalb Jahren gelesen habe – nicht nur wegen dieser großen Zeitspanne, sondern auch angesichts der Komplexität des Buches konnte ich mich zu Beginn an kaum noch etwas erinnern. Ich wusste nur noch, dass ich das Magiesystem und Worldbuilding absolut genial fand, mir aber gleichzeitig die Erzählung vor allem im ersten Teil der deutschen Übersetzung viel zu langwierig war, ich also gemischte Gefühle zum Orden hatte.
Dennoch war ich neugierig auf das Prequel, in dem es um ein Ereignis geht, das im Orden mehrfach erwähnt wird und an das ich mich auch noch vage erinnern konnte.
Ich bin also mit eher moderaten Erwartungen an „Das Kloster des Geheimen Baumes“ herangegangen und wurde dafür dann positiv überrascht!

Denn obwohl ich mich, wie gesagt, an kaum etwas erinnern konnte, habe ich den Einstieg in das Prequel viel leichter gefunden als in das Hauptbuch. Da es sich um die gleiche Welt handelt, ist auch das „Kloster“ natürlich sehr komplex, der Schreibstil ist schwierig und man muss sich viele Details und Figuren merken, um sich im Buch zurechtzufinden.
Damit hatte ich keinerlei Probleme – auch wenn ich anfangs noch sehr verwirrt war, war ich gefesselt von dieser Welt, die ich, da das Buch 500 Jahre vor dem „Orden“ spielt, noch einmal neu kennengelernt habe.

Das lag zum Teil aber auch daran, dass man hier so viel mehr von der Welt kennenlernt als im „Orden“. Die Kapitel sind jeweils aus der Sicht einer Figur geschrieben, die im Osten, Westen, Norden oder Süden wohnt – jede Himmelsrichtung steht dabei für ein eigenes Land in dieser Welt, das seine eigenen Sitten und seine eigene Politik hat.
Was auf den ersten Blick so klingt, als sei das Buch unheimlich komplex und als bekäme man unfassbar viele Informationen, die man verarbeiten muss, ist natürlich auch genau so. Aus dem Grund würde ich die Bücher von Samantha Shannon auch keinem Genreeinsteiger empfehlen.
Aber die Art, wie sie die Informationen mit dem Leser teilt, wie sie ihn durch die Welt führt und ihren Figuren und ihrem Magiesystem näherbringt, sorgt dafür, dass man sich schnell zuhause fühlt und sich alles bei aller Komplexität trotzdem natürlich anfühlt.
Man bekommt viel an die Hand, was man verarbeiten muss, ja, aber man wird nicht mit Informationen zubombardiert, sodass man irgendwann den Wald vor lauter Bäumen nicht mehr sieht.
Stattdessen schafft Shannon hier ein ganz großartiges High Fantasy-Epos, das – für einen Einzelband äußerst ungewöhnlich – unheimlich vielschichtig und reich an Details ist.

Zudem besticht Shannon hier mit einer Originalität, die ihresgleichen sucht. Von Wortneuschöpfungen, über unbekannte Wesen, bis hin zu Kulturen und Völkern, die zwar irgendwie an uns Bekannte erinnern, aber doch auf eigenen Beinen stehen, ist hier alles dabei, was das High Fantasy-Herz begehrt.
Was eigentlich selbstverständlich sein sollte, aber trotzdem nicht allzu häufig in diesem Genre auftaucht und daher trotzdem bemerkenswert ist: Wie auch schon der „Orden“, zeigt „Das Kloster des Geheimen Baumes“, dass High Fantasy nicht sexistisch sein muss. In so gut wie allen HF-Büchern, die in einem mittelalterlichen Setting spielen, ist es Gang und Gäbe, dass Frauen von Männern unterdrückt, ausgenutzt und belächelt werden. Eben, weil es im „echten“ Mittelalter so war. Aber wer sagt denn, dass das in Fantasy auch so sein muss? Fantasy ist doch gerade das Genre, in dem alles erlaubt ist!
Und das zeigt dieses Buch: Das Königinnenreich Inys bspw., oder auch der Orden des Orangenbaumes sind Matriarchate. Auch in vielen anderen Teilen dieser Welt sind Frauen diejenigen, die leitende Positionen und Macht innehaben – nicht in allen, es gibt auch Könige und Kaiser!
Frauen und Männer sind hier also gleichberechtigt, und das wird nicht einmal zum Thema gemacht, sondern ist einfach so. Gleiches gilt übrigens auch für gleichgeschlechtliche Beziehungen. Es gibt hier mehrere Figuren, die sich zum gleichen oder zu mehreren Geschlechtern hingezogen fühlen, und auch das wird nicht weiter kommentiert, sondern einfach dahingestellt.


Fazit:
„Das Kloster des Geheimen Baumes“ ist ein äußerst spannendes Prequel zum „Orden des Geheimen Baumes“, das die Hauptgeschichte sowohl unterstützt als auch völlig eigenständig existiert. Ich würde zwar empfehlen, zuerst das Hauptbuch, dann das Prequel zu lesen, da die Bücher eben in dieser Reihenfolge erschienen sind und man sich so in dieser hochkomplexen Welt, in die im „Orden“ noch stärker eingeführt wird als im „Kloster“, vielleicht noch ein bisschen besser zurechtfindet. Man kann aber meines Erachtens auch genauso gut zuerst das Prequel und dann das Hauptbuch oder eben nur das Prequel lesen.
Inhaltlich finde ich „Das Kloster des Geheimen Baumes“ nämlich ein wenig stärker als den „Orden“, da es ein rasanteres Erzähltempo, eine höhere Plotdichte und ein noch weitreichenderes, detailliertes Worldbuilding hat als das Hauptbuch. Einen halben Stern Abzug gibt es, weil es trotz allem auch hier ein paar Längen gibt, aber im Großen und Ganzen hat Samantha Shannon hier ein unfassbar beeindruckendes High Fantasy Epos geschaffen, dessen detailreiche Gesamtheit man gar nicht unbedingt auf den ersten Blick erfassen kann. Umso beeindruckender, dass das Buch im Original ein Einzelband ist!
4,5/5 Lesehasen.

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Veröffentlicht am 26.04.2023

Mein (bisheriger) Lieblingsband dieser Wohlfühlreihe!

A Place to Belong
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Vielen lieben Dank an den Knaur-Verlag für die Bereitstellung dieses Rezensionsexemplars!
Meine Rezension spiegelt selbstverständlich trotzdem meine ehrliche Meinung wider.

Aufmachung:
An den Covern der ...

Vielen lieben Dank an den Knaur-Verlag für die Bereitstellung dieses Rezensionsexemplars!
Meine Rezension spiegelt selbstverständlich trotzdem meine ehrliche Meinung wider.

Aufmachung:
An den Covern der „Cherry Hill“-Reihe gefällt mir besonders gut, dass sie auf den ersten Blick relativ identisch aussehen, sich bei näherem Hinsehen dann aber durch winzige Details unterscheiden.
Am offensichtlichsten ist dabei die verschiedene Highlight-Farbe, hier ein etwas dunkleres Flieder. Ich glaube zwar, dass das Flieder etwas besser zu Lilacs Geschichte („lilac“ = „flieder“) gepasst hätte und das rot von „A Place to Grow“ (Lilacs Geschichte) vielleicht besser auf Magnolias Buch (Magnolien sind rosa) gepasst hätte. Aber das ist nur eine winzige Kleinigkeit, die einer Perfektionistin auffällt und die am Ende keine große Rolle spielt. :D
Wie auch schon bei den beiden Vorgängern ist die vordere Innenklappe des Buches mit einer Aquarellzeichnung und der Definition von „Magnolia“ sowie einer Charakterbeschreibung von Maggie verziert, die eine tolle Ergänzung zur Buchgestaltung sind. Auch die einzelnen Kapitelüberschriften sind wieder mit den Blumen des Covers geschmückt und tolle Hingucker im Buch.


Meine Meinung:
„A Place to belong“ ist definitiv mein Lieblingsband der Reihe!!!! 🥰
Vermutlich liegt das daran, dass ich überhaupt keine Erwartungen an diese Geschichte hatte. Zwar kennt man einen Großteil der Figuren durch die Vorgängerbände natürlich schon und auch das Setting ist bekannt.
Maggie tritt hier jedoch das erste Mal auf, was als Protagonistin in einer fortgesetzten Reihe eher ungewöhnlich ist. Man erwartet in Reihen wie dieser ja normalerweise, dass eine Figur, die bisher nur am Rande eine Rolle gespielt hat, ihre Bühne bekommt. Maggie ist jedoch eine völlig neue Figur und noch ein komplett unbeschriebenes Blatt. Bevor ich das Buch das erste Mal geöffnet hatte, wusste ich überhaupt nicht, wie ich sie in das bisherige Geschehen einordnen sollte und welche Rolle sie auf Cherry Hill spielen könnte.
Vermutlich ist diese fehlende Erwartung mit ein Grund, weshalb mir der dritte Band wesentlich besser gefallen hat als sein Vorgänger, an den ich, wie aus meiner Rezension hervorgeht, ja mit zu hohen Erwartungen herangegangen bin.

Aber auch Maggie trägt einen wesentlichen Teil dazu bei! Ich konnte mich auf Anhieb gut in sie hineinversetzen und hatte sofort einen Bezug zu ihr. Zwar hat sie einen völlig anderen Hintergrund als ich und sie geht an Konflikte auch ganz anders heran als ich, aber die Autorin schafft es hervorragend, Maggies Gedankengänge und Gefühle zu transportieren. Auch wenn sie oft andere Entscheidungen trifft, als ich es in ihrer Situation tun würde, bin ich zu keinem Zeitpunkt etwa genervt von ihr. Dagegen sind ihre Handlungen und ihr Verhalten nachvollziehbar, logisch und passen zu ihrem Charakter. Man versteht, weshalb sie handelt, wie sie handelt, und wieso sie sich dagegen entscheidet, eine offensichtliche Entscheidung und stattdessen eine solche zu treffen, die ihre Geheimnisse noch größer und prekärer erscheinen lassen.

„Unsere Lippen bewegten sich wie in Zeitlupe aufeinander zu, und als sie sich trafen, war es wie ein Feuerwerk.“ (S. 155/336)


Das Ganze reizt die Autorin dann aber auch nicht aus.
Zwar haben mich die Geheimnisse, die Maggie vor den McCarthys hat, immer ein bisschen gestört (bin ein großer Verfechter von Klartext), aber insgesamt hat sich das trotzdem nicht besonders negativ auf meine Bewertung ausgewirkt, da die Autorin die Konflikte gut und mit nicht mehr Drama als nötig gelöst hat, und sie sich im Ganzen gut in die Geschichte einfügen. Sie trifft genau den richtigen Zeitpunkt für einen Richtungswechsel, wodurch die Handlung an Schwung gewinnt und nicht auf der Stelle tritt.
Das zeigt nur, dass Lilly Lucas ihre Figuren und ihre Geschichte im Gesamten gut kennt und weiß, wann es Zeit für ein Umschwenken ist.

Als ich erfahren habe, dass es im dritten Teil um Maggie und nicht, wie vermutet, um Poppy geht, war ich tatsächlich etwas enttäuscht. Poppy zählt nämlich seit dem Auftakt zu meinen Lieblingsfiguren der „Cherry Hill“-Reihe und ich freue mich sehr auf ihre Geschichte!
Allerdings hat Maggie mich hier doch sehr positiv überrascht, und im Nachhinein ist die von der Autorin gewählte Reihenfolge sehr sinnvoll, denn vor allem auch für Poppys Entwicklung war „A Place to Belong“ nicht unwichtig.

Damit komme ich im Übrigen zu einem weiteren Aspekt, mit dem die „Cherry Hill“-Reihe glänzen kann: Die bereits bekannten Figuren spielen auch weiterhin eine Rolle und vor allem die Schwestern gewinnen dabei, auch wenn sie nicht mehr oder noch nicht Protagonistin sind, stets an Substanz und Charaktertiefe. Hier merkt man das eben, wie gesagt, insbesondere an Poppy, die, obwohl sie hier „nur“ eine Nebenrolle hat, neben Maggie die größte Charakterentwicklung durchlaufen hat, aber auch June und Lilac bekommen ihre Momente. Besonders gefreut hat mich, dass hier auch die Mutter der Mädchen, Carol, etwas mehr im Rampenlicht steht als bisher.


In Bezug auf Flynn bin ich hingegen etwas ernüchtert, aber das ist so ähnlich ja bereits bei Bo und vor allem bei Henry gewesen.
Zwar ist Flynn durchaus sehr sympathisch, und man bekommt auch den einen oder anderen Einblick in seine Vergangenheit, aber neben Maggie bleibt er sehr blass und es bleiben hinsichtlich seines Charakters einige Fragen offen. Hier hätten dem Buch ein paar Seiten mehr und einen etwas detaillierteren Blick auf das, was er erlebt hat, sicher gutgetan.

Seine Chemie mit Maggie ist jedoch ab dem ersten Zusammentreffen spürbar und sorgt zwischendurch für einiges Kribbeln.

„‚Sorry, ich musste noch…‘
Ich sah so schnell über meine Schulter, dass ich mir fast den Nacken verriss. Aber der Schmerz war vergessen, als ich in Flynns Gesicht blickte.
‚… was erledigen‘, führte er seinen Satz zu Ende. Wie erstarrt sah er mich an. Nur seine Augen bewegten sich, huschten kurz an mir hoch und runter und blieben für eine Nanosekunde an meinen Lippen hängen.“ (S. 115/336)


Fazit:
Cherry Hill gehört mittlerweile zu meinen liebsten Wohlfühlorten, und das hat „A Place to Belong“ wieder mal nur bestätigt. Stelle mir die Farm mit den Pfirsichbäumen, dem Bach und natürlich die Baumhäuser so idyllisch vor, würde den Ort so gerne mal selbst besuchen! 😍
Was das Buch aber zu meinem Lieblingsteil macht, sind ganz klar Flynn und Maggie. Flynn lernt man bereits in den beiden Vorgängerbüchern kennen, Maggie tritt hier zum ersten Mal auf. Beide haben von der ersten Sekunde an eine tolle Chemie miteinander und auch einzeln habe ich sie gerne begleitet. Neben Maggie, die ich von der ersten Seite an ins Herz geschlossen habe, bleibt Flynn jedoch etwas blass.
Auch die Geheimnisse, die Maggie vor den McCarthys hat, haben mich immer ein bisschen gestört (bin ein großer Verfechter von Klartext), aber insgesamt hat die Autorin die Konflikte gut und mit nicht mehr Drama als nötig gelöst. Vor allem für Poppys Entwicklung war der Plot dieses Buches wohl auch wichtig, weshalb ich mich insbesondere nach dem letzten Absatz jetzt riesig auf ihre Geschichte freue! 💖
4,5/5 Lesehasen.

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