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Veröffentlicht am 17.02.2024

Zukunftssthriller mit üblem Technologie-Missbrauch

Zefira. Es hätte sie nie geben dürfen
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Zefira ist ein dystopischer Urban Fantasy-Roman mit Graphic Novel Anteil, welcher mich unerwartet positiv überrascht hat. Der Anfang startet zunächst etwas gemächlicher, indem man Maddies Leben im zukünftigen ...

Zefira ist ein dystopischer Urban Fantasy-Roman mit Graphic Novel Anteil, welcher mich unerwartet positiv überrascht hat. Der Anfang startet zunächst etwas gemächlicher, indem man Maddies Leben im zukünftigen Neo-Hongkong kennenlernt. Arm vs. Reich, Bandenkriminalität, aber auch das direkte Umfeld in der Streetfood-Küche mit ihrer Adoptivmutter Mama Matoka und ihren vielen Geschwistern werden anschaulich beschrieben. Mittendrin Maddie als große Schwester, Gutenachtgeschichten-Vorleserin und Essens-Lieferantin. Und dann wird es Knall auf Fall spannend, als Maddie in eine gefährliche Situation gerät, aus welcher sie nur eine retten Kann: Zefira. Ihre Schwester, welche plötzlich als Stimme in ihrem Kopf auftaucht und Maddie kurzfristig Superkräfte verleihen kann. Und plötzlich ist nicht nur Hongkongs Unterwelt hinter ihr her, sondern auch die mit Superkräften versehenen Handlanger eines mächtigen Konzerns, der einen üblen Technologie-Missbrauch plant.
Maddie ist eine klasse Protagonistin mit dem Herz am rechten Fleck, mutig und fest entschlossen, die Wahrheit über gewisse Machenschaften herauszufinden, in welche sie Einblick erlangt. Dass sie sich dafür ins Herz der Hölle begibt bringt ebensoviel Spannung mit rein wie die Szenen aus dem skrupellosen Forschungskonzern. Neben Maddies aussergewöhnlicher Schwester Zafira kommen zudem noch zwei männliche Charaktere hinzu, welche mit der Zeit eine gewichtige Rolle in Maddies Abenteuer übernehmen. Thematisch fand ich die Hintergründe zu den illegalen Experimenten recht anspruchsvoll und die bisherigen Resultate waren auch nicht ohne.
Neu ist, dass bei diesem Buch einige Szenen im Comic-Stil, gezeichnet von Timo Grubing, dargestellt werden. Hierauf war ich besonders neugierig und empfand die Szenen als sehr gut graphisch umgesetzt. Gern darf der Graphic Novel Anteil nächstes Mal etwas höher ausfallen, die Idee gefällt mir. Zumal ich den Stil von Timo Grubing generell sehr gern mag. Düster, spannend, lohnt sich!

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Veröffentlicht am 17.02.2024

Nerven- und Hoodie-zerfetzendes Abenteuer

Flüsterwald - Eine neue Bedrohung. Der letzte Funken Magie. Mit Farbschnitt nur in der 1. Auflage! (Flüsterwald, Staffel II, Bd. 4)
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Der Flüsterwald der Menoks droht als letzter aller Flüsterwälder, ebenfalls von der Bösen Zauberin versteinert zu werden. Das wäre das Ende aller dort lebenden magischen Wesen. Lukas, Ella und ihre Freunde ...

Der Flüsterwald der Menoks droht als letzter aller Flüsterwälder, ebenfalls von der Bösen Zauberin versteinert zu werden. Das wäre das Ende aller dort lebenden magischen Wesen. Lukas, Ella und ihre Freunde stehen vor dem unlösbar wirkenden Problem, die Zauberin und ihre Angreiferkatzen aufzuhalten. Das Cover verrät es schon: Lauert vielleicht die verbleibende Hilfe zur Rettung unter dem Meer?
Der letzte Band der zweiten Staffel bietet Spannung pur, denn ganz ehrlich: Ich hatte zu Beginn des Buches keine Idee, wie die Flüsterwälder noch gerettet werden könnten. Zum Glück kommen den Kindern doch noch ein paar Ideen. Ich verrate nur eines: Es wird verdammt knapp diesmal!
Mit Spannung, Abenteuer und Humor sowie einigen fantastischen neuen Ideen und überraschenden Enthüllungen bietet der Band eine grandiose Rettung in letzter Sekunde. Nicht zu vergessen wieder die schönen Illustrationen zu jedem Kapitelbeginn. Und auch hier gilt wieder: Nach dem Abenteuer ist vor dem Abenteuer, denn der Auftakt in eine weitere Staffel wird zum Ende hin bereits vielversprechend angedeutet.

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Veröffentlicht am 17.02.2024

Whodunit in faszinierendem Format

Murder in the Family
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In ihrem Thriller „Murder in the Family“ lässt die Autorin Cara Hunter einen zwanzig Jahre zurückliegenden Cold Case auf aussergewöhnliche Weise neu aufrollen. Filmemacher Guy Howard möchte im True Crime ...

In ihrem Thriller „Murder in the Family“ lässt die Autorin Cara Hunter einen zwanzig Jahre zurückliegenden Cold Case auf aussergewöhnliche Weise neu aufrollen. Filmemacher Guy Howard möchte im True Crime Format vor laufender Kamera verschiedene Fachleute den damals brutalen Mord an seinem Stiefvater aufklären lassen. Er selbst war damals zehn Jahre alt und lädt das Filmteam an den Londoner Originalschauplatz des damaligen Mordes ein, den Familiensitz in Campden Hill. Werden sie diesmal erfolgreicher sein als die einst ermittelnden Behörden?
Ich empfand den Roman als einen Riesenspaß zu lesen. Die Ermittelnden aus den Bereichen Forensik, Journalistik, Jura und Polizei werden bei ihren Besprechungen und Ermittlungen gefilmt, diskutieren miteinander und geraten nicht selten aneinander. Diverse Regieanweisungen machen die Szenen greifbarer. Ebenso gibt es Interviews, Chatverläufe, Skizzen und Zeitungsausschnitte. Über die Dauer von acht Folgen tastet sich das Ermittlerteam voran, landet in Sackgassen, stellt diverse Vermutungen an und bringt Erstaunliches zutage. Und selbst am Schluss lässt es sich die Autorin nicht nehmen, noch den einen oder anderen Twist zu liefern.
Mich hat vor allem die Dynamik gefesselt, welche nicht nur bei den Ermittlungen selbst, sondern auch zwischen den Ermittelnden herrschte. Da kochten bisweilen die Emotionen hoch. Zudem war ich fasziniert, mit welcher Komplexität die Autorin den Fall erdacht hat. Da hat es mich kein Stück gewundert, dass der Fall damals nicht aufgeklärt wurde. Zumindest nicht im vollen Umfang. Einfach grandios!

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Veröffentlicht am 17.02.2024

Kann eine KI durchdrehen?

Die Burg
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Am Thema Escaperoom kommt heutzutage niemand mehr vorbei: Es gibt Spiele, Bücher, Onlinegames, reale Escaperoom-Abenteuer für Gruppen... und, wenn es nach Milliardär Nevio geht, auch in Kürze ein reales ...

Am Thema Escaperoom kommt heutzutage niemand mehr vorbei: Es gibt Spiele, Bücher, Onlinegames, reale Escaperoom-Abenteuer für Gruppen... und, wenn es nach Milliardär Nevio geht, auch in Kürze ein reales VR-Escaperoom-Erlebnis. Wie wir uns das vorstellen sollen? Die Spielenden nennen einer Künstlichen Intelligenz (kurz: KI) ihre Wünsche und Vorstellungen, und die KI erstellt daraus ein Abenteuer, welches durch mehrere, mit hochmodernster Technologie ausgestatte Räume unter einer restaurierten Burg führt.
Als Lesende haben wir den Vorteil, im Buch eine Übersicht über die Burg sowie die darunterliegenden, miteinander verbundenen Räume zu erhalten. Die Testspielerinnen und Testspieler, welche Nevio vorab zu sich eingeladen hat, haben hingegen teilweise keine Ahnung, was sie dort unten erwarten wird. Doch zunächst erfolgt ein atmosphärischer Empfang in der Burg, bevor sich hinter der Gruppe unwiederbringlich die verstärkten Türen schließen.
Das Gedankenspiel, was wohl geschähe, sollte die KI die volle Kontrolle an sich reißen und eben nicht so agieren, wie Besitzer Nevio sich das erhofft hat, lässt Raum für viele Möglichkeiten. Vor dem Hintergrund, dass Künstliche Intelligenzen keine Emotionen haben, stellt sich beim Lesen schnell die Frage: Ist die KI durchgeknallt, handelt sie böse, wurde etwas falsch programmiert - oder steckt etwas ein ganz anderer Plan dahinter? Und wie kommt die Gruppe lebend aus diesen Höllenverliesen wieder heraus?
Die Autorin lässt die Handlung schnell spannend werden. Die Gruppe recht unterschiedlicher Personen bietet hier und da zusätzlich Zündstoff. Einige Szenen, in welche die KI die Spielenden lotst, sind wirklich nichts für Zartbesaitete, zumal sie die Möglichkeit hat, alle Sinne zu bedienen wie eben auch Gerüche u.a. Von den beschrieben Rätseln empfand ich einige schon als High-Level, am spannendsten war jedoch die endgültige Auflösung, warum die KI die Menschen derart hat leiden lassen. Ziemlich bewegend und deutlich mitreißender, als ich zunächst erwartet hatte. Lohnt sich!

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Veröffentlicht am 27.01.2024

Rasantes Diebesspiel

Thieves’ Gambit
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Rosalyn Quest ist ein Profi, wenn es um Einbrüche und Diebstähle geht. Schließlich hat ihre Mutter sie von klein auf an dafür trainiert. Was die Siebzehnjährige sich jedoch sehnsüchtigst wünscht sind ein ...

Rosalyn Quest ist ein Profi, wenn es um Einbrüche und Diebstähle geht. Schließlich hat ihre Mutter sie von klein auf an dafür trainiert. Was die Siebzehnjährige sich jedoch sehnsüchtigst wünscht sind ein paar echte Freunde, mit denen sie abhängen und einfach mal typischen Teenagerkram machen kann. Da tröstet die Luxusvilla auf den Bahamas samt vollausgestattetem Trainingsraum auch nicht drüber hinweg. Einen Sommerkurs am College hat sie bereits heimlich gebucht, nur noch ein letzter Coup mit Ma, dann haut sie heimlich ab. Doch leider geht was schief, ihre Mutter wird entführt und Rosalyn sieht nur eine Möglichkeit, ihre Mutter freizukaufen: Die erfolgreiche Teilnahme am exklusiven Thieves‘ Gambit, eine Art Wettkampf für erwählte Nachwuchsdiebe unter Realbedingungen.

Eine Quest kann niemandem auf der Welt trauen - außer einer anderen Quest.

Kayvion Lewis hat einen erfrischenden Schreibstil, welcher durch Lebendigkeit und Einfallsreichtum regelrecht mitreißt. Was auch dafür sorgte, dass mich Rosalyn als Ich-Erzählerin, die so gern ihre eigenen Wege gehen will, auf ganzer Linie überzeugt hat. Tatsächlich war sie mir von der ersten Seite an sympathisch und ich mochte ihre Art, ihre Gedanken, ihr ausgefallenes Hobby. Das Gambit gestaltet sich schnell als ziemlich anspruchsvolles und gefährliches Abenteuer, bei welchem die Jugendlichen gefordert sind, alles zu geben. Mir gefiel, wie unterschiedlich die Autorin die einzelnen Jugendlichen gestaltet hat, auch wenn nur einige von ihnen stärker in den Fokus rücken und mir so manche von ihnen ebenfalls sympathisch wurden. Hier hat die Autorin einen starken Fokus auf Vertrauen und Misstrauen, auf Teamwork und Überlisten der Gegner gerichtet mit einem überzeugenden Ergebnis. Zwischendurch wurd es mir persönlich einmal etwas zu langatmig, dafür trumpfte das Ende mit Action und einigen Überraschungen nochmal so richtig auf.
Ein sehr geniales, spannendes und abwechslungsreiches Jugendbuch, welches auch ältere LeserInnen begeistern kann und von welchem ich definitiv jetzt schon die Fortsetzung sehnsüchtigst erwarte.

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