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Veröffentlicht am 24.02.2024

Sehr komplexe Handlung

Der andere Ausweg
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"Der andere Ausweg" von Manuel Martensen ist der zweite Band einer Trilogie rund um den Ermittler Walter Bork und sein Team. Der Krimi ist auch ohne Kenntnis des Vorgängers gut lesbar und verständlich, ...

"Der andere Ausweg" von Manuel Martensen ist der zweite Band einer Trilogie rund um den Ermittler Walter Bork und sein Team. Der Krimi ist auch ohne Kenntnis des Vorgängers gut lesbar und verständlich, ich werde ihn im Anschluss nachholen.
Wir begleiten Jonas vor einem heftigen Sturm mit der letzten Fähre auf die Nordseeinsel Prielsand. Er will dort mit seiner Freundin Laura Urlaub machen, doch irgendwie beginnt alles ganz seltsam. Er verliert fast sein Leben und Laura ist auch verschwunden. Sehr schnell wird Jonas verwickelt in Verbrechen und muss fliehen. Alles hängt aber irgendwie mit seiner Vergangenheit zusammen.
Die Polizei findet auf der Insel eine ermordete Standesbeamtin und einen Fischer, ebenfalls ermordet. Irgendwie muss alles zusammenhängen.
Diese Zusammenhänge zeichnen sich hier sehr langsam ab, auch die Polizei ist ziemlich planlos. Bork bleibt mir ziemlich fremd, ist mir eher unsympathisch, auch die anderen Ermittler werden nicht recht eingebunden. Der einzige, zu dem ich mehr Zugang fand, war hier Jonas, da man durch seine Gedanken mitbekommt, was geschehen sein könnte. Aber auch seine Handlungen sind nicht überlegt und manches Mal nicht nachvollziehbar.
Der Schreibstil hier ist souverän und überzeugend, die Spannung von Beginn an hoch und auch die Handlung ist gut durchdacht und angelegt. Trotzdem gelang es mir nicht immer, den einzelnen Personen zu folgen, ich fühlte mich öfter mal verwirrt und vom Ende überrollt.

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Veröffentlicht am 24.02.2024

Verloren im Sarek

Der Ausflug - Nur einer kehrt zurück
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"Der Ausflug" von Ulf Kvensler ist ein Thriller, bei dem mir sofort klar war, den muss ich lesen. Ich mag dieses Setting sehr, eine Wanderung, Berge, Camping, eventuell Schnee. Und die Einbeziehung der ...

"Der Ausflug" von Ulf Kvensler ist ein Thriller, bei dem mir sofort klar war, den muss ich lesen. Ich mag dieses Setting sehr, eine Wanderung, Berge, Camping, eventuell Schnee. Und die Einbeziehung der Landschaft und des Erlebnisses ist hier auch sehr gut gelungen.
Anna, Henrik und Melina sind schon eine erfahrene Wandergemeinschaft. Kurzfristig schließt sich ihnen Melinas neuer Freund Jakob an und übernimmt auch sofort die Führung der Gruppe, indem er eine andere Route vorschlägt. Es geht in den Sarek Nationalpark, wunderschön, groß, einsam und nicht immer ungefährlich.
Hauptsächlich erzählt uns Anna die Erlebnisse aus ihrer Sicht, da aber ab und an auch Befragungen der Polizei mit eingestreut sind, weiß man sehr schnell, dass etwas passiert ist.
In Annas Gedanken ist auch von Beginn an Misstrauen und ein ungutes Gefühl, bei ihr spürt man keinerlei Freude an der Schönheit rundum.
Alle vier Protagonisten lernt man hier nach und nach besser kennen, wobei jeder irgend etwas zu verbergen hat. Das ist sehr gut gemacht und man bekommt die jeweiligen Stimmungen gut mit.
Die Spannung steigt schnell an und bleibt für mich auch bis zum Schluss erhalten. Der Autor schafft es, mich an mehreren Stellen mit unerwarteten Wendungen zu überraschen. Sehr gut gelungen fand ich die Schilderung der Wanderung und der beeindruckenden Natur, in der sie sich bewegen.
An manchen Stellen blieben mir Handlungen und Entscheidungen fremd, ich konnte sie nicht nachvollziehen, ansonsten wären es hier volle 5 Sterne geworden.

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Veröffentlicht am 18.02.2024

Es regnet....

Der flüsternde Abgrund
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"Der flüsternde Abgrund" von Veronica Lando ist ein Thriller, dessen Handlung im australischen Regenwald spielt. Gerade diese Beschreibungen waren auch sehr gelungen, ich konnte fast mit den Protagonisten ...

"Der flüsternde Abgrund" von Veronica Lando ist ein Thriller, dessen Handlung im australischen Regenwald spielt. Gerade diese Beschreibungen waren auch sehr gelungen, ich konnte fast mit den Protagonisten in das dunkel und undurchdringliche Grün eindringen.
Callum Haffenden kehrt nach Granite Creek zurück, nach 30 Jahren, in den Ort, wo er aufwuchs und den er nach einem schweren Unfall verließ. Eigentlich wollte er das nie wieder, aber jetzt ist im Regenwald ein junger Mann verschwunden, von dem er selber denkt, es ist sein Sohn.
Auf jeden Fall vermutet er ein Verbrechen und da kann er nicht aus seiner Haut, er beginnt zu ermitteln.
Nach und nach wird er tiefer in seine Vergangenheit eingezogen und auch wir als Leser bekommen genauere Einblicke in das Geschehen von damals. Dabei werden die Zeitebenen geschickt gewechselt, man erfährt immer wieder etwas mehr, aber nie so wirklich alles. Die Charaktere werden langsam aufgebaut, so richtig getraut habe ich hier niemanden, jeder scheint etwas zu verbergen zu haben.
Es ist kein richtiger Krimi, es ist eher ein Roman, in dem auch ein Verbrechen geschehen ist, die Autorin lässt sich Zeit, alles in Ruhe zu beschreiben. Ich fand ihn trotzdem zu keiner Zeit langweilig.
Auch zum Ende hin waren für mich noch Enthüllungen dabei, mit denen ich so nicht gerechnet habe, das war richtig gut gemacht. Ein Buch, dass ich gerne weiter empfehle, für jeden, der nicht nur auf schnelle Spannung aus ist.

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Veröffentlicht am 11.02.2024

Der Weg zurück

Krummes Holz
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"Krummes Holz" von Julja Linhof ist eine Geschichte, die ihre Wirkung erst so nach und nach entfaltet. Genauso entsteht sie nämlich beim Lesen. Sie setzt sich nach und nach aus einzelnen Szenen und Erinnerungen ...

"Krummes Holz" von Julja Linhof ist eine Geschichte, die ihre Wirkung erst so nach und nach entfaltet. Genauso entsteht sie nämlich beim Lesen. Sie setzt sich nach und nach aus einzelnen Szenen und Erinnerungen zusammen.
Jirka kehrt nach 5 Jahren auf den Hof zurück, auf dem er aufgewachsen ist. Seine Schwester Malene bat ihn schon mehrmals darum, was er damals ignorierte. Jetzt ist er da und der Vater ist weg und die Schwester redet nicht mit ihm.
Die Großmutter, Agnes, hat Demenz und ihre Herrschaft verloren, aber auch sie ist wie ein Geist aus der Vergangenheit präsent.
Es entsteht hier eine komische Atmosphäre, die sich kalt und lieblos, aber vor allem auch verzweifelt anfühlt.
Der einzige, der mit ihm spricht, ist Leander, der Sohn des einstigen Verwalters. Aber auch diese Beziehung ist belastet und nicht einfach.
Einfach ist in diesem Buch gar nichts, wir begleiten Jirkas Gedanken, in der Gegenwart und ganz oft auch in die Vergangenheit. Nicht immer ist klar, was wirklich passiert ist, aber trotzdem entsteht ein Bild. Dieses Bild wird auch nicht besser, nein, es geht immer noch schlimmer.
Das wichtigste sind hier die Gefühle, jahrelang unterdrückt und versteckt, jeder muss erstmal lernen, sie zuzulassen und zu leben. Es war eine kalte, fremde Kindheit, seltsam distanziert erzählt.
Das Buch endet so, wie es beginnt, vieles bleibt unklar, aber es entsteht Hoffnung.

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Veröffentlicht am 01.02.2024

Das Leben genießen

Dieses schöne Leben
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"Dieses schöne Leben" von Mikki Brammer ist ein Roman, der seine Wirkung so nach und nach entfaltet.
Clover ist Sterbebegleiterin, ein sehr ungewöhnlicher Beruf, für sie eher eine Berufung, in der sie ...

"Dieses schöne Leben" von Mikki Brammer ist ein Roman, der seine Wirkung so nach und nach entfaltet.
Clover ist Sterbebegleiterin, ein sehr ungewöhnlicher Beruf, für sie eher eine Berufung, in der sie voll und ganz aufgeht. Dabei geht bei ihr fast unter, dass sie auch ein eigenes Leben zu leben hat.
In Rückblicken erfahren wir Details aus Clovers Leben, dass von einigen Schicksalsschlägen geprägt war und nicht immer einfach und keineswegs das, was man gerne als normal bezeichnet.
Sie ist eine sehr sympathische Protagonistin, auch wenn man einige ihrer Gedanken und Handlungen nicht nachvollziehen kann.
Es ist jetzt nicht so, dass sich hier alles um den Tod dreht, er ist immer präsent und dadurch wird das Leben erst so wertvoll und schön. Das auf sich selbst zu beziehen muss Clover erst lernen und das ist auch etwas, worüber man selber beim lesen oftmals ins grübeln kommt.
Die Geschichte hat mir sehr gefallen, wobei ich eine etwas tiefergehende Entwicklung der Protagonistin erwartet hätte.
Der Schreibstil ist gut und einfach zu lesen, ein Buch, dass sich fast von selber liest.

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