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Veröffentlicht am 05.10.2016

Der Hort der Gepiden

Der Hort der Gepiden
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Der Hort der Gepiden, von Ulla Puntschart.
Ein historischer Abenteuerroman

Oh mein Gott wie soll ich bei diesem Buch eine Rezi schreiben.
Es war total verwirrend.
Es spielt um die Zeit (mit Rückblenden) ...

Der Hort der Gepiden, von Ulla Puntschart.
Ein historischer Abenteuerroman

Oh mein Gott wie soll ich bei diesem Buch eine Rezi schreiben.
Es war total verwirrend.
Es spielt um die Zeit (mit Rückblenden) ca. 570.
Im Großraum zwischen Mittel- und Oberitalien, z.T. über die Balkanländer und Griechenland bis nach Konstantinopel.
Allerdings haben mir die ganzen Städte und Landschaftsnamen überhaupt nichts gesagt. Alles ist in kleine Fürsten- und Herzogtümer aufgeteilt und das sind viel zu viele Namen um sich diese zu merken.
Auch sind die ganzen Namen total ungewöhnlich so dass es noch viel schwerer fällt sich diese zu merken. Namen für die Menschen, Städte, Orte, Länder, Flüsse, und auch allgemeinen Gegenstände. Es wird alles viel zu weit ausgeholt, manche Dinge werden bis ins kleinste Detail erzählt, es geht in viele Richtungen, Handlungen werden begonnen und dann nicht mehr weiter aufgenommen. Z.B. ein Einsiedler, der Überfallen wird und dann wird aber nie mehr auf ihn eingegangen, ob er gefunden wird und überlebt? Der Einsiedler hatte ein Kapelle in der er sein Leben aufgemalt hat, dabei wird erwähnt dass er u.a. eine Szene gemalt hat, bei der ein Schatz vergraben wurde (wo er dabei war) also sozusagen eine Schatzkarte die er da gemalt hat, diese wird von dubiosen Kirchenleuten auch kopiert, aber es wird nicht mehr weiter darauf eingegangen.
Wie auch viele andere solche Nebenhandlungen eingestreut werden und nicht weiter verfolgt werden.
Es geht um Politik, Kriege, Kaiser , Könige, Fürsten, das Leben der Reichen, Intrigen, das Leben der Armen, dann wird Kunst eingeflochten (sogar Geschichten aus Ägypten werden eingebaut), das damalige Ingenieurswissen wird erzählt, einfach zu viele Gesichtspunkte, es wird sehr weit ausgeholt und abgeschweift. Ich hab mich Streckenweis durchs Buch gequält.

Im Buch sind es eigentlich zwei Erzählstränge.
Einmal eine Gruppe von 5 Personen, die für mich willkürlich zusammengewürfelt ist. Wir erfahren immer mal wieder wie die eine oder andere Person miteinander zusammenhängt, aber wie sich die Gruppe im Grunde genommen wirklich gebildet hat erfahren wir nicht.
Wir erfahren auch nicht warum die Gruppe eigentlich geflüchtet ist. OK Edwina sollte verheiratet werden, aber das erklärt mir nicht den Grund warum die Gruppe sich gebildet hat, und wie kommt Edwina zu dieser Gruppe?
Warum zieht die Gruppe von Italien Richtung Norden in das Gebiet der „Gepieden“ (bis zur Donau), es werden tausend andere Namen erwähnt die mir unbekannt sind.
Irgendwie stellt sich mir bei Lesen immer die Frage: Wie ist die Gruppe zusammengekommen, warum reist sie in den Norden, was erhoffen sie sich dort?
Die Gruppe: Zwei Männer, zwei junge Frauen, eine davon behindert, Edwina, die verheiratet werden soll und dann Unna die Hauptperson, eine Kammerzofe die in Ungnade gefallen ist.

Der Zweite Erzählstrang spielt eher in der gehobenen Gesellschaftschicht.
Die Tochter eines Königs, der aber ermordet wurde, die den Mörder ihres Vaters geheiratet hat, wohl oder übel.
Dann weitere Frauen, Geliebte, erste Frau, zweit Frau, dann haben diese wiederum geheiratet und weitere Geliebte und eigenmächtige Verbindungen, die Ziehtöchter deren Gesellschaft gesucht wird dann werden sie wieder abgeschoben.
Einfach total verwirrend.
Rein von den Namen her, obwohl ich versucht habe mir einen Stammbaum zu schreiben und es hinten im Buch ein Personenregister gibt, konnte ich nicht folgen.

Irgendwann kommen die beiden Erzählstränge zusammen.
Denn man erkennt dass Edwina, aus der ersten Gruppe, die Tochter eines Königs mit seiner Nebenfrau ist, und diese (Nebenfrau) nun wiederum ihre Tochter sucht.
Warum und weshalb, und wie die beiden getrennt wurden wird mir aber auch wiederum nicht klar und wie Unna und Edwina zusammengekommen sind.

Und der Schluss, ist dann relativ offen,
es wird auf einen 2. Band hingewiesen und ich bin am Ende des Buches nicht schlauer als vorher.

Deshalb mein Fazit:
Man muss schon sehr Geschichtsinteressiert sein, sich in dieser Zeit, um 570 auskennen, sich auch in diesem Gebiet auskennen, denn die ganzen Namen sind wirklich sehr ungewöhnlich, um dem ganzen folgen zu können und sich im Buch zurecht zu finden.
Für war es wie ein Buch mit sieben Siegeln die ich nicht knacken konnte.
Deshalb kann ich nur 2 Sterne vergeben, für ein paar einzelne Geschichten die mich angesprochen haben.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Und damit fing es an

Und damit fing es an
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Und damit fing es an, von Rose Tremain

Cover:
Zwei Jungen in nostalgischer Kleidung und Schlittschuhen (Eine Szene aus dem Buch).

Inhalt:
Das Leben von Gustav und Anton, in der Schweiz, von 1947 bis ...

Und damit fing es an, von Rose Tremain

Cover:
Zwei Jungen in nostalgischer Kleidung und Schlittschuhen (Eine Szene aus dem Buch).

Inhalt:
Das Leben von Gustav und Anton, in der Schweiz, von 1947 bis 2002, wird erzählt.
Und nicht nur ihr Leben, auch das ihrer Familien, das der Gesellschaft dieser Zeit und etliche Rückblicke.
Auch das Problem der Juden (auch kurz vor dem Krieg und im Krieg) wird Thema.

Meine Meinung:
Der Einstieg in die Geschichte, als die beiden Jungen im Kindergarten aufeinandertreffen und Freunde werden, war sehr vielversprechend.
Eine harte Zeit, zwei unterschiedliche Gesellschaftsschichten.
Doch dann wurde es für mich zum Bericht. Episode wird an Episode gereiht und die Gefühle werden mir nicht klar genug definiert und wurden für mich auch nicht transportiert. Dadurch wirkt das Ganze für mich sehr zäh, teilweise richtig ermüdend.
Richtig gestört haben mich die vielen Sexszenen mit recht derber Wortwahl (Möse, vöglen, ficken, animalischer Sex), hat für mich irgendwie gar nicht gepasst, ist so gar nicht meins. Es ging hier auch gar nicht um den Sex zwischen Gustav und Anton, wie man vom Klappentext erwarten könnte.

Autorin:
Rose Tremain, geb. 1943, wuchs in London auf. Sie veröffentlichte Kurzgeschichten und Romane, schrieb aber auch für Film, Funk und Fernsehen.

Mein Fazit:
Zu Beginn fand ich das Buch ganz spannend.
In welche Richtung entwickelt es sich wohl, was wird aus der Freundschaft der beiden Jungen?
Doch durch die neutrale (ich finde distanzierte) Erzählweise, konnte ich die Emotionen nicht nachfühlen, ich konnte keine Beziehung zu irgendeinem Protagonisten oder zur Handlung aufbauen.
Deshalb von mir 2 Sterne.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Cooper

Cooper
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Cooper, von Eberhard Rathgeb.

Cover:
Alles hinter Nebel verschwommen, so wie auch das Buch selber(finde ich).

Inhalt:
Eine glückliche junge Familie auf einem Ausflug aufs Land, in ihr neues Haus.
Dann ...

Cooper, von Eberhard Rathgeb.

Cover:
Alles hinter Nebel verschwommen, so wie auch das Buch selber(finde ich).

Inhalt:
Eine glückliche junge Familie auf einem Ausflug aufs Land, in ihr neues Haus.
Dann schlägt das Schicksal nicht nur einmal zu.
Alles vorausbestimmt??

Meine Meinung:
Ein sehr gewöhnungsbedürftiger Schreibstil (poetisch?), man kann (muss) sich daran gewöhnen. Alles wird von außen betrachtet, quasi aus der „Vogelperspektive“ erzählt. Ich bin nicht mittendrin, sondern beobachte (nur), deshalb kann ich auch nicht unbedingt mitfühlen. Aber die Wortwahl und Satzstellung machen eine Gänsehaut.
Zitat:
Ein Wettlauf von Ahnung und Panik…….
Die Stille, die das Haus bis zum Bersten füllte……..
Dabei lebt alles nur, weil es sterben wird.

Es gibt sehr lange, komplizierte Sätze (auch schon mal über ein halbe Seite), es gibt keine wörtliche Rede, was es sehr monoton macht und an einen Bericht erinnert. Vieles ist sehr mystisch und nebulös. Bäume, Häuser, Wolken etc. denken, irgendwo in einem fernen „Etwas“ ist schon alles vorgestimmt?

Eigentlich habe ich einen Krimi erwartet, aber ich finde es ist eher eine düster erzählte, tragische Familiengeschichte.
Die Aussage muss jeder für sich selber finden. Mich hat das Ganze sehr verwirrt.

Autor:
Eberhard Rathgeb, 1959 in Buenos Aires geboren, kam mit vier Jahren mit seinen Eltern nach Deutschland. Er lebt dort im Norden auf dem Land.

Mein Fazit:
Dieses Buch wir polarisieren.
Mich hat das Buch im Endeffekt ratlos gemacht.
Was will?, soll?, dieses Buch aussagen?
Deshalb von mir 2 Sterne.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Kreuzfahrt

Kreuzfahrt
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Kreuzfahrt, von Mireille Zindel

Cover + Titel:
Vier Inseln, vier Namen und jeder ist irgendwo alleine für sich (wie im Buch).
Den Titel finde ich, nach der Lektüre des Buches, unglücklich gewählt.

Inhalt:
Meret ...

Kreuzfahrt, von Mireille Zindel

Cover + Titel:
Vier Inseln, vier Namen und jeder ist irgendwo alleine für sich (wie im Buch).
Den Titel finde ich, nach der Lektüre des Buches, unglücklich gewählt.

Inhalt:
Meret erzählt in Briefform, im Rückblick.
Es geht um zwei Familien, mit Kleinkindern, bei der alle Partner unzufrieden miteinander sind und doch auf heile Welt machen, ein Seitensprung liegt in der Luft.
Sie treffen sich zufällig in Italien im Urlaub und stellen fest dass sie beide in Zürich, sogar in der gleichen Straße wohnen. Nach dem Urlaub zieht die Familie von Romy sogar ins Haus von Meret.
Dann schlägt das Schicksal auch noch hart zu………..

Meine Meinung:
Schreibstil, teilweise abgehackt, sehr distanziert, kalt, keine Emotion kommt bei mir an, empfinde es als langatmig (fast langweilig). Ich finde es gibt zu viele Sprünge, alles ist sehr verwirrend, alles ist so negativ, gelangweilt und frustriert.
Alle Beteiligten sind mir unsympathisch und ich konnten für mich kein Gesicht oder eine Gestalt entwickeln, sie blieben blass und nichtssagend.
Was ist das für eine Zeit in der da erzählt wird? Kenne mich in Grammatik nicht so aus, aber es liest sich für mich komisch:
du versuchtest, liefst aufs Geratewohl, du stündest vor mir, küsstest, du lehntest am Fenster...............
Die paar Absätze die ich toll fand, haben irgendwie nichts mit der Geschichte zu tun und haben irgendwie nicht gepasst.

Ich finde am Schluss wird nochmals alles sehr konfus, konstruiert und auf oberschlau und poetisch gemacht. Das war sowieso etwas, was mich geärgert hat. Meret hat alles so oberpsychologisch seziert und sich dann doch so kalt und für mich unwirklich verhalten.

Autorin:
Mireille Zindel, geb. 1973, Germanistin und Romanistin, arbeitet als Autorin und lebt in Zürich.

Mein Fazit:
Der Inhalt des Buches hat mich überhaupt nicht berührt oder erreicht.
Obwohl so viel Emotionales passiert, wird es so emotionslos, fast lieblos möchte ich sagen, erzählt.
Zwischendurch war ich nah dran das Buch abzubrechen.
Deshalb von mir nur knapp 2 Sterne.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Piratinnen

Piratinnen
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Piratinnen, Das ruchlose Leben der Anna Zollinger,
von Piero Schäfer

Cover:
Sehr stimmungsvolles Bild am Wasser, passt zum Buch.

Inhalt:
Anna Zollinger wächst zu Beginn des 16.Jahrhunderts, eigentlich ...

Piratinnen, Das ruchlose Leben der Anna Zollinger,
von Piero Schäfer

Cover:
Sehr stimmungsvolles Bild am Wasser, passt zum Buch.

Inhalt:
Anna Zollinger wächst zu Beginn des 16.Jahrhunderts, eigentlich wohlbehütet, als Tochter eines Seidenhändlers auf. Sie ist rebellisch und unbeugsam. Ihre Stiefmutter ist eine harte Frau und kommt nicht mit ihr klar und verbannt sie ins Kloster. Dort erlebt und erleidet Anna unglaubliches und eine innere Wut beginnt sich einzunisten.
Als sie mit einem Pilger durchbrennt, scheint für kurze Zeit eine neue Phase des Glücks zu beginnen.
Doch auch hier ist Anna sich selber im Weg.
Als sie auf die attraktive Brida trifft, beginnt ein neues Leben der Gesetzlosen.
Immer tiefer versinken sie in ihren räuberischen und tödlichen Handlungen, bis es zum endgültigen Drama kommt.

Meine Meinung:
Vermutlich schwimme ich hier gegen den Strom.
Dieses Buch konnte mich nicht überzeugen.
Sowohl der Schreibstil wie auch der Inhalt hat mir zu viele Zufälle, wirkt auf mich konstruiert und unlogisch.
Schreibstil: Wir befinden und Anfang des 16. Jahrhundert und es werden sehr viele alte Begriffe verwendet (soweit so gut), aber es werden auch sehr viele „moderne“ Worte den Protagonisten in den Mund gelegt (oder als Beschreibung verwendet) und das klingt für mich einfach „falsch“, z.B. Kinderwagen, orkanartig, Föhn, meteorologisch.
Dann wird die ganze Spannung immer wieder vorweggenommen, mit Sätzen wie: konnte nicht wissen, dass Jahre später………/sollte jedoch schon bald……../ doch dazu sollte es nicht kommen……../spürte sie , dass…….nie zurückkommen würde.

Auch die Handlung ist mir zu gewollt.
Erstens kann ich irgendwie kein allzu großes Mitleid mit Anna entwickeln.
OK sie hat furchtbares gesehen und erdulden müssen, aber das ist mir alles keine Entschuldigung dafür dass sie doch sehr rabiat und ohne Mitleid für ihre eigenen Opfer wird. (Kommt mir ein bisschen so vor wie wenn die „armen Vergewaltiger“ vor Gericht mit ihrer ach so schlimmen Kindheit „entschuldigt“ werden sollen.
Dann gibt es für mich immer wieder unlogische und nicht passende plötzliche Wendungen die nicht erklärt werden oder die (für mich) nicht zu verstehen sind.
Z.B. Beim Brand verbrennt alles, sie retten keinen einzigen Becher, (alles Gold und Silber schmilz und versickert im Bodenkies?) aber eine Liste aus Papier taucht später plötzlich wieder auf und Werkzeug haben sie auch zur Verfügung.
Oder, in einem Moment sehen die Boote aus der Ferne aus wie Nussschalen und drei Sätze weiter erkennt man das Familienwappen auf der Fahne (obwohl sich am Abstand nichts geändert hat)??

Und das Ende ist dann kürz und bündig, ohne Emotionen (und kann man so gar nicht am Leben hängen und in jungen Jahren so abgeklärt in den Tod gehen?).

Autor:
Piero Schäfer wurde 1944 geboren und wohnt in Zürich, er ist seit 40 Jahren als Journalist tätig.

Mein Fazit:
Die Buchankündigung hat mich total neugierig gemacht.
Aber die Handlung konnte mich absolut nicht überzeugen.
Deshalb von mir 2 Sterne.